Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Science Fiction in Buchform
Caroline
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Caroline »

Robo Sapiens hab ich beendet - obwohl es so heiß hier war, dass ich meine Gedanken zum Buch ganz falsch gepostet hab und die nun mittlerweile ein eigener Thread hier sind. Kurz gesagt: weniger in Richtung Asimov als erwartet, aber eine spannende Endzeit-Story. Vor allem, wenn man High-Noon-Showdowns mag.

Weiter mache ich jetzt mit : Der Zweihundertjährige: Erzählungen von Isaac Asimov. Damit kann ich jetzt sicher sein, dass das mit "wie Asimov" klappt ;-)

(X) Roman-Neuerscheinung aus 2019: Robo Sapiens
( ) Kurzgeschichtensammlung:
( ) Preisträger von 1987
(X ) Buch von Arthur C. Clarke
(X) im Original nicht deutsch- oder englischsprachiges Buch: Cixin Liu Die drei Sonnen
( ) Buch mit dem Wort "Planet" im Titel:
( ) Handlung mehr als 1000 Jahre in der Zukunft:
Die Zukunft gehört dem, der über sie schreibt:

Das Ewigkeitsprojekt - Was würdest du tun, wenn jeder, den du kennst, über Nacht verschwindet?
Findungstag - In einer Welt, die Optimierungen über alles schätzt, ist es gefährlich, zu viele Talente zu besitzen

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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

Caroline hat geschrieben: 24. Juni 2019 08:54 Weiter mache ich jetzt mit : Der Zweihundertjährige: Erzählungen von Isaac Asimov. Damit kann ich jetzt sicher sein, dass das mit "wie Asimov" klappt
Die Roboterstories haben mich in meiner Jugend sehr begeistert. Leider habe ich "Alle Roboter-Geschichten" an jemanden verliehen, der/die das jetzt nicht mehr weiß :kopfschuettel:
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Uschi Zietsch
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Meine auch. Ich weiß nicht mal mehr, an wen, muss so Anfang der 80er gewesen sein.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Wrong »

Ich weiß nicht genau, ob der von mir gelesene Band zählt. "Prognose: positiv" von Theodore Sturgeon enthält drei Erzählungen, wobei die längste 95 Seiten und die kürzeste 40 Seiten lang ist. Ender müsste entscheiden, ob ich damit das Kriterium erfülle. Falls nicht, auch nicht schlimm, da ich den neuen Baxter-Band "Obelisk" eh noch lesen möchte.

Die erste Erzählung "Prognose:positiv" ("The widget, the wadget and boff") ist wohl die bekannteste der drei. Die Handlung spielt weitestgehend in einer Pension, die von dem überaus netten Ehepaar Bittelmann geführt wird. Die einzelnen Personen, die längerfristig ein Zimmer gemietet haben und die familiäre Atmosphäre des Hauses schätzen, werden vom Autor nach und nach vorgestellt und die Beziehungen, die sie untereinander haben, bieten den Hauptteil der Erzählung. Beispielsweise kommen sich die Bardame mit ihrem dreijährigen Sohn under etwas piefige Jurist allmählich näher und so weiter. Welche Rolle, die Bittelsman dabei spielen, dass jeder Gast seine Rolle in der Gesellschaft, aber auch generell überdenkt, kann ich hier nicht schreiben. Aber die 1965 erschiene Story ist super. Ein klassisches Beispiel für die von Sturgeon mitbegründete "Human Sci-Fi". Man wartet die ganze Zeit darauf, das irgendetwas schlimmes oder tragisches passiert, aber Sturgeon schreibt seine "positive" Geschichte einfach herunter, ohne dass sie dabei irgendwie kittschig wirkt.

