Gerade im Kino gesehen...

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Quantenmechaniker
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Quantenmechaniker »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 25. Juni 2019 04:39 Wenn ich da an den strutzeblöden Melancholia denke ...
Aaaaah... Darf ich fragen WIESO? :smokin
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Uschi Zietsch
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Habe ich im Thread dazu schon geschrieben, glaube ich. Das fängt schon mit der absurden Hochzeit an. Mich hat vor allem das widersprüchliche und hysterische Verhalten der "Tante Knochenknacker" genervt, und ich weiß nicht, warum man den Weltuntergang nicht lieber auf der Terrasse mit Rotwein genießen soll, anstatt mitten in den blöden Stangen doof herumzusitzen. Die Bilder waren toll, aber das war auch schon alles. Mein bester Ehemann und ich haben den Film gern als Beispiel für etwas, das nach Anspruch aussieht und nur gähnende Leere beinhaltet. Melancholia ist für mich ein Film, der tatsächlich gut in schlechter Erinnerung bleibt.
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Quantenmechaniker
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Quantenmechaniker »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 26. Juni 2019 05:02 Melancholia ist für mich ein Film, der tatsächlich gut in schlechter Erinnerung bleibt.
Melancholia hat mich motiviert öfters ins Kino zugehen. Der Kinosaal hat gebebt als sich der Planet der Erde näherte, und ich saß in einem Programmkino!
Es kann auch gut sein, dass ich selbst melancholisch veranlagt bin. Ein Ende der Welt bedauere ich auch nicht unbedingt. :wink:
Uschi Zietsch hat geschrieben: 26. Juni 2019 05:02 anstatt mitten in den blöden Stangen doof herumzusitzen
Nicht jedem schmeckt Rotwein. :lol:
Aber vielleicht hat das einen Symbolcharakter. Der Däne weiß das bestimmt.
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Shock Wave Rider
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Master of Tragedy hat geschrieben: 25. Juni 2019 14:09 Nicht zu vergessen "Breaking the waves" und "Dancer in the dark".
Kenne ich leider beide (noch) nicht. Deshalb danke für die Empfehlungen!
Von "Dancer in the Dark" habe ich einige Szenen auf youtube gesehen. Björk hat anscheinend eine Wahnsinnsperformance abgeliefert. Nicht nur als Sängerin.

Gruß
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Badabumm
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

"Dancer in the Dark" ist nichts für Depressionsvorgeschädigte... und Björk ist großartig.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von heino »

Monsieur Claude 2

Den ersten Teil fand ich trotz all der aufgefahrenen rassistischen Klischees noch irgendwie recht sympathisch, weil Claude und seine Frau hier noch eine Lernkurve erhalten, die sie am Ende vielleicht nicht zu besseren Menschen macht, aber wenigstens hatten sie ihren Frieden damit gemacht, dass sich ihre Töchter für Ehemänner unterschiedlicher ethnischer Abstammung entschieden. Teil 2 ist leider die absolute Negation dieser Lernkurve, stattdessen werden die Schwiegersöhne als jammernde Versager dargestellt, die vor der nicht ihren Egos schmeichelnden französischen Gesellschaft davon laufen und damit ihre Familie zu zerstören drohen. Das können Claude und seine Frau nicht auf sich sitzen lassen, also intrigieren sie und schaffen es am Ende mit Hilfe ihres Geldes, die Kinder doch daheim zu halten und die Schwiegersöhne nicht nur wie Versager, die ohne die Hilfe des überlegenen weißen Schwiegervaters nichts auf die Reihe kriegen. Nebenbei wird noch ein afghanischer Flüchtling im Gartenhaus einquartiert und darf für jede Menge mieser Taliban-Witze herhalten. Dazu kommt, dass der Film ewig braucht, um in Gang zu kommen, und dann auch schon wieder fast vorbei ist.

Fazit:unnötiges Sequel, das durch unangenehm penetranten Rassismus auffällt. Dafür vergebe ich keinen einzigen Punkt.
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

