Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Das Science-Fiction-Forum für alles, was den SF-Fan interessiert und bewegt!
Hahlebopp
True-Fan
True-Fan
Beiträge: 313
Registriert: 24. April 2018 20:29
Land: Deutschland

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von Hahlebopp »

HSB hat geschrieben: 26. April 2018 18:47 Ich nenne ja alles, was interstellare Reisen ohne technische Erklärung beinhaltet "Fantasy im Weltraum". Ich glaube, das trifft es ganz gut, den der "Science"-Anteil wird einfach furch einen Wünsch-dir-was-Antrieb ersetzt.
Hab mich früher auch oft daran gestört, wenn der Author keine technische Erklärung anzubieten hat.
Was maßt der sich an! Hat wohl keine Ahnung von Physik der Author, unerhört! ... Und dann gerne mal abfällig von Science-Fantasy *spuck auf den Boden* gesprochen. :)
Ein gutes Beispiel sind z.B. die Romane von Dan Simmons. In Endymion beispielsweise (***Achtung Spoiler***) spielt ja ein Teil der Handlung im Umfeld einer Dyson-Sphäre, die nur aus gezüchteten Bäumen (im Vakuum des Weltraums) besteht. Also ein riesiger pflanzlicher Kokon, der im Prinzip eine ganze Sonne vollständig verhüllt ... Geht doch nicht! So ein Unsinn, dachte ich mir dabei. Bäume bestehen doch nicht nur aus Sonnenlicht. Wo hat der Author die ganzen Mineralien und Nährstoffe hergeholt und das Wasser, für diesen Gigantismus?!
Heute bin ich da viel entspannter, vor allem wohl auch offener und erwarte nicht mehr für Alles eine verständliche Erklärung. Ich könnte wohl selbst auch gar nicht mehr genau sagen, wo bei mir Fantasy aufhört und wo Science Fiction anfängt.
Überlichtgeschwindigkeit? Kein Problem. Warum auch nicht?
Man muss einfach mal betrachten wie extrem begrenzt unser Horizont auch heute immer noch ist. Wir kennen z.B. schon seit Newton die Gesetztmäßigkeiten der Gravitation, aber von der eigentlichen Wirkungsweise wissen wir heute immer noch nicht viel mehr als schon Newton vor gut 400 Jahren. Wie kann es sein, dass unsere irdischen Moluküle manchmal mehr und manchmal weniger stark von Erde, Sonne und Mond beeinflusst werden, über hunderttausende von Kilometern hinweg? Wir wissen es gibt definitv eine elementare Wechselwirkung, aber wir können sie nicht sichtbar machen oder gar beeinflussen.
Vielleicht ein Ding der Unmöglichkeit, vielleicht aber fehlt uns einfach nur das Verständnis. Und das kann doch genauso gut auch für vieles Andere gelten. Warum sollte man nicht vielleicht auch (heute noch) elementare Naturgesetze umgehen oder gar ändern können, wenn man ihre Funktionsweise nur erst einmal ausreichend verstanden hat?
Benutzeravatar
L.N. Muhr
SMOF
SMOF
Beiträge: 11417
Registriert: 2. Februar 2003 01:31
Land: Deutschland
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Weil Einstein.
Benutzeravatar
Badabumm
SMOF
SMOF
Beiträge: 4925
Registriert: 16. April 2016 18:01
Bundesland: flach
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Zu Mutationen: Höchstwahrscheinlich gibt es welche in Tschernobyl, aber fast alle sind sofort tödlich. Mutationen, die sich in zwei Köpfen oder in telekinetischen Fähigkeiten äußern, sind hingegen extrem selten, und die wird man auch in Tschernobyl nicht finden. Die meisten Mutationen sind gar nicht sichtbar, sondern führen einfach nur zu Fehlern und Tod.
Wenn du jetzt allerdings leugnest, dass Strahlung Mutationen erzeugt, bewegst du dich weit außerhalb der gängigen Meinung. Daran beteilige ich mich nicht.
SF daran ist allerdings, dass diese Mutationen in irgendeiner Weise skurrile, lebensfähige Formen oder sogar eine Erweiterung von Fähigkeiten ermöglichen. Solche sprunghaften Mutationen zu einem neuen Level sind immer schon Diskussionsstoff in der Evolutionsforschung und umstritten.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