Noch besser hat mir aber die zweite Story "Das Kindertheater" ("The comedian`s children") gefallen. Ein Raumschiff, das von Japetus zurückkehrt, bringt eine schlimme Krankheit "Japetitis" auf die Erde, die eine Störungdes Mittelhirns und des Zentralnervensystems bei Kindern überaus stark beeinträchtigt. Es gibt keine Heilung und keine Therapy. Das veranlasst den weltweiten Komiker und Bauchredner Heri Gonza eine eigene TV-Show zu senden, die Spenden für die Forschung sammelt. Die Ärztin Doktor barran und der Forscher Horowitz ahnen aber, dass irgenetwas nicht stimmen kann und machen sich auf die Suche ... . Eine sehr gute Story und spannend ohne Ende.

Die letzte Erzählung "Hochzeit mit Medusa" ("To marry medusa")fällt dagegen ab. Der Obdachlose wird Wirt :mad: einer außerirdischen Form (Medusa), die die Erde und die Menschen hinsichtlich ihres Verhaltens gegenüber Maschinen und anderem Gedöns beeinflussen möchte. Die Geschichte ist an mir vorbei gerutscht. Macht nichts. Die ersten beiden waren richtig gut. Mich haben die Stories an die erste Staffel der Twilight-Serie erinnert. Richtig gute Sci-Fi aus ihren Anfängen.

Beste Grüße,
Wrong



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(x ) Kurzgeschichtensammlung |Theodore Sturgeon - Prognose: positiv
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(x) Buch von Arthur C. Clarke I Odyssee 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen
(x ) im Original nicht deutsch- oder englischsprachiges Buch I A. & B. Strgatzki - Die bewohnte Insel
(x) Buch mit dem Wort "Planet" im Titel | Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten
( ) Handlung mehr als 1000 Jahre in der Zukunft |
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Ender »

Wrong hat geschrieben: 27. Juni 2019 15:51 Ich weiß nicht genau, ob der von mir gelesene Band zählt. "Prognose: positiv" von Theodore Sturgeon enthält drei Erzählungen, wobei die längste 95 Seiten und die kürzeste 40 Seiten lang ist. Ender müsste entscheiden, ob ich damit das Kriterium erfülle. Falls nicht, auch nicht schlimm, da ich den neuen Baxter-Band "Obelisk" eh noch lesen möchte.
Ich würde sagen, das können wir gelten lassen, wobei ich dich natürlich nicht vom Baxter abhalten möchte :wink:
Man müsste aber ohnehin viel mehr Sturgeon lesen ... :lehrer:
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Shock Wave Rider
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Ender hat geschrieben: 27. Juni 2019 17:14Man müsste aber ohnehin viel mehr Sturgeon lesen ... :lehrer:
Ich sekundiere das!
Der Stör namens Theodore hat eine Unmenge an delikatem literarischen Kaviar abgesondert.
Immer wieder ein Genuss für einen Lese-Gourmet.

Das meint
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Wrong »

Ender hat geschrieben: 27. Juni 2019 17:14 Ich würde sagen, das können wir gelten lassen, wobei ich dich natürlich nicht vom Baxter abhalten möchte :wink:
Das kommt mir ganz gelegen, da ich von Baxter vorher noch die Multiversum-Trilogie beenden will. Boah, ich muss noch so viel lesen ....
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von aquarius »

John Scalzi: Der wilde Planet
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Der Prospektor Jack Holloway entdeckt auf dem Planeten Zara XXIII zuerst ein riesiges Vorkommen an Sonnenstein und macht dann die Bekanntschaft von Fuzzys, kleinen katzenartigen Wesen, bei denen erst zum Schluss des Romans klar wird, ob es sich nur um intelligente Tiere oder wirklich um außerirdische Intelligenzen handelt. Der Roman hat viele Facetten: Ausbeutung und Umweltzerstörung von bösen Großkonzernen, Unterdrückung und Ausrottung von Eingeborenen, korrupte Konzerneigentümer und Sicherheitsleute, aalglatte Anwälte usw.
Der Roman entwickelt sich vom Abenteuerroman zum Gerichtsthriller, John Scalzi erzählt das Ganze immer spannend und mit einer Prise Ironie. Allerdings sind die Charaktere doch etwas sehr schwarz und weiß, es schon am Anfang ganz eindeutig, wer gut und wer böse ist.
Der Roman ist eine Nacherzählung (Remake) von H. Beam Pipers "Der kleine Fuzzy", wobei ich das Original nicht kenne.

