Komisch. Wenn ich ein Lichtteilchen "beamen" will, muß ich nicht so einen Aufwand betreiben. Da muß ich nur meine Taschenlampe anschalten.web.de hat geschrieben:Forscher "beamen" Lichtteilchen über die Donau hinweg
Wien (dpa/WEB.DE) - Wiener Forscher haben Lichtteilchen 600 Meter weit von einer Seite der Donau zur anderen "gebeamt".
Damit sei erstmals eine derartige Quantenteleportation unter realen Bedingungen außerhalb des Labors geglückt, sagte der Leiter des Experiments, Rupert Ursin, der dpa.
Mit der Technik soll künftig unter anderem abhörsichere Kommunikation möglich werden. Auch Atome kann man so teleportieren. Das "Beamen" von Lebewesen wird nach Einschätzung der Forscher allerdings nicht möglich werden.
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1. Der Thread gehört schnellstens in OT-Forum verschoben. Das ist Science ohne jede Fiction.  
 
2. Du hast recht: Die Darstellung bei web.de ist merkwürdig.
3. Mehr Infos findet man auf der Website des Experimentators.
Ich kann aber nicht behaupten, dass ich jetzt mehr verstanden hätte.
Gruß
Ralf
			
			
													2. Du hast recht: Die Darstellung bei web.de ist merkwürdig.
3. Mehr Infos findet man auf der Website des Experimentators.
Ich kann aber nicht behaupten, dass ich jetzt mehr verstanden hätte.
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					Zuletzt geändert von Shock Wave Rider am 19. August 2004 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
									
			
						
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Re: Beam me across!
Es ist halt ein Versuch dieser Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse etwas "publikumswirksamer" zu verkaufen.Kringel hat geschrieben:Komisch. Wenn ich ein Lichtteilchen "beamen" will, muß ich nicht so einen Aufwand betreiben. Da muß ich nur meine Taschenlampe anschalten.web.de hat geschrieben:Forscher "beamen" Lichtteilchen über die Donau hinweg
Der Ausdruck "beamen" in der SF-Welt bedeutet ja nur, daß man sozusagen die "Bauanleitung" über eine weite Strecke überträgt und dort dann deshalb wieder das gleiche entsteht, wie zuvor an einem anderen Ort vorhanden war. Es wird also Information übertragen, nicht Materie.
Und genau das haben die jetzt auch gemacht: die haben keine Taschenlampe über die Donau gehalten, sondern die Information über den Zustand eines Photons, eines Lichtteilchens, über die Strecke hinweg übertragen und so auf der anderen Donauseite ein entsprechendes, exakt gleiches Photon erzeugt.
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"beamen"?
Ich weiss nicht, verschränkte Zustände haben in meinen Augen wenig mit Beamen zu tun. Eine sicherlich interessante, dem "gesunden Menschenverstand" widersprechende Eigenschaft von Teilchen im Rahmen der Quantenmechanik. Wie und vor allem wann daraus eine technische Applikation gebastelt werden kann, kann ich mir schwer vorstellen - bin aber auch kein Experte. 
Interessant finde ich den Lauf der Wissenschaft / Erkenntnisgewinn, vom Paradoxon zum Effekt (EPR)
Gruss,
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Total egal.Kringel hat geschrieben:War die Übertragung jetzt lichtschnell oder überlichtschnell?
Hier geht es um Grundlagenforschung. In dem Stadium ist es noch viel zu früh, irgendwelche Nutzenabschätzungen vorzunehmen.
Am EPR-Paradoxon hat mich am meisten fasziniert, dass Einstein den Begriff Paradoxon gewählt und auch gemeint hat.Sternenkaiser hat geschrieben:Interessant finde ich den Lauf der Wissenschaft / Erkenntnisgewinn, vom Paradoxon zum Effekt (EPR).
Ich glaube, von ihm selbst stammt der Begriff "Zwillingsparadoxon", um einen Effekt aus seiner Speziellen Relativitätstheorie zu veranschaulichen.
Dabei ist das ein "Paradoxon" nur aus der Sicht der klassischen Physik.
Im System der Relativitätstheorie ist dies "Paradoxon" ein klar nachvollziehbarer Effekt.
Und danach bezeichnete er das, was er gemeinsam mit Podolsky und Rosen beim Rumstochern in quantenmechanischen Gleichungen herausfand, ernsthaft als Paradoxon...
Gruß
Ralf
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Re: Beam me across!
gibt es irgendwo im internet vielleicht eine Seite mit einer Bauanleitung? Kennt ihr da was?
			
			
									
						
										
