Astronomie- und Raumfahrtnews

[Ming der Grausame]

Frage: in vielen Dokus über Marsmissionen werden regelmäßig die Langzeitfolgen der Schwerelosigkeit beschrieben. Neben Strahlungseinwirkungen beeinflussen die ganz besonders die Planungen. Nun ist in jedem besseren SF die Rotation als Mittel der Wahl erwähnt. Auch, wenn man sich nur 0,3 g oder 0,5 g als Ziel setzt - warum taucht das nie in Dokus auf? Welche Gründe sprechen dagegen?

Die Raumschiffe würden schlicht zu groß sein. Und man würde sich eine Menge Probleme mit rotierenden Raumschiffen einhandeln.

[Badabumm]

Die ISS würde von der Größe locker ausreichen. Natürlich müsste sie eine andere Konstruktion haben. Im All zusammenbauen wird auch in SF als "normal" beschrieben, wird jedoch nie diskutiert. Wenn ich mir vorstelle, dass nur bestimmte Teile rotieren, die zum Zwecke der Schwerkraft ausgefahren werden?
Ich befürchte, die Raumfahrtnationen beharren einfach auf dem alten Apollo-Konzept, wo die Raumschiffe auf die Trägerrakete passen müssen. Die Schwerkraftfrage müsste gegen die Frage aufgerechnet werden, wie man das Schiff nachträglich zum Mars beschleunigt.

[Ming der Grausame]

Wenn ich mir vorstelle, dass nur bestimmte Teile rotieren, die zum Zwecke der Schwerkraft ausgefahren werden?

Man kann sich bekanntlich unendlich viel vorstellen, aber nur endlich viel lässt sich überhaupt verwirklichen.

[Badabumm]

Die USA haben es in neun Jahren geschafft, zum Mond zu fliegen. Dabei setzten sie Techniken ein, die man sich ein Jahrzehnt vorher nicht hat vorstellen können. Das meiste davon wurde fast ungetestet zum Einsatz gebracht. Klar, der Grund war der absurde Wettlauf mit der UDSSR. Damals glaubte man, in diesem Fortschrittstempo wäre man in den nächsten zehn Jahren auf dem Mars. Das war bekanntlich falsch, aber 30 Jahre lang danach ist man kaum weitergekommen. Die UDSSR hat sogar ihre N1 einfach verschrottet, und von der "Saturn V" behauptet man, es existieren keine Unterlagen mehr. Das ernsthaft gewollte "Verwirklichen" hängt vom Geld und von der Energie ab, die man bereit ist, zu investieren. In Elektroautos wollte auch niemand investieren, man bevorzugte das Herumdoktern am Verbrennungsmotor, weil es so schön bequem war.

[Uschi Zietsch]

Elektroautos sind ja auch der pure Schwachsinn.

[Gast09]

Ich setze noch einen drauf: Du brauchst einen Kümmerer, insbesondere jm der es schafft, sein Anliegen zum Anliegen einer Behörde zu machen.
Beispiel:
WvB schaffte das gleich zwei Mal: zuerst machte er sein Raketenprojekt zum Anliegen des Heeres (mit entsprechender Finanzierung versteht sich) und in den USA zum Anliegen der NASA bzw. des US-Präsidenten (was ebenfalls eine Finanzierung praktisch ohne Limit bedeutete). Solange es weltweit keine bedeutende Behörde gibt die es für sich selbst als essentiell erachtet, auf dem Mars zu landen wird auch niemand auf dem Mars landen.
Selbst für die Behörde: "Regierung China" (die sowas sicher finanzieren könnte) gehört eine Landung auf dem Mars nicht zur ersten Priorität.
Und eine privatwirtschaftliche Initiative getragen von Apple, Amazon, Microsoft und Musk? Kann ich mir nicht vorstellen.
Gast09

[Ming der Grausame]

Die UDSSR hat sogar ihre N1 einfach verschrottet, und von der "Saturn V" behauptet man, es existieren keine Unterlagen mehr.

Die existieren schon, aber auf total veraltete Magnetbänder. Die entsprechenden Lesegeräte existieren zwar immer noch, aber allein das Einspielen der Daten würde über 30 Jahre dauern. Keiner Regierung der Welt würde das finanzieren.

Selbst für die Behörde: "Regierung China" (die sowas sicher finanzieren könnte) gehört eine Landung auf dem Mars nicht zur ersten Priorität.

Eine Mondbasis bietet vom militärischen Standpunkt einen nicht zu unterschätzenden strategischen Vorteil, aber welchen Vorteil bringt eine Marslandung? Raumfahrt muss sich selbst finanzieren können, weil kein Staat der Welt sich das noch länger leisten kann. C’est la vie...

[Badabumm]

Raumfahrt ist genauso wie Krieg ein Verschleudern des Bevölkerungseinkommens, damit es nicht die Arbeitenden kriegen. Ist Krieg sinnvoll? Natürlich hat die Mondlandung "nichts gebracht", aber sind Picassos Gemälde für Millionen Auktionsgelder sinnvoller? Paläste mit 1000 Zimmern für eine Person? Wenn also unser Marktsystem das Verbrennen von Geld erfordert, kann man es also auch in Raumfahrt stecken.

[Ming der Grausame]

Kriege steigern aber das Bruttosozialprodukt, Raumfahrt jedoch nicht. Syrien ist z.B. für Putin eine einzige, riesige Freiluft-Waffenmesse, wodurch die russische Rüstungsindustrie schlicht hat Milliardenrekord verbuchen können. Raumfahrt hingegen...

[Gast09]

Fake oder nicht Fake . . . das ist hier die Frage.
Der Freistaat Bayern möchte vom jährlich weltweiten Umsatz von 470 Mrd. USD für kommerzielle Satelliten-Nutzung profitieren und plant ein eigenes Weltraum-Programm. Allein aus dem Landesetat wurden dafür zunächst 700 Mio. € zur Verfügung gestellt. BY sieht sich zwar in direkter Konkurrenz zu Bremen, scheut den Wettbewerb aber nicht.
SPON liefert Hintergründe dazu und versucht das Thema auf eine sachliche Ebene zu ziehen. Ursache für die zunächst etwas unsachlichen Argumente war das Logo auf Bayern One mit dem Konterfei von Söder.
Hier SPON:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 31773.html
Und hier Söder:
https://www.augsburger-allgemeine.de/ba ... 60516.html
(die dortigen links sind sehenswert)
Gast09

[Badabumm]

Gerade gehört: Gerst bleibt nun etwas länger Kommandant der ISS ...

https://web.de/magazine/wissen/panne-st ... s-33240172

[Ming der Grausame]

Bemannte Raumfahrt vorerst gestoppt: Nach dem Fehlstart einer "Sojus"-Rakete setzt Russland die bemannte Raumfahrt aus, um die Ursachen zu erforschen

[Ming der Grausame]

Sieben Jahre für die Geheimnisse des Merkur: Der kleinste Planet könnte Hinweise auf die Entstehung unseres Sonnensystems liefern

[Ming der Grausame]

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[Ming der Grausame]

Das Kepler-Weltraumteleskop geht in die ewigen Jagdgründe: Ohne Treibstoff geht nun seine einzigartige Mission als Planetenjäger zu Ende