Was erwartet Ihr von einem SF-Magazin

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Ronni
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Was erwartet Ihr von einem SF-Magazin

Ungelesener Beitrag von Ronni »

Da auf dem Markt inzwischen mehr als ein SF-Magazin zu finden ist, würde mich mal interessieren, was Ihr von so einem Magazin erwartet, ob Euch Story-Magazine wie NOVA oder eine bunte Mischung wie bei PHANTASTISCH! besser gefällt. Auch wie Ihr zu Online-Magazinen wie ALIEN CONTACT steht. Und wenn wir schon dabei sind, ob Ihr ältere Magazin wie z.B. NOVA 2001, das PERRY RHODAN MAGAZIN oder die SF-TIMES kennt und wie Ihr sie im Verhältnis zu den heutigen Magazinen seht.

Die gleiche Frage habe ich vor kurzem auf dem Scifiboard gestellt (und bitte alle, die auf beiden Board mitlesen für die "Doppelbelastung" um Entschuldigung). Die Antworten waren für mich und wohl auch für die NOVA-Redaktion sehr informativ. Da die Mitglieder dieses Boards nach meinen Beobachtungen andere Schwerpunkte bei ihrem Lesestoff setzen denke ich, daß sich ein vollständiges Bild erst ergibt, wenn die Frage auch hier gestellt wird.

Gruß Ronni
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Phillip St.

Ungelesener Beitrag von Phillip St. »

Ich selbst kenne NOVA, AlienContact und FandomObserver.

Meine Interessen werden aber kaum gedeckt:

- Verlgaspolitische Neuigkeiten
- SF im Bereich "Kunst" (SF Bildbände, Souvenirmagazine, Portraits über SF Künstler, Berichte über Austellungen etc.). Da gibt es sehr sehr vieles, was überhaupt nicht in den Magazinen aufgegriffen wird.
- Wissenschaftliche Themen, z.B. SF & Zukunftforschung (immer aktuell, ständig Neuigkeiten vorhanden)
- Essays
- Fundierte berichte über SF Film-Veröffentlichungen, möglichst weitab vom Mainstream. Im Prinzip HINWEISE auf ausgefallene Sachen, die man sonst übersehen würde. (Wer will denn schon Reviews über Matrix oder Terminator lesen? Solche Filme laufen doch eh nicht an einem vorbei... Es gibt überhaupt keinen Grund über solche Sachen zu berichten...)
Ein positiv Beispiel ist hier das Magazin SPLATTING IMAGE.

Was mich überhaupt nicht interessiert:
- Kurzgeschichten/Stories (Die Qualität lässt sich vorher schwer einschätzen, und bis jetzt wurde ich noch nie postiv überrascht). Ich lasse es nun bleiben und lese sie überhaupt nicht mehr.
- Rezensionen: Tja, ich habe bis jetzt keinen "Kritiker" gefunden der mit meinem Geschmack überinstimmt. Persönliche Beurteilungen der Kritiker interessieren mich sowieso nicht, da es immer subjektive Einschätzungen sind. Viel besser wären: BUCHVORSTELLUNGEN. Einfach eine kompetente Vorstellugn neuer Bücher, ohne subjetive Kritik.
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Ja, das alte PR-Magazin kenne ich noch und genau das, was dieses Magazin geboten hat, erwarte ich von einem solchen Medium auch. Heutzutage würde ich ein Magazin aber wahrscheinlich gar nicht mehr in gedruckter Form lesen wollen, sondern (weil aktueller) im Web.
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HectorSamuel
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Ungelesener Beitrag von HectorSamuel »

Ich kenne bisher kein einziges SF-Magazin, und würde im "Kauf-Fall" folgende Inhalte erwarten (oder eher erhoffen):

