NOVA 21
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- breitsameter
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NOVA 21
Da keiner vom NOVA-Team anscheinend hier postet, mache ich das mal. NOVA 21 ist da!
Titelbild: Michael Marrak
Kurzgeschichten:
Uwe Post
Witzlos nach Talanta
Illustriert von Gloria Manderfeld
Marcus Hammerschmitt
Im Krankenparlament
Illustriert von Robert Porazik
Michael K. Iwoleit
Arkadia in Transit
Illustriert von Marco Schüller
Steffen König
Albatros
Illustriert von Susanne Jaja
Norbert Stöbe
Rette mich
Illustriert von Tim Eckhorst
Michael Marrak
Coen Sloterdykes diametral levitierendes Chronoversum
Illustriert von Michael Marrak
Klassiker-Story:
Rainer Erler
Die Liebenden von Manhattan
Illustriert von Christoph Jaszczuk
Internationale Gaststory:
Aleksandar Žiljak (Kroatien)
Die Orgon-Ära
Illustriert von Markus Bülow
Paperback, 164 Seiten, Euro 9,80
Erhältlich im Bahnhofs- und Flughafenbuchhandel oder direkt auf http://www.nova-sf.de/
Titelbild: Michael Marrak
Kurzgeschichten:
Uwe Post
Witzlos nach Talanta
Illustriert von Gloria Manderfeld
Marcus Hammerschmitt
Im Krankenparlament
Illustriert von Robert Porazik
Michael K. Iwoleit
Arkadia in Transit
Illustriert von Marco Schüller
Steffen König
Albatros
Illustriert von Susanne Jaja
Norbert Stöbe
Rette mich
Illustriert von Tim Eckhorst
Michael Marrak
Coen Sloterdykes diametral levitierendes Chronoversum
Illustriert von Michael Marrak
Klassiker-Story:
Rainer Erler
Die Liebenden von Manhattan
Illustriert von Christoph Jaszczuk
Internationale Gaststory:
Aleksandar Žiljak (Kroatien)
Die Orgon-Ära
Illustriert von Markus Bülow
Paperback, 164 Seiten, Euro 9,80
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Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
- andy
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Chambers: Unter uns die Nacht
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Re: NOVA 21
Und auch als Kindle-Ausgabe. Und ich glaube, für den Kindle kaufe ich sie mir auch. Dann wird der nächste Teil von Breach etwas weiter hinten angestellt.
Andy
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- oghilscher
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Re: NOVA 21
Eigentlich erscheint NOVA 21 in den Bahnhofsbuchhandlungen doch offiziell erst nächste Woche Donnerstag!
Aber da ja die Kindle-Version bei Amazon auch schon online ist und die Exemplare für die Abonnenten und Vorbesteller auch schon verschickt sind, wurde es wohl höchste Zeit für diesen Thread. Danke fürs Reinstellen, Florian!
Und ja: Wir freuen uns über Rückmeldungen zu NOVA 21!
Aber da ja die Kindle-Version bei Amazon auch schon online ist und die Exemplare für die Abonnenten und Vorbesteller auch schon verschickt sind, wurde es wohl höchste Zeit für diesen Thread. Danke fürs Reinstellen, Florian!
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oghilscher
- lapismont
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Re: NOVA 21
Uwe Post: Witzlos nach Talanta
Ich kopier ein bisschen aus dem SFN.
Ich hatte den Eindruck, dass Uwe hier zwei Dinge versucht. Zum einen, mehr Drama unterzubringen, das er nicht gleich wieder durch eine Pointe torpediert und zum anderen macht er genau sein Thema zum Thema: Den Humor. Er stellt zwei deutsche Oberdramatiker auf die Abschussliste (man beachte die Namen) und zeigt etwas Hoffnung für die weltoffenere Tochter, ohne deutschen Namen, sic.
Alles garniert mit postchem Blinkblink und rosa Tütü samt Elefant.
