Die Phantastik - Lesechallenge 2019
- Teddy
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
Von Seth Fried habe ich bisher noch nicht einmal was gehört. Nach deiner Rezension setze ich ihn gleich mal auf meine Leseliste.
Habe mir auch das Titelbild con "Der Metropolist" auf Amazon angeschaut und was seh ich da? Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch "Mars Override".
Habe mir auch das Titelbild con "Der Metropolist" auf Amazon angeschaut und was seh ich da? Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch "Mars Override".
- Ender
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
Du musst dich halt einfach an den richtigen Stellen informieren
- Teddy
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
Ah, da ist ja auch der Zusammenhang zwischen "Der Metropolist" und "Mars Override". Bücher des Monats Juni und Juli. Deine Homepage schein doch einen großen Impact zu haben.Ender hat geschrieben: ↑21. Juli 2019 21:00Du musst dich halt einfach an den richtigen Stellen informieren
- Ender
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
Yeah! Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Weltherrschaft!
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
Wahrscheinlich bin ich dran schuld, da ich ja vorher Mars Override gekauft hatte
An dieser Stelle übrigens mein dicker Dank an Ender - die Challenge hat sehr viel Spaß gemacht und mich dazu gebracht, mal wieder SF zu lesen. Und gleich so viel in 7 Monaten, das ist für mich wirklich sehr beachtlich
Gerne wieder!
Jetzt mach ich mich grad an die zweite Neuerscheinung, die jetzt tatsächlich söldnermäßig daherkommt, wie es auf dem Klappentext steht, vielleicht tu ich die als Bonus dazu, weil ich ja bei "Silo" nicht sicher bin, ob es wirklich 1000 Jahre in der Zukunft spielt. Jetzt bin ich schon so angefixt, da würde mir was fehlen.
An dieser Stelle übrigens mein dicker Dank an Ender - die Challenge hat sehr viel Spaß gemacht und mich dazu gebracht, mal wieder SF zu lesen. Und gleich so viel in 7 Monaten, das ist für mich wirklich sehr beachtlich
Gerne wieder!
Jetzt mach ich mich grad an die zweite Neuerscheinung, die jetzt tatsächlich söldnermäßig daherkommt, wie es auf dem Klappentext steht, vielleicht tu ich die als Bonus dazu, weil ich ja bei "Silo" nicht sicher bin, ob es wirklich 1000 Jahre in der Zukunft spielt. Jetzt bin ich schon so angefixt, da würde mir was fehlen.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
[x] Roman-Neuerscheinung 2019 | "Wir sind Götter"
[x] Kurzgeschichtensammlung | "Kolonien - Welt unter Dampf"
[ ] Preisträger von 1987
[x] Buch von Arthur C. Clarke | Rendezvous mit 31/439
[ ] im Original nicht deutsch- oder englischsprachiges Buch
[ ] Buch mit dem Wort "Planet" im Titel
[x] Handlung mehr als 1000 Jahre in der Zukunft | "Tödliche Geheimnisse"
Vierter Punkt: Ein Roman von Arthur C. Clarke.
Schon als Kind war ich ein großer Fan von Clarke. "Die sieben Sonnen" war eines der ersten Bücher, die ich überhaupt richtig gelesen habe. Später kaufte ich dann vieles von ihm, wenn es in unserer Dorfbuchhandlung erhältlich war. Aus den Heyne-Anhängen wusste ich, dass es ein Buch namens "Rendezvous mit 31/439" gab. Irrtümlich nahm ich an, dass die Zahl eine Art Bestellnummer sei und das Buch also "Rendezvous mit" hieße. Wie man Teenager so ist, stellte ich mir darunter einen Interviewband mit Clarke vor - also laaangweilig.
Die Wirklichkeit war noch seltsamer: Vermutlich aufgrund der damals bekannten Margarine war der Roman "Rendezvous with Rama" auf deutsch unter dem nichtssagenden Katalognummerntitel erschienen, was Heyne bei der Neuauflage korrigierte. In Wahrheit handelt es sich um den ersten Band der Rama-Sequenz, deren Fortsetzungen mit Gentry Lee ich damals schon kannte.
Nun also das Original, das von der Ideendichte weit besser ist als die retrospektiv doch recht soapige Fortschreibung. Hat sich gelohnt!
