Der "Liest zur Zeit" Thread
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Den wollte ich gerade anfangen...Des_Orphan hat geschrieben: ↑18. März 2019 17:00
Seltsam verquirlte Aneinanderreihung von Episoden aus dem Leben eines Gauklers, der eigentlich im 14 Jahrhundert lebte.
Weshalb Kehlmann diese Figur "mit der Brechstange" ins 17. Jahrhundert verpflanzen musste, bleibt mir unerklärlich.
Die Geschichte wird weiterhin weder chronologisch, noch ausschließlich durch Tyll Uhlenspiegel (wie er bei Kehlmann heißt) erzählt.
Was den "großen deutschen Krieg" anbelangt, so gibt es informativere Sachbücher (Peter H. Wilson u.a.) und fesselndere Romane (z.B. Döblins Wallenstein).
Mir bleibt es schleierhaft, warum dieser literarische Durchschnitt so gefeiert wurde
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
"Tyll" kenne ich nicht. Von Kehlmann haben mir die Romane "Mahlers Zeit" sowie "Ich und Kaminski" richtig gut gefallen. "Ruhm" stufe ich als Meisterwerk ein. Sein hochgelobtes "Die Vermessung der Welt" halte ich hingegen für derbe überschätzt.
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Ralf
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Warum auch nicht!
Es ist kein schlechtes Buch, nur - meiner Ansicht nach - weit weniger bedeutsam, als in der Literatur-Szene angepriesen.
Da gibt es durchaus starke Momente; aber in der Gesamtheit empfand ich es als recht banal.
Aber das ist nun meine Meinung.
Es hat mich durchaus gut unterhalten, aber letztlich stimme ich der abschließenden Wertung mit dir überein...Shock Wave Rider hat geschrieben: ↑20. März 2019 17:26 (...)Sein hochgelobtes "Die Vermessung der Welt" halte ich hingegen für derbe überschätzt
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
"A cruel wind" von Glen Cook habe ich wegen Verbreitung akuter Langeweile nach dem ersten Drittel abgebrochen. Das ist Fantasy, wie ich sie überhaupt nicht leiden kann:unnötig kompliziert, blöde Figuren voller Klischees, die sich immer unlogischer verhalten, je weiter man im Buch kommt, und mit einem Satzbau, der einfach grauenhaft zu lesen ist.
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Annika Brockschmidt - Amerikas Gotteskrieger
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Des_Orphan hat geschrieben: ↑20. März 2019 18:43Warum auch nicht!
Es ist kein schlechtes Buch, nur - meiner Ansicht nach - weit weniger bedeutsam, als in der Literatur-Szene angepriesen.
Da gibt es durchaus starke Momente; aber in der Gesamtheit empfand ich es als recht banal.
Aber das ist nun meine Meinung.
Einer von beiden die mir das Buch empfohlen hatten, der schwärmte auch von Amercan Gods. Bei dem fand ich auch, das er starke Momente hatte, habe es aber trotzdem abgebrochen, das war nichts für mich.
Andererseits habe ich mit Teddy recht viele Übereinstimmungen.
Ich schieb das Buch trotzdem erstmal auf.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ich lasse mir jetzt "Hexenmacht" von Kai Meyer vorlesen. Ich finds spannend!
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Gestern habe ich 2 Bücher beendet und eben noch eine Kurzgeschichte. Als da wären:
George R.R. Martin - Die Herren von Winterfell
Hat mir sehr gut gefallen und es ist erstaunlich, wie sehr die TV-Serie sich an dem Buch orientiert. Auch die anfangs schwächeren Charaktere wie Sansa Stark entwickeln schnell Profil und es ist bewundernswert, dass Martin in diesem riesigen Haufen von Figuren und Erzählsträngen nie die Übersicht verliert.