Ein neuer Post. Der PostPost. *gg*
(sorry)
jap, mir gefällts.
btw. Das Cover der Nova-Ausgabe ist DER HAMMER
Ich kopier ein bisschen aus dem SFN.
Ich hatte den Eindruck, dass Uwe hier zwei Dinge versucht. Zum einen, mehr Drama unterzubringen, das er nicht gleich wieder durch eine Pointe torpediert und zum anderen macht er genau sein Thema zum Thema: Den Humor. Er stellt zwei deutsche Oberdramatiker auf die Abschussliste (man beachte die Namen) und zeigt etwas Hoffnung für die weltoffenere Tochter, ohne deutschen Namen, sic.
Alles garniert mit postchem Blinkblink und rosa Tütü samt Elefant.
Ein neuer Post. Der PostPost. *gg*
(sorry)
jap, mir gefällts.
btw. Das Cover der Nova-Ausgabe ist DER HAMMER
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Re: NOVA 21
Da ich es bestellt habe ist Nova 21 schon da. Hurra.
Tolles Cover.
Die ersten 4 Geschichten gelesen und begeistert.
Nova 20 hab ich mir auch bestellt, bei Amrun, wegen des 1. Teiles der Marrak Novellen.
Denke aber das der Rest auch lesenswert sein wird, oder
lothar
Tolles Cover.
Die ersten 4 Geschichten gelesen und begeistert.
Nova 20 hab ich mir auch bestellt, bei Amrun, wegen des 1. Teiles der Marrak Novellen.
Denke aber das der Rest auch lesenswert sein wird, oder
lothar
- Bungle
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Re: NOVA 21
Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Ein ziemlicher Spagat, den Post da macht. Ich sehe das eher auf das Genre bezogen. Den vielen Geschichten, die die Zukunft so deprimierend ausmalen, fehlt doch oft der Humor. Humor und Witz als Ausweg aus der Misere gleich im doppelten Sinn. Aber der Humor hatte es in der Geschichte schon schwer, Ausdruck zu finden, weswegen ich die Geschichte nicht so gelungen finde.lapismont hat geschrieben:Uwe Post: Witzlos nach Talanta
MB
- andy
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Re: NOVA 21
Ich habe das ganz ähnlich empfunden beim Lesen. Der Humor war nicht meiner, und deswegen brach die ganze Geschichte auch in sich zusammen.Bungle hat geschrieben:Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Ein ziemlicher Spagat, den Post da macht. Ich sehe das eher auf das Genre bezogen. Den vielen Geschichten, die die Zukunft so deprimierend ausmalen, fehlt doch oft der Humor. Humor und Witz als Ausweg aus der Misere gleich im doppelten Sinn. Aber der Humor hatte es in der Geschichte schon schwer, Ausdruck zu finden, weswegen ich die Geschichte nicht so gelungen finde.lapismont hat geschrieben:Uwe Post: Witzlos nach Talanta
MB
Das gleiche gilt für mich auch für Marcus Hammerschmitt "Im Krankenparlament". Ich habe schlicht nicht verstanden, was die Geschichte wollte.
Ich habe aber auch gemerkt, dass ich mich bisher zu wenig mit Kurzgeschichten beschäftigt habe. Es stört mich, sofort wieder aus einer Welt herauszufallen, wenn sie mir gefallen hat. So wie Michael K. Iwoleit "Arkadia in Transit", die mir sehr gut gefallen hat. Cyberpunk wurde nicht unbedingt neu erfunden, aber spannend präsentiert.
Andy
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Re: NOVA 21
jap. Da gab es die Idee vom Krankenparlament, wenn mans gut meint, leicht satirisch, und hineingestrickt wurde eine Büroromanze. Nicht mein Ding.andy hat geschrieben:
Das gleiche gilt für mich auch für Marcus Hammerschmitt "Im Krankenparlament". Ich habe schlicht nicht verstanden, was die Geschichte wollte.