They Shall Not Grow Old
Gesehen und für Intensiv! befunden.
Regisseur und Produzent Peter Jackson, hier im Genre wahrlich nicht unbekannt, wagt sich auf neues Terrain, auf das Terrain des Dokumentarfilms; er dreht einen Dokumentarfilm über den Ersten Weltkrieg.
Wie von eben jenem Oscar-gekrönten Peter Jackson nicht anders zu erwarten wählt er einen nicht alltäglichen Angang. Er nimmt nicht einfach nur 1000h Filmmaterial aus dem Imperial War Museum in London und schneidet sich daraus einen 99-Min-Film zurecht - nein, er koloriert diese Sequenzen ein und synchronisiert sie indem er sich der Hilfe von Lippenlesern bedient. In Verbindung mit Kommentaren aus dem Off (gelesen aus Feldpostbriefen und Tagebüchern) entsteht so eine intensive und berührende Dokumentation darüber wozu der Mensch fähig ist.
Der Film ist dreigeteilt. Im ersten Teil (noch sw und in 4:3) wird die Kriegsbegeisterung in GB und die Generalmobilmachung beschrieben. Der Zuschauer begleitet die 17 Jährigen in die Trainingslager und an die Front.
Dort angekommen wird der Film farbig und 16:9. Und intensiv. Er zeigt hunderte zerstümmelte Körper, beschreibt was passiert wenn ein glühendes Schrapnell auf menschliches Fleisch trifft, zeigt Ratten und Fliegen die sich von Leichen ernähren, zeigt die Qual der Front-Pferde und beschreibt mit deutlichen Worten, wie der Mensch zum Tier wird.
Das Kino war gut besucht. Spätestens nach 1h wurde es im Saal sehr leise.
Im dritten Teil (nach 11.Nov.18, 11:00) wird der Film wieder sw und 4:3. Er beschreibt dann die Rücktransporte der Soldaten nach GB und insbesondere auch wie die Bevölkerung mit ihnen umgeht: Ausgrenzung, Ablehnung, Arbeitslosigkeit - alles sehr vergleichbar mit der Situation in D gem. Der Weg zurück von Erich-Maria Remarque.
Ein sehr intensives Kino-Erlebnis.
Im Abspann werden die Namen und Dienstgrade der etwa 100 Soldaten aufgeführt, deren Aufzeichnungen bzw. Filmaufnahmen verwendet worden sind.
9/10 heimlich abgerissenen Rangabzeichen.
(die britischen Soldaten haben schnell gelernt, dass die Todesrate bei Unteroffizieren hoch ist. Deswegen haben sich etliche britische Unteroffiziere auf der Überfahrt nach Calais selber degradiert indem sie ihre Rangabzeichen entfernten)
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Apollo 11
Gesehen und für Professionell! befunden.
Professionell in jeder Hinsicht, insbesondere auch bezüglich der Geschichtsglättung die jeden George Orwell verblassen lässt.
Der Film ist spannend, kurzweilig und technisch anspruchsvoll. Er arbeitet oft mit Split-screen und blendet immer mal wieder einen Countdown oder eine Treibstoff-Anzeige ein. Die Musik passt ebenfalls, sie ist nicht zu aufdringlich und auch nicht zu würdevoll. Nach dem Film First Men wird auch klar, warum Armstrong immer traurig aussieht - seine erste Tochter ist im Alter von 2 Jahren an Krebs gestorben.
Der Film bringt bisher noch nicht gezeigte Aufnahmen die Armstrong und Aldrin mit einer Privatkamera auf dem Mond gemacht haben, in Farbe und auf heutiges Niveau hochgepixelt. Auch zeigt er anhand von Trick-Aufnahmen was genau während der Mission an Manövern durchgeführt worden ist.
Die deutsche Synchronisation ist teilweise etwas schwach. Sie verwechseln gerne mal Meter und Feet und auch mit Km und Nautic Miles nehmen sie es ab und an nicht so genau.
Aber das macht nichts und tut dem Filmgenuss keinen Abbruch. Wenn man sich heute mal überlegt, was damals alles hätte schief gehen können . . . Als Aldrin den Moon-Lander verließ hätte nicht viel gefehlt und er hätte die Tür zugezogen. Sie kann von außen nicht geöffnet werden.
Eine kleine Anmerkung am Rande: Um 18:30 gab es in Bad Godesberg einen großflächigen Stromausfall was dazu führte, dass im Kinosaal die Notbeleuchtung anging, der Film aber weiter lief. Das Personal hatte große Schwierigkeiten, den Notfall-Modus so zu korrigieren dass die Notbeleuchtung ausging.
Tja, und nun zur Professionalität der Geschichtsglättung. Der Name Wernher von Braun wird im Film nicht erwähnt. Es gibt ihn nicht. Der Mann hatte 25 Ehrendoktor-Titel von US-Universitäten. Wenn die sowas schon historisch bereinigen, was bereinigen die denn sonst noch.
Da muss man wohl mit leben heutzutage.
9/10 schwerelos fliegenden Kasetten-Rekordern
Gast09
PS: wer möchte kann sich im OT-Bereich dieses Forums einen kleinen Beitrag von mir anschauen welcher ein weitgehend unbekanntes Ereignis in Erinnerung ruft: Neil Armstrong war nicht nur auf dem Mond, Neil Armstrong war auch in Passau.
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von heino »