Octavia E. Butler - Dawn
Wie kann es sein, dass die Bücher dieser Frau nach mehr als 30 Jahren, die ich schon SF lese, immer an mir vorbei gegangen sind? Dieses hier ist auf jeden Fall toll, Butler schildert hier einen Erstkontakt, wie ich ihn noch in keinem Buch erlebt habe. Die Art, wie sie die Aliens und die Menschen und deren Verhalten schildert, finde ich sehr gut geschrieben und auch mit einem guten Auge für menschliches Verhalten beobachtet. Auch hier handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie, der Roman ist aber in sich abgeschlossen.
Jaqueline Carey - One hundred ablutions
Hier geht es um eine Aliengesellschaft aus 3 Völkern, von denen die Shalada die beherrschende Spezies sind. Sie halten sich "auserwählte" Jungfrauen der Keren als Hausmädchen und den Rest der Keren und der Jagan als Sklaven. Hausmädchen Dala wird ungewollt zum Mittelpunkt der Revolution, was für sie nicht nur gut ausgeht.
Carey schafft es hier auf gerade mal 23 Seiten, dieses Szenario überzeugend und spannend zu schildern. Die Geschichte erinnert an "The Handmaid`s tale" auf einem anderen Planeten, was sicher nicht unbeabsichtigt ist. Das bittere Ende passt ebenfalls sehr gut, von mir aus hätte die Geschichte auch länger sein dürfen. Carey ist eine Autorin, die man mMn im Auge behalten sollte.
George R.R. Martin - Die Herren von Winterfell
Hat mir sehr gut gefallen und es ist erstaunlich, wie sehr die TV-Serie sich an dem Buch orientiert. Auch die anfangs schwächeren Charaktere wie Sansa Stark entwickeln schnell Profil und es ist bewundernswert, dass Martin in diesem riesigen Haufen von Figuren und Erzählsträngen nie die Übersicht verliert.
Octavia E. Butler - Dawn
Wie kann es sein, dass die Bücher dieser Frau nach mehr als 30 Jahren, die ich schon SF lese, immer an mir vorbei gegangen sind? Dieses hier ist auf jeden Fall toll, Butler schildert hier einen Erstkontakt, wie ich ihn noch in keinem Buch erlebt habe. Die Art, wie sie die Aliens und die Menschen und deren Verhalten schildert, finde ich sehr gut geschrieben und auch mit einem guten Auge für menschliches Verhalten beobachtet. Auch hier handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie, der Roman ist aber in sich abgeschlossen.
Jaqueline Carey - One hundred ablutions
Hier geht es um eine Aliengesellschaft aus 3 Völkern, von denen die Shalada die beherrschende Spezies sind. Sie halten sich "auserwählte" Jungfrauen der Keren als Hausmädchen und den Rest der Keren und der Jagan als Sklaven. Hausmädchen Dala wird ungewollt zum Mittelpunkt der Revolution, was für sie nicht nur gut ausgeht.
Carey schafft es hier auf gerade mal 23 Seiten, dieses Szenario überzeugend und spannend zu schildern. Die Geschichte erinnert an "The Handmaid`s tale" auf einem anderen Planeten, was sicher nicht unbeabsichtigt ist. Das bittere Ende passt ebenfalls sehr gut, von mir aus hätte die Geschichte auch länger sein dürfen. Carey ist eine Autorin, die man mMn im Auge behalten sollte.
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Annika Brockschmidt - Amerikas Gotteskrieger
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Thomas Finn - Lost Souls
Ein Horrorthriller, der im Hameln der Jetztzeit angesiedelt ist und Bezug auf die klassische "Rattenfänger"-Sage nimmt. Dabei werden Mythos, reale Begebenheiten und Geschichtliches zu einer spannenden Thrillerhandlung vermischt.
Im Hinblick auf Stil und Spannungsaufbau ist der Roman allerdings recht konventionell geraten: bestimmte Formulierungen wiederholen sich etwas zu oft ("linker Hand / rechter Hand"), einige Details wirken ein wenig altmodisch (welche Dreißigjährigen heißen heutzutage noch Peter oder fahren VW Käfer?), der Plot ist zwar größtenteils rasant erzählt, aber ohne die ganz großen Innovationen oder Überraschungen.