Harald Lesch
Benutzeravatar
Badabumm
SMOF
SMOF
Beiträge: 4925
Registriert: 16. April 2016 18:01
Bundesland: flach
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Ich würde Fantasy und SF nicht auf der Grundlage von Naturwissenschaft definieren, sondern als zwei grundverschiedene Methoden der Erzählweise. Fantasy ist im Grundsatz ein Märchen. Es werden Gesetze und Prinzipien als vorhanden vorausgesetzt, und es geht nur darum, mit den Personen eine Geschichte zu erzählen. Erklärungen sind nicht nötig. Was Fantasy vom Märchen unterscheidet, ist wohl der Moralanspruch und das freiwillige Verbleiben in Phantasien. Fantasy hat keine Erziehungspeitsche, sondern will einfach nur Soap sein. In ein Märchen taucht man ein und wieder raus, in Fantasy will man bleiben. Da Fantasy keine offensichtliche Moral benötigt, ist Star Wars genau genommen eher ein Märchen als Fantasy, denn dort gibt es "Gut und Böse".
SF lebt von einer Ausgangsidee, auf deren Basis eine Welt geschildert wird. Während Fantasy also Archetypen bedient, die grundsätzlich überall identisch sind, bedient SF das Gedankenexperiment, ist also eher kopfgesteuert. Da die Raumschiffe in Star Wars nur Mittel zum Zweck sind, sind sie genau genommen keine SF, sondern nur metallene Pferde, auf denen die Helden reiten. Man könnte die Jedi-Macht und deren Wirkungsweise als neue Idee heranziehen, allerdings ist sie kaum mehr als Magie. Da es Prinzessinnen und böse Kaiser gibt, bleibt Star Wars näher am Märchen, dabei spielt das technische Setting eine untergeordnete Rolle.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

Harald Lesch
Benutzeravatar
L.N. Muhr
SMOF
SMOF
Beiträge: 11417
Registriert: 2. Februar 2003 01:31
Land: Deutschland
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Badabumm hat geschrieben: 27. April 2018 11:25 Zu Mutationen: Höchstwahrscheinlich gibt es welche in Tschernobyl, aber fast alle sind sofort tödlich. Mutationen, die sich in zwei Köpfen oder in telekinetischen Fähigkeiten äußern, sind hingegen extrem selten, und die wird man auch in Tschernobyl nicht finden. Die meisten Mutationen sind gar nicht sichtbar, sondern führen einfach nur zu Fehlern und Tod.
Wenn du jetzt allerdings leugnest, dass Strahlung Mutationen erzeugt, .
Äh ... es ging um Monstren durch Mutationen. Ruhig mal im Kontext bleiben.
Benutzeravatar
Badabumm
SMOF
SMOF
Beiträge: 4925
Registriert: 16. April 2016 18:01
Bundesland: flach
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Vielleicht sollte man einfach genauer suchen. Die wenigen Dokus, die ich von Tschernobyl kenne, behaupten zwar, es gäbe offensichtlich keine, aber die dauern ja auch nur einen Tag unter extremen Schutzvorrichtungen. Die Natur sähe völlig normal aus, aber das ist ja das Grandiose an Natur, dass sie soviel wegsteckt. Aber ob die herumstreunenden Tiere nun wirklich keine Mutationen haben, weiß niemand.

Die Grusel-Mutationen entstehen wohl entweder durch extrem hohe Strahlungsdosis im Fortpflanzungsbereich, oder durch lang andauernde überhöhte Strahlung über Generationen. Für die Marsmission nimmt man das jedenfalls ernst, denn kein Van-Allen-Gürtel schützt die Astronauten auf Jahre hinaus.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

Harald Lesch
Jorge
SMOF
SMOF
Beiträge: 1711
Registriert: 3. Dezember 2003 16:01

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von Jorge »

Hahlebopp hat geschrieben: 27. April 2018 11:11 In Endymion beispielsweise (***Achtung Spoiler***) spielt ja ein Teil der Handlung im Umfeld einer Dyson-Sphäre, die nur aus gezüchteten Bäumen (im Vakuum des Weltraums) besteht. Also ein riesiger pflanzlicher Kokon, der im Prinzip eine ganze Sonne vollständig verhüllt ... Geht doch nicht! So ein Unsinn, dachte ich mir dabei. Bäume bestehen doch nicht nur aus Sonnenlicht. Wo hat der Author die ganzen Mineralien und Nährstoffe hergeholt und das Wasser, für diesen Gigantismus?!
Die Idee stammt von Freeman Dyson (ja, hat auch die gleichnamige Sphäre erdacht) http://en.wikipedia.org/wiki/Dyson_tree .
Benutzeravatar
Badabumm
SMOF
SMOF
Beiträge: 4925
Registriert: 16. April 2016 18:01
Bundesland: flach
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

:headbanger:

Bild
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

Harald Lesch
Benutzeravatar
Badabumm
SMOF
SMOF
Beiträge: 4925
Registriert: 16. April 2016 18:01
Bundesland: flach
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

L.N. Muhr hat geschrieben: 27. April 2018 10:56 Wenn Strahlung gruselige Mutationen hervorbrächte, gäbs welche in Tschernobyl.