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[x] Buch von Arthur C. Clarke | Rendezvous mit 31/439
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[ ] Buch mit dem Wort "Planet" im Titel
[x] Handlung mehr als 1000 Jahre in der Zukunft | "Tödliche Geheimnisse"
Vierter Punkt: Ein Roman von Arthur C. Clarke.
Schon als Kind war ich ein großer Fan von Clarke. "Die sieben Sonnen" war eines der ersten Bücher, die ich überhaupt richtig gelesen habe. Später kaufte ich dann vieles von ihm, wenn es in unserer Dorfbuchhandlung erhältlich war. Aus den Heyne-Anhängen wusste ich, dass es ein Buch namens "Rendezvous mit 31/439" gab. Irrtümlich nahm ich an, dass die Zahl eine Art Bestellnummer sei und das Buch also "Rendezvous mit" hieße. Wie man Teenager so ist, stellte ich mir darunter einen Interviewband mit Clarke vor - also laaangweilig.
Die Wirklichkeit war noch seltsamer: Vermutlich aufgrund der damals bekannten Margarine war der Roman "Rendezvous with Rama" auf deutsch unter dem nichtssagenden Katalognummerntitel erschienen, was Heyne bei der Neuauflage korrigierte. In Wahrheit handelt es sich um den ersten Band der Rama-Sequenz, deren Fortsetzungen mit Gentry Lee ich damals schon kannte.
Nun also das Original, das von der Ideendichte weit besser ist als die retrospektiv doch recht soapige Fortschreibung. Hat sich gelohnt!
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
Andreas Brandhorst - Die Tiefe der Zeit7.) ein Buch, dessen Handlung - zumindest teilweise - mehr als 1000 Jahre in der Zukunft spielt
Mittlerweile gibt es ja schon etliche Space Operas von Andreas Brandhorst und gewisse Ähnlichkeiten lassen sich hier und da zweifellos feststellen. Auch diesmal wird thematisch das Rad nicht neu erfunden: die Menschheit hat sich über weite Teile der Galaxis ausgebreitet, worüber die Existenz der Erde mittlerweile in Vergessenheit geraten ist, und sie führt seit Jahrtausenden einen Krieg gegen eine feindliche Alienspezies, der JETZT offenbar in seine entscheidende Phase gerät.
Trotzdem lese ich sie immer wieder gerne, denn irgendwie gelingt es ihm doch jedes Mal aufs Neue, ein interessantes, buntes, spannendes, originelles, gut durchdachtes und funktionierendes Universum zu erschaffen, in das man gerne eintaucht.
Häufig haben seine Romane auch einen leicht philosophischen Touch – wenn das allzu sehr ausufert, dann sind das meistens die Passagen, mit denen ich mich etwas schwerer tue. Da es sich in „Die Tiefe der Zeit“ aber in Grenzen hält und stattdessen neben einer spannenden Handlung durchaus nachdenklich machende Aspekte angesprochen werden (z.B. hinsichtlich der vorherrschenden, äußerst autoritären Gesellschaftsform), hat mich diese Geschichte ziemlich überzeugt.
Es gibt zwar durchaus Brandhorst-Romane, die mir noch besser gefallen haben, aber auch diesen hab ich definitiv sehr gerne gelesen.
Ach so, und: Aufgabe locker erfüllt, da die Geschichte VIELE tausend Jahre in der Zukunft spielt ...
( ) Roman-Neuerscheinung aus 2019
(X) Kurzgeschichtensammlung | Nadja Neufeldt - Erstkontakt mit Violine
( ) Preisträger von 1987
( ) Buch von Arthur C. Clarke
(X) im Original nicht deutsch- oder englischsprachiges Buch | Hao Jingfang - Wandernde Himmel
(X) Buch mit dem Wort "Planet" im Titel | Christian Cantrell - Der zweite Planet
(X) Handlung mehr als 1000 Jahre in der Zukunft | Andreas Brandhorst - Die Tiefe der Zeit
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
1.) eine Roman-Neuerscheinung aus 2019
Zur Erfüllung der Bedingung wollte ich unbedingt ein Buch lesen, dessen Original 2019 erschienen ist (und nicht nur die deutsche Übersetzung). Kurzfristig habe ich mich für einen Autor entschieden, der nicht unbedingt als Science-Fiction-Autor bekannt ist.