Was sehr gut gelingt, ist das Ineinandergreifen von historischen Fakten, überlieferter Legende und aktuellen Ereignissen. Der Autor hat sich erkennbar viel Mühe bei der Recherche gegeben. Für manche Leser könnten die Ausführungen zu mittelalterlichen Zusammenhängen hier und da vielleicht etwas zu langatmig ausfallen - wer sich jedoch ein wenig für lokale Historie interessiert, wird bestens bedient.
Eine altbekannte düstere Sage in eine moderne Horrorgeschichte umzugestalten, ist auf jeden Fall eine hervorragende Idee, die hier auch durchaus gekonnt umgesetzt wurde. Herausgekommen ist dabei vielleicht nicht der ganz große Wurf, aber doch ein überwiegend spannendes und kurzweiliges Buch.
Ein Horrorthriller, der im Hameln der Jetztzeit angesiedelt ist und Bezug auf die klassische "Rattenfänger"-Sage nimmt. Dabei werden Mythos, reale Begebenheiten und Geschichtliches zu einer spannenden Thrillerhandlung vermischt.
Im Hinblick auf Stil und Spannungsaufbau ist der Roman allerdings recht konventionell geraten: bestimmte Formulierungen wiederholen sich etwas zu oft ("linker Hand / rechter Hand"), einige Details wirken ein wenig altmodisch (welche Dreißigjährigen heißen heutzutage noch Peter oder fahren VW Käfer?), der Plot ist zwar größtenteils rasant erzählt, aber ohne die ganz großen Innovationen oder Überraschungen.
Was sehr gut gelingt, ist das Ineinandergreifen von historischen Fakten, überlieferter Legende und aktuellen Ereignissen. Der Autor hat sich erkennbar viel Mühe bei der Recherche gegeben. Für manche Leser könnten die Ausführungen zu mittelalterlichen Zusammenhängen hier und da vielleicht etwas zu langatmig ausfallen - wer sich jedoch ein wenig für lokale Historie interessiert, wird bestens bedient.
Eine altbekannte düstere Sage in eine moderne Horrorgeschichte umzugestalten, ist auf jeden Fall eine hervorragende Idee, die hier auch durchaus gekonnt umgesetzt wurde. Herausgekommen ist dabei vielleicht nicht der ganz große Wurf, aber doch ein überwiegend spannendes und kurzweiliges Buch.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Jörg Kleudgen & Uwe Vöhl - Stolzenstein
Eine schmale Gruselnovelle (Horror wäre zuviel gesagt), in der während des ruhigen und atmosphärischen ersten Drittels längere Zeit nicht so ganz klar ist, wohin die Reise gehen soll. Aber der Handlungsort, die verschlafene altmodische Kleinstadt, ist gut beschrieben und man kann sie sich wunderbar vorstellen.
Mit fortschreitender Dauer wirkt die Erzählweise dann aber zunehmend überstürzt. Gerade einige der Schlüsselszenen werden mehr oder weniger in ein, zwei kurzen Sätzen abgehandelt - da hätte es Spannung und Atmosphäre gut getan, wenn sich die Autoren etwas mehr Zeit gelassen hätten.
Alles in allem eine zwar stilistisch nicht überragende, insgesamt aber doch recht ordentliche Geschichte, die sich flott runterlesen lässt, in der aber noch mehr Potenzial gesteckt hätte.
Eine schmale Gruselnovelle (Horror wäre zuviel gesagt), in der während des ruhigen und atmosphärischen ersten Drittels längere Zeit nicht so ganz klar ist, wohin die Reise gehen soll. Aber der Handlungsort, die verschlafene altmodische Kleinstadt, ist gut beschrieben und man kann sie sich wunderbar vorstellen.