Von Scalzi hatte ich seit der "Krieg der Klone"-Trilogie nichts mehr gelesen, aber der Roman macht Lust, mal wieder was von ihm zu lesen (aber nicht mehrere Romane am Stück).
Das Cover und der Titel der deutschsprachigen Ausgabe haben natürlich nur minimal mit der Romanhandlung zu tun, immerhin macht sich der Verlag auf seiner HomePage https://diezukunft.de/shop/taschenbuch/der-wilde-planet selber darüber lustig:
Über das Cover der deutschen Taschenbuch-Ausgabe schrieb John Scalzi auf seinem Blog whatever.scalzi.com: „ And of course, this being Germany, the cover of the book features a space ship shooting laser beams. One day I will write a novel called Space Ships and Laser Beams, just to see what Heyne, my German publisher will do with that cover.”

Noch ein Verweis auf eine externe Rezension:
https://www.phantastik-couch.de/titel/8 ... de-planet/

Roman-Neuerscheinung aus 2019
Kurzgeschichtensammlung | Ted Chiang: Das wahre Wesen der Dinge
Preisträger von 1987 | Orson Scott Card: Sprecher für die Toten
Buch von Arthur C. Clarke | Fahrstuhl zu den Sternen
im Original nicht deutsch- oder englischsprachiges Buch
Buch mit dem Wort "Planet" im Titel | John Scalzi: Der wilde Planet
Handlung mehr als 1000 Jahre in der Zukunft | Stephen Baxter: Das Geflecht der Unendlichkeit
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Ender »

2.) eine Kurzgeschichten-Sammlung
(egal ob von einem einzigen oder von mehreren verschiedenen Autoren)

Nadja Neufeldt - Erstkontakt mit Violine
Bild

Neun Storys aus den Bereichen Science Fiction, Grusel/Horror oder ganz allgemein "Phantastik", allesamt ordentlich geschrieben und hinsichtlich ihrer jeweiligen Ideen und deren Umsetzung überwiegend gut gelungen; zwei bis drei der Geschichten gefielen mir sogar ganz hervorragend.
Kurzgeschichten zeichnen sich ja häufig dadurch aus, dass sie mit einer knalligen Pointe enden. Das ist gut, sofern diese auch wirklich zündet und nachteilig, falls nicht. Bei Nadja Neufeldts Erzählungen fällt auf, dass sie fast nie auf den einen großen Aha-Moment am Ende abzielen. Dadurch wird das Risiko eines missglückten Schlusses reduziert, aber andererseits lässt es einen manchmal etwas unbefriedigt zurück, im Sinne von: "Das war zwar interessant, aber was will uns die Autorin damit eigentlich sagen?"
In den besten Beiträgen dieser Sammlung jedoch wird eine überraschende Wendung nicht vermisst - nämlich immer dann, wenn die Geschichten von ihrer originellen Grundidee, präzise charakterisierten Figuren und treffend geschilderten Situationen leben.
Nach meinem persönlichen Empfinden gelingt das besonders gut in "Daisy" und "Im Regen" - zwei Storys, die zudem damit punkten können, dass sie (relativ) typische Science Fiction-Szenarien aus einer ungewohnten Perspektive beleuchten. Das macht richtig Spaß!
Alles in allem ein kurzer Erzählband einer (mir bis dato) unbekannten Autorin, der sich gelohnt hat.