Veröffentlichungsdatum: 18.04.2019 (Original), 22.05.2019 (Deutsche Übersetzung)
Ian McEwan: Maschinen wie ich
Der Erzähler Charlie kauft im Jahr 1982 einen der ersten humanoiden Roboter, bezeichnenderweise Adam genannt. Mit seiner Nachbarin Miranda beginnt er, verschiedene Charaktereigenschaften des Androiden einzustellen. Im Verlauf der Geschichte wird Charlie auf vielerlei Weise vom Roboter überflügelt. So wird er von seiner Freundin mit dem Roboter betrogen. Der Android erzielt an der Börse ein Vielfaches der Gewinne von Charlie. Und als sie seinen Schwiegervater in spe besuchen, hält er Charlie für den Androiden (Turing-Test nicht bestanden) und nicht Adam.
Durch seine Unfähigkeit zu lügen, werden dunkle Geheimnisse in der Lebensgeschichte und Miranda aufgedeckt, die besser nie ans Tageslicht gekommen wären. Adam verzweifelt an den irrationalen Verhaltensweisen der Menschen.
Das ist nicht das normale Jahr 1982 das wir kennen, sondern eine Parallelwelt, in welcher Alan Turing immer noch lebt und die Forschung an der Künstlichen Intelligenz enorm beschleunigt hat. Ein Reiz des Buches ist, Unterschiede zu unserem Jahr 1982 zu finden. Zum Beispiel haben die wiedervereinigten Beatles das Album "Love and Lemons" veröffentlicht. Großbrittanien verliert den Falkland-Krieg. JFK hat das Attentat überlebt. Jimmy Carter ist in seiner zweiten Amtsperiode. Überall fahren autonome elektrische Autos. Und der britische Premierminister beschließt den Austritt aus der Europäischen Union. Bestimmt lässt sich noch vieles mehr finden.
[x] Roman-Neuerscheinung aus 2019 | Ian McEwan: Maschinen wie ich
[x] Kurzgeschichtensammlung | Ted Chiang: Das wahre Wesen der Dinge
[x] Preisträger von 1987 | Orson Scott Card: Sprecher für die Toten
[x] Buch von Arthur C. Clarke | Fahrstuhl zu den Sternen
[ ] im Original nicht deutsch- oder englischsprachiges Buch
[x] Buch mit dem Wort "Planet" im Titel: John Scalzi: Der wilde Planet
[x] Handlung mehr als 1000 Jahre in der Zukunft | Stephen Baxter: Das Geflecht der Unendlichkeit
Zur Erfüllung der Bedingung wollte ich unbedingt ein Buch lesen, dessen Original 2019 erschienen ist (und nicht nur die deutsche Übersetzung). Kurzfristig habe ich mich für einen Autor entschieden, der nicht unbedingt als Science-Fiction-Autor bekannt ist.
Veröffentlichungsdatum: 18.04.2019 (Original), 22.05.2019 (Deutsche Übersetzung)
Ian McEwan: Maschinen wie ich
Der Erzähler Charlie kauft im Jahr 1982 einen der ersten humanoiden Roboter, bezeichnenderweise Adam genannt. Mit seiner Nachbarin Miranda beginnt er, verschiedene Charaktereigenschaften des Androiden einzustellen. Im Verlauf der Geschichte wird Charlie auf vielerlei Weise vom Roboter überflügelt. So wird er von seiner Freundin mit dem Roboter betrogen. Der Android erzielt an der Börse ein Vielfaches der Gewinne von Charlie. Und als sie seinen Schwiegervater in spe besuchen, hält er Charlie für den Androiden (Turing-Test nicht bestanden) und nicht Adam.
Durch seine Unfähigkeit zu lügen, werden dunkle Geheimnisse in der Lebensgeschichte und Miranda aufgedeckt, die besser nie ans Tageslicht gekommen wären. Adam verzweifelt an den irrationalen Verhaltensweisen der Menschen.
Das ist nicht das normale Jahr 1982 das wir kennen, sondern eine Parallelwelt, in welcher Alan Turing immer noch lebt und die Forschung an der Künstlichen Intelligenz enorm beschleunigt hat. Ein Reiz des Buches ist, Unterschiede zu unserem Jahr 1982 zu finden. Zum Beispiel haben die wiedervereinigten Beatles das Album "Love and Lemons" veröffentlicht. Großbrittanien verliert den Falkland-Krieg. JFK hat das Attentat überlebt. Jimmy Carter ist in seiner zweiten Amtsperiode. Überall fahren autonome elektrische Autos. Und der britische Premierminister beschließt den Austritt aus der Europäischen Union. Bestimmt lässt sich noch vieles mehr finden.
