Wir sind völlig allein!
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Re: Wir sind völlig allein!
Aber gab's in der Foundation nicht unintelligentes Alien Leben? Gras und sowas?
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet
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Re: Wir sind völlig allein!
Asimov, der ein Verehrer gewaltiger Stadtstrukturen war, dürfte sich darüber kaum Gedanken gemacht haben.
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Re: Wir sind völlig allein!
Auf jeden Fall ist "Foundation" eher ein moralisch-politisches Märchen. Asimov hat sich einen Aspekt aus SF-Ideen herausgegriffen: die riesige Anzahl Menschen. Aber alles andere ignoriert er völlig: Raum und Zeit. Trantor dient als Verwaltungszentrum, aber wie ein System funktioniert, in dem ein Steuerbescheid 50000 Jahre für die Zustellung braucht, erklärt er nicht... Das ist wie bei "Krieg der Sterne", wo es zwar reichlich Aliens gibt, die aber nur zur Belebung und als Alibi dienen. Die Planeten sind ebenso schnell erreichbar als könne man zu Fuß hingehen. Er konstruiert ein menschliches Regierungsgefüge und ist damit komplett anthropozentrisch. Damit ist er in guter Gesellschaft...
Und das gruselige Gefühl der "Alienleere" interessiert ihn tatsächlich nicht. Als literarischer Kolonialherr war er wahrscheinlich froh, dass es nie Eroberungskriege gab - Fahne aufstellen reicht.
Aber tatsächlich zähle ich auch unintelligentes Leben zu Aliens. Dazu gehören auch Bakterien. Ob sich Leben automatisch entwickelt, ist EIN Aspekt. Ob es zwangsweise intelligent werden muss, ein anderer. Auch darüber kann man spekulieren: ist Intelligenz nur ein Fehler der Natur? Aber das führt jetzt zu weit.
Sobald Leben gefunden wird (oder was wir darunter verstehen), ist das All jedenfalls nicht mehr leer. Eine einzige Bakterie verifiziert außerirdisches Leben.
Und diese Thematik suche ich. Keine Bakterie, kein Wurm, kein E.T.
Und das gruselige Gefühl der "Alienleere" interessiert ihn tatsächlich nicht. Als literarischer Kolonialherr war er wahrscheinlich froh, dass es nie Eroberungskriege gab - Fahne aufstellen reicht.
Aber tatsächlich zähle ich auch unintelligentes Leben zu Aliens. Dazu gehören auch Bakterien. Ob sich Leben automatisch entwickelt, ist EIN Aspekt. Ob es zwangsweise intelligent werden muss, ein anderer. Auch darüber kann man spekulieren: ist Intelligenz nur ein Fehler der Natur? Aber das führt jetzt zu weit.
Sobald Leben gefunden wird (oder was wir darunter verstehen), ist das All jedenfalls nicht mehr leer. Eine einzige Bakterie verifiziert außerirdisches Leben.
Und diese Thematik suche ich. Keine Bakterie, kein Wurm, kein E.T.
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Harald Lesch
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Re: Wir sind völlig allein!
Google spuckt diesen Thread mit Beispielen aus:
https://www.quora.com/What-are-some-sci ... nly-humans
Wobei dort die Unterscheidung nicht getroffen wird zwischen "wir sind allein" und "wir wissen nicht/ bekommen nicht gezeigt, ob wir allein sind". Außerdem werden dort Beispiele genannt, in denen es per definitionem nicht um Aliens geht (Fahrenheit 451), was an der Fragestellung vorbei läuft.
https://www.quora.com/What-are-some-sci ... nly-humans
Wobei dort die Unterscheidung nicht getroffen wird zwischen "wir sind allein" und "wir wissen nicht/ bekommen nicht gezeigt, ob wir allein sind". Außerdem werden dort Beispiele genannt, in denen es per definitionem nicht um Aliens geht (Fahrenheit 451), was an der Fragestellung vorbei läuft.
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Re: Wir sind völlig allein!
Danke.
Riesig ist die Auswahl nicht, aber dennoch gibt es natürlich eine Menge SF, die keine Aliens enthalten.
Bei den ernsteren Romanen von Lem empfinde ich oft eine Art von Resignation: es gibt zwar Außerirdische, aber sie helfen nicht, die Probleme der Menschheit zu lösen.