Blackkklansman

Yep, das wird genau so geschrieben, und das aus gutem Grund. Spike Lee hat hier ein ziemlich irre, aber wirklich passierte Geschichte verfilmt. Es geht um dem jungen schwarzen Polizisten Ron Stallworth, der als Undercover-Cop erst die schwarze Szene um die Black Panther-Bewegung infiltriert und danach zusammen mit einem weißen Kollegen den Ku Klux Klan unterwandert. Lee gelingt es dabei, trotz des komödiantischen Tons die Kernbotschaft, wie sehr die schwarzen Amerikaner mit institutionalisiertem Rassismus konfrontiert waren, dem Zuschauer nahe zu bringen. Dabei wirken die KKK-Leute teilweise dermaßen überzogen, dass man das Ganze für eine übertriebene Farce halten könnte, bis Lee am Ende Bilder aus den Demonstrationen in u.a. Charlottesville von 2017 zeigt, bei dem schwarze Demonstranten von einem weißen Rassisten absichtlich überfahren wurden und auch die Polizei mal wieder durch übertriebene Brutalität "glänzte". Das ließ dann doch das bis dahin amüsierte Grinsen im Gesicht gefrieren und verdeutlicht, dass sich seit den 70ern nicht viel gebessert hat. Da der Film aber trotzdem leichte Längen aufweist, gibt es

8,5 von 10 KKK-Mitgliedsausweisen
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Gast09 »

Und wer nimmt den Hund?
Gesehen und für Gelungen! befunden.
Martina Gedeck und Ulrich Tukur gehören zur ersten Reihe deutscher Schauspieler. Beide sind sehr vielseitig: sie u.a. als Ulrike Meinhoff, Martha die Köchin, Staatsanwältin, er u.a. als DDR-Stasi, Rommel, John Rabe um nur einige wenige Beispiele zu nennen.
Hier bietet sich ihnen die Gelegenheit, diese Vielseitigkeit erneut zu präsentieren. Sie spielen das Ehepaar Doris und Georg Lehnert welches sich nach 25 Ehejahren auseinandergelebt hat und sich nun trennen will; eine Entwicklung die durch die Affäre Georgs mit einer 30 Jahre jüngeren Doktorandin noch beschleunigt wird.
Sie gehen aber nicht einfach so auseinander sondern entscheiden sich für eine "betreute Trennung" über eine Paar-Therapie.
Das kommt uns bekannt vor? In der Tat, bei Mr. & Mrs Smith war das genau so. Und siehe da, die erste Musik-Einspielung hier ist identisch mit der musikalischen Untermalung einer Rückblende dort (Kirmes-Szene). Überhaupt spielt Cha-Cha-Cha eine tragende Rolle.
Die Handlung hier besteht zunächst aus Rückblenden nach Stichworten aus einer Therapie-Sitzung, holt die Realität aber bald ein. Der Film ist mehr als nur ein Kammerspiel a la Der Gott des Gemetzels oder Der Vorname. Er beschreibt die Charaktere mit distanzierter Ironie (Sohn, Tochter, Geliebte, Affäre von Doris, Freunde). Diese Ironie entwickelt sich aus dem Wortwitz des Drehbuches aber auch aus dem Spielwitz der Hauptdarsteller.
Alles dies vermengt sich zu einem kurzweiligen, anspruchsvollen und fast immer gelungenen Kino-Abend. Wer möchte, erfährt etwas über Quallen und darüber wie einfach es offensichtlich ist, aus einem Museum in HH ein Kunstwerk zu klauen.
Ich habe zwar nicht verstanden, warum der Film so heißt wie er heißt
der Hund spielt keine Rolle, insbesondere geht es zu keiner Sekunde um die im Titel gestellte Frage
Andererseits aber könnte das ein durchaus nachvollziehbarer Marketing-Trick sein. Immerhin gibt es hierzulande etwa 6 Mio. Hunde deren Halter als Zielgruppe für diesen Film sicher relevant sind.
9/10 schwarzen oder weißen "Meinungskugeln" aus der Paar-Therapie.
Ach ja: auch hier verheilen Narben im Gesicht über Nacht.
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Andreas Eschbach
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Andreas Eschbach »

Gast09 hat geschrieben: 14. Juli 2019 22:50 Tja, und nun zur Professionalität der Geschichtsglättung. Der Name Wernher von Braun wird im Film nicht erwähnt. Es gibt ihn nicht. Der Mann hatte 25 Ehrendoktor-Titel von US-Universitäten. Wenn die sowas schon historisch bereinigen, was bereinigen die denn sonst noch.
Da muss man wohl mit leben heutzutage.
Das ist mir schon aufgefallen, als ich 1989 (!) im Smithsonian Raumfahrtmuseum in Washington, D.C. war: lauter originale Ausstellungsstücke, aber nirgendwo der Namen Wernher von Braun. Weg-georwellt.