[x] Roman-Neuerscheinung aus 2019 | Ian McEwan: Maschinen wie ich
[x] Kurzgeschichtensammlung | Ted Chiang: Das wahre Wesen der Dinge
[x] Preisträger von 1987 | Orson Scott Card: Sprecher für die Toten
[x] Buch von Arthur C. Clarke | Fahrstuhl zu den Sternen
[ ] im Original nicht deutsch- oder englischsprachiges Buch
[x] Buch mit dem Wort "Planet" im Titel: John Scalzi: Der wilde Planet
[x] Handlung mehr als 1000 Jahre in der Zukunft | Stephen Baxter: Das Geflecht der Unendlichkeit
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
Melde Vollzug für Punkt 4: Buch von Arthur C. Clarke
Durch mit Arthur C. Clarke: Die letzte Generation
Eines Tages tauchen sie auf, die Außerirdischen in ihren riesigen Raumschiffen. Sie zeigen sich nicht, kommunizieren über einen Mittelsmann, bringen der Menschheit aber Frieden und Reichtum. Anfangs gibt es noch kritische Stimmen, aber mit sanften Machtdemonstrationen bringen sie auch die Apartheid in Südafrika zu einem Ende. Warum sie das machen, welchem Zweck es dient - das weiß keine Sau, geschweige denn irgendein Mensch!
50 Jahre später zeigen sich die "Overlords", wie die Menschen die Aliens genannt haben, erstmals den Terranern. Wenn man ihre Hörne, ihre Schwänze und ihre schwarzglänzenden Fledermausflügel sieht, versteht man, warum sie zunächst gezögert haben. Doch mittlerweile sind die Menschen davon überzeugt, dass die Overlords ihnen zumindest nicht feindlich gesinnt sind. Ein Overlord ist der Stargast auf der Party eines Herr Boyd, der eine ganze Bibliothek mit Literatur über parapsychologische Phänomene gesammelt hat. Seltsam, dass die ach so rational und wissenschaftlich auftretenden Overlords sich ausgerechnet dafür interessieren. Doch auf einer abendlichen Seance zeigt vor allem Jean Greggson mediales Talent. Ein gewisser Jan versteckt sich auf einem Raumschiff der Overlords, um mit ihnen durch den Weltraum zu reisen. Vielleicht zeigen sie ihm ja ihre Heimatwelt.
George und Jean Greggson ziehen in die Künstlerkolonie Athen, einer der wenigen Orte, an denen Menschen noch halbwegs kreativ tätig sind. Die überragende Technik der Overlords lässt jedes Streben unterhalb des von ihnen bereits erreichten Niveaus irgendwie wertlos erscheinen. Jeffrey Greggson, der Sohn von George und Jean, stellt sich mehr und mehr als Auserwählter dar. Nach und nach nimmt er Kontakt zu einer Instanz auf, die von den Overlords Raumgeist (oder so ähnlich) genannt wird. Dieser Raumgeist ist eine Kollektivintelligenz auf rein geistiger Ebene. Kurz nach dem Durchbruch bei Jeffrey werden alle Kinder unter 10 Jahren von diesem Weltgeist erfasst. In dem Zustand haben sie wenig Interesse, mit ihren Körpern menschlichen Freuden zu frönen (daher "Die letzte Generation"). Justament in diesem Zustand kehrt Jan von seiner zeitdilatierten Reise zurück und berichtet als letzter Mensch vom Untergang der Erde.
Vor allem mit dem Schluss hört es sich an wie eine Dystopie, aber Clarke schafft es, die Entwicklung als etwas Verheißungsvolles darzustellen. Überhaupt: Clarke macht viele Fehler, die ich anderen Autoren vorwerfen würde (mangelnde Figurencharakterisierung, von Entwicklung will ich gar nicht reden, teilweise kursorisches Erzählen mit großer Distanz etc.), aber bei ihm passt einfach alles. Clarke ist an der großen Hintergrundidee interessiert, hält die Spannung hoch mit interessanten Details (die Overlords und ihre undurchsichtigen Motive, ihr Interesse an Parapsychologie, die Rettung Jeffreys vor dem Tsunami, ...) und meistert auch die Zeitsprünge im 50-Jahres-Rhythmus souverän. Vor allem brennt Clarke dieses Feuerwerk an Ideen auf etwas mehr als 200 normalen Buchseiten ab. Ein Meisterwerk, das mich die kommenden Tage des öfteren zum Nachdenken anregen wird.