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Nun - in Bezug auf den durch das EPR-(damals noch Gedanken-)Experiment aufgeworfenen Konflikt zwischen der quantenmechanischen Beschreibung und der Annahme einer lokalen Realität befanden sich Einstein und seine Koautoren durchaus in einer Rolle vergleichbar einem "vorrelativistischen" Physiker angesichts des Zwillingsparadoxons. Erst durch John Bells Entdeckung der nach ihm benannten Ungleichungen wurde aus dem "Paradoxon" eine empirisch überprüfbare Frage. (Die dann zugunsten der Quantenmechanik entschieden wurde.)Shock Wave Rider hat geschrieben: ...
Am EPR-Paradoxon hat mich am meisten fasziniert, dass Einstein den Begriff Paradoxon gewählt und auch gemeint hat.
Ich glaube, von ihm selbst stammt der Begriff "Zwillingsparadoxon", um einen Effekt aus seiner Speziellen Relativitätstheorie zu veranschaulichen.
Dabei ist das ein "Paradoxon" nur aus der Sicht der klassischen Physik.
Im System der Relativitätstheorie ist dies "Paradoxon" ein klar nachvollziehbarer Effekt.
Und danach bezeichnete er das, was er gemeinsam mit Podolsky und Rosen beim Rumstochern in quantenmechanischen Gleichungen herausfand, ernsthaft als Paradoxon...![]()
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Um diese Frage zu beantworten, muss man, fürchte ich, ein bisschen ausholen. (Technobabble ahead!)Kringel hat geschrieben:War die Übertragung jetzt lichtschnell oder überlichtschnell? Wenn ersteres der Fall war, sehe ich immer noch nicht ein, warum sie nicht einfach eine TaLa genommen haben.
Grundlage all dieser bizarren Experimente ist ein Phänomen, das man als quantenmechanische Verschränkung bezeichnet. Diese wiederum basiert auf dem sogenannten Superpositionsprinzip der Quantenmechanik. Dieses besagt:
Sind |S1> und |S2> mögliche Zustände eines quantenmechanischen Systems, so ist auch jede mögliche Kombination:
a|S1> + b|S2> .................................................. (1)
ein möglicher Zustand. Dabei sind a und b beliebige (komplexe) Zahlen wobei:
a*a +b*b=1 .................................................. (2)
sein muss. Die berühmt-berüchtigte lebend-tote Katze...
Nehmen wir an, wir hätten eine Messgröße M, welche zwei verschiedene Werte annehmen kann. Bezeichnen wir diese mit "+" und "-".
Betrachten wir nun ein System aus zwei quantenmechanischen Teilchen mit obiger Eigenschaft.
Dann würde
|1+>|2-> .................................................. (3)
einen Zustand bezeichnen, bei dem eine Messung der Eigenschaft M an Teilchen 1 immer den Wert "+" ergibt, eine am Teilchen 2 immer den Wert "-".
Für den Zustand
|1->|2+> .................................................. (4)
gilt entsprechend das Umgekehrte. Nach den Gesetzen der Quantenmechanik ist für ein solches System nun aber auch ohne weiteres der Zustand:
|1+>|2-> + |1->|2+> .................................................. (5)
zulässig. (Eigentlich müsste man das Ganze noch durch Wurzel aus 2 dividieren)
Dies ist ein Beispiel für einen verschränkten Zustand. Hierbei befindet sich weder Teilchen 1 noch Teilchen 2 für sich genommen in einem definierten Zustand. Man könnte sagen: In Bezug auf die Eigenschaft M gibt es nur das Gesamtsystem, keine Teile - bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich entweder am Teilchen 1 oder Teilchen 2 eine Messung von M ausführe.
Dann geht das System mit jeweils 50% Wahrscheinlichkeit entweder in den Zustand (3) oder in den Zustand (4) über
Wenn ich nun den Zustand eines dritten Teilchens bezüglich der Eigenschaft M von A nach B teleportieren möchte, mache ich folgendes:
1) ich erzeuge ein verschränktes Teilchenpaar |1->|2-> + |1+>|2+> und sende je eines der Teilchen nach A bzw. B.
2) Ich führe am Ort eine Messung aus, die das zu teleportierende Teilchen in einer ganz bestimmten Weise mit den andern beiden verschränkt. Diese Messung liefert eines von vier möglichen Ergebnissen. Entsprechend befindet sich das Gesamtsystem (Teilchen 1, 2 und 3) nach der Messung in einem von vier möglichen Zuständen.
3) Ich sende nun auf ganz klassischem Weg (Funk, Brief, reitender Bote) die Information, welches Messergebnis erzielt wurde (1, 2, 3, oder 4) nach B. Dort führt der Empfänger abhängig von dieser Information eine von vier möglichen Prozeduren an "seiner Hälfte" des ursprünglichen Teilchenpaares aus. Danach befindet sich diese im Zustand des zu teleportierenden Teilchens.
Zusammenfassend kann man sagen:
- Weder Sender noch Empfänger kennen während der gesamten Prozedur den zu teleportierenden Zustand!!! Er wird lediglich übertragen.
- Der quantenmechanische Teil der Teleportation funktioniert "augenblicklich", aber der Empfänger braucht die klassische Information des Senders, um den Zustand seines Teilchens in der gewünschten Weise zu verändern.
- Für komplexe Systeme (insbesondere, wenn nicht nur zweiwertige Eigenschaften teleportiert werden sollen) müssen Unmengen an Daten klassisch übertragen werden. Außerdem macht es die sog. Dekohärenz (die bekanntlich dafür sorgt, dass es keine Schrödingerkatzen gibt, und die lustigerweise ebenfalls auf quantenmechanischer Verschränkung basiert) nach heutigem Ermessen unmöglich, makroskopische Objekte in die skizzierten Superpositionszustände zu versetzen.
- Die Nutzen der Quantenteleportation liegt nicht in der Geschwindigkeit der Übertragung, sondern in der Tatsache, dass ein quantenmechanischer Zustand von einem Teilchen auf ein anderes übertragen wird.
Hth
Uli
- 
				Frank Böhmert
														 
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