- Buchvorstellungen (möglichst umfangreich)
- Buchkritiken (nicht allzuviele, aber möglichst zu einem Buch zwei Kritiken... eine Pro und eine Kontra)
- Änderungen in den Verlagen (Personell und Strukturell)
- Informationen über neue Projekte von Autoren
- Interviews mit Autoren (evtl. mit kleiner Biographie sowie Bibliographie)
- Interviews mit "Entscheidern" und "Häuptlingen" der Verlage
- Shortstorys oder Fortsetzungsroman von unbekannten Autoren

Naja... nur meine bescheidene Meinung... :D
habe gerade fertig gelesen: KJA - Saga d. sieben Sonnen Bd.4
lese gerade: A.Bradhorst - Diamant (Kantaki 1)
habe unterbrochen: F.Schätzing - Nachrichten aus einem unbekannten Universum
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Fil

Ungelesener Beitrag von Fil »

@Ronni
Es wird nicht möglich sein EIN Magazin zu publizieren und ALLE Leser auf Dauer zu befriedigen.
Wir können stes versuchen unser Bestes zu geben und auf manche Wünsche eingehen, aber selbst dann wird es nicht immer reichen.

Mal abgesehen von der Tatsache, dass die Mitarbeiter sich weiterentwickeln und somit der Inhalt eines Magazins.

Die Vielfältigkeit und die Interessen ALLER Leser sind nicht in EINEM Magazin zusammenzufassen. Ich denke, das hat die Diskussion im SF-Board schon gezeigt.

Ich selbst lese gerne Alien Contact - online. Nicht immer sind alle Themen interessant, aber das ist bei phantastisch!, das ich gern auf dem Sofa sitzend konsumiere, auch.

Hier die Links zu den oben angegebenen Magazinen:

http://www.phantastisch.net - Print-Mag

http://www.alien-contact.de - Online-Mag
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Nepharite
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Ungelesener Beitrag von Nepharite »

zur Zeit lese ich keine SF-Magazine (sondern nur solche zu RPGs):

Wichtig wären mir:
- Verlagsvorschauen (gerade der kleineren Verlage)
- Rezensionen
- Wissenschafts-News
- Background-Infos zum Verlagswesen (wer mit wem und warum)
- Essays

Verzichtbar sind .. IMO
- (Short)Stories
- Interviews
- Vorstellung von SF-Computerspielen & SF-Filmen
Mark
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Ungelesener Beitrag von Mark »

Ich fürchte, ich gehöre zu der Minderheit, die Magazine bevorzugen, die ihren Schwerpunkt auf Kurzgeschichten legen. Natürlich kann man alles übertreiben (im amerikanische Magazin Crank! gab es praktisch mit Ausnahme des Inhaltsverzeichnisses nur Prosa), aber einen Anteil von 80% dürfen die Kurzgeschichten ruhig ausmachen.

Ich sehe allerdings auch, dass es bei so einer Ausrichtung ein erhebliches Qualitätsproblem in Deutschland gibt, darum würde ich mir wünschen, dass erstens die Auswahl der Geschichten sehr gewissenhaft erfolgt und zweitens (und hier wird es besonders problematisch) die Autoren bezahlt werden.

Was die Bezahlung angeht, so würde ich mir ungefähr das Wort/$-Verhältnis von amerikanischen semi-professionellen Magazinen wünschen - das wären mindestens 0.01 Euro pro Wort. Das ist zwar nicht viel, gibt den Autoren aber eine gewisse Anerkennung.

Zur Auswahl: ich stelle mir fünf oder sechs Kurzgeschichten pro Ausgabe vor. Ich würde zunächst einmal versuchen, die Qualität der frühen Ausgaben mit dem Abdruck von zwei bis drei Übersetzungen aus dem Englischen zu gewährleisten. Der vermeintlich große Name des Autors ist weniger wichtig. Wenn man sich im Dschungel der englischsprachigen Magazine und Anthologien einigermassen auskennt, wird es nicht allzu schwierig sein, interessante Autoren zu finden, die mit einer Semi-Pro-Bezahlung zufrieden wären. Wichtig hier ist Qualität.

