[Film] Joker & Joker: Folie À Deux

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Uschi Zietsch
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Ich gebe dir recht - bis auf den Joker. Das ist nur eine weitere von den vielen Geschichten, die er über sich erzählt. Keiner von uns weiß, welche stimmt. Ich verweise hierzu am liebsten auf "Mad Love".
Ich glaube, man kann den Kerl nur mögen (muahaha), wenn man diese vielen Nebenstories, die ich an anderer Stelle schon erwähnt hatte, kennt.
Batsie hat immer nur eine Geschichte.
Der Joker hat ganz viele. Deswegen macht er Spaß. (doppeldeutig)
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Badabumm
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Ich habe den Film nicht gesehen. Ich ging natürlich davon aus, dass die Filmemacher ihm eine Vorgeschichte verpasst haben. Er wird natürlich nur eine haben, es sei denn, er hat fünf Zwillingsbrüder. Und nicht, dass er sie selbst von sich und über sich erzählt. Das ist natürlich ein ganz anderer Ansatz. Dann wird der Joker aber zu einem „Archetypus“ des Bösen und verliert seine Identität als Figur. Für mich wären solche beliebigen Prequel-Filme geradezu das „Aus“, ihn als Charakter ernst zu nehmen. Wenn „Alien“ in einer Fassung plötzlich aus dem Genlabor stammt, oder eben tatsächlich ein Alien von einem anderen Stern ist, in einer anderen Filmfassung aber durch einen unterseeischen Atomversuch entstanden sein soll, in einer dritten dann plötzlich der Sohn des Satans ist, wird die Geschichte zerstört. Aus jeder Vorgeschichte müssten sich andere Konsequenzen ergeben, die im eigentlichen Hauptteil (also quasi im Originalfilm) ja nicht berücksichtigt werden - denn der steht ja fest. Insofern sind alle Vorgeschichten nie plausibel, sondern sollen nur spannende Unterhaltung liefern.
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Im aktuellen DC-Universum nach "Rebirth" gibt es zurzeit drei Joker.
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Khaanara hat geschrieben: 3. September 2019 06:59 Im aktuellen DC-Universum nach "Rebirth" gibt es zurzeit drei Joker.
oh man, das war einer der Gründe, warum mein Superheldenkennenlernprojekt vor Jahren scheiterte. Es gab so unendliche viele von denen, die aber alle irgendwie nur ein halbes Dutzend Geschichten erlebten. Und mitten in diesem Projekt kam ein Crossover der Verlage, was die Anzahl der Strumpfhosen verdoppelte. :o
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Uschi Zietsch
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Khaanara hat geschrieben: 3. September 2019 06:59 Im aktuellen DC-Universum nach "Rebirth" gibt es zurzeit drei Joker.
Das ist mir auch too much. Und wer will schon die wahre Geschichte von Joker wissen? Es genügt doch, dass ihm immer neue Varianten einfallen.

"Watchclock" allerdings gefällt mir bisher sehr gut.
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Für mich ist der Joker eben "nur" der Antagonist. Wenn Batman eine Vorgeschichte hat, dann hat Joker auch eine. So. Wenn man ihm drei aufdrückt, weil man so die Leser- oder Zuschauerschaft mit immer neuen Varianten fesseln will, dann ist Joker bloß eine Projektionsleinwand. Das Ganze ist absurd. Dass im Comic-Universum immer neue Urheber herumwerkeln, ist eine andere Sache, - damit ändern sich vielleicht die Figuren, weil jeder neu daran herumpfuscht. Jedoch ist Dagobert Ducks Geschichte mit seinem Glückstaler immer mehr oder weniger identisch. Ich möchte nicht, dass Darth, Luke oder Solo morgen eine andere Vorgeschichte bekommen.
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Doop »

Der Joker ist eben nicht irgendeine Figur. Der Joker ist die Inkarnation des Chaos, des Wahnsinns. Bei dieser Figur nur eine (echte) Herkunftsgeschichte zu haben, wäre unangemessen.
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Badabumm hat geschrieben: 3. September 2019 14:48 Ich möchte nicht, dass Darth, Luke oder Solo morgen eine andere Vorgeschichte bekommen.
Ich auch nicht. Lucky Luke soll so bleiben wie er ist.

fordert
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(Psst! Badabumm! Das sind nicht die Darth, sondern die Daltons. Und mit Solo meinst du ... Rantanplan? ... Calamity Jane?)
Zuletzt geändert von Shock Wave Rider am 3. September 2019 16:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Doop hat geschrieben: 3. September 2019 15:43 Der Joker ist eben nicht irgendeine Figur. Der Joker ist die Inkarnation des Chaos, des Wahnsinns. Bei dieser Figur nur eine (echte) Herkunftsgeschichte zu haben, wäre unangemessen.
Nun, dann ist es eben so, wie ich schrieb: der Joker ist ein Archetypus, keine individuelle Charakterfigur. Dadurch wird er jedoch beliebig und glitscht einem durch die Finger. Es gäbe dann z.B. eine Lego-Version für U14, eine schwule, eine ungeschminkte mit trauriger Kindheit für Zuschauer, die keine Clowns mögen, und, und, und...