Mit fortschreitender Dauer wirkt die Erzählweise dann aber zunehmend überstürzt. Gerade einige der Schlüsselszenen werden mehr oder weniger in ein, zwei kurzen Sätzen abgehandelt - da hätte es Spannung und Atmosphäre gut getan, wenn sich die Autoren etwas mehr Zeit gelassen hätten.
Alles in allem eine zwar stilistisch nicht überragende, insgesamt aber doch recht ordentliche Geschichte, die sich flott runterlesen lässt, in der aber noch mehr Potenzial gesteckt hätte.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Na gut, dann bestreite ich diesen Thread halt alleine ...
Andreas Brandhorst - Ewiges Leben
SF-Thriller sind ja eher selten meinen Geschmack - offensichtlich trifft das sogar auf jene von Andreas Brandhorst zu (dessen Romane mir in der Regel ziemlich gut gefallen).
Das Positivste vorab: Es gelingt ihm mal wieder, eine plausible und realistisch anmutende Zukunftswelt zu beschreiben - und zwar einfach so ganz nebenbei, denn in der Hauptsache dreht es sich ja um etwas anderes.
Hier geht es, wie der Titel schon sagt, um den wahr gewordenen Traum, mittels modernster medizinischer Methoden den Alterungsprozess zu stoppen und der Menschheit damit ewiges Leben zu ermöglichen. Eine zwar nicht neue, aber doch immer wieder spannende Thematik. Tatsächlich werden hier einige der Fragen und Probleme, die eine solche Entwicklung aufwerfen würde, behandelt: drohende Überbevölkerung, Machthunger und -missbrauch durch Großkonzerne, religiöser Fanatismus, Massenaufstände ... Doch im Gegensatz zu diesen gesamtgesellschaftlichen Fragen werden mögliche (v.a. psychologische) Folgen für das Individuum nur am Rande beleuchtet. Aber gut - vielleicht ist das Thema einfach zu komplex, um sämtliche Aspekte detailliert auszuarbeiten.
Andererseits schreitet die Handlung insgesamt eher gemächlich voran, um nicht zu sagen: mir war das streckenweise einfach zu langweilig. Hat mich trotz einiger interessanter Ideen und Gedanken nicht überzeugt.
Andreas Brandhorst - Ewiges Leben
SF-Thriller sind ja eher selten meinen Geschmack - offensichtlich trifft das sogar auf jene von Andreas Brandhorst zu (dessen Romane mir in der Regel ziemlich gut gefallen).
Das Positivste vorab: Es gelingt ihm mal wieder, eine plausible und realistisch anmutende Zukunftswelt zu beschreiben - und zwar einfach so ganz nebenbei, denn in der Hauptsache dreht es sich ja um etwas anderes.
Hier geht es, wie der Titel schon sagt, um den wahr gewordenen Traum, mittels modernster medizinischer Methoden den Alterungsprozess zu stoppen und der Menschheit damit ewiges Leben zu ermöglichen. Eine zwar nicht neue, aber doch immer wieder spannende Thematik. Tatsächlich werden hier einige der Fragen und Probleme, die eine solche Entwicklung aufwerfen würde, behandelt: drohende Überbevölkerung, Machthunger und -missbrauch durch Großkonzerne, religiöser Fanatismus, Massenaufstände ... Doch im Gegensatz zu diesen gesamtgesellschaftlichen Fragen werden mögliche (v.a. psychologische) Folgen für das Individuum nur am Rande beleuchtet. Aber gut - vielleicht ist das Thema einfach zu komplex, um sämtliche Aspekte detailliert auszuarbeiten.
Andererseits schreitet die Handlung insgesamt eher gemächlich voran, um nicht zu sagen: mir war das streckenweise einfach zu langweilig. Hat mich trotz einiger interessanter Ideen und Gedanken nicht überzeugt.