Zusätzlich wäre es nicht schlecht, einen der großen deutschen Namen pro Ausgabe zu gewinnen (Hammerschmitt, Marrak, Eschbach, Cakan etc.). Ich schätze, solchen Autoren wäre es besonders wichtig, in welchem Umfeld (also in welcher Gesellschaft) sie veröffentlicht werden.

Die restlichen zwei bis drei Geschichten müssten dann tatsächlich aus dem "slush pile" gefischt werden. Perfekt wäre es, durch die Qualität der anderen Beiträge das Beste aus den Nachwuchsautoren herauszukitzeln. Überhaupt sollte das Magazin nicht nur Lust aufs Lesen, sondern auch aufs Schreiben machen, und es somit ermöglichen, interessante Autoren heranzuzüchten, die dann regelmäßig abgedruckt werden. So unmöglich erscheint mir das alles nicht: im englischen Magazin Interzone, dem es momentan leider weniger gut geht, haben über die Jahre immer wieder Autoren regelmäßig gute Stories abgeliefert, die nur Interzone veröffentlicht haben und häufig genauso plötzlich mit dem Schreiben aufgehört haben, wie sie damit angefangen haben (ich denke da z.B. an Ian Lee, Susan Beetlestone, Molly Brown oder Sylvia M. Siddall - Autoren, die kein Mensch kennt, die aber gerne gelesen wurden).

Der Vollständigkeit halber noch zur "Non-Fiction":

- Editorial: zumindest anfangs nicht schlecht, um dem Magazin eine gewisse Richtung mitzugeben. Sollte aber nicht zum Selbstzweck werden wie die Beiträge des "guten Doktors" in Asimov's SF Magazin oder Stanley Schmidt's "Wort zum Sonntag" in Analog

- Leserbriefe: wenn es etwas interessantes abzudrucken gibt, gerne, sonst sein lassen!

- Reprints aus dem Internet: wie z.B. John Clutes "Excessive Candour" in Alien Contact, aber auch in Interzone, sind wegen der Verfügbarkeit des Originals problematisch. Interzone ging sogar noch weiter und druckte Stories aus dem On-Line-Magazin SciFiction ab... Wenn wir damit anfangen, das Internet auszudrucken, sieht es hier bald öde aus ;)

- Interview: kann nicht schaden.

- Buchkritiken: in Maßen gerne

- Kino-Kritiken: wenn's sein muß.

- TV-Kritiken: bitte nicht.

- Computerspiel-Kritiken: nur über meine Leiche...

Tut mir leid, dass es so lang geworden ist. Vielleicht sucht ja noch jemand einen "Assisting Editor" oder hat zu viel Geld übrig... ;)

Mark
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andy
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Ungelesener Beitrag von andy »

ich habe früher sehr gerne omni gelesen...sowohl die amerikanische ausgabe wie auch die paar deutschen die erschienen sind. das war zwar kein reines sf-magazin aber ich mochte die vermischung von wissenschaft und sf immer sehr. und es war so paranoid.

leider leider ist es eingestellt worden. weiss jemand was über das schicksal? ich habe mich gewundert als ich auf der homepage las das omni nicht mehr erscheint. es schien doch gut zum "zeitgeist" zu passen...


andy
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Nepharite
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Ungelesener Beitrag von Nepharite »

andy hat geschrieben:ich habe früher sehr gerne omni gelesen...sowohl die amerikanische ausgabe wie auch die paar deutschen die erschienen sind. das war zwar kein reines sf-magazin aber ich mochte die vermischung von wissenschaft und sf immer sehr. und es war so paranoid.
Problem bei Omni war diese optimistische Wissenschaftsgläubigkeit nach dem Motto: Jo, wir schaffen das ... egal was. Manchmal war nicht so recht klar, wo die Wissenschaft aufhörte und die Fiktion anfing.
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Kringel
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Ungelesener Beitrag von Kringel »

Auch so ein kurzlebiges Magazin, das sich irgendwie nicht für einheitliche Inhalte entscheiden konnte, war SF-Star (anfangs: Starship). Ich glaube, davon besitze ich noch alle Ausgaben...
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andy
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Ungelesener Beitrag von andy »

