Mein Freund Dahmer
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- Pogopuschel
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Re: Mein Freund Dahmer
Ich habe den Begriff "Monster" in meiner Argumentation vor allem als rhetorisches Mittel benutzt, um den Gegensatz zur Figur des Helden zu betonen. Natürlich ist die Welt nicht so schwarz-weiß, und ich bin mit der Psychopathologie von Sozio- und Psychopathen durchaus vertraut. Der Begriff "Monster" ist eine Emotionalisierung der Thematik von Menschen, die das Leben nicht ausschließlich in Form von Wikipediaeinträgen und Begriffsdefinitionen betrachten.
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Re: Mein Freund Dahmer
Die Begrifflichkeit Monster wird aber auch sehr gerne von Menschen verwendet, um zu betonen, dass sie dazu niemals fähig wären – obwohl es so schlicht eine Lüge ist. Ein jeder von uns ist dazu nämlich nicht nur potentiell in der Lage. Jeffrey Dahmer war ebenso ein durchschnittlicher Mensch, wie der Rest von uns. Und wer weiß schon, wie viele von uns in identischer Lage zu ähnlichen Taten tendiert hätten? Wahrscheinlich nicht viele, aber immer noch genug. Frühkindliche psychische Verletzungen, familiäre Kälte, Gewalt und Alkoholismus können diesbezüglich recht prägend sein...Pogopuschel hat geschrieben:Der Begriff "Monster" ist eine Emotionalisierung der Thematik von Menschen, die das Leben nicht ausschließlich in Form von Wikipediaeinträgen und Begriffsdefinitionen betrachten.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“ – Buck Rogers
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Re: Mein Freund Dahmer
Nehmt es mir nicht böse, aber für mich ist Carrie nicht nur die Hauptperson im gleichnamigen Buch. Trotz des Schulmassakers, das sie anrichtet.
Ein recht bekanntes Versepos in daktylischen Hexametern über eine Figur, die allg. als Held bezeichnet wird, die zwar kein Serienmörder im eigentlichen Sinne ist, aber durch ihre Unkameradschaftlichkeit den Tod vieler Kameraden wissentlich und willentlich in Kauf nimmt, gibt es schon.
Aktiv bringt der Protagonist aber auch genug Leute um (es herrscht Krieg), unter anderem einen liebevollen Familienvater, dessen Leiche der Protagonist in Sichtweite besagter Familie zwölf Tage lang schändet. Yeah.
Aber sowas muss man nicht mögen.
Ein recht bekanntes Versepos in daktylischen Hexametern über eine Figur, die allg. als Held bezeichnet wird, die zwar kein Serienmörder im eigentlichen Sinne ist, aber durch ihre Unkameradschaftlichkeit den Tod vieler Kameraden wissentlich und willentlich in Kauf nimmt, gibt es schon.
Aktiv bringt der Protagonist aber auch genug Leute um (es herrscht Krieg), unter anderem einen liebevollen Familienvater, dessen Leiche der Protagonist in Sichtweite besagter Familie zwölf Tage lang schändet. Yeah.
Aber sowas muss man nicht mögen.
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Re: Mein Freund Dahmer
Die Ilias sollte sowieso ein jeder mal gelesen haben.
Aber das Schleifen von Hektors Leiche durch Achilleus hätte ruhig noch ausführlicher geschildert werden können – Quentin Tarantino wäre da nicht so zimperlich gewesen... 


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Re: Mein Freund Dahmer
Das geht jetzt weit vom Thema weg, aber hier noch ein paar Anmerkungen:
1. "Mein Freund Dahmer" handelt nicht vom Serienmörder Dahmer, sondern vom Schüler (hierzulande würde man sagen: Abiturienten) Dahmer.
2. Es geschieht kein einziger Mord im Buch.
3. Dahmer wird weder als Opfer der Umstände beschrieben noch als Monster (zumal er letzteres zu dem Zeitpunkt noch gar nicht wahr).
4. Mehrmals im Buch wird auf die kommenden Opfer Bezug genommen.
5. Das Buich ergreift nicht Partei und ist in keiner Weise sensationalistisch.
Und nachtragend zu dem dauernden Dexter-Vergleich:
Dexter ist fiktiv, Dahmer nicht. Was soll das für eine Welt sein, in der reale Ereignisse nicht mal mehr als Sachbuch verarbeitet dürfen, ohne das irgendwelche selbsternannten Moralapostel sagen, dass das aber mal gar nicht ginge?