Deshalb bietet es sich an, derartige Anthologien Bröckchenweise zu genießen. Man kann ja auch schnell noch eine Geschichte lesen, wenn man über einen Aussetzer stolperte.andy hat geschrieben: Ich habe aber auch gemerkt, dass ich mich bisher zu wenig mit Kurzgeschichten beschäftigt habe. Es stört mich, sofort wieder aus einer Welt herauszufallen, wenn sie mir gefallen hat.
Ja, die Präsentation war in Ordnung. Das Londoner Setting fand ich hochspannend, passiert aber wenig darin. Die eigentliche Handlungsebene löst sich für mich zu platt auf. Der Konflikt zwischen Schöpfer und Geschöpf hätte auch ein Sturm sein können. Iwoleit gleitet aber sanft darüber hinweg und hält es in Schwebe. "Ich lieb Dich doch so, gib mir bitte noch eine Chance … " Da fragt man sich, wozu das ganze Konsortiumzeug gut war. Ich kam mir vor, als ob ich den Epilog eines Romans las.andy hat geschrieben: So wie Michael K. Iwoleit "Arkadia in Transit, die mir sehr gut gefallen hat. Cyberpunk wurde nicht unbedingt neu erfunden, aber spannend präsentiert.
- lapismont
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Re: NOVA 21
Steffen König: Albatros
Flott geschriebene Story um ein technisches Artefakt. Hinterlässt aber auch das Gefühl, von der eigentlichen Story zu wenig bekommen zu haben.
Norbert Stöbe: Rette mich
Teilweise sehr sensible Auseinandersetzung mit einem speziellen Problem. Gut gemacht.
und momentan bin ich noch am Marrak. Oh, wie diese Welt von ihm liebe! Allein dafür hat sich die Nova gelohnt. Und nächste Audgabe gehts weiter, juhu!
Ich hoffe intensiv, dass Michael diese Pracht und Opulenz weiterführt. Später werd ich meinen Enkeln erzählen, dass ich dabei war, als die ersten Schnipsel in Nova erschienen …
Flott geschriebene Story um ein technisches Artefakt. Hinterlässt aber auch das Gefühl, von der eigentlichen Story zu wenig bekommen zu haben.
Norbert Stöbe: Rette mich
Teilweise sehr sensible Auseinandersetzung mit einem speziellen Problem. Gut gemacht.
und momentan bin ich noch am Marrak. Oh, wie diese Welt von ihm liebe! Allein dafür hat sich die Nova gelohnt. Und nächste Audgabe gehts weiter, juhu!
Ich hoffe intensiv, dass Michael diese Pracht und Opulenz weiterführt. Später werd ich meinen Enkeln erzählen, dass ich dabei war, als die ersten Schnipsel in Nova erschienen …
- lapismont
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Re: NOVA 21
Michael Marrak: Coen Sloterdykes diametral levitierendes Chronoversum
Bin auch nach Abschluss der Lektüre begeistert. Die Welt vor dem Wall wird weiter ausgebaut, einige Dinge erklärt und der Weg geebnet für die weitere Reise. Es gibt einiges an technischer Zauberei, ziemlich gut mit Witz und Selbstironie garniert, sodass die eigene Unfähigkeit dem Technobubble zu folgen, nicht stört. Puristen könnten dies ankreiden, zu intellektuell oder auch als selbstverliebt, aber ich hatte einen Heidenspaß. Bin gespannt, wie die Fehlentwicklung der Welt aufgelöst wird, bzw. ob überhaupt, und welche schrägen Figuren Michael noch einbaut.
Hab auch überlegt, ob man es als Romanteile sehen könnte, aber dafür sind die beiden Hauptfiguren doch etwas zu statisch.
Rainer Erler: Die Liebenden von Manhattan
Stimmungsvolle und sehr poetische Liebesgeschichte, mit einem Hauch Phantastik.