Nepharite hat geschrieben:Manchmal war nicht so recht klar, wo die Wissenschaft aufhörte und die Fiktion anfing.
schon und treffend formuliert...!
das frage ich mich allerdings sehr häufig.. :)

andy
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nekropole
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Ungelesener Beitrag von nekropole »

Also ich denke mal Storys gehören dazu. Sie lockern auf, sie sind der entspannende Teil.
Allerdings lege ich hier keinen Wert auf bekannte Namen. Ich benutze diese Stories um Ausschau zu halten nach neuen Autoren. Welche die es für mich Wert sein könnten sich mit ihnen zu beschäftigen.
Auch gut gewählte Buchausschnitte würden da helfen.
Rezesionen die versuchen die Hintergründe zu erhellen, die das Buch, die Geschichte in einen Konzext zum Autor zu stellen und versuchen den Nachweis der Erfüllung oder Nichterfüllung der Prämisse nachzuvollziehen. Beziehungsweise feststellen ob eine solche überhaupt versucht wird zu beweisen.
Autoreninterviews die den Autor zu konkreten Werken Stellung beziehen lassen und seine Gedanken dazu offenlegen.

Verlage sollten hinterfragt werden zu Verlagspolitik (ich weis schon - problematisch, denn wer läßt sich schon gerne in die Karten sehen). Einblick in die Arbeit von Lektoren, Neuerscheinungen und auch warum dann nicht oder viel später erschienen.

Auf Filme, Musik und so lege ich keinen Wert, ich bin Buchleser und ausserem, die Filme die überlicherweise besprochen werden, an denen geht man sowieso nicht vorbei und die bei denen das nicht passiert, kommen sowieso bei uns nicht in die Kinos.

Ich lese sehr gern Schilderungen über die Entstehung von Geschichten, Artikel über die Kunst zu Schreiben, über die Kunst schriftliches einer Bewertung zu unterziehen.

Projekte und Vorhaben in der SF-Szene. Homepage- und Forenbesprechungen oder Vorstellungen. Einfach Dinge, die man sonst Gefahr läuft zu übersehen.

Einblicke in die Szene des anglikanischen Raum als Vorbereitung auzf kommendes. Interessante technische Neuigkeiten die die SF-Szene betreffen. Wobei die Dinge, die ohnehin im Fernsehen bereitgetreten werden kurz zu halten sind, wenn sie nicht mehr als Widerkauen sind.

Ich erhoffe keine PR, StarTrek usw. Artikel, das gehört in ein Spezialmagazin und läßt mich sofort zurückzucken.

Gruß
Thomas
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Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/
Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta
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Helmuth W. Mommers
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Ungelesener Beitrag von Helmuth W. Mommers »

Interessanterweise wünscht bisher, im Gegensatz zum Buchforum eine deutliche Mehrheit alles Mögliche, was man superaktuell und bequem auf diversen Websites, Foren, etc. erfahren kann. Und wer's in gedruckter Form liebt, der kann phantastisch! lesen (sehr zu empfehlen) oder meinetwegen Space View, das SciFi-Magazin.

Nur Stories wollen sie - eigentlich - nicht darin haben. Wer liest denn gerne Stories auf dem Bildschirm? Erst recht längere?!

NOVA ist ein Story-Magazin im klassischem Sinne: zu etwa 80% aus Kurzgeschichten bestehend. Wie alle grossen, guten alten SF-Magazine - seien es Amazing, Astounding/Analog, F&SF, Galaxy undundund. Dann kamen grossformatige, reicher bebilderte Magazine auf, dem Trend am Kiosk entsprechend - und auch dem Zeitgeist, der mehr als nur Lesestoff verlangte ... weil es das Internet noch nicht oder nicht in dieser Form gab.
Homepage: http://www.helmuthmommers.de
NOVA - Das deutsche Magazin für Science Fiction - http://www.nova-sf.de
VILLA FANTASTICA WIEN - http://www.villafantastica.com
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Oliver
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Ungelesener Beitrag von Oliver »