Die Annahme, Literatur über Serienkiller würde diese pauschal glorifzieren ist ungefähr so richtig, wie Literatur über Nazis diese glorifiziert. Wer ruft Joachim Fest an und sagt ihm, dass seine Bücher ja mal so gar nicht gingen? Andreas, du?
Ich bin erschrocken über die Borniertheit selbst von Menschen, die ich bisher für grundsätzlich aufgeschlossen hielt. Sie können nichts dafür - sehr wohl aber dagegen tun.
1. "Mein Freund Dahmer" handelt nicht vom Serienmörder Dahmer, sondern vom Schüler (hierzulande würde man sagen: Abiturienten) Dahmer.
2. Es geschieht kein einziger Mord im Buch.
3. Dahmer wird weder als Opfer der Umstände beschrieben noch als Monster (zumal er letzteres zu dem Zeitpunkt noch gar nicht wahr).
4. Mehrmals im Buch wird auf die kommenden Opfer Bezug genommen.
5. Das Buich ergreift nicht Partei und ist in keiner Weise sensationalistisch.
Und nachtragend zu dem dauernden Dexter-Vergleich:
Dexter ist fiktiv, Dahmer nicht. Was soll das für eine Welt sein, in der reale Ereignisse nicht mal mehr als Sachbuch verarbeitet dürfen, ohne das irgendwelche selbsternannten Moralapostel sagen, dass das aber mal gar nicht ginge?
Die Annahme, Literatur über Serienkiller würde diese pauschal glorifzieren ist ungefähr so richtig, wie Literatur über Nazis diese glorifiziert. Wer ruft Joachim Fest an und sagt ihm, dass seine Bücher ja mal so gar nicht gingen? Andreas, du?
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Re: Mein Freund Dahmer
Weil wir alle wissen: Qualität definiert sich durch Länge. Kurzgeschichten z.B. sind demnach die schlechteste Literaturform, John Ashts TWIN-PRYX dagegen schon qua Volumen große Literatur.Andreas Eschbach hat geschrieben:Man gestatte mir die Eigenheit, den Roman als Maß aller Dinge zu betrachten. Kein anderes Medium vermag mir zu geben, was ein Roman kann. Die Königsdisziplin, was mich anbelangt.
Ich bin einer, der, wenn er einen guten Film sieht, denkt: Was hätte man daraus für einen tollen Roman machen können!
Und wenn ich einen guten Comic lese (ja, ist mir durchaus schon passiert, weil, Frankreich und so), dann kommt mir der hässliche Gedanke, so viel Papier für so eine kurze Geschichte ...
*ich geh mal weiter Kopfschütteln*
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- Olaf
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Re: Mein Freund Dahmer
Jetzt unterstell bitte Andreas nichts, was er so nicht geschrieben hat. Ihm gings hier doch nie nur um die Länge eines Textes.L.N. Muhr hat geschrieben:Weil wir alle wissen: Qualität definiert sich durch Länge. Kurzgeschichten z.B. sind demnach die schlechteste Literaturform, John Ashts TWIN-PRYX dagegen schon qua Volumen große Literatur.Andreas Eschbach hat geschrieben:Man gestatte mir die Eigenheit, den Roman als Maß aller Dinge zu betrachten. Kein anderes Medium vermag mir zu geben, was ein Roman kann. Die Königsdisziplin, was mich anbelangt.
Ich bin einer, der, wenn er einen guten Film sieht, denkt: Was hätte man daraus für einen tollen Roman machen können!
Und wenn ich einen guten Comic lese (ja, ist mir durchaus schon passiert, weil, Frankreich und so), dann kommt mir der hässliche Gedanke, so viel Papier für so eine kurze Geschichte ...
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Re: Mein Freund Dahmer
Weil ein Comic kein Text ist. Soweit bin ich auch.
Ihm ging es um die Lektürelänge. Denn Geschichten sind nur in einer Hinsicht kurz, wenn sie sich schnell lesen lassen: der Lesedauer. Über ihren inhaltlichen Reichtum sagt das halt nichts aus.
Und eine inhaltlich reiche Kurzgeschichte kann nie Verschwendung sein. Auch wenn man (wie bei den meisten Bradbury-Texten etwa) nur zehn Minuten dafür braucht.
Ihm ging es um die Lektürelänge. Denn Geschichten sind nur in einer Hinsicht kurz, wenn sie sich schnell lesen lassen: der Lesedauer. Über ihren inhaltlichen Reichtum sagt das halt nichts aus.