Soviel zum Thema "heutzutage". Heutzutage merken wir das nur mehr als früher, glaube ich!
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

In der dreiteiligen Mond-Doku von Arte war von Braun bis zur ersten Mondlandung ziemlich präsent. Da er als der Vater der Saturn V galt, sank seine Wichtigkeit mit jeder weiteren Mondlandung, die reibungslos klappte. Am Ende wollte er die NASA für eine Mondbasis und den Marsflug begeistern, aber das Interesse war bereits auf Null gesunken. Ich glaube, er verabschiedete sich schleichend und unbemerkt aus der Raumfahrt. Seine Vergangenheit wurde erst NACH dem Erfolg hervorgekramt - gewusst hat man es immer.
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Once upon a time in Hollywood[b/]

Grandioser Film.

Wenn man bedenkt das es in dem Film um Manson geht und den Polanski Mord, dann ist es erstaunlich was Tarantino da geleistet hat:

Manson hat ungefähr 1 Minute Screen time und die Polanskimode finden nicht statt. Dei Gewalt beschränkt sich auf 5 Minuten am Ende.


Jeder andere Regiseur soll sich in die Ecke stellen und sich schämen.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet

Mod-Hammer flieg und sieg!


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Re: Gerade im Kino gesehen...

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Angel Has Fallen
Gesehen und für Sauber! befunden.
Ein sauberer, handwerklich perfekter, nach klassischen Mustern aufgebauter Action-Film; ein Film der geeignet ist, das Herz eines jeden Action-Fans höher schlagen zu lassen - dies insbesondere dann wenn dieser Action-Fan den Film London Has Fallen kennt und weiß wie schlimm dieser war.
Er knüpft an Olympus Has Fallen an und fast schon ist es bedauerlich, dass es wohl keinen weiteren … Has Fallen-Film geben wird.
Es stimmt fast alles: Verfolgungsjagden, Explosionen, ein Body-Count doppelt so hoch wie Rambo 2 (mindestens), Schießereien, einstürzende Neubauten, High-Tech vom Feinsten, Männerfreundschaften, Testosteron und die üblichen Absurditäten die einen richtig guten Action-Film auszeichnen und alle sind sie mit viel Spielwitz und Engagement dabei.
Der Film zeigt auch, dass No-Name-Regisseure, gibt man ihnen das entsprechende Budget, durchaus in der Lage sind was Vernünftiges zustande zu bringen.
Ich sehe Gerard Butler immer wieder gerne. Er macht seine Sache gut und ich denke sogar, dass er während der Dreharbeiten bestimmt 10kg abgenommen hat - trotz Stand-In und Stunt-Double hatte er viel zu tun und am Anfang dachte ich wirklich: Oh oh, das Doppelkinn und der Bauch.
Kommerziell scheint das ein Erfolg zu werden. 40 Mio. USD hat das alles gekostet (kann ich mir kaum vorstellen bei diesem Krawumm, aber ok wenns so ist) und am ersten Tag flossen bereits 26 Mio. USD durch die Kino-Kassen.
Ich gönne es diesem Film.
Saubere, gradlinige intelligente Action mit einer schönen Inneren Geschichte. Und einer (siehe weiter oben: DVD-gesehen) weiteren Würdigung der Vietnam-Tunnel-Ratten.
9/10 Origami-Papierfaltungen
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Re: Gerade im Kino gesehen...

Ungelesener Beitrag von heino »

Ich hatte im Rahmen der Reihe "Mythen der Wildnis" im hiesigen Filmforums im Museum Ludwig Gelegenheit, nach über 30 Jahren mal wieder einen richtigen Klassiker zusehen:

Fitzcarraldo

Ja genau, Werner Herzog und Klaus Kinski. Das war echt ein Erlebnis, ich hatte von dem Streifen quasi alles vergessen und war doch sehr positiv überrascht, wie gut der tatsächlich ist. Kinski war ja nun wirklich ein cholerischer Spinner, aber seine schauspielerischen Qualitäten kann man ihm nicht absprechen. Auch Herzogs Regie ist über alle Zweifel erhaben, der Film ist lang und langsam, aber nie langweilig, obwohl eigentlich nicht viel passiert. Toll gefilmt ist er auch. Leider hat ausgerechnet die grandiose Claudia Cardinale hier eine etwas blöde Rolle der Puffmutter, die Fitzcarraldo das Geld für seinen irren (und auch völlig sinnlosen, wenn man mal genauer drüber nachdenkt) Plan gibt, und an etlichen Stellen völlig unmotiviert und an der Grenze zur Hysterie lacht. Doch das ist ein kleines Manko in einem großen Film über gescheiterte Ambitionen und übergroße Egos. Tolles Teil, sollte man gesehen haben.
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