L.N. Muhr hat geschrieben:Was ist hier mit Lektorat gemeint? Wirklich Lektorat (also Begleitung der Textentstehung), oder nur Korrektorat?
Das wird oft gleichgesetzt, ist aber zweierlei. Lektorat heisst halt auch, dass der Lektor sagt, wie der Autor es besser macht, mit dem Autor Inhalte abspricht beim Schreiben oder nach Abschluss der Rohfassung. Das gesamte Produkt wird in der Entstehung begleitet, durch die diversen Umschreibungsphasen. Dafür sind 2.800 sicher angemessen.
Für ein Korrektorat ist es zu viel, wobei ich jetzt den exakten Manuskriptumfang nicht weiss.
Aber ich denke, im E-Book-Bereich findet allerhöchstens mal ein Korrektorat statt.
Wenn man den Begriff so umfassend definiert, hast du Recht.
Ich habe bisher "Korrektorat" mit Rechtschreib- und Grammatik-Korrektur gleichgesetzt und unter "Lektorat" die inhaltliche und stilistische Prüfung am fertigen Manuskript, einschließlich der Aufdeckung von Logikfehlern, verstanden. Ein begleitendes Lektorat schon bei der Entstehung scheint in der Branche (und ich meine ausdrücklich nicht den Selbstverlag) nicht üblich zu sein - im Gegenteil: "An editor is not a book doctor", sagt meine Cheflektorin. Lektorat kostet schließlich Geld, da ist es billiger, sich nach Autoren umzusehen, die schon eine ordentliche Rohfassung abliefern können.
(Übersetzungen eines Originaltextes sind ohnehin nochmal wieder etwas anderes: Da gibt es Grenzen für das Umschreiben, schließlich muss das Ergebnis noch zum Original passen. Aber darum geht es in diesem Faden ja nicht.)
Ich bin für die begleitende Qualitätskontrolle bei meinen deutschen Texten jedenfalls höchst dankbar.