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Re: Mein Freund Dahmer
Das sagt niemand.L.N. Muhr hat geschrieben:Und nachtragend zu dem dauernden Dexter-Vergleich:
Dexter ist fiktiv, Dahmer nicht. Was soll das für eine Welt sein, in der reale Ereignisse nicht mal mehr als Sachbuch verarbeitet dürfen, ohne das irgendwelche selbsternannten Moralapostel sagen, dass das aber mal gar nicht ginge?
Wenn es ein Einzelfall, eine Besonderheit wäre.
Aber, und da muß ich das von Dir ungeliebte Beispiel "Dexter" wieder einmal anbringen, das ist es nicht. Meinem Empfinden nach sind Massenmörder momentan en vogue, werden vom Mainstream als Helden gefeiert, zumindestens in den TV-Serien. "Dexter" ist ja kein Einzelfall. In diesem Kontext muß sich "Mein Freund Dahmer" einordnen lassen und aus diesem Kontext heraus rührt meine (und wahrscheinlich auch Andreas') Ablehnung.
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Überlicht, Beamen, Günther Jauch als Bundespräsident, intelligente Forenbeiträge und eine positive Rezension von John Ashts Machwerken wird von Elfen verhindert
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- L.N. Muhr
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Re: Mein Freund Dahmer
Ja, schön. Und jetzt lest ihr Holger Kreitlings Rezension, dann reden wir weiter.
Ich verlink die doch nicht aus Daffkes. (Und hab auch kein Problem damit, Verriße zu verlinken, wenn welche kommen.)
Mit gleichem Recht kann man das Buch unter die Abiturienten- oder Siebziger-Jahre-Literatur einordnen. Nicht mit mehr oder weniger Recht: mit gleichem.
Ich verlink die doch nicht aus Daffkes. (Und hab auch kein Problem damit, Verriße zu verlinken, wenn welche kommen.)
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- Andreas Eschbach
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Re: Mein Freund Dahmer
Abgesehen davon, dass ich sowieso grundsätzlich gegen Literaturverbote bin (mir muss ja auch nicht alles gefallen), hat Joachim Fest keinen Comic über Hitlers Jugendjahre gezeichnet ("Mein Freund Adolf"), sondern Sachbücher geschrieben.L.N. Muhr hat geschrieben:Die Annahme, Literatur über Serienkiller würde diese pauschal glorifzieren ist ungefähr so richtig, wie Literatur über Nazis diese glorifiziert. Wer ruft Joachim Fest an und sagt ihm, dass seine Bücher ja mal so gar nicht gingen? Andreas, du?
Und jetzt nochmal, zur Sicherheit: Ich finde diese Form problematisch, weil dem Otto Normalleser (mir zum Beispiel, und nicht nur mir) der Comic in den prägendsten Phasen seines Lebens nur in zweierlei Gestalt begegnet – in Form von "Donald Duck" und in Form von, sagen wir pauschalierend, "Batman". Das eine sind vorwiegend drollige Geschichten, deren Tiefgang so gut versteckt ist, dass er Kiddies nicht stört, die anderen sind Verherrlichungen gewaltbereiter Helden. Ganz egal, was aus der Kunstform Comic in welcher Zeit auch immer geworden ist, an Otto Normalleser ist das vorbeigegangen. Für den ist die bloße Form eine Botschaft, und in diesem Fall lautet sie: "Geschichte eines Helden"/"alles lustig". Ehe er das Ding auch nur aufgeschlagen hat. (Dass das Cover fast aussieht wie von R. Crumb gezeichnet, signalisiert eher "alles lustig".)
Das kann man sich (offensichtlich) nicht mehr vorstellen, wenn man in der Comicszene so richtig drin ist (so, wie sich der Linux-Nerd auch nur schwer vorstellen kann, dass es Leute gibt, die sich unter einem Treiber einen Mann in orangeroter Jacke vorstellen, der laut lärmend durch den Wald stiefelt), aber diese Wirkung ist stark*, und ob der Inhalt dann dagegen ankommt, bliebe zu diskutieren. Nicht mit mir, allerdings, dazu interessieren mich Serienmörder zu wenig (ich habe in den "Totmacher" reingeschaut, als er mal im TV lief – lange her – und auch nach ein paar Minuten umgeschaltet).
* Wie man an den spontanen Reaktionen ja sieht.
Aber jedem das Seine.