Im Original heißt der Roman "Childhood's End". Gefällt mir besser als der deutsche Titel. Vor allem der sächsische Genitiv, der sich anhört, als ob hier eine Person mit Namen Childhood stürbe...
Gruß
Ralf
( ) Roman-Neuerscheinung aus 2019
(X) Kurzgeschichtensammlung: Peggy Weber-Gehrke (Hg.) "Sprung ins Chronozän"
(X) Preisträger von 1987: Jerry Yulsman "Elleander Morning" (Kurd-Laßwitz-Preis für den "Besten internationalen Roman" 1987)
(X) Buch von Arthur C. Clarke "Die letzte Generation" (orig. "Childhood's End")
( ) im Original nicht deutsch- oder englischsprachiges Buch
(X) Buch mit dem Wort "Planet" im Titel: H.G. Ewers "Planet der Veteranen"
(X) Handlung mehr als 1000 Jahre in der Zukunft: C. Redzich "Ein Besuch auf dem Mars im Jahre 3000"
Durch mit Arthur C. Clarke: Die letzte Generation
Eines Tages tauchen sie auf, die Außerirdischen in ihren riesigen Raumschiffen. Sie zeigen sich nicht, kommunizieren über einen Mittelsmann, bringen der Menschheit aber Frieden und Reichtum. Anfangs gibt es noch kritische Stimmen, aber mit sanften Machtdemonstrationen bringen sie auch die Apartheid in Südafrika zu einem Ende. Warum sie das machen, welchem Zweck es dient - das weiß keine Sau, geschweige denn irgendein Mensch!
50 Jahre später zeigen sich die "Overlords", wie die Menschen die Aliens genannt haben, erstmals den Terranern. Wenn man ihre Hörne, ihre Schwänze und ihre schwarzglänzenden Fledermausflügel sieht, versteht man, warum sie zunächst gezögert haben. Doch mittlerweile sind die Menschen davon überzeugt, dass die Overlords ihnen zumindest nicht feindlich gesinnt sind. Ein Overlord ist der Stargast auf der Party eines Herr Boyd, der eine ganze Bibliothek mit Literatur über parapsychologische Phänomene gesammelt hat. Seltsam, dass die ach so rational und wissenschaftlich auftretenden Overlords sich ausgerechnet dafür interessieren. Doch auf einer abendlichen Seance zeigt vor allem Jean Greggson mediales Talent. Ein gewisser Jan versteckt sich auf einem Raumschiff der Overlords, um mit ihnen durch den Weltraum zu reisen. Vielleicht zeigen sie ihm ja ihre Heimatwelt.
George und Jean Greggson ziehen in die Künstlerkolonie Athen, einer der wenigen Orte, an denen Menschen noch halbwegs kreativ tätig sind. Die überragende Technik der Overlords lässt jedes Streben unterhalb des von ihnen bereits erreichten Niveaus irgendwie wertlos erscheinen. Jeffrey Greggson, der Sohn von George und Jean, stellt sich mehr und mehr als Auserwählter dar. Nach und nach nimmt er Kontakt zu einer Instanz auf, die von den Overlords Raumgeist (oder so ähnlich) genannt wird. Dieser Raumgeist ist eine Kollektivintelligenz auf rein geistiger Ebene. Kurz nach dem Durchbruch bei Jeffrey werden alle Kinder unter 10 Jahren von diesem Weltgeist erfasst. In dem Zustand haben sie wenig Interesse, mit ihren Körpern menschlichen Freuden zu frönen (daher "Die letzte Generation"). Justament in diesem Zustand kehrt Jan von seiner zeitdilatierten Reise zurück und berichtet als letzter Mensch vom Untergang der Erde.
Vor allem mit dem Schluss hört es sich an wie eine Dystopie, aber Clarke schafft es, die Entwicklung als etwas Verheißungsvolles darzustellen. Überhaupt: Clarke macht viele Fehler, die ich anderen Autoren vorwerfen würde (mangelnde Figurencharakterisierung, von Entwicklung will ich gar nicht reden, teilweise kursorisches Erzählen mit großer Distanz etc.), aber bei ihm passt einfach alles. Clarke ist an der großen Hintergrundidee interessiert, hält die Spannung hoch mit interessanten Details (die Overlords und ihre undurchsichtigen Motive, ihr Interesse an Parapsychologie, die Rettung Jeffreys vor dem Tsunami, ...) und meistert auch die Zeitsprünge im 50-Jahres-Rhythmus souverän. Vor allem brennt Clarke dieses Feuerwerk an Ideen auf etwas mehr als 200 normalen Buchseiten ab. Ein Meisterwerk, das mich die kommenden Tage des öfteren zum Nachdenken anregen wird.