In "Transfer" wird diese Verzweiflung gut beschrieben: selbst wenn es andere Zivilisationen gäbe, so würde die Information darüber Jahrtausende unterwegs sein. So ist die Raumfahrt eine Ansammlung von unverwertbarem Wissen für die Erde, und folglich bezieht sich der Transfer auf die Rückbesinnung auf Liebe und Lebensbescheidenheit des Helden zuhause. Die Erlebnisse als Raumfahrer bieten keine Basis für ein "anderes" Leben als das, was auf der Heimaterde sowieso möglich ist. Es gibt keinen wirklichen Vorteil von Weltraumerforschung. Auch dort werden keine superentwickelten Aliens mit einem galaktischen Rat gefunden, sondern nur Artefakte und niederes Leben, - es bleibt zutiefst schwermütig...
Riesig ist die Auswahl nicht, aber dennoch gibt es natürlich eine Menge SF, die keine Aliens enthalten.
Bei den ernsteren Romanen von Lem empfinde ich oft eine Art von Resignation: es gibt zwar Außerirdische, aber sie helfen nicht, die Probleme der Menschheit zu lösen.
In "Transfer" wird diese Verzweiflung gut beschrieben: selbst wenn es andere Zivilisationen gäbe, so würde die Information darüber Jahrtausende unterwegs sein. So ist die Raumfahrt eine Ansammlung von unverwertbarem Wissen für die Erde, und folglich bezieht sich der Transfer auf die Rückbesinnung auf Liebe und Lebensbescheidenheit des Helden zuhause. Die Erlebnisse als Raumfahrer bieten keine Basis für ein "anderes" Leben als das, was auf der Heimaterde sowieso möglich ist. Es gibt keinen wirklichen Vorteil von Weltraumerforschung. Auch dort werden keine superentwickelten Aliens mit einem galaktischen Rat gefunden, sondern nur Artefakte und niederes Leben, - es bleibt zutiefst schwermütig...
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Re: Wir sind völlig allein!
In den ursprünglichen 8 "klassischen" Bänden von Frank Herbert gibt es exakt eine einzige Textstelle in der Ausserirdische thematisiert werden. Dort wird in zwei, drei Zeilen ein verborgenes Atomwaffen (= Steinbrenner) Arsenal erwähnt dessen Einsatz relevant werden könne, falls es jemals zum Kontakt mit außerirdischen Lebensformen kommen sollte. Man hat also nicht gerade die freundschaftlichsten Gefühle hinsichtlich eines Erstkontakts...Badabumm hat geschrieben: ↑15. November 2019 02:08 Naja, Dune ist schon von Außerirdischen bevölkert. Die sind wegen des „Spiceproduktion“ ja auch der Kern des Zyklus'. Allerdings hat Herbert es wirklich geschafft, nur Menschen und Würmer in der ganzen Galaxis zu verwenden, insofern ist sein Universum wirklich relativ „leer“.
In den zwei Bänden der Dune Enzyklopädie werden die "Ruinen von Cromptom" erwähnt. Diese konnten die Archäologen lange Zeit nicht zuordnen, so dass sie als Werk von Ausserirdischen galten. Später stellte sich jedoch heraus, dass sie in der Zeit Letos II. erbaut wurden.
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Re: Wir sind völlig allein!
Ob da noch mehr Außerirdische vorkommen, ist für die Frage eigentlich irrelevant. Der Wurm ist einer, und damit fällt "Der Wüstenplanet" von vornherein raus. Falls die Fauna doch menschgemacht sein sollte, so habe ich das in den ersten drei Bänden jedenfalls nirgendwo gelesen. Im Gegenteil: die Fauna hat Herbert dermaßen exzellent erfunden, dass der Roman eine beispielhafte plausible Lebensform anbietet - und nicht nur Humanoide in Latexmasken, die in Raumschiffen auf der Erde landen...
In "Der lange Nachmittag der Erde" von Aldiss kommen unglaubliche Pflanzen vor, aber nichts davon ist außerirdisch, sondern durch Evolution aus irdischen Formen entstanden.
In Werken von Ballard wird auch hauptsächlich das Schicksal der Erde erzählt. Diese SF gehören zur Kategorie "SF ohne Aliens".
In "Der lange Nachmittag der Erde" von Aldiss kommen unglaubliche Pflanzen vor, aber nichts davon ist außerirdisch, sondern durch Evolution aus irdischen Formen entstanden.
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Re: Wir sind völlig allein!
Bei Perry Rhodan die Abruse. Fürchterlicher Zyklus und ein Tiefpunkt der Serie. Die andere Hälfte des Universums (auf der anderen Seite des Möbiusbandes oder so) muss von der Superintelligenz ES mit PRs Hilfe erst mal belebt werden. Bekomme die Details nicht mehr auf die Reihe, meine die in ES aufgegangenen Menschen aus dem Mahlstrom und die riesigen Sporenschiffe der Kosmokraten sollen dafür genutzt werden.
Bei Interesse muss man mal in der Perrypedia nachschlagen. Aber seit gewarnt. Unerträglich öde das ganze.