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Re: Mein Freund Dahmer
In der mir prägendsten Zeit ist mir die Literatur in Romanformat fast ausschließlich in Form der »drei Fragezeichen«, der »Pizzabande«, »TKKG« und der »fünf Freunde« begegnet. Filme übrigens in der Form von Karl May, Bud Spencer und Godzilla.
Sollen wir die Form von Literatur z.B.als Comic an den Gewohnheiten des Otto Normallesers (wer immer das sein mag) limitieren. Ich sehe in der Literatur (dazu zähle ich auch den Comic ) unter anderem die Aufgabe oder viel mehr die Chance solche engstirnigen Grenzen zu überschreiten, um möglichst sämtliche Möglichkeiten des Mediums auszuschöpfen.
P.S. jetzt will den »Dahmer« aber auch lesen, um ihn unter diesen Aspekten zu betrachten.
Sollen wir die Form von Literatur z.B.als Comic an den Gewohnheiten des Otto Normallesers (wer immer das sein mag) limitieren. Ich sehe in der Literatur (dazu zähle ich auch den Comic ) unter anderem die Aufgabe oder viel mehr die Chance solche engstirnigen Grenzen zu überschreiten, um möglichst sämtliche Möglichkeiten des Mediums auszuschöpfen.
P.S. jetzt will den »Dahmer« aber auch lesen, um ihn unter diesen Aspekten zu betrachten.
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Re: Mein Freund Dahmer
Wozu? Es interessiert mich nicht. Die Aggression, mit der die Comicfreunde in diesem Thread auf andere losgehen (Deine "Perlen vor die Säue" z.B.), genügt mir für meine Einschätzung. Im Übrigen verstehe ich sowieso nicht, warum ihr so vehement nach Anerkennung schreit. Genießt das Zeug doch einfach. Wer z.B. Groschenhefte liest, muss auch damit rechnen, dass er nicht von allen Menschen ernst genommen wird. Bisschen Selbstironie schadet selten. Da muss man nicht gleich zum brüllenden Berserker werden. Einfach mal zu seinen Marotten stehen.lapismont hat geschrieben:Guck in die Comics, um es zu verstehen.
Re: Mein Freund Dahmer
Ah, ok. Verstanden. - So 100%ig ist es aber, denke ich, nicht.Andreas Eschbach hat geschrieben:
Und jetzt nochmal, zur Sicherheit: Ich finde diese Form problematisch, weil dem Otto Normalleser (mir zum Beispiel, und nicht nur mir) der Comic in den prägendsten Phasen seines Lebens nur in zweierlei Gestalt begegnet – in Form von "Donald Duck" und in Form von, sagen wir pauschalierend, "Batman". Das eine sind vorwiegend drollige Geschichten, deren Tiefgang so gut versteckt ist, dass er Kiddies nicht stört, die anderen sind Verherrlichungen gewaltbereiter Helden.
Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich Beispiele, wo Leute, die gar nichts mit den lustigen und erst Recht nichts mit den (wie auch immer) unlustigen Comics am Hut haben, die Graphic Novels für sich entdeckt haben. Oft war hier tatsächlich Spiegelman's "Maus" die Initialzündung.
Das ist auf alle Fälle eine andere Liga. Die Graphic Novels erscheinen meist als teure Hardcover-Einzelwerke (also keine Serien); ihre Erzählweise ähnelt im Vielen mehr einem Roman oder einer Novelle, nicht den auf Gags oder besonders harschen Begegnungen zwischen einen bösen und guten Superhelden zugespitzen, kurzen Erzählung in Panels.
Was nun die "normalen" Comics anbelangt: Da darf ich mal ketzerisch fragen: Gibt es da nicht auch genügend Parallelen zwischen ihnen und den Heftromanen (Perry Rhodan)?
Phantastische Grüße
Thomas
Phantastische Ansichten...
...in Worten
(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)
Thomas
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Re: Mein Freund Dahmer
Das sind tief sitzende Minderwertigkeitskomplexe und das ungute Gefühl, nicht ernstgenommen zu werden, die sich da manifestieren.Stadler hat geschrieben:Wozu? Es interessiert mich nicht. Die Aggression, mit der die Comicfreunde in diesem Thread auf andere losgehen (Deine "Perlen vor die Säue" z.B.), genügt mir für meine Einschätzung.lapismont hat geschrieben:Guck in die Comics, um es zu verstehen.
Mehr nicht. Nur zwingt einen manchmal das Adrenalin unnötigerweise, auf solche Provokationen einzugehen.