Im Original heißt der Roman "Childhood's End". Gefällt mir besser als der deutsche Titel. Vor allem der sächsische Genitiv, der sich anhört, als ob hier eine Person mit Namen Childhood stürbe...
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möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
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Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
5.) ein im Original nicht deutsch- oder englischsprachiges Buch
ANDRÈ LAURIE - Ein Roman auf dem Planeten Mars
Utopie und interplanetarische Liebesgeschichte zugleich ist dieser unterhaltsame Kurzroman von André Laurie (1844-1909, eigentlich Paschal Grousset; zwischen 1879 und 1885 erschienen drei Romane in Collaboration mit Jules Verne). Laurie erweist sich in seinem erstmals 1895 erschienenen Werk als Gegner des Militarismus und als überzeugter Feminist.
Der Protagonist lässt unter Einfluss von Morphin hypnotisieren und reist mit seinem "Zweiten Ich" - er hat sozusagen hellseherische Fähigkeiten - zum Mars und trifft dort auf eine weiter entwickelte Zivilisation. Die Mars Zivilisation dient als Spiegel der damaligen Gesellschaft und hat sich befreit von Krieg, Unterdrückung, Tierschlachtung, etc. und Asaph diskutiert bzw. philosophiert. mit der jungen Marsdame, auf die er dort trifft.
Ein sehr lesenswertes Buch, dessen Aufmachung nichts zu wünschen übrig lässt. Das Buch ist 2013 im Verlag Lindenstruth erschienen und enthält die Illustrationen und den Buchschmuck der französischen Originalausgabe von 1895 und erschien erst zum zweiten Mal auf Deutsch.
Damit bin ich mit der Challange durch. Hier die Liste der gelesenen Bücher:
https://defms.blogspot.com/2019/01/die- ... lange.html
ANDRÈ LAURIE - Ein Roman auf dem Planeten Mars
Utopie und interplanetarische Liebesgeschichte zugleich ist dieser unterhaltsame Kurzroman von André Laurie (1844-1909, eigentlich Paschal Grousset; zwischen 1879 und 1885 erschienen drei Romane in Collaboration mit Jules Verne). Laurie erweist sich in seinem erstmals 1895 erschienenen Werk als Gegner des Militarismus und als überzeugter Feminist.
Der Protagonist lässt unter Einfluss von Morphin hypnotisieren und reist mit seinem "Zweiten Ich" - er hat sozusagen hellseherische Fähigkeiten - zum Mars und trifft dort auf eine weiter entwickelte Zivilisation. Die Mars Zivilisation dient als Spiegel der damaligen Gesellschaft und hat sich befreit von Krieg, Unterdrückung, Tierschlachtung, etc. und Asaph diskutiert bzw. philosophiert. mit der jungen Marsdame, auf die er dort trifft.
Ein sehr lesenswertes Buch, dessen Aufmachung nichts zu wünschen übrig lässt. Das Buch ist 2013 im Verlag Lindenstruth erschienen und enthält die Illustrationen und den Buchschmuck der französischen Originalausgabe von 1895 und erschien erst zum zweiten Mal auf Deutsch.
Damit bin ich mit der Challange durch. Hier die Liste der gelesenen Bücher:
https://defms.blogspot.com/2019/01/die- ... lange.html
Die Lesechallenge 2024
http://defms.blogspot.com/2024/01/die-p ... -2024.html
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
Hochinteressante Anregung, Michael!