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Re: Wir sind völlig allein!
Ich habe es nur bis Band 4 geschafft. Ich weiß es nicht. Bereits die Verwandlung Pauls erschien mir suspekt (ähnlich wie bei "Alien" die Gen-Verwandschaft eigentlich unmöglich ist), und die Idee, dass fremde Lebensformen dann doch letztlich aus irdischen Geheimlabors stammen, empfinde ich als Trick-Notlösung. Ich meine, wenn man schon SF mit Würmern und Aliens schreibt, dann dürfen die ruhig außerirdisch bleiben...Lichtspruch-an-TRAV hat geschrieben: ↑15. November 2019 17:19Ist das so sicher, dass der Sandwurm außerirdischen Ursprungs ist?
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Re: Wir sind völlig allein!
Die meisten Sekundärquellen (basierend auf Herberts Notizen) beschreiben die Sandwürmer als außerirdische, eher kleine Lebensform, die sich durch irdisches Terraforming zum Riesenwuchs entwickelt hat.Badabumm hat geschrieben: ↑15. November 2019 17:25Ich habe es nur bis Band 4 geschafft. Ich weiß es nicht. Bereits die Verwandlung Pauls erschien mir suspekt (ähnlich wie bei "Alien" die Gen-Verwandschaft eigentlich unmöglich ist), und die Idee, dass fremde Lebensformen dann doch letztlich aus irdischen Geheimlabors stammen, empfinde ich als Trick-Notlösung. Ich meine, wenn man schon SF mit Würmern und Aliens schreibt, dann dürfen die ruhig außerirdisch bleiben...Lichtspruch-an-TRAV hat geschrieben: ↑15. November 2019 17:19Ist das so sicher, dass der Sandwurm außerirdischen Ursprungs ist?
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Re: Wir sind völlig allein!
Vielen Dank. Die Sekundärquellen habe ich nie angezapft. Für mich galt: was Herbert nicht in den Roman schreibt, hat er nicht reingeschrieben...
Aber damit gilt der Wurm als extraterrestrisch, egal, wie klein er war. Da der Wurm offenbar an die Umwelt gut angepasst ist, hat er sich jedenfalls schnell entwickelt, so, als gehöre er schon immer zum Planeten dazu.
Aber damit gilt der Wurm als extraterrestrisch, egal, wie klein er war. Da der Wurm offenbar an die Umwelt gut angepasst ist, hat er sich jedenfalls schnell entwickelt, so, als gehöre er schon immer zum Planeten dazu.
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Re: Wir sind völlig allein!
Dem kann ich mich nur anschließen
Ich habe alle 8 Bände gelesen und es als geniale Pointe empfunden, dass die Frage nach dem Ursprung des Sandwurms genau so wenig gestellt wird wie nach außerirdischem Leben an sich. Die Existenz des einen wird als so selbstverständlich hingenommen wie die Nichtexistenz des anderen. Herberts Universum ist mir nie "leer" erschienen. Die dortigen Bewohner waren einmal Menschen bzw. irdische Lebewesen. Spätestens nach der "großen Diaspora" wurden sie in alle Teile des Weltalls verstreut. Gilde - Navigatoren und Bene Tleilax haben sich physisch bis zur Unkenntlichkeit vom Menschen entfernt. Die geehrten Matres sind nur noch ein schwacher Abglanz der Bene Gesserit. Sie alle könnte man als "Außerirdische" bezeichnen. Bezeichnenderweise ist die Erde als Ursprungsplanet der Menschheit völlig in Vergessenheit geraten. Leto II - der Menschenwurm - kennt nicht einmal mehr ihren Namen. Keiner weiß, wo sie liegt, wenn sie überhaupt noch existieren sollte.
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Re: Wir sind völlig allein!
Herbert hat das durchaus beschrieben, so weit ich mich erinnere in Band 5 oder 6. Er schreibt, glaube ich, dass die Sandforellen als invasive Spezies nach Dune gebracht wurden und dann, da sie eine trockene Umwelt brauchen, mehr oder weniger alles Wasser irgendwie eingekapselt haben.Badabumm hat geschrieben: ↑15. November 2019 17:58 Vielen Dank. Die Sekundärquellen habe ich nie angezapft. Für mich galt: was Herbert nicht in den Roman schreibt, hat er nicht reingeschrieben...
Aber damit gilt der Wurm als extraterrestrisch, egal, wie klein er war. Da der Wurm offenbar an die Umwelt gut angepasst ist, hat er sich jedenfalls schnell entwickelt, so, als gehöre er schon immer zum Planeten dazu.
In den diversen Lexika wird das dann irgendwie auch erklärt.