Die Tiere in Tschernobyl überleben nicht lange genug, um die mutierten Gene an die Nachkommen weiterzugeben. Deshalb sehen Fauna und Flora dort so scheinbar normal aus. Wir Menschen selektieren bestimmte Veränderungen viel intensiver, weil auch kranke Exemplare die Gene weitergeben. Bitte jetzt nicht in hitzige Rassismus-Debatten verfallen - aber schon Kurzsichtigkeit, Diabetes oder andere Gebrechen, die wir heute als normal akzeptieren, werden weitergereicht.
Zuletzt geändert von Badabumm am 20. Februar 2020 21:49, insgesamt 1-mal geändert.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

Harald Lesch
Benutzeravatar
Uschi Zietsch
TBGDOFE
TBGDOFE
Beiträge: 18465
Registriert: 13. März 2004 18:09
Land: Deutschland
Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
Kontaktdaten:

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Doch, die Tiere in Tschernobyl leben inzwischen genauso kurz oder lang wie anderswo. Die haben keine Schäden und keine Mutationen mehr. Das sieht nicht nur so aus, das ist normal dort.

Erbkrankheiten sind so alt wie die Welt. Schon Saurier hatten Krebs, Arthrose und anderes Zeug. Kranke Tiere in der Wildnis werden schnell weggeputzt, aber die haben ebenfalls Erbkrankheiten, vor allem, wenn sie durch einen Flaschenhals fallen. Und bei der Zurückdrängung der Wildnis fallen die alle früher oder später durch den Flaschenhals, weil sie die Gene nicht mehr vermischen können.
:bier:
Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
Benutzeravatar
L.N. Muhr
SMOF
SMOF
Beiträge: 11417
Registriert: 2. Februar 2003 01:31
Land: Deutschland
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Badabumm hat geschrieben: 20. Februar 2020 18:57 Bitte jetzt nicht in hitzige Rassismus-Debatten verfallen - aber schon Kurzsichtigkeit, Diabetes oder andere Gebrechen, die wir heute als normal akzeptieren, werden weitergereicht.
Das hat nichts mit Rassismus zu tun, du meinst Selektion.
Benutzeravatar
Badabumm
SMOF
SMOF
Beiträge: 4925
Registriert: 16. April 2016 18:01
Bundesland: flach
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

"Ausselektieren" schon.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

Harald Lesch
Benutzeravatar
Uschi Zietsch
TBGDOFE
TBGDOFE
Beiträge: 18465
Registriert: 13. März 2004 18:09
Land: Deutschland
Wohnort: Das romantische (Unter-)Allgäu
Kontaktdaten:

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Das Wort gibt's gar nicht.
Wovon redest du eigentlich? Niemand außer dir hat "Rassismus" erwähnt.

Ellen hat völlig recht. Es geht um Selektion und Anpassung. Nennt man Evolution. Seit Darwin bewiesen. Stichwort: Darwin-Finken. Galapagos.

Aber auch darum geht es bei Tschernobyl überhaupt nicht. Da leben ganz normale Tiere, die sich (wieder-)angesiedelt haben. Gibt's Berichte drüber. Bei Fukushima ähnlich.

Also: Worum geht's?
:bier:
Uschi
Alles, was ich im Forum schreibe, ist meine private Meinung.
Mein Blog
Uschi Facebook
Fabylon YouTube
Fabylon Shop
Insta: uschizietsch
Benutzeravatar
Badabumm
SMOF
SMOF
Beiträge: 4925
Registriert: 16. April 2016 18:01
Bundesland: flach
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Das war eigentlich zur Vorsicht gedacht, eben DAMIT man nicht abgleitet. Nun ist das genaue Gegenteil erreicht. Das Wort "Selektion" kann eben einen faden Beigeschmack bekommen. Es ging um Monster durch Mutation, dann ging es darum, warum in verseuchten Gebieten keine vorkommen, und daraus ergab sich der Beweiszwang, warum sie phänotypisch nicht in Erscheinung treten oder ob sie überhaupt gehäuft vorkommen. Übereinstimmend darf gesagt werden, dass Strahlung Mutationen begünstigt bzw. erzeugt, wovon der Großteil aber nicht sichtbar, reparierbar oder letal ist. Deswegen, und auch weil Tiere bis zu Ausbruch eines Krebs nicht lange genug leben oder bei schwerwiegenden Missbildungen nicht zur Fortpflanzung kommen, sieht man nach außen nichts. Wie stark das Genom wirklich geschädigt ist, muss man methodisch überprüfen.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

Harald Lesch
Benutzeravatar
L.N. Muhr
SMOF
SMOF
Beiträge: 11417
Registriert: 2. Februar 2003 01:31
Land: Deutschland
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Re: Ist Star Wars Sci Fi oder Fantasy/Action...?

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Badabumm hat geschrieben: 21. Februar 2020 19:08 Das war eigentlich zur Vorsicht gedacht, eben DAMIT man nicht abgleitet. Nun ist das genaue Gegenteil erreicht.
Streisand-Effekt. Lasst uns jetzt einfach nicht über meine überragende Schönheit und Intelligenz reden, hört ihr: nicht, nicht, nicht.

Mal gucken, ob die Einladung klappt. :mad:
Antworten