Da ich nur die Verfilmung mit Nicholson kenne (und früher nur zwei, drei Batman-Comics überhaupt gelesen hatte), reichte mir das als Lebenslauf und Identifizierung.
Zuletzt geändert von Badabumm am 3. September 2019 16:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Doop hat geschrieben: 3. September 2019 15:43Der Joker ist eben nicht irgendeine Figur. Der Joker ist die Inkarnation des Chaos, des Wahnsinns.
Ist mir ein zu verkopftes Konzept.
Und wie bereits des öfteren gesagt: Der konkrete Joker aus "The Dark Knight" hat bei mir genau diese Assoziation nicht ausgelöst.
Auch nachträglich kann ich sie ihm nicht zusprechen. Dafür waren seine Handlungen immer noch zu geplant und zielgerichtet. Chaos geht anners.

meint
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Das ist kein Widerspruch, das ist nur eine Frage der Granulierung.
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Du sprichst vom Chaos 1., 2. und 3. Ordnung?

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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

SWR: Mit Darth Vader ist es so wie mit Santa Claus. Ein Titel wird zum Vornamen.... :) :)

PS Wir hätten ja noch Kinski aus dem anderen Thread. Wäre er nicht der perfekte Joker (gewesen)..?
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Doop hat geschrieben: 3. September 2019 15:43 Der Joker ist eben nicht irgendeine Figur. Der Joker ist die Inkarnation des Chaos, des Wahnsinns. Bei dieser Figur nur eine (echte) Herkunftsgeschichte zu haben, wäre unangemessen.
Ganz genau so ist es.

Und nein, deswegen ist er eben kein Archetypus. Das ist falsch deduziert.
Es gibt nur einen einzigen wie ihn, ihn selbst. Niemand ist so wie er und keiner von uns wäre auch nur annähernd wie er.

Batman ist ein Archetypus, denn das Szenario des Racheengels wegen seiner ermordeten Eltern ist in der Tat ausgelutscht und das Grundmotiv, dass etwas Traumatisches in der Kindheit passiert ist, völlig belanglos. So ist es bei nahezu allen Antagonisten und bei manchen Protagonisten, die auf Rachefeldzug gehen, eben auch, wobei ja nicht feststeht, ob Batsie nicht tatsächlich auch ein Antagonist ist, nur weil er die Bösen lediglich verhaut (und natürlich nur Böse verhaut). Deadshot und Punisher sehen sich in derselben Rolle, aber die gehen eben weiter.
Batman gefällt mir in seiner Rolle als Detektiv viel besser als als Rächer. Und oft genug wird ja seit Jahren thematisiert, dass er zu weit geht.

Es ist schwierig, darüber zu diskutieren, wenn ihr den Joker als Figur nicht kennt. Deswegen sollten wir es bei den von jeder Seite genannten Feststellungen belassen. Wir kommen da eh nicht weiter durch mangelnden Hintergrund einer Seite :D
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Re: [Film] Joker

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Jede Figur ohne individuelle Entstehungsgeschichte ist ein Archetyp, da sie quasi ein Klischee darstellt. Batman vielleicht mehr als Joker, wie ja auch die guten Superhelden platter sind als die bösen Helden, weil sie nur "reagieren", aber nichts Neues erschaffen. Da ist Joker wie Mephisto.

Sei's drum. Ich fand bereits bei "Wolverine" die andauernden Abdriftungen und nachträglichen Ergänzungen schwierig. Wenn ich im Joker keine Person mehr sehen kann, ist er nur ein Symbol, so wie Batman eigentlich keine Identität besitzt, sondern nur die Projektionsfläche darstellt. Aber von beiden Polen erwarte ich Motivation, und die muss sich aus einer Vorgeschichte ergeben. Wenn sie auch so abgegriffen wie die Ermordung der Eltern sein mag.

PS Wenn Joker nur "er selbst und niemand anders" ist, braucht er gerade deswegen nur EINE Vorgeschichte, die ihn geformt hat. Alles andere wäre zusammengesucht, denn ein unverwechselbares Individuum braucht eine unverwechselbare Identität und also eine unverwechselbare Vorgeschichte.
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