Ich werde es auf dem Schirm behalten.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
laut Perrypedia soll "Aufstand der Posbis" aber nur so 400 Jahre in der Zukunft spielen?!Mammut hat geschrieben: ↑6. August 2019 09:19
Damit bin ich mit der Challange durch. Hier die Liste der gelesenen Bücher:
https://defms.blogspot.com/2019/01/die- ... lange.html
(Ohne das Buch selbst zu kennen) Der Link war halt in der Rezension dabei
Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
Ui, da hast du wohl recht. Das schau ich mir nochmal an.aquarius hat geschrieben: ↑7. August 2019 00:37laut Perrypedia soll "Aufstand der Posbis" aber nur so 400 Jahre in der Zukunft spielen?!Mammut hat geschrieben: ↑6. August 2019 09:19
Damit bin ich mit der Challange durch. Hier die Liste der gelesenen Bücher:
https://defms.blogspot.com/2019/01/die- ... lange.html
(Ohne das Buch selbst zu kennen) Der Link war halt in der Rezension dabei
Die Lesechallenge 2024
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
Roman-Neuerscheinung aus dem Jahr 2019:
Catherynne M. Valente - Space Opera
Das Fermi-Paradoxon besagt, dass, wenn es Leben in unserer Galaxie gäbe, das so weit fortgeschritten ist, dass es die interstellare Raumfahrt entwickelt hätte, die Galaxie eigentlich schon größtenteils besiedelt sein müsste. Warum haben wir davon noch nichts mitbekommen? Die einfache Antwort von Catherynne M. Valente: Es herrschte gerade ein Krieg, der beinahe sämtliche Völker der Galaxis ausgelöscht hätte, und da konnte sich niemand um die Erde kümmern. Aber der Krieg ist vorbei und nun sind sie da, die Aliens, und die Menschheit muss am Galactic Song Contest teilnehmen. Wer nicht letzter wird, gilt als empfindungfähige Spezies, der letzte wird ausgelöscht. Aber so ganz auf dem Laufenden waren die Aliens dann doch nicht, zumindest sind bis auf eine Ausnahme alle möglichen Sänger oder Gruppen auf der Liste der Aliens schon tot, bis auf Decibel Jones and the Absolute Zeros. Hier leben immerhin noch zwei von drei.
Abwechselnd erzählt Valente von der Reise, den Vorbereitungen und schließlich der Teilnahme am Grand Prix durch Decibel Jones, mit vielen Rückblenden auf Kindheit, Jugend und dem Aufstieg zum Glamrock Superstar, und dem Hintergrund, wie es zum Galaktischen Grand Prix kam, von berühmten Auftritten und berüchtigten Spezies. Das ganze klingt nicht nur aberwitzig, es ist auch so erzählt und Valente erreicht eine erstaunlich Gagdichte. Ein Vergleich zum Anhalter drängt sich auf, da auch hier eine eher belanglose Handlung auf skurrile Figuren und groteske galaktische Episoden trifft. Und hier liegt dann auch das Problem: Wer den Anhalter nicht mag, wird auch Space Opera nicht mögen, und wer den Anhalter liebt, wird den Anhalter immer besser finden. So bleibt für Space Opera maximal der zweite Platz unter den humoristischen SF-Romanen, was immerhin nicht zur Auslöschung der Spezies führt.
(x) Roman-Neuerscheinung aus 2019 | Catherynne M. Valente - Space Opera
(x) Kurzgeschichtensammlung | Gert Prokop - Wer stiehlt schon Unterschenkel?
(x) Preisträger von 1987 | Patrick Süskind - Das Parfum
(x) Buch von Arthur C. Clarke | Vergessene Zukunft
( ) im Original nicht deutsch- oder englischsprachiges Buch
(x) Buch mit dem Wort "Planet" im Titel | George R.R. Martin, Gardner Dozois, Daniel Abraham - Planetenjäger
(x) Handlung mehr als 1000 Jahre in der Zukunft | Carolyn Ives Gilman - Dunkle Materie
Catherynne M. Valente - Space Opera
Das Fermi-Paradoxon besagt, dass, wenn es Leben in unserer Galaxie gäbe, das so weit fortgeschritten ist, dass es die interstellare Raumfahrt entwickelt hätte, die Galaxie eigentlich schon größtenteils besiedelt sein müsste. Warum haben wir davon noch nichts mitbekommen? Die einfache Antwort von Catherynne M. Valente: Es herrschte gerade ein Krieg, der beinahe sämtliche Völker der Galaxis ausgelöscht hätte, und da konnte sich niemand um die Erde kümmern. Aber der Krieg ist vorbei und nun sind sie da, die Aliens, und die Menschheit muss am Galactic Song Contest teilnehmen. Wer nicht letzter wird, gilt als empfindungfähige Spezies, der letzte wird ausgelöscht. Aber so ganz auf dem Laufenden waren die Aliens dann doch nicht, zumindest sind bis auf eine Ausnahme alle möglichen Sänger oder Gruppen auf der Liste der Aliens schon tot, bis auf Decibel Jones and the Absolute Zeros. Hier leben immerhin noch zwei von drei.