Aleksandar Žiljak: Die Orgon-Ära
Ja, die Gaststory ist ein schönes Beispiel für unverkrampfte Alternativwelthistorie. Fluffig geschrieben (oder übersetzt), wobei nicht die Idee der orgastischen Energie interessant war, sondern die Einbeziehung von historischen Persönlichkeiten. Allerdings hatte ich wieder einmal das Gefühl, wie bei vielen solcher Storys, dass der SF-Rahmen nur als Vehikel für die Sex-Szenen diente. Handlungstechnisch bietet die Geschichte nämlich nicht viel.
Fazit:
Nova 21 bietet diesmal mit Michael Marraks "Coen Sloterdykes diametral levitierendes Chronoversum" nur eine wirklich herausragende Story. Der Rest ist gefälliger Durchschnitt. Grafiken und Cover gehören zu den Pluspunkten der Ausgabe.
Bin auch nach Abschluss der Lektüre begeistert. Die Welt vor dem Wall wird weiter ausgebaut, einige Dinge erklärt und der Weg geebnet für die weitere Reise. Es gibt einiges an technischer Zauberei, ziemlich gut mit Witz und Selbstironie garniert, sodass die eigene Unfähigkeit dem Technobubble zu folgen, nicht stört. Puristen könnten dies ankreiden, zu intellektuell oder auch als selbstverliebt, aber ich hatte einen Heidenspaß. Bin gespannt, wie die Fehlentwicklung der Welt aufgelöst wird, bzw. ob überhaupt, und welche schrägen Figuren Michael noch einbaut.
Hab auch überlegt, ob man es als Romanteile sehen könnte, aber dafür sind die beiden Hauptfiguren doch etwas zu statisch.
Rainer Erler: Die Liebenden von Manhattan
Stimmungsvolle und sehr poetische Liebesgeschichte, mit einem Hauch Phantastik.
Aleksandar Žiljak: Die Orgon-Ära
Ja, die Gaststory ist ein schönes Beispiel für unverkrampfte Alternativwelthistorie. Fluffig geschrieben (oder übersetzt), wobei nicht die Idee der orgastischen Energie interessant war, sondern die Einbeziehung von historischen Persönlichkeiten. Allerdings hatte ich wieder einmal das Gefühl, wie bei vielen solcher Storys, dass der SF-Rahmen nur als Vehikel für die Sex-Szenen diente. Handlungstechnisch bietet die Geschichte nämlich nicht viel.
Fazit:
Nova 21 bietet diesmal mit Michael Marraks "Coen Sloterdykes diametral levitierendes Chronoversum" nur eine wirklich herausragende Story. Der Rest ist gefälliger Durchschnitt. Grafiken und Cover gehören zu den Pluspunkten der Ausgabe.
- andy
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Re: NOVA 21
Eine nette Verschwörungsgeschichte, deren Plot mich aber nicht überzeugte. Dazu waren da zu viele Zufälle und Löcher in der Handlung. Aus der Idee hätte der Autor mehr machen können.lapismont hat geschrieben:Steffen König: Albatros
Flott geschriebene Story um ein technisches Artefakt. Hinterlässt aber auch das Gefühl, von der eigentlichen Story zu wenig bekommen zu haben.
Andy
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Re: NOVA 21
Hier meine Eindrücke zu NOVA 21, einer m. E. durchaus gelungenen Ausgabe:
Uwe Post: „Witzlos nach Talanta“: Die Gründe, sich an einen besseren Ort zu wünschen, sind zahlreich, weshalb der Ansturm auf das vorgebliche Paradies Talanta auch groß ist. Doch so leicht erhält man auch nach glücklich überstandener Überfahrt nicht Zutritt, denn das Paradies hat seine Tücken. Ein amüsanter Einstieg mit zahlreichen Anspielungen auf Gegenwärtiges, skurrilen Charakteren und durchaus ernstem Hintergrund.