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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Sooooo das vorletzte Kreuzchen! Was bin ich stolz auf mich! :-P

Preisträger von 1987, DSFP-Preis
Viel blieb ja nicht mehr, die Magd wollte ich nicht auch noch lesen, anderes war preislich unerschwinglich oder uninteressant, also habe ich mich tatsächlich für den deutschen Preisträger entschieden.
C.-P. Lieckfeld/F. Wittchow: 427 - Im Land der Grünen Inseln

Hmmmm. Also irgendwie ist es ganz 1986, wie man halt damals so geschrieben hat bei uns. Die Autoren haben angenommen, dass der saure Regen alle Bäume umbringt. Unsere BRD versteppt und verödet, Boden und Luft sind vergiftet, Multiallergiker, die nur noch in Glaskästen herumlaufen können, verklagen den Staat, diese Katastrophe verursacht zu haben. Auf der anderen Seite haben wir die totale Vernetzung, die eine Krankheit namens Compau auslöst, Computer-Autismus. Die Nahrung besteht aus gezüchteten Derivaten, ansonsten ist man fröhlich bei Genmanipulationen. Als Beispiel die Protagonistin Aina, die mal fett war und nun schlank und schön ist, aber nur noch zwei oder drei Jahre zu leben hat, weil der Nebeneffekt der Manipulation bedeutet, dass ihre DNS zerfällt.
Und dann haben wir eine grüne Insel (nicht mehrere wie im Titel), die Freie Republick Kraichgau, die schlichtweg das perfekte (kitschige) Paradies ist, mit netten Menschen, echter Nahrung in Hülle und Fülle und gesunder Umwelt. Da muss irgendwie die Luftverschmutzung an der Grenze Halt machen. Fehlen irgendwie nur noch die durch die Lüfte schwebenden rosa Kaninchen.

Und dann haben wir noch die geheimnisvolle "Gruppe 427", die prinzipiell gar kein Geheimnis ist und was nur in einer Sache eine Rolle spielt: Jemand ist untergetaucht, und damit sein bester Kumpel ihn findet, hat er diese Zahl hinterlassen, nur wurde der Kumpel zum Compau und die Zahl daher nicht geöscht und der Auslöser der Geschichte. Auch wenn das jetzt ein Spoiler ist, das wird so hinkonstruiert und nebenbei gegen Ende zu erwähnt, dass es keine Überraschung mehr ist, denn die ganzen Geheimnisse sind entweder keine oder sie sind einem ab der ersten Begegnung klar. Was ich nicht kapiert habe, wer genau die Gruppe ist, mit Efeu-Christen oder ohne.

Bis zur Hälfte des Buches ist das Ganze recht unterhaltsam, es spielt 2009, es sind humorvolle Formulierungen dabei, und die Welt wird einem einigermaßen vorgestellt. Dann aber driften die beiden Journalisten immer mehr in ihren Journalistenjargon ab und gehen dazu über, in Artikelform zu schreiben und vor allem sehr viel zu schwafeln und sehr viel zu belehren. Weil vieles arg konstruiert und für mich nicht mehr nachvollziehbar war, dazu staubtrocken runtergeleiert, habe ich einiges überblättert. Das Ende ist mehr als unbefriedigend (und unglaiubwürdig, sorry).
Im Anhang dann nochmal auf der gleichen Länge die Dokumentation dazu, die ich nicht mehr gelesen habe, weil es ja um Romane geht.

Fazit: Ähm. Ja. Weiß nicht. Hmmm?!
Diese gedachte Vision hat gute Ansätze, ist aber heute nicht mehr so wirklich nachvollziehbar. Mir zu wenig Erzählung, sondern zu viel intellektuelle Artikelform, von daher kein wirklicher Spannungsbogen, keine Wendungen (also es gibt schon welche, aber die sind nicht überraschend und werden sehr lapidar abgehandelt.) Ich bereue nicht, es gelesen zu haben, aber rein aus Interesse hätte ich es nicht gelesen und hab ich damals auch schon nicht.

( ) Roman-Neuerscheinung aus 2019
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Jetzt freu ich mich auf den letzten dicken Schinken, der schon daliegt!
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 12. Juli 2019 09:26Sooooo das vorletzte Kreuzchen! Was bin ich stolz auf mich! :-P
Neid!