Abwechselnd erzählt Valente von der Reise, den Vorbereitungen und schließlich der Teilnahme am Grand Prix durch Decibel Jones, mit vielen Rückblenden auf Kindheit, Jugend und dem Aufstieg zum Glamrock Superstar, und dem Hintergrund, wie es zum Galaktischen Grand Prix kam, von berühmten Auftritten und berüchtigten Spezies. Das ganze klingt nicht nur aberwitzig, es ist auch so erzählt und Valente erreicht eine erstaunlich Gagdichte. Ein Vergleich zum Anhalter drängt sich auf, da auch hier eine eher belanglose Handlung auf skurrile Figuren und groteske galaktische Episoden trifft. Und hier liegt dann auch das Problem: Wer den Anhalter nicht mag, wird auch Space Opera nicht mögen, und wer den Anhalter liebt, wird den Anhalter immer besser finden. So bleibt für Space Opera maximal der zweite Platz unter den humoristischen SF-Romanen, was immerhin nicht zur Auslöschung der Spezies führt.
(x) Roman-Neuerscheinung aus 2019 | Catherynne M. Valente - Space Opera
(x) Kurzgeschichtensammlung | Gert Prokop - Wer stiehlt schon Unterschenkel?
(x) Preisträger von 1987 | Patrick Süskind - Das Parfum
(x) Buch von Arthur C. Clarke | Vergessene Zukunft
( ) im Original nicht deutsch- oder englischsprachiges Buch
(x) Buch mit dem Wort "Planet" im Titel | George R.R. Martin, Gardner Dozois, Daniel Abraham - Planetenjäger
(x) Handlung mehr als 1000 Jahre in der Zukunft | Carolyn Ives Gilman - Dunkle Materie
Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2019
Elleander Morning erschießt Hitler, bevor er zu HITLER wird. So beginnt das Buch und das wirft natürlich viele Fragen auf. Zum Beispiel, warum sie den jungen Mann erschießt, der im Moment seines Todes eigentlich noch recht unbeachtete, mittellos und harmlos ist.
Weiter geht die Geschichte mit ihre Enkelin, die von Elender einen Time-Live-Bildband erbt, in dem der 2. Weltkrieg mit eindrucksvoll argen Bildern dokumentiert wird. Das Buch fasziniert und beängstigt die Enkelin - denn sie kennt keinen 2. Weltkrieg. Der fand, mangels Hitler, nie statt. Der geerbte Bildband gibt aber viele Rätsel auf, denn die Fotos scheinen echt zu sein. Und damit gerät das Buch dann auch ins Stocken. Viele, viele sehen sich der Reihe nach das Buch an und kommen zum Schluss: das muss echt sein, kann aber nicht echt sein. Die Frage, die mich als Zeitreise-Fan viel mehr interessiert hat, wird aber kaum beantwortet: woher kommt der Time-Live-Bildband. Ein Paralelluniversum? Zeitreise? Erst gegen Ende erfahren wir, dass Ellenander Morning tatsächlich durch die Zeit gereist ist. Mitsamt einigen Möbeln und eben diesem Buch. Wie sie das angestellt hat? Nichts leichter als das: sie hat einfach sehr intensiv daran gedacht, dass sei einiges gern nochmal besser machen würde. Und schwups reiste sie als alte Dame zurück in die Vergangenheit (inkl. Buch) und war wieder jung. Einfach nur ein bisschen konzentrieren. Dass es dann trotzt Elleanders Attentat auf Hitler immer noch Jahre später zum zweiten Weltkrieg kam, das hat mich dann gar nicht mehr so interessiert. Ich war über die Art und Weise, wie die Zeitreise zustande kam einfach noch zu enttäuscht. Alles endet jedenfalls beinahe gut, auch Hitler Nr. 2 wird ausgeschalten. Nur Elleander hat bei ihrem (recht schlecht geplanten) Attentat auf Hitler die Todesstrafe aufgefasst.
Alles in allem: gut geschrieben, hat ein paar Längen und leider keine gute Anleitung für's Basteln der Zeitmaschine in der Garage. Ich bin dann wieder bei meinem DeLorean.
Die Zukunft gehört dem, der über sie schreibt:
Das Ewigkeitsprojekt - Was würdest du tun, wenn jeder, den du kennst, über Nacht verschwindet?
Findungstag - In einer Welt, die Optimierungen über alles schätzt, ist es gefährlich, zu viele Talente zu besitzen
www.carolinehofstaetter.at
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