Marcus Hammerschmitts Humor ist eher subtiler Natur, und so unterscheidet sich sein „Krankenparlament“ nur dahingehend von anderen Volksvertretungen, dass die Parteien nicht SPD oder CDU heißen, sondern „Rheumaliga“ und „Herz-Zentrum“. Die Mechanismen des politischen Ränkespiels sind jedoch die gleichen. Der Ich-Erzähler ist Mitarbeiter eines prominenten Abgeordneten und besorgt für ihn die alltägliche Kleinarbeit. Als er sich in eine junge Frau aus dem Lager des politischen Gegners verliebt, gerät seine heile Welt aus dem Gleichgewicht. Dabei geht es allerdings eher um Opportunismus als um SF.
„Arkadia in Transit“ von Michael K. Iwoleit ist die Geschichte einer großen Leidenschaft in einem erbarmungslosen Umfeld. Ein abtrünniger Agent eines multinationalen Konzerns ist nach einem Unfall stark entstellt und lebt mit seiner Frau Lara in ständiger Gefahr. Für sie investiert er all sein Geld in einen Aufenthalt einem Touristenparadies, doch noch vor ihrer Ankunft wird Lara mit der brutalen Wirklichkeit konfrontiert. Gewohnt stilsicher präsentiert Michael Iwoleit eine dystopische Episode, die Appetit auf mehr macht.
Steffen König: „Albatros“: Ein Angestellter des britischen Luftfahrtamtes wird mit angeblichen Sichtungen eines mysteriösen „Wolkenschiffes“ konfrontiert, denen er zunächst skeptisch gegenübersteht. Erst als ihm ein ehemaliger Bomberpilot eine Fotografie des Schiffes aus dem Jahr 1943 zeigt, wird er hellhörig und trifft sich mit einem russischen Abenteurer, der die gleiche Fährte verfolgt. Per Hubschrauber machen sie sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Objekt ...
Auch diese Geschichte ist solide und mit viel Liebe zum Detail aufgebaut. Einziger Wermutstropfen: Wer ein bestimmtes Buch von Jules Verne nicht kennt, den lässt das Ende ein wenig ratlos zurück.
Norbert Stöbe: „Rette mich“: Ein Stadtbediensteter soll eine Mietswohnung räumen lassen und versucht diesen Auftrag ohne größeres Aufsehen oder Gewaltanwendung zu erledigen. Schließlich überzeugt er den Wohnungsinhaber, einen älteren Schrottplatz-Angestellten, ihn einzulassen und sieht sich einer ganzen Kolonie von Haushalt oder Gebrauchs-Robotern gegenüber, die das Arbeitszimmer des Mannes zu eigenen Zwecken nutzen ... Die humorvolle Kurzgeschichte überzeugt durch bildhafte Beschreibungen und glaubwürdiges Personal.
Michael Marraks „Coen Sloterdykes diametral levitierendes Chronoversum“ ist nicht nur vom Umfang her das Schwergewicht dieser Nova-Ausgabe. Nach der Lektüre des 1. Teiles in Ausgabe 20 hatte ich leise befürchtet, mit beseelten Gegenständen und Maschinen übersättigt zu werden, aber die Handlung entwickelt sich durchweg kurzweilig und pointiert, so dass nie Langeweile aufkam. Den wissenschaftlichen Hintergrund habe ich allenfalls in groben Zügen verstanden, aber das minderte das Lesevergnügen kaum, zumal skurrile Gestalten wie Cutter oder schimpfende Buchdeckel-Erinnyen das Geschehen immer wieder auflockern. Das Fazit im Blick auf die Fortsetzung kann nur lauten: Mehr davon!
