[Film] Annihilation

heino
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Re: [Film] Annihilation

Ungelesener Beitrag von heino »

Ender hat geschrieben: 5. Januar 2019 17:24 Lief da übrigens in 2000 Kinos, was einen mittelgroßen Start bedeutet. Das Einspielergebnis lag bei 32 Mio $. Zum Vergleich: "Ex Machina", der in der Spitze ebenfalls in 2000 Kinos lief, kam auf 25 Mio.

Sooo sehr haben die Bücher also selbst dort offenbar nicht geholfen.
Bei "Ex-Machina" war Garland als Rehisseur noch unbekannt und der Film hatte keine namhaften Stars, die ihm hätten helfen können. Bei "Annihilation"
sah das schon anders aus, der hat immerhin Natalie Portman, Tessa Thompson und Jennifer Jason Leigh und zumindest eine relativ bekannte Vorlage. Das Problem beider Filme ist, dass sie sperrig sind und dem großen Publikum mangels großer Show-Effekte eher nicht interessant erscheinen dürften. Was schade ist, denn beide sind auf ihre Weise ja definitiv sehenswert.
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Re: [Film] Annihilation

Ungelesener Beitrag von Ender »

Nun habe ich den Film auch endlich gesehen und fand ihn ziemlich gut. Der Roman (also zumindest der hier verfilmte erste Teil der Trilogie) hatte mir auch schon gut gefallen, aber der Film war schon deutlich anders - was ja durchaus sinnvoll ist. Er hat andere Schwerpunkte gesetzt, die Geschichte war irgendwie klarer und runder, Bilder, Musik und Atmosphäre waren toll. Ich war sehr zufrieden, das war wirklich mal was anderes.
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Re: [Film] Annihilation

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Ender hat geschrieben: 1. Februar 2019 23:49 Nun habe ich den Film auch endlich gesehen und fand ihn ziemlich gut. Der Roman (also zumindest der hier verfilmte erste Teil der Trilogie) hatte mir auch schon gut gefallen, aber der Film war schon deutlich anders - was ja durchaus sinnvoll ist. Er hat andere Schwerpunkte gesetzt, die Geschichte war irgendwie klarer und runder, Bilder, Musik und Atmosphäre waren toll. Ich war sehr zufrieden, das war wirklich mal was anderes.
Aus Dir wird noch was!

:D
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Re: [Film] Annihilation

Ungelesener Beitrag von Ender »

Ich gebe mir Mühe.
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Re: [Film] Annihilation

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Aus mir wird nix, denn mir hat er nicht gefallen, und Gerald auch nicht. Genau wie bei Arrival und vielen anderen Filmen auch - ich KANN diese ewigen und langen Rückblenden auf ein total total glückliches, Sex habendes Paar nicht mehr sehen, und natürlich muss auch Gott dabei sein. Dieses überamerikanische, damit kann ich einfach nicht mehr. Sind denn 90% aller amerikanischen Ehen so kaputt, dass das in so vielen - in letzter Zeit vor allem SF-Filmen - derart überstilisiert, ausgewalzt und plattgewalzt werden muss? Ganz ehrlich - wenn ich eine zehn-dreißigsekündige Szene in der Rückblende als glückliches Paar oder auch nur ein Foto sehen würde, das genügt. Denn diese Auswalzungen haben sinnfreie Dialoge (ich liebe dich - ich liebe dich auch) und tragen nichts zur Handlung bei.
Es dauert 35 Minuten, bis der Film überhaupt mal los geht. Im Buch immerhin sind sie gleich reingegangen, was es sofort spannend und geheimnisvoll macht, und so nach und nach kam man dem Geheimnis auf die Spur. Hätte das Buch so angefangen wie der Film, wäre bei mir aber schnell Schluss gewesen.
Ich bin ehrlich gesagt entsetzt, was Garland aus VanderMeers Buch gemacht hat.

Nach der Langeweile der nichtssagenden ersten halben Stunde, in der wir auch erfahren, dass sie überlebt hat, geht es also endlich rein. Naja, und dann hätten sie mal besser Predators mit Arnie angeschaut, um zu wissen, wie man Spannung aufbaut. Außerdem war es mir zu Beginn viel zu normal (vor allem der Sommerflieder war lustig als "seltsame Botanik"). Erst mit dem Bären kam dann mal Schwung in die Sache, und ab da wurde es streckenweise sogar gut, bis hin zum Psychedelischen.

Schade fand ich, dass die Auflösung des Effektes sehr schnell, also so kurz vor der Mitte des Films, und eher lapidar daherkam.
Es spielt auch keine Rolle,
ob sie das Original oder ein Duplikat ist, denn sie hat ja gesagt, dass sie es in sich trägt. Sie ist also so oder so nicht mehr dieselbe.
Ja, kann man sich angeschaut haben, muss man aber nicht. Wobei Jennifer Jason Leigh es eigentlich immer wert ist.
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Re: [Film] Annihilation

Ungelesener Beitrag von stolle »

Ich habe inzwischen (im zweiten Versuch) die Area X-Trilogie gelesen, und, was soll ich sagen, es ist für mich die beste SF-Trilogie überhaupt, und ich habe so einige gelesen, ich schätze mal ein paar dutzend. :ganz_evil:
Was der Autor Jeff Vandermeer, den ich von City of Saints and Madmen kannte, da anstellt, ist so schlüssig, dass man sich fragt, wieso da noch niemand vorher draufgekommen ist - und damit meine ich nicht die Handlung, sondern die Struktur: Band 1 schildert analog dem Film die Expedition, Band 2 schildert die Untersuchung der ...äh... Ergebnisse dieser Expedition aus der Sicht eines neuen Protagonisten, und Band 3 schildert die Vorgeschichte und den Fallout.
So entsteht eine Art Dreieck, und ich weiß jetzt schon, dass ich beim Reread die Trilogie mal in umgekehrter Reihenfolge lesen werde.
Band 2 war mMn der beste, es ist ein Quasi-Krimi, in dem der subjektive Erzähler entdeckt, was der Leser nach Band 1 bereits ahnt
nämlich dass der Southern Reach bereits infiziert ist
und damit eine wunderbare Studie über subjektive Wahrnehmung.
Und wie gesagt, im ersten Anlauf habe ich die Lektüre abgebrochen, es war mir einfach zu langweilig. Irgendwie ist es dieser Trilogie gelungen, mich doch noch einzufangen und völlig zu verzaubern.
Der Autor ist ja eher für seine Steampunk-Sachen berühmt, seine exotischen Weltbeschreibungen, aber wenn er auf dieser eher psychologischen Schiene weitermacht, kann er ein ganz großer werden. (Und kriegt vielleicht mal nen eigenen Thread hier.)
Michael Bishop oder Ursula K. LeGuin fallen mir als Bezugspunkte ein, schön, dass sowas heute noch geschrieben wird.
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