Wir sind völlig allein!
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Re: Wir sind völlig allein!
Nein, „leer“ habe ich die Wüstenplanet-Welt auch nicht empfunden. Genau wie bei „Foundation“ ging es vorrangig um Machtkämpfe und Intrigen, nicht um Außerirdische. Der Planet an sich, mit seinen Lebensformen, war die schweigende Hauptperson. Hier könnte Variante 3 eine Rolle spielen: alles Leben ging von EINEM Startpunkt aus und verstreute sich, z.B. durch Meteoriten, über die Galaxis. Damit wären alle Lebewesen quasi miteinander verwandt, wenn sie auch vor Jahrmillionen auseinanderdivergierten und sich die Keime überall verteilten. Das entspräche dann aber der These, dass Leben nur einmal entstanden sei- wenn auch nicht auf der Erde...
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Re: Wir sind völlig allein!
Wo hingegen sich in "Quest" das Leben vom Planeten des Ursprungs locker über die ganze Galaxis verstreut hat.Andreas Eschbach hat geschrieben: ↑14. November 2019 23:44
In "Herr aller Dinge" sind wir auch allein. Zumindest gibt es die sehr starke Tendenz.
Gruß
Ralf
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Re: Wir sind völlig allein!
Festzustellen ist, dass die Auswahl nicht besonders groß ist, denn wir reden hier seitenlang über zwei Werkzyklen (von Asimov und Herbert), nur um zu klären, ob der Wurm außerirdisch ist oder nicht, oder ob in der Foundation primitives Gras vorkommt!
Geht man davon aus, dass Leben automatisch entsteht, wenn die Bedingungen stimmen, dann ist die "volle" Alternative in der SF auch romanfreundlicher und beliebter. Dem müsste man entgegenhalten, dass Leben, welches zwangsläufig aus gleichen Bausteinen entsteht, auch ähnlich funktionieren muss. Immerhin sind alle Lebewesen, die DNS als Basis haben, chemisch miteinander kompatibel oder zumindest erklärbar. Selbst wenn sie so unterschiedliche Phänotypen wie Fliege, Elefant, Morchel und Fadenwurm haben, denn Evolution kann nur mit dem arbeiten, was vorliegt. Wir setzen nämlich auch voraus, dass Naturgesetze überall gleich seien, also auch Physik und Chemie.
Da wir über siliziumbasiertes Leben nichts wissen, sondern das nur annehmen, können wir nur über kohlenstoffbasiertes Leben nachsinnen. Dass irgendwo heliumbasiertes oder bleibasiertes Leben existiert, halten wir für so gut wie ausgeschlossen, weil die Elemente diese Strukturen nicht hergeben.
Also zieht "automatisches" Leben auch die Schlussfolgerung nach sich, dass es so viel Leben wie erdähnliche Planeten geben muss. Jedenfalls innerhalb gewisser Zeiträume und Bedingungen. Die andere Vorstellung ist, dass auch auf Milliarden von Erdähnlichen nicht zwangsläufig Leben entstehen muss. Diese Hypothese ist schwerer zu fassen, sie ist voll gruselig und hat durchaus was Religiöses...
Geht man davon aus, dass Leben automatisch entsteht, wenn die Bedingungen stimmen, dann ist die "volle" Alternative in der SF auch romanfreundlicher und beliebter. Dem müsste man entgegenhalten, dass Leben, welches zwangsläufig aus gleichen Bausteinen entsteht, auch ähnlich funktionieren muss. Immerhin sind alle Lebewesen, die DNS als Basis haben, chemisch miteinander kompatibel oder zumindest erklärbar. Selbst wenn sie so unterschiedliche Phänotypen wie Fliege, Elefant, Morchel und Fadenwurm haben, denn Evolution kann nur mit dem arbeiten, was vorliegt. Wir setzen nämlich auch voraus, dass Naturgesetze überall gleich seien, also auch Physik und Chemie.
Da wir über siliziumbasiertes Leben nichts wissen, sondern das nur annehmen, können wir nur über kohlenstoffbasiertes Leben nachsinnen. Dass irgendwo heliumbasiertes oder bleibasiertes Leben existiert, halten wir für so gut wie ausgeschlossen, weil die Elemente diese Strukturen nicht hergeben.
Also zieht "automatisches" Leben auch die Schlussfolgerung nach sich, dass es so viel Leben wie erdähnliche Planeten geben muss. Jedenfalls innerhalb gewisser Zeiträume und Bedingungen. Die andere Vorstellung ist, dass auch auf Milliarden von Erdähnlichen nicht zwangsläufig Leben entstehen muss. Diese Hypothese ist schwerer zu fassen, sie ist voll gruselig und hat durchaus was Religiöses...
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Re: Wir sind völlig allein!
Sind wir schon zweiFlossensauger hat geschrieben: ↑16. November 2019 19:57Ich zumindest zähle die beiden ollen Lexika-Bände mit zum Kanon. Aber damit du nicht wieder Streit suchen musst: Ist nur meine persönliche Meinung, die sicherlich auch als falsch angesehen werden kann.
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Re: Wir sind völlig allein!
Mir ist jetzt noch "Hyperion" von Dan Simmons eingefallen: dort hat sich die Hegemonie auch über hunderte Planeten ausgebreitet. Auf diesen existieren zwar allerlei Gewürm, Gräser und sonstiges sonderbares Gemüse, jedoch keine höheren Lebensformen. Dieses Leitmotiv wird - zu meinem Bedauern - erst in "Endymion" durchbrochen.Badabumm hat geschrieben: ↑17. November 2019 14:25 Festzustellen ist, dass die Auswahl nicht besonders groß ist, denn wir reden hier seitenlang über zwei Werkzyklen (von Asimov und Herbert), nur um zu klären, ob der Wurm außerirdisch ist oder nicht, oder ob in der Foundation primitives Gras vorkommt!
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Re: Wir sind völlig allein!
Danke für den Hinweis. Aber sonderbares Gemüse ist ja auch außerirdisch. Hier scheint nur als „echtes“ außerirdisches Leben durchzugehen, wenn es intelligent ist, - aber das möchte ich vermeiden. Unsere Erde ist überwiegend von nichtintelligentem Leben bevölkert, und zwar extrem vielfältig. Sobald sich irgendwo eine Alge oder ein Wurm zum Leben hochgeboxt hat, könnte es meinetwegen auch Intelligenz entwickeln - in vier Milliarden Jahren oder so -, oder die intelligenten Algen-Zeiten sind bereits seit Jahrmillionen vorbei, weil die Alge nie Mülltrennung und Aggressionsbewältigung gelernt hat... Aber sobald dieses Leben nicht von der Erde stammt (auch diese Variante gibt es), ist es außerirdisch.
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Re: Wir sind völlig allein!
Richtig: in den zwei beschriebenen Universen (Foundation kenne ich leider nicht) gibt es unbestreitbar außerirdische Einflüsse. Unsere gegenwärtige Situation ist damit nicht vergleichbar, schon weil uns bis dato nicht der Nachweis auch nur einer einzigen außerirdischen Mikrobe gelungen ist. Das sollte also der Maßstab sein.Badabumm hat geschrieben: ↑17. November 2019 19:42 Danke für den Hinweis. Aber sonderbares Gemüse ist ja auch außerirdisch. Hier scheint nur als „echtes“ außerirdisches Leben durchzugehen, wenn es intelligent ist, - aber das möchte ich vermeiden. Unsere Erde ist überwiegend von nichtintelligentem Leben bevölkert, und zwar extrem vielfältig. Sobald sich irgendwo eine Alge oder ein Wurm zum Leben hochgeboxt hat, könnte es meinetwegen auch Intelligenz entwickeln - in vier Milliarden Jahren oder so -, oder die intelligenten Algen-Zeiten sind bereits seit Jahrmillionen vorbei, weil die Alge nie Mülltrennung und Aggressionsbewältigung gelernt hat... Aber sobald dieses Leben nicht von der Erde stammt (auch diese Variante gibt es), ist es außerirdisch.
Ich denke, sowohl Herbert wie auch Simmons wolten uns nicht den "Crash" mit den kleinen grünen Männchen zumuten. Das Dune - Universum ist so bösartig und intrigant. Diese Menschheit sollte ruhig unter sich bleiben!
Bei Hyperion ist es kein Jota besser: die "irdischen" Menschen schlagen erbarmungslos auf die "Ousters", ihre ausgewanderten Brüder im All ein. Sie gelten als Renegaten, die wiederum mit gleicher Münze heimzahlen.
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Re: Wir sind völlig allein!
Wo der Mensch auftaucht, verschwinden sofort alle größeren Tiere. Das war vor 20000 Jahren auch schon so. Artenvernichtung ist kein jüngeres Problem...
Ob intelligentes Leben zwangsläufig ungezügelte Auslöschung zur Folge hat...???
These 3: das Universum war mal voller Leben, dann tauchte eine intelligente Spezies auf...
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Re: Wir sind völlig allein!
Ich verstehe den Zusammenhang zwischen Satz 1 und Satz 2 nicht.
In Satz 1 geht es um Menschen, in Satz 2 sprichst du über intelligentes Leben.
Was hat das miteinander zu tun?
fragt
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Re: Wir sind völlig allein!
Geht es nicht auch in Dirk van den Booms "Die Welten der Skiir" darum,
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Re: Wir sind völlig allein!
Gibt es Aliengras, dann gibt es Alienkühe, und dann gibts auch Aliensennerinnen auf der Alienalm, das ist alles impliziert.Badabumm hat geschrieben: ↑17. November 2019 14:25 Festzustellen ist, dass die Auswahl nicht besonders groß ist, denn wir reden hier seitenlang über zwei Werkzyklen (von Asimov und Herbert), nur um zu klären, ob der Wurm außerirdisch ist oder nicht, oder ob in der Foundation primitives Gras vorkommt!
Außerdem: Ab wann ist denn die Galaxis "leer". Wieviel Prozent davon muss man sich denn ansehen?
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Re: Wir sind völlig allein!
Kanonisch ist das je nach Sichtweise alles, auch die Fortsetzungen, Prequels usw..Flossensauger hat geschrieben: ↑16. November 2019 19:57Ich zumindest zähle die beiden ollen Lexika-Bände mit zum Kanon. Aber damit du nicht wieder Streit suchen musst: Ist nur meine persönliche Meinung, die sicherlich auch als falsch angesehen werden kann.
Aber Herbert hat die beiden Lexika-Bände (bzw. den einen im Original) halt nicht verfasst. Es gibt also keine 8 Bände von Herbert, wenn die Autorenschaft entscheidend ist. (Er betrachtete ihn bzw. sie auch als nicht-kanonisch.)
http://www.pannor.de
'nuff said.
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Re: Wir sind völlig allein!
In meinem Anfangsbeitrag (und später) habe ich betont, dass man "kein Leben" nicht verifizieren kann. Also: Das Universum ist also so lange leer, bis man Leben findet. Je länger man sucht und nichts findet, desto deprimierender wird es.
Und ja, genau das meine ich ja: gibt es Aliengras, so gibt es auch Alienkühe. Die winzigste Lebensform impliziert alles Nachfolgende, es MUSS nicht zur Entwicklung von Alienkühen (und -sennerinnen) gekommen sein, aber es KANN. Wenn wir postulieren, dass Evolution universell gilt. Auch auf der Erde war eine Jahrmilliarde lang nichts los und genauso lange gab es nur Bakterien. Und jetzt gibt es Kühe...
Ich suche etwas, dass diese Stimmung vermittelt. Natürlich kann auf dem nächsten Planeten, den man aufsucht, endlich die langersehnte Begegnung stattfinden. Ich überlege dabei, ob man die Suche dann einschlafen lässt, wenn auf dem 598sten erdähnlichen Planeten nichts ist, und auf dem 599sten nichts, und auf dem 600sten nichts...
@Andy: danke für den Buchtipp. Hört sich tatsächlich so an, als werde das Lebens-Thema dort aufgegriffen...
Und ja, genau das meine ich ja: gibt es Aliengras, so gibt es auch Alienkühe. Die winzigste Lebensform impliziert alles Nachfolgende, es MUSS nicht zur Entwicklung von Alienkühen (und -sennerinnen) gekommen sein, aber es KANN. Wenn wir postulieren, dass Evolution universell gilt. Auch auf der Erde war eine Jahrmilliarde lang nichts los und genauso lange gab es nur Bakterien. Und jetzt gibt es Kühe...
Ich suche etwas, dass diese Stimmung vermittelt. Natürlich kann auf dem nächsten Planeten, den man aufsucht, endlich die langersehnte Begegnung stattfinden. Ich überlege dabei, ob man die Suche dann einschlafen lässt, wenn auf dem 598sten erdähnlichen Planeten nichts ist, und auf dem 599sten nichts, und auf dem 600sten nichts...
@Andy: danke für den Buchtipp. Hört sich tatsächlich so an, als werde das Lebens-Thema dort aufgegriffen...
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