David Mitchell - "Knochenuhren"

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Knochenmann
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Teddy hat geschrieben: Mir ist nicht ganz klar, warum Mitchell dieses Epilog-Kapitel eingefügt hat. Die Beschreibung der wenig erfreulichen Zukunft ist eigentlich eine Geschichte für sich. Zumahl das alles nichts Neues ist und aus meiner Sicht auch nicht glaubwürdig, aber das werden wir in 9 Jahren selber sehen.

Bin fertig

...und ich mag das letze Kapitel. Warum das drin ist: Kurz gesagt: "Die Welt ist auf Sand gebaut und nicht auf Stein". Das letzt Kapitel relativiert das "Labyrinth" Kapitel, und es schließt den Kreis, der da heißt: Holly Sykes.

Mir hat das Buch gefallen.
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Teddy
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Knochenmann hat geschrieben: ...und ich mag das letze Kapitel. Warum das drin ist: Kurz gesagt: "Die Welt ist auf Sand gebaut und nicht auf Stein".
Mag ja sein, aber ich finde, das ist nicht Thema des Romans. (Und die Welt im Roman ist auch eher auf Watte gebaut, so schnell wie es da bergab geht.)
Knochenmann hat geschrieben: Mir hat das Buch gefallen.
:headbanger:
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Kann man drüber streiten.

Das muss man glaub ich im Kontext sehen zu der Marinius Episode in Russland: Das Leben ist eben mehr als nur weltlicher Komfort. Die Horologen wissen das...

Das letzt Kapitel verleiht dem "Labyrith" Kapitel erst seinen wahren Sinn.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Naut hat geschrieben: Ich fand die Suche nach der Tochter großartig, besonders den (diesmal gar nicht klischeehaften) Hellseher.
Ich bin inzwischen mit dieser Episode durch und stimme vollauf zu. Großartig, die Angst von Ed, seine Verletzlichkeit, seine Schuldgefühle, und die Auflösung der verschwundenen Tochter. Das tröstet über die Langatmigkeit des Irak-Zwischenspiels hinweg, das ich nur überflogen habe.
Damit steht es jetzt 2:1.
Heute Abend geht es mit Episode 4 weiter, dann sind wir schon im Jahr 2015 - also praktisch aktuell, da der Roman 2016 erschienen ist.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Naut »

Ich bin ja noch immer bei dem alternden Schriftsteller. Den finde ich toll charakterisiert: Er ist ein im Grunde sehr unsympathischer Charakter, der sehr fragwürdige Dinge tut - aber dann auch angemessen darunter leidet. Ich stelle mir Bill Murray in seiner Rolle vor.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Da komme ich jetzt hin und bin gespannt. Und wie ich hier gesehen habe, bin ich nicht allein mit meiner negativen Meinung zu Part 2 mit dem angeberischen Früchtchen Hugo Lamb.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Naut »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 8. November 2020 14:57 Da komme ich jetzt hin und bin gespannt. Und wie ich hier gesehen habe, bin ich nicht allein mit meiner negativen Meinung zu Part 2 mit dem angeberischen Früchtchen Hugo Lamb.
Bin ich mir nicht sicher: Natürlich ist Lamb ein A********, das darzustellen, darum geht es ja. Aber ich finde, das mindert in diesem Fall nicht den Lesegenuss, denn Mitchell stellt ihn ja nicht als Helden oder so dar. Und so habe ich auch Knochenmanns & Teddys Anmerkungen verstanden.
(Da gibt es andere Romane, z.B. manche Bestseller, in denen die Protagonisten höchst fragwürdig handeln und dabei immer noch als Helden dastehen.)
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Also wenn ich den arroganten, selbstverliebten Schriftsteller vergleiche mit Hugo Lamb, dann kackt Lamb als Figur voll ab. Mich hat aber eben das ausgedehnte Klugscheißer-Geschwafel genervt. Wie er hingegen seine Kumpels im Stich lässt und so, das fand ich gut und konsequent.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Naut »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 9. November 2020 12:14 Also wenn ich den arroganten, selbstverliebten Schriftsteller vergleiche mit Hugo Lamb, dann kackt Lamb als Figur voll ab. Mich hat aber eben das ausgedehnte Klugscheißer-Geschwafel genervt. Wie er hingegen seine Kumpels im Stich lässt und so, das fand ich gut und konsequent.
Ja, stimmt schon. Lamb ist auch viel jünger, und damit ist uns Crispin viel näher ... also, nur mir selbstverständlich. ;)
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Ich glaub, der Crispin ist jünger als ich ... hüstel
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Naut »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 9. November 2020 13:15 Ich glaub, der Crispin ist jünger als ich ... hüstel
Sieht aber bestimmt älter aus - so vom Schicksal gebeutelt!
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Shocking. Also von der Beschreibung her bin ich von über die Mitte 50 raus ausgegangen. Der Kerl ist erst 49! Ein Jungspund! Na, bei Schriftstellern ist das noch kein Alter. Du bist erst raus (wie bei Schauspielern und so, nur eben dort früher) und hast keinen Score mehr, wenn du >55 bist.

