Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

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hauman
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Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von hauman »

Wie könnte die Zukunft aussehen, wenn keine fossilen Brennstoffe mehr zur Verfügung stehen? Gibt es Bücher, welche die Rückkehr zum Agrarstaat ausmalen - nicht nur als Dystopie, sondern als wahrscheinliche Möglichkeit nach einem Ende der Industriegesellschaft?
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L.N. Muhr
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Re: Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Die damit verbundenen Nahrungsmittelengpässe wären zwingend dystopisch. Stichwort Mittelalter.
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Knochenmann
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Re: Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Das