Ich bin im Moment mit Lektüre für den Deutschen Science Fiction Preis zugesch***en und komme zu nichts anderem.
Hoffentlich kann ich Ende des Monats mal wieder ein Buch für die Lesechallenge zur Hand nehmen (das Programm steht schon, die Bücher sind allesamt beschafft). Spätestens im August gibt es von mir hier wieder die eine oder andere Vollzugmeldung.

Gruß
Ralf
Zuletzt geändert von Shock Wave Rider am 12. Juli 2019 10:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Ender »

Respekt, Uschi! Sehr beachtlich, wie du hier durch die Challenge pflügst :)
Und schön, dass du dir so ein unbekanntes Buch vorgenommen hast. Genau sowas ist ja (unter anderem) die Idee hinter solch einer Veranstaltung.
Außerdem eine sehr aufschlussreiche Besprechung des Romans - klingt zwar jetzt nicht so, als müsste ich ihn unbedingt lesen, aber trotzdem irgendwie interessant. Auf eine 80er-Jahre-Art.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Ja, und die erste Hälfte hat mir auch echt gefallen, war amüsant, und es gab Parallelen zu unseren heutigen Problemen, insofern auch noch ein extra Kick. Ohne die Challenge wäre ich nie auf die Idee gekommen, war echt interessant mal "so was" (ist nicht abwertend gemeint) zu lesen.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Boah, Leute, nee.
Ich hab mit Richard Morgans Mars Override angefangen und höre jetzt auch wieder damit auf. Der Klappentext klingt ja spannend so von wegen abgebrühter, desillusionierter Söldner und die Zukunft des Mars. Hab mich echt drauf gefreut.
Aber wenn ich jeden zweiten Satz nicht verstehe, weil SF für manche anscheinend immer noch bedeutet, "es ist dann SF, wenn ich viele willkürlich erfundene Wörter ohne Erklärung reinschmeiße", dann bin ich raus.
"Und quer über den tröpfelnden Himmel breiteten die ersten Branengel ihre fast unsichtbaren Seifenblasenflügel aus. Silbriges Gestöber aus vorzeitiger Statik rieselte zitternd an ihren Oberflächen hinab, wie ein Husten, der die Kehle freimacht." (Seite 15)
"Ich habe es mal vom Marsorbit gesehen - ich bin dekantiert herangedriftet, zum Ende der Mission in einem gemeuterten Gürtel-Frachter, den ich lieber vergessen würde." (Seite 17)
Ich brauche auch nicht in jedem Absatz eine Bildbeschreibung, um mir was vorzustellen, vor allem, wenn sie in den Zusammenhang gar nicht passt: "Ein stumpfes Knistern und Zischen wie von heißem Öl, das man aus einer Pfanne gießt, und ich sah, wie sich sein Hemd wellte, wo die gesplitterte Kristallladung hindurchging." (Seite 24)
Oder: "Ich schlüpfte durch ein loses Gedränge aus Gestalten und geisterhaften Gesichtern, wich den hellen Strahlen der Verfolgerscheinwerfersysteme aus, wo sie durch die submarine Düsternis schnitten, um die Tänzerinnen zu illuminiern." (Seite 25)
Bedeutet nichts anders, er ist in eine Disco gegangen.
Ich weiß nicht, wie man als Mensch "dekantiert", ich weiß nicht, was eine "submarine Düsternis" auf dem staubtrockenen Marsboden in einer Disco sein soll, und ich weiß nicht, was vorzeitige Statik ist. Und so weiter.
Ich hab mal rumgeblättert, das geht die ganzen 700 Seiten so.
Dafür ist mir meine knappe Lesezeit zu schade. Ich werde deshalb eine andere Neuerscheinung auswählen. Wer dieses pseudointellekülle Schwafelschwätz haben möchte, antworte mir hier, dann schicke ich PN mit meiner PayPal-Adresse (per PayPal geht's am einfachsten) und du schickst mir deine Adresse. Ich will 7 Euro (inkl Versand), das Buch ist noch neu, bis auf die ersten 30 Seiten ;-)
:bier:
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Geschaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaafft!!! :ola: :freude:

Zweite! Bin durch! (Äh, bin ich überhaupt die zweite?)