@Mods: Könntet ihr den Thread bitte nach "Buch" verschieben? Bei Ankündigungen und Neuerscheinungen passt er eigentlich nicht mehr.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Danke fürs Verschieben, jetzt finde ich ihn leichter.

Naut, dass du noch beim Schriftsteller hängst, ist klar, das Kapitel ist ja ewig lang.
Shocking:
Ed ist tot???? Nooooooooooo!!!
Seltsam:
Ja, das ist manchmal ein Stilmittel, aber zumindest wird erklärt, wie es möglich ist, das zu tun: Crispin erzählt uns eine Geschichte, die er vergessen hat. Ich hoffe, das wird später erklärt, wie er das kann. Ansonsten geht das gar nicht.
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Re: David Mitchell - "Knochenuhren"

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

So, nun bin ich durch mit Episode 4. Hm. Wir haben jetzt 500 Seiten von 800 und sind mit dem spannenden Einstieg um keinen Schritt weiter. Was Holly damals passiert ist, findet weiter keine Erwähnung mehr. Was dazu gekommen ist, ist Hugo Lamb, der Crispin Fragen stellt, die auch wir uns schon die ganze Zeit stellen. Zum ersten Mal (?) gibt es einen weiteren Begriff, die Horologen, und das ist auch schon alles. Sehr, sehr mühsam verteilte Perlen. Ich kann diese Novellenaneinanderreihung einfach nicht zuordnen - Lebensgeschichten und dann wieder nicht, Thriller und dann wieder nicht, Magisches und dann wieder nicht. Warum die Agentin oder was sie war, inzwischen weiß ich es nicht mehr, damals Hugo dringend sprechen wollte, haben wir nie erfahren. Und vieles mehr nicht.
Keine Frage, toll erzählt, doch für mich sind das einfach zu lang geratene Kurzgeschichten, Schlaglichter aus dem Leben verschiedener Menschen, die irgendwie miteinander zu tun haben, was die Aneinanderreihung sinnvoll macht.
Hinzu kommt die teilweise Geschwätzigkeit des Autors, was er unbedingt loswerden muss, wie etwa das ausgedehnte Vergangenheits-Irak-Szenario, das keinerlei Auswirkungen auf die Handlung hat, Crispins Vortrag, und noch das eine oder andere.
Die erste Hälfte von Crispins Geschichte hat mir richtig gut gefallen, die zweite finde ich zäh und gestreckt, ich trete auf der Stelle. Deswegen teile ich den Punkt hier auf.
Außerdem:
... und dann starb ich.
Äh, nee. Weder die Szene, die Crispin vergessen hat und uns erzählt, noch wie er aus dem Jenseits seine Geschichte erzählen kann, wird in irgendeiner Weise erklärt. Vielleicht kommt das noch in Episode 5 oder 6, aber hier geht das erzählerisch einfach nicht. Es ist ohne Erklärung so nicht möglich.
Und dann kommt noch hinzu:
Nun, wenn es Hollys Lebensgeschichte darstellen soll, spielt sie eine erstaunlich kleine Nebenrolle nach ihrem fulminanten Einstieg. Und nun liegt sie auch noch im Sterben.
Jetzt bin ich gespannt, wie das aufgelöst werden soll und ob mich das Ende zufriedenstellt. Bisher gab es nichts, das ich als "überraschende Wendung" bezeichnet hätte. Dass ich trotzdem weiterlese, ist dem schreiberischen Talent des Autors geschuldet, das wirklich herausragend ist. Aber inhaltlich überzeugt er mich weiterhin nicht.

Es steht jetzt 2,5:1,5.
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