Als Klassiker-Geschichte präsentiert Nova in dieser Ausgabe Rainer Erlers „Die Liebenden von Manhattan“. Die Geschichte liest sich über weite Strecken recht angenehm und emotional anrührend, so dass der Leser die fehlende inhaltliche Substanz zunächst kaum bemerkt. Die Hoffnung auf eine Erklärung des Phänomens der vorübergehenden Menschenleere bleibt allerdings unerfüllt, und so verdichtet sich am Ende der Eindruck, dass der Autor vor allem eine Botschaft transportieren möchte, nämlich die, dass die Armen und (vermeintlich) Benachteiligten dieser Welt schon allein deshalb tiefere Gefühle und ein reineres Herz ihr Eigen nennen, weil sie arm und benachteiligt sind. Fazit: schwülstige Sozialromantik fernab der Realität.
Aleksandar Ziljaks „Die Orgon-Ära“ ist eine amüsante Alternativweltgeschichte, in der der Wettlauf zum Mond von den Russen gewonnen wird, die auf eine Energieform setzen, die üblicherweise nur im privaten Bereich erzeugt wird. Trotz mancher satirischen Überhöhung durchaus lesenswert.
Insgesamt eine Nova-Ausgabe ohne Totalausfall und mit einigen Glanzlichtern, aus denen sich Michael Marraks Erzählung noch einmal heraushebt.
Uwe Post: „Witzlos nach Talanta“: Die Gründe, sich an einen besseren Ort zu wünschen, sind zahlreich, weshalb der Ansturm auf das vorgebliche Paradies Talanta auch groß ist. Doch so leicht erhält man auch nach glücklich überstandener Überfahrt nicht Zutritt, denn das Paradies hat seine Tücken. Ein amüsanter Einstieg mit zahlreichen Anspielungen auf Gegenwärtiges, skurrilen Charakteren und durchaus ernstem Hintergrund.
Marcus Hammerschmitts Humor ist eher subtiler Natur, und so unterscheidet sich sein „Krankenparlament“ nur dahingehend von anderen Volksvertretungen, dass die Parteien nicht SPD oder CDU heißen, sondern „Rheumaliga“ und „Herz-Zentrum“. Die Mechanismen des politischen Ränkespiels sind jedoch die gleichen. Der Ich-Erzähler ist Mitarbeiter eines prominenten Abgeordneten und besorgt für ihn die alltägliche Kleinarbeit. Als er sich in eine junge Frau aus dem Lager des politischen Gegners verliebt, gerät seine heile Welt aus dem Gleichgewicht. Dabei geht es allerdings eher um Opportunismus als um SF.
„Arkadia in Transit“ von Michael K. Iwoleit ist die Geschichte einer großen Leidenschaft in einem erbarmungslosen Umfeld. Ein abtrünniger Agent eines multinationalen Konzerns ist nach einem Unfall stark entstellt und lebt mit seiner Frau Lara in ständiger Gefahr. Für sie investiert er all sein Geld in einen Aufenthalt einem Touristenparadies, doch noch vor ihrer Ankunft wird Lara mit der brutalen Wirklichkeit konfrontiert. Gewohnt stilsicher präsentiert Michael Iwoleit eine dystopische Episode, die Appetit auf mehr macht.
Steffen König: „Albatros“: Ein Angestellter des britischen Luftfahrtamtes wird mit angeblichen Sichtungen eines mysteriösen „Wolkenschiffes“ konfrontiert, denen er zunächst skeptisch gegenübersteht. Erst als ihm ein ehemaliger Bomberpilot eine Fotografie des Schiffes aus dem Jahr 1943 zeigt, wird er hellhörig und trifft sich mit einem russischen Abenteurer, der die gleiche Fährte verfolgt. Per Hubschrauber machen sie sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Objekt ...
Auch diese Geschichte ist solide und mit viel Liebe zum Detail aufgebaut. Einziger Wermutstropfen: Wer ein bestimmtes Buch von Jules Verne nicht kennt, den lässt das Ende ein wenig ratlos zurück.