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Gelesene Bücher 1. Quartal 19 I
Damit Ender sich nicht so alleine fühlt, schreibe ich `mal etwas über mein letztes Lesequartal. Gestartet bin ich wegen des Challenges mit dem zweiten Roman der Odyssee – Reihe von Arthur C. Clarke. Ein kurzweiliger, unterhaltsamer Roman mit wunderschönen Beschreibungen von Weltall und Raumfahrt. Danach habe ich mit dem Banksschen „Ziegelstein“ „Die Wasserstoffsonate“ begonnen, den ich noch nicht ganz beendet habe, da mir immer etwas dazwischen geschossen kam. Bisher finde ich den Roman aber richtig gut und werde wohl auch noch etwas dazu schreiben. Dazwischen geschossen ist mir beispielsweise eine neue (alte) Lust auf die Strugatzkis. Den ersten Heyne-Band der Gesamtausgabe habe ich richtig verschlungen. „Die bewohnte Insel“ ist vielleicht der bezüglich des Leseflusses einfachste Roman der Maxim Kammerer – Trilogie. Eine spannende Abenteuergeschichte auf einem postapokalyptischen Planeten und einige Dinge mehr. Ein toller Anfang. Aber dann steigern sich m.E. die Autoren noch in den beiden Folgeromanen. „Der Käfer im Ameisenhaufen“. Maxim, jetzt Agent des irdischen Geheimdienstes, muss den anderen Agenten Lew Abalkin suchen. Es beginnt eine unheimlich spannende Hatz. In meinem Notizbuch steht: „Alles ist nebulös und subtil gefährlich“. Der dritte Roman „Die Wellen ersticken Wind“ hat dann meine Erwartungen noch einmal übertroffen. Ein genialer Roman, der fast ausschließlich aus rückblickenden medizinischen Berichten, wissenschaftlichen Dokumenten und Befragungen besteht. Thema sind die gottgleichen Übermenschen, die sich in der menschlichen Zivilisation befinden, und deren Probleme, die daraus für die Mitmenschen und für sie selber entstehen. Notizen: „Melancholischer, tief berührender Roman. Muss ich wieder lesen.“ Dann wird meine Leseliste etwas konfus... Schreibe dann später etwas mehr dazu.
Beste Grüße,
Wrong
Damit Ender sich nicht so alleine fühlt, schreibe ich `mal etwas über mein letztes Lesequartal. Gestartet bin ich wegen des Challenges mit dem zweiten Roman der Odyssee – Reihe von Arthur C. Clarke. Ein kurzweiliger, unterhaltsamer Roman mit wunderschönen Beschreibungen von Weltall und Raumfahrt. Danach habe ich mit dem Banksschen „Ziegelstein“ „Die Wasserstoffsonate“ begonnen, den ich noch nicht ganz beendet habe, da mir immer etwas dazwischen geschossen kam. Bisher finde ich den Roman aber richtig gut und werde wohl auch noch etwas dazu schreiben. Dazwischen geschossen ist mir beispielsweise eine neue (alte) Lust auf die Strugatzkis. Den ersten Heyne-Band der Gesamtausgabe habe ich richtig verschlungen. „Die bewohnte Insel“ ist vielleicht der bezüglich des Leseflusses einfachste Roman der Maxim Kammerer – Trilogie. Eine spannende Abenteuergeschichte auf einem postapokalyptischen Planeten und einige Dinge mehr. Ein toller Anfang. Aber dann steigern sich m.E. die Autoren noch in den beiden Folgeromanen. „Der Käfer im Ameisenhaufen“. Maxim, jetzt Agent des irdischen Geheimdienstes, muss den anderen Agenten Lew Abalkin suchen. Es beginnt eine unheimlich spannende Hatz. In meinem Notizbuch steht: „Alles ist nebulös und subtil gefährlich“. Der dritte Roman „Die Wellen ersticken Wind“ hat dann meine Erwartungen noch einmal übertroffen. Ein genialer Roman, der fast ausschließlich aus rückblickenden medizinischen Berichten, wissenschaftlichen Dokumenten und Befragungen besteht. Thema sind die gottgleichen Übermenschen, die sich in der menschlichen Zivilisation befinden, und deren Probleme, die daraus für die Mitmenschen und für sie selber entstehen. Notizen: „Melancholischer, tief berührender Roman. Muss ich wieder lesen.“ Dann wird meine Leseliste etwas konfus... Schreibe dann später etwas mehr dazu.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Fertig mit
Zen Cho - Spirits abroad
KG-Sammlung über Geister aus der malaysischen Folklore und den Einfluss, den sie auf das Leben der heutigen chinesisch-stämmigen Bevölkerung Malaysias ausüben. Man muss sich etwas an den Slang gewöhnen, dann entwickeln die Geschichten einen starken Sog und lesen sich sehr flott weg. Das ist nach westlichen Maßstäben kein Horror und auch keine Fantasy, eher allgemeine Phantastik, die mir sehr viel Spaß bereitet hat.
Zen Cho - Spirits abroad
KG-Sammlung über Geister aus der malaysischen Folklore und den Einfluss, den sie auf das Leben der heutigen chinesisch-stämmigen Bevölkerung Malaysias ausüben. Man muss sich etwas an den Slang gewöhnen, dann entwickeln die Geschichten einen starken Sog und lesen sich sehr flott weg. Das ist nach westlichen Maßstäben kein Horror und auch keine Fantasy, eher allgemeine Phantastik, die mir sehr viel Spaß bereitet hat.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Kinder der Zeit (Adrian Tchaikovsky)
Das Buch ist schlicht ein Meisterwerk. Ohne Übertreibung hat mich seit Jahren kein SF-Roman mehr so gefesselt wie "Kinder der Zeit".
Ein Terraforming- und Uplift-Projekt läuft nicht wie geplant. Statt intelligenterer Affen enstehen intelligente Spinnen. Die Geschichte begleitet eine Spinnenkultur durch die Irrungen und Wirrungen ihrer Evolution und Geschichte. Parallel dazu suchen die letzten Menschen an Bord eines gigantischen Raumschiffes verzweifelt eine neue Heimat.
Kinder der Zeit hat alles, warum ich gerne SF lese: Es ist eine spannende Geschichte mit einer wirklich exotischen Kultur. Der Autor schafft es auf unglaublich interessante und plausible Weise eine Welt zu erschaffen, die völlig anders ist als unsere. Und in der Leser doch so viel wiedererkennen.
Fragen rund um Religion, Schöpfung, Evolution verwebt er meisterhaft zu einer Erzählung. Meine Lieblingsfigur: Der arme Historiker, der immer wieder aus dem Kälteschlaf gerissen wird und sich neu auf dem Schiff orientieren muss.
Einfach großartig!
Das ist jetzt schon der Roman des Jahres für mich. 10 von 10 Netzen.
Andy
Das Buch ist schlicht ein Meisterwerk. Ohne Übertreibung hat mich seit Jahren kein SF-Roman mehr so gefesselt wie "Kinder der Zeit".
Ein Terraforming- und Uplift-Projekt läuft nicht wie geplant. Statt intelligenterer Affen enstehen intelligente Spinnen. Die Geschichte begleitet eine Spinnenkultur durch die Irrungen und Wirrungen ihrer Evolution und Geschichte. Parallel dazu suchen die letzten Menschen an Bord eines gigantischen Raumschiffes verzweifelt eine neue Heimat.
Kinder der Zeit hat alles, warum ich gerne SF lese: Es ist eine spannende Geschichte mit einer wirklich exotischen Kultur. Der Autor schafft es auf unglaublich interessante und plausible Weise eine Welt zu erschaffen, die völlig anders ist als unsere. Und in der Leser doch so viel wiedererkennen.
Fragen rund um Religion, Schöpfung, Evolution verwebt er meisterhaft zu einer Erzählung. Meine Lieblingsfigur: Der arme Historiker, der immer wieder aus dem Kälteschlaf gerissen wird und sich neu auf dem Schiff orientieren muss.
Einfach großartig!
Das ist jetzt schon der Roman des Jahres für mich. 10 von 10 Netzen.
Andy