Egal: Nach der Mars Override-Pleite habe ich mir zwei Neuerscheinungen 2019 zugelegt, von denen ich soeben eine beendet habe - und habe das bekommen, was ich gewollt habe.

Seth Fried: Der Metropolist
Selten blöder deutscher Titel, denn er ergibt null Sinn. (Allerdings passt er zu dem sehr coolen Titelbild, das sich meiner Ansicht nach absichtlich an einer Comicvorlage ähnlichen Themas orientiert. Mir fällt der Titel grad nicht ein, aber ich hab das Teil irgendwo.) Das Original "The Municipalists" passt da schon eher.
Worum geht's? Unser Protagonist Henry ist ein Bürokratenarsch, der alles streng nach Vorschrift unternimmt und glaubt, alles sei objektiv zu bewerten und zu behandeln. Allerdings versucht er Gutes zu tun, indem er die Aufgabe hat, Städte zu bewerten und aufzuwerten durch Projekte, für die Geld bewilligt werden soll. Privat liebt er Lokomotiven, was ein Freudscher Symbolismus ist, da seine Eltern in seiner Kindheit bei einem schrecklichen Zugunglück umgekommen sind. Aber sein Papa liebte schon Loks ...

Die Stadt, in der er tätig ist, liegt ein paar Flugstunden von der riesigen METROPOLIS (jep, Supie lässt grüßen) entfernt. Die Behörden arbeiten eigentlich zusammen, doch gibt es zwischen Henrys Chef und dem dortigen Chef Rivalitäten.
Eines Tages kommt es in Henrys Behörde zu einem Anschlag - und das, wie Henrys Chef klar wird, ist erst der Anfang. Weil er niemandem vertraut außer dem sturen regelkonformen Bürokraten, schickt er ausgerechnet Henry nach Metropolis, um für Aufklärung zu sorgen, und in seiner Begleitung befindet sich die KI namens OWEN, die sich alles andere als regelkonform verhält. (Was wie ein Klischee klingt wird am Ende super aufgelöst.)
Im Lauf der Ermittlungen lernt Henry eine Menge dazu, was ihn nicht hindert, Verrat zu begehen.
Er rettet Metropolis und seine Behörde - aber damit ist die Story noch nicht zu Ende.

Auf dem Klappentext steht "Pulp Fiction meets Science Fiction" (wie Heyne stur ist, so wie ich und andere, ohne Bindestrich).
Und das trifft zu.
Die Geschichte holpert am Anfang zwar, aber dann entwickelt sie sich zu rasanter Spannung und Pageturner, obwohl man im Prinzip weiß, wie es weitergeht, aber man will die Bestätigung.
SF - naja, ein bisschen schon. Die KI natürlich, der Rest ist eher sehr dezent futuristisch. Man schreibt noch auf Blöcken, hat Handys, es gibt Papierzeitungen. Also eigentlich ist es ein bisschen wie die Welt von Watchmen - fast die unsere. Das macht aber auch ihren Charme aus, noch dazu, da Crime Noir-Elemente verwendet werden. Jawohl, auch Trenchcoats und Borsalinos bzw. ähnliche! Es gibt jede Menge Hommagen, daher ist es pulpig, aber niemals aufdringlich.
Der Schluss ist absolut überzeugend und gefällt mir sehr. Endlich mal einer, der richtig gut gelungen ist. (Uuuuuund es geht gut aus. Hoffentlich.)

Fazit: Hat zur Unterhaltung - durchaus mit psychologischen, philosophischen und politischen Aspekten - sehr viel Spaß gemacht und kann ich nahezu uneingeschränkt (irgendwas ist ja immer)(aber dennoch nicht wert, ausgetrapst zu werden) empfehlen. :prima:

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