Helmuth W. Mommers hat geschrieben:Interessanterweise wünscht bisher, im Gegensatz zum Buchforum eine deutliche Mehrheit alles Mögliche, was man superaktuell und bequem auf diversen Websites, Foren, etc. erfahren kann.
Da hast Du völlig recht.
Nur Stories wollen sie - eigentlich - nicht darin haben. Wer liest denn gerne Stories auf dem Bildschirm? Erst recht längere?!
Ich habe mal kurzfristig probiert, die drei "großen" Magazine, also Analog, Asmiov's und MF&SF, über Online-Abos
(hier: http://www.fictionwise.com/ebooks/magazine.htm )
zu verfolgen, die kommen dann per pdf. Ich habe es ganz schnell nach zwei Monaten sein lassen, es macht mir schlicht keinen Spaß, längere Texte zur Unterhaltung am Bildschirm zu lesen.
Eigentlich müsste man die Magazine durch Abos unterstützten, dafür sind sie mir aber leider zu teuer und Einzelausgaben kann man in .de leider nicht am Kiosk kaufen.
Ferner erfordert die schiere Textmenge dann schon fast eine "Spezialisierung" auf die kurze Form, wenn man nicht ständig Nachtschichten einlegen will, und ich muss gestehen, dass mir Romane lieber sind.
Reizvoll wäre es durchaus, denn durch Lektüre dieser Magazine ist man wirklich "am Puls der Zeit" des Genres und bekommt neue Themen, Trends und Autoren sofort mit, andererseits kann man sich das natürlich auch z.B. von Gardner Dozois vorsortieren lassen.

Deshalb, Antwort auf Deine Frage: Ich definitiv nicht.
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Frank Böhmert

Ungelesener Beitrag von Frank Böhmert »

Um mal auf die Anfangsfrage zurück zu kommen: Ich erwarte mir von einem SF-Magazin -

- gar nix mehr.

Nachrichten kriege ich aus dem Internet oder meinem Arbeitsumfeld schneller und besser. Kurzgeschichten habe ich schon früher meist nur überflogen.

Apropos früher: Meine Favoriten waren "Comet", "(Nova) 2001" und das "Perry Rhodan Magazin", aber das hat heute nix mehr zu sagen, weil ich keines davon heute noch lesen würde. So musste auch "phantastisch!" bei mir scheitern, obwohl ich es als ein sehr anständiges Magazin empfinde.

Wenn ich was über Lesestoff wissen will, schaue ich in die "Literaturen"; da finde ich in der Regel auch ein paar aktuelle Beispiele aus dem Grusel-, Krimi-, Sonstwas-Bereich, alles auf einem für mich genießbaren (manchmal allerdings mir zu gespreizten) Niveau und vor allem mit Blick über den Tellerrand; dazu kommen sehr brauchbare Verlagsportraits und Interviews mit Leuten aus der Branche.

Reine SF-Magazine sind mir inzwischen zu spezialisiert; da gehen die Sachen, die mich interessieren, meist genauso unter wie in den belletristischen Blättern.

Und ich finde gerade die Punkte spannend, wo sich "Paraliteratur" (Stache) und so genannte Hochliteratur berühren ... Beispielsweise würde mich mal interessieren, ob Phil Dick, der meines Wissens deutsch lesen konnte, sich für seinen Roman "Der heimliche Rebell" (wenn ich den Titel jetzt richtig erinnere) von Heinrich Spoerls "Maulkorb" hat inspirieren lassen ... oder ob Sam Delany, der in seiner Jugend unter anderem durch Griechenland gereist ist, eigentlich seinen Lawrence Durrell gelesen hat, denn die Sprache seines Frühwerks ist Durrell pur ...

Das sind so Fragen, Ronny, mit deren Beantwortung man den Leser Böhmert hinter dem Ofen hervorlocken könnte - aber vielleicht niemanden sonst. :wink:
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