Norbert Stöbe: „Rette mich“: Ein Stadtbediensteter soll eine Mietswohnung räumen lassen und versucht diesen Auftrag ohne größeres Aufsehen oder Gewaltanwendung zu erledigen. Schließlich überzeugt er den Wohnungsinhaber, einen älteren Schrottplatz-Angestellten, ihn einzulassen und sieht sich einer ganzen Kolonie von Haushalt oder Gebrauchs-Robotern gegenüber, die das Arbeitszimmer des Mannes zu eigenen Zwecken nutzen ... Die humorvolle Kurzgeschichte überzeugt durch bildhafte Beschreibungen und glaubwürdiges Personal.
Michael Marraks „Coen Sloterdykes diametral levitierendes Chronoversum“ ist nicht nur vom Umfang her das Schwergewicht dieser Nova-Ausgabe. Nach der Lektüre des 1. Teiles in Ausgabe 20 hatte ich leise befürchtet, mit beseelten Gegenständen und Maschinen übersättigt zu werden, aber die Handlung entwickelt sich durchweg kurzweilig und pointiert, so dass nie Langeweile aufkam. Den wissenschaftlichen Hintergrund habe ich allenfalls in groben Zügen verstanden, aber das minderte das Lesevergnügen kaum, zumal skurrile Gestalten wie Cutter oder schimpfende Buchdeckel-Erinnyen das Geschehen immer wieder auflockern. Das Fazit im Blick auf die Fortsetzung kann nur lauten: Mehr davon!
Als Klassiker-Geschichte präsentiert Nova in dieser Ausgabe Rainer Erlers „Die Liebenden von Manhattan“. Die Geschichte liest sich über weite Strecken recht angenehm und emotional anrührend, so dass der Leser die fehlende inhaltliche Substanz zunächst kaum bemerkt. Die Hoffnung auf eine Erklärung des Phänomens der vorübergehenden Menschenleere bleibt allerdings unerfüllt, und so verdichtet sich am Ende der Eindruck, dass der Autor vor allem eine Botschaft transportieren möchte, nämlich die, dass die Armen und (vermeintlich) Benachteiligten dieser Welt schon allein deshalb tiefere Gefühle und ein reineres Herz ihr Eigen nennen, weil sie arm und benachteiligt sind. Fazit: schwülstige Sozialromantik fernab der Realität.
Aleksandar Ziljaks „Die Orgon-Ära“ ist eine amüsante Alternativweltgeschichte, in der der Wettlauf zum Mond von den Russen gewonnen wird, die auf eine Energieform setzen, die üblicherweise nur im privaten Bereich erzeugt wird. Trotz mancher satirischen Überhöhung durchaus lesenswert.
Insgesamt eine Nova-Ausgabe ohne Totalausfall und mit einigen Glanzlichtern, aus denen sich Michael Marraks Erzählung noch einmal heraushebt.
- Thomas Wawerka
- SMOF
- Beiträge: 1640
- Registriert: 22. Oktober 2010 10:53
- Bundesland: Saxonia
- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Komödien, aktuell: Charleys Tante (Brandon Thomas), zwischendurch immer wieder Nietzsche, mit den Kindern: Eine Reihe betrüblicher Ereignisse (Lemony Snicket) - mittlerweile Band 4 von 13 ...
Re: NOVA 21
Verdammt. Ich muss mir endlich mal so ein Teil kaufen. Ich ertrinke in Büchern ...andy hat geschrieben:Und auch als Kindle-Ausgabe. Und ich glaube, für den Kindle kaufe ich sie mir auch. Dann wird der nächste Teil von Breach etwas weiter hinten angestellt.
Andy
"Hilfreich wäre es, wenn wir die, die sich dem Leistungsdruck widersetzen, bewundern, anstatt sie als Loser anzusehen." -
Svenja Flaßpöhler
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