Der "Liest zur Zeit" Thread

Science Fiction in Buchform
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Badabumm
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

So krass würde ich das nicht sehen. Ich bin zwar ein Freund des Erzählens, nicht des Zeigens, aber es hängt vor allem vom schriftstellerischen Können ab. Und das kippelt eben, denn man kann sich der Bilderflut kaum erwehren. Also ist die Einsiedelei, um seinen Roman in 6 Monaten fernab von Internet und Playboy zu schreiben, tatsächlich nicht die schlechteste Idee. Dahinter steht immer: "was will ich eigentlich mitteilen und habe ich was zu sagen?". Geht dieser Anspruch verloren, ist es egal, ob schlecht gezeigt oder schlecht erzählt wird...
„Wenn Außerirdische so sind wie wir, möchte ich nicht von uns entdeckt werden.“

Harald Lesch
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Des_Orphan

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Des_Orphan »

Badabumm hat geschrieben: 3. Dezember 2019 19:23 So krass würde ich das nicht sehen.(...)
Ich hatte es nicht ganz so ernst gemeint; deshalb der Smiley
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Badabumm
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Aber mir war klar, dass da war Wahres dran ist...

Und die neue Pisa-Studie zeigt: 'Schland ist schon wieder abgerutscht...
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Harald Lesch
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Teddy
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Badabumm hat geschrieben: 3. Dezember 2019 21:03 Und die neue Pisa-Studie zeigt: 'Schland ist schon wieder abgerutscht...
Wieso schon wieder? Nach der ersten PISA-Studie ist die Lesekompetenz bei jeder weiteren Studie gestiegen und dieses Jahr zum ersten mal gesunken. (Mal davon abgesehen, dass Fünfzehnjährige wahrscheinlich noch nie die großen Dickens-Leser waren.)
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Man sollte aber dabei nicht vergessen, dass diese Werke zwar in Periodika veröffentlicht wurden, aber von kaum jemandem gelesen. Wer hatte denn die Zeit und die Bildung dafür, und das Geld? Bücher waren nahezu unerschwinglich, für die meisten kamen nur Leihbüchereien und Bibliotheken in Frage. Nur eine eher elitäre Gruppe hat sich damit beschäftigt, genauso wie sie sich in den Künstlerkreisen der Salons aufhielten.
Dickens hat seine "Leser" hauptsächlich durch seine vielen, vielen Vorträge gehabt, da gab es volle Säle.
Die eher bezahlbaren "Groschenhefte", wie sie in den USA sehr beliebt waren (oft waren ja auch Pistoleros die Helden, man denke an die James-Brüder etc) beinhalteten genau die rasanten Geschichten wie heute - viel Action, wenig Hintergrund.
Heutzutage kann jeder alles lesen, wenn er will, und das ist durchaus ein Privileg (das leider viel zu wenige nutzen, seufz)
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Ach, heute wartet man einfach ein halbes Jahr und so jedes bekannte FanFiction kommt dann ins Kino oder im Serienstream. Wozu lesen?
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L.N. Muhr
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 4. Dezember 2019 11:31 Man sollte aber dabei nicht vergessen, dass diese Werke zwar in Periodika veröffentlicht wurden, aber von kaum jemandem gelesen.
Naja. Dickens hatte Verkaufsauflagen von 30. - 40.000 pro Heft, das ist schon ordentlich.
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Badabumm
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Khaanara hat geschrieben: 4. Dezember 2019 13:29 Ach, heute wartet man einfach ein halbes Jahr und so jedes bekannte FanFiction kommt dann ins Kino oder im Serienstream. Wozu lesen?
Das schon. Da deutsche Synchronisation aber ausstirbt, muss man fleißig Untertitel lesen. Das hasse ich, weil ich die Geschwindigkeit nicht selbst bestimmen kann und von den Filmbildern nichts habe... Wenn ich etwas ohne Bilder haben will, kann ich auch lesen... :xmas:
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Des_Orphan

Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Des_Orphan »

L.N. Muhr hat geschrieben: 4. Dezember 2019 14:00
Uschi Zietsch hat geschrieben: 4. Dezember 2019 11:31 Man sollte aber dabei nicht vergessen, dass diese Werke zwar in Periodika veröffentlicht wurden, aber von kaum jemandem gelesen.
Naja. Dickens hatte Verkaufsauflagen von 30. - 40.000 pro Heft, das ist schon ordentlich.
Eben...
Dickens war keineswegs ein Nischenschreiber und zu seinen Vorträgen kamen ja auch nur deshalb soviele Leute, weil seine Texte so populär und erfolgreich waren.
Auch sind seine Texte qualitativ und stilistisch nicht mit den amerikanischen und englischen Penny Dreadfuls oder Dime Novels vergleichbar.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von heino »

Badabumm hat geschrieben: 4. Dezember 2019 16:25 Das schon. Da deutsche Synchronisation aber ausstirbt, muss man fleißig Untertitel lesen. Das hasse ich, weil ich die Geschwindigkeit nicht selbst bestimmen kann und von den Filmbildern nichts habe... Wenn ich etwas ohne Bilder haben will, kann ich auch lesen... :xmas:
Zwar OT, aber da muss ich doch mal nachfragen. Woher hast du diesen Eindruck? Mir fiele jetzt kaum ein Beispiel für Filme oder Serien ein, die hier nicht synchronisiert erscheinen, aber ich nutze außer normalem TV auch nur Netflix und kann daher nicht beurteilen, ob das bei Amazon oder Maxdome anders gehandhabt wird.
Lese zur Zeit:

Colson Whitehead - Underground railroad
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Aussterben heißt ja nur, dass es weniger wird. Es heißt nicht, dass es weg ist. Immer noch werden fast alle Serien und Filme synchronisiert und das ist auch gut so. Aber die Akzeptanz zum Originalton nimmt zu, und spürbar wurde das für mich im Computer- und Konsolen-Spielebereich, wo Spiele zu 99,99 % (*Übertreibung*) nur noch auf Englisch erscheinen. Wenn's hochkommt, gibt es deutsche UT. Konsolenspiele werden erstaunlicherweise dann noch häufig synchronisiert - wahrscheinlich ist Geld dafür da, und das nicht-englischsprechende Klientel muss erreicht werden. Filme nur im OT gibt es bereits viel auf arte.
Verlässt man sich auf das, was im deutschen Fernsehen oder auf einschlägigen deutschen Plattformen erscheint, hast du zweifelsohne Recht: deutsche Synchro wird verlangt.

Edit: in vielen Foren sehe ich zunehmend Netflix-Nutzer, die Filme nur noch im Originalton schauen (und im Bekanntenkreis auch, auf Englisch zu schauen, ist „hip“...). Werden beide Sprachen angeboten (ist das bei Netflix so?), müsste man tatsächlich eine Statistik darüber führen, wie oft die deutsche Synchro überhaupt genutzt wird.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Tja, wie schon mehrfach gesagt, ich schaue deutsch, weil alles andere für mich zu anstrengend ist. Wenn ich fließend Englisch könnte, wäre das kein Thema. Kann ich aber nicht und werde ich in diesem Leben auch nicht mehr.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Ich bin davon überzeugt, dass mein Englisch so schlecht nicht sein kann. Immerhin war ich über 10 Jahre lang Vorsitzender eines internationalen Normungsgremiums, in dem nur auf Englisch kommuniziert wurde. (Weitere Fremdsprachen beherrsche ich allerdings nicht. Bei Französisch würde ich noch nicht einmal Grundkenntnisse zugeben. Bereits mit einer normalen Unterhaltung wäre ich hoffnungslos überfordert.)

Auch wenn ich den meisten Filmen in Originalsprache gut folgen konnte (u.a. "Lord Of The Rings") - ich würde nur noch im Notfall da rein gehen. Weil es eben auch die Filme gibt, in denen die Schauspieler die Zähne nicht auseinander bekommen, nur vor sich hinnuscheln, und ich außer gefühlten 10 F-Worten pro Minute genau NICHTS verstehe.
Wo ich aber sehr gern reingehe: Original mit deutschen oder englischen Untertiteln. Da klappt das Verständnis und der Genuss meist recht gut.

Gruß
Ralf
Zuletzt geändert von Shock Wave Rider am 10. Dezember 2019 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Bei den Untertiteln hab ich das Problem, dass ich dann den Film nicht mehr mitbekomme.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Badabumm hat geschrieben: 9. Dezember 2019 18:11 Werden beide Sprachen angeboten (ist das bei Netflix so?),
Mehrheitlich.

Für uns ist das nicht "hip", sondern praktisch. Wir hatten das an anderer Stelle schon: viele Synchros müssen heute ungeheuer schnell erledigt werden, darunter leidet zwingend die Qualität. Die same-day-Politik ist ein Problem. (Amazon Prime hat das erkannt, Mrs. Maisel wird zuerst im O-Ton und erst zwei Monate später synchronisiert angeboten.) Nicht die Synchro stirbt aus - aber die gute Synchro stirbt aus, ironischerweise vom eigenen Markt kaputtgemacht.

Handwerk braucht Zeit. Und Geld.

Zum anderen habe ich mir O-Ton bzw. englische Untertitel (bei Filmen und Serien mit nicht-englischem O-Ton) schon zu DVD-Zeiten angewöhnt, weil vieles, das mich interessierte, nicht oder nur verstümmelt auf dem deutschen Markt erhältlich war (und ist). Der Fokus auf die Dichotomie deutsch/ englisch greift ja viel zu kurz, jedenfalls bei meiner Mediennutzung. Wenn ich Regisseure wie Bela Tarr sehen will, muss ich zwingend auf ungarisch mit englischen Untertiteln zurückgreifen, weil es keine andere Version gibt. Für Menschen mit nicht ganz so mainstreamigem Geschmack oder special interests gibt es oftmals keine andere Lösung. (Das gilt nicht nur bei Bewegtbildern. Im Bereich Comics sieht es bei mir ganz ähnlich aus.)
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