Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Science Fiction in Buchform
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Knochenmann
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

Mod-Hammer flieg und sieg!


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Kruhling
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Kruhling »

Hallo Knochenmann und alle anderen,

danke für deinen HInweis. Ich weiß, dass A. Eschbach hier mitliest und hin und wieder etwas schreibt. Aber ich habe keine Fragen. Ich werde mir "NSA" demnächst als Hörbuch kaufen oder - falls ich so viel Geduld aufbringe - es auf meine Wunschliste für Weihnachten setzen.
Gruß, Kruhling
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Badabumm
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Für das Buch habe ich leider keinen Platz mehr. Kurz im Buchladen reingelesen: scheint ja unterhaltsam zu sein. Kann mich aber mit der Thematik nicht so recht anfreunden; diese Dritte-Reich-Parallelweltliteratur war nie so meins.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

Harald Lesch
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Andreas Eschbach
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Genau genommen ist es eher 21.-Jahrhundert-Parallelweltliteratur … :kaffee:
Kruhling
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Kruhling »

Ich finde es eine faszinierende Idee, die Weimarer Republik und die Nazis als Folie zu benutzen, um einen Roman zu schreiben, der zeigt, welche irrsinnigen Folgen unser Umgang mit Überwachung in unserer Zeit haben kann ( zum Teil schon hat ). Dabei geht es für mich noch nicht einmal so um die Nazis.
Aber das ist nur mein sehr verkürztes Wissen aus Klappentext und Rezensionen.
Gruß, Kruhling
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Torsten Scheibs Fazit in seiner Rezi:
Wem »NSA« bislang mürbe anmutet – ist es nicht, trotz der gut 800 Seiten. Mag der verbindende Plot da und dort ein bisschen zu geläufig sein, der Zufall, das beschworene Karma ein bisschen zu oft ausgespielt und vereinzelte Längen lästig, wenngleich narrativ notwendig: die Weise mit der Andreas Eschbach Historisches, historische Gestalten, Gegenwart und Zukunft handelt, ist mustergültig. Spannend, erschreckend und erschreckend plausibel. Nicht nur ob der offerierten Perspektiven, dürfte »NSA«, dürften die aufgeworfenen Behauptungen, noch lange durch die Synapsen des geneigten Lesers hüpfen. Für mich der beste wie intensivste Eschbach-Roman seit langem.

NSA – Nationales Sicherheits-Amt von Andreas Eschbach
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Falko Löffler und Jochen Gebauer in ihrem Podcast über das Buch: http://www.buchpodcast.de/2018/10/29/folge-4-nsa/

Denis Scheck in "Druckfrisch": https://www.ardmediathek.de/tv/Druckfri ... d=57204182
Gast09
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Der WDR4 hat sich heute im Rahmen seiner Buchtipps mit NSA beschäftigt. Vom Timing her scheint das perfekt, denn NSA hat die Spiegel-Top-20 verlassen (was allerdings vor Wochen schon mal so war).
Hier das, was der WDR4 von diesem Buch hält:
https://www1.wdr.de/radio/wdr4/wort/bue ... a-104.html
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Wie alle anderen Bücher dieses Autors habe ich auch dieses Buch am Erscheinungstag gekauft. Und ich war dann kurz darauf der Meinung, das was ich über das NSDAP-Gau- Zentrum in Weimar weiß hier im Weltnetz verbreiten zu müssen. Schließlich kenne ich mich in Weimar gut aus und habe den Umbau der Adolf-Hitler-Halle zu einem Einkaufszentrum live miterlebt und weiß dass bei den Erdarbeiten zur TG tatsächlich die Hoffnung aufkeimte, das Bernsteinzimmer zu finden. Auch weiß ich was es mit dem Hotel "Elefant" auf sich hat.
Aber das Buch hat mir weiland überhaupt nicht gefallen und ich habe es nach S. 80 weggelegt.
Aufgrund eines persönlichen Ereignisses hatte ich es vor drei Tagen wieder in meinen Händen. Und ich weiß nicht was zwischenzeitlich mit meinen Händen geschehen ist: Sie können dieses Buch nicht mehr weglegen.
Ich lese einen perfekten in sich logischen Weltentwurf. Ich vertrete ja die vielleicht etwas unpopuläre Meinung, der Autor sei in erster Linie ein Jugend- und Kinderbuch-Autor (rein statistisch ist das fast so). Und auch hier zeigt er deutlich wie Kinder denken und zu dem werden was sie sind.
Es gibt das ein oder andere Vorbild: Wer erinnert sich an den Film: "Zahnschmerzen".
Ich jedenfalls freue mich dass ich nun Zugang zu diesem Buch gefunden habe und fordere meine Hände auf, so zu bleiben wie sie sind.
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Badabumm
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

„Zahnschmerzen“ kenne ich nicht. Aber ich finde, ein gutes Buch braucht keine Vorbilder. Und an die Zahnfee glaube ich nicht...
Umso interessanter finde ich deine Schilderung der 180°-Drehung. Ich kann nicht viele Bücher benennen, bei denen das bei mir so war. Normalerweise ist man in der Zeit vom ersten enttäuschten Weglegen bis zum Gefesseltwerden innerlich gereift, aber „NSA“ gibt es ja nicht soooo lange. Da war diese Reifung also im Turbo-Modus - oder man ist einfach mit dem falschen Bein am falschen Ort zur falschen Zeit gewesen.
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Harald Lesch
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Andreas Eschbach
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Gast09 hat geschrieben: 15. Oktober 2019 22:00 Es gibt das ein oder andere Vorbild: Wer erinnert sich an den Film: "Zahnschmerzen".
Von so einem Film hör ich zum ersten Mal. Worum geht's da?
Gast09
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Zahnschmerzen, D 1975.
Alternative Zeitlinie. Unter Reichskanzler Speer und insbesonders durch seine Förderung moderner Technologien gewinnen die deutschen den Krieg. Auf einer Fahrt nach Italien kommen die Protagonisten durch Linz, dem Altersruhesitz Hitlers. Dabei sinnieren sie über ihre Situation, wobei einer von ihnen Zahnschmerzen bekommt.
(Ich bin zurzeit nur mit Smartphone unterwegs und kann nichts verlinken. Die Eingabe: "Zahnschmerzen Film" führt zu einem TV-Forum mit weiteren Informationen)
Zum Thema "Sexuelle Obsessionen im 2. WK" gibt es ebenfalls einen beachtlichen Film: "Verdunkelung".
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Okay, ich bin spät dran. Gleichwohl: Ich habs jetzt gelesen und liefere ein paar kleine Anmerkungen dazu.
Ich las einen tollen, Seite für Seite spannenden, teilweise sehr ergreifenden und in sich logisch aufgebauten Roman. Für mich stimmte alles: Kapitellänge, Charakterbeschreibungen, Grundidee, Spannungsbogen.
Und hier wieder die Frage, die ich mir schon oft gestellt habe: wieso werden Eschbach-Bücher nicht verfilmt? Wenn meine Recherche korrekt ist, dann gibt es bisher nur Das Jesus - Video als Film. Warum? Ich zähle Hörspiele jetzt mal nicht mit und vernachlässige auch die Wuppertal - Aufführung von den Billionen Dollar. Nun gut, Marsprojekt ist vielleicht etwas schwierig, man bräuchte den ein oder anderen Drehtag im Rheinischen Braunkohlerevier und viele Wochen Post - Production. Aber Perfect Copy? Der letzte seiner Art?
Und andere natürlich auch.
Selbst die Verfilmung dieses Buches wäre relativ einfach. Das ehemalige Gau - Forum in Weimar existiert ja noch, ebenso wie das Reichsluftfahrtministerium in Berlin und böten perfekte Kulissen. Die Weimarer würden sich natürlich wundern, ist ja klar. Aber die Einwohner von La Rochelle haben sich auch gewundert, als nach Einsatz eines Sandstrahlgebläses die Aufschrift: Räder müssen rollen für den Sieg wieder lesbar war.
Meine Anmerkungen:
S. 588: Der Bhf von WE liegt nicht in der Innenstadt, sondern außerhalb. Definieren wir das DNT als Zentrum der Innenstadt, dann sogar weit außerhalb. Er ist, und das schreibe ich jetzt einfach mal, für eine Kleinstadt wie Weimar ungewöhnlich groß mit einer Vielzahl von Rangiergleisen. Das liegt daran, dass ab etwa 1940 der Bhf von Weimar ein Zentralbahnhof für die Transporte in die Vernichtungslager war. Dort wurden die entsprechenden Zuggarnituren zusammengestellt. Mit Hilfe von Komputern, ist ja klar. Mit Software auf Basis von Höllerithkarten.
S. 662: Die gedruckte Tageszeitung ist ein aussterbendes Medium. Wer unter 30 hat heutzutage noch eine Tageszeitung abonniert? In Zeiten des Weltnetzes war das sicher auch so.
Zum Thema: "Schweres Wasser" gibt es einen Film, der auch so heißt und auf Youtube verfügbar ist.
Das Wort: "Campingtoilette" wird oft benutzt. Es ist schwer vorstellbar, dass in den Zeiten dieses Buches irgendwelche Anglizismen verwendet worden sind, insbesondere nicht in Regierungsbehörden.
Und schließlich: es gibt ein Theaterstück von Rolf Hochhuth: "Hitlers Doktor Faust". Beschrieben wird die Lebensgeschichte von Herrman Oberth. Dort findet sich ein Statement welches in diesem Buch hier ebenfalls durchschimmert und sinngemäß wie folgt lautet: Es ist ein Segen für die Menschheit, dass die jüdischen Wissenschaftler Deutschland frühzeitig verlassen mussten. Denn diese Wissenschaftler, überwiegend stramm konservativ und deutsch-national eingestellt, hätten Hitler liebend gerne die Atombombe gebaut. Diese wäre dann für Deutschland ab spätestens 1940 verfügbar gewesen und hätte dem 2. WK einen signifikant anderen Verlauf gegeben.
Ich danke für dieses exquisite Lese - Vergnügen.
Gast09
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Andreas Eschbach
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Re: Nationales Sicherheitsamt - Andreas Eschbach

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Was wäre denn ein "doitsches" Wort für "Campingtoilette"? Ich hab mir darüber lang den Kopf zerbrochen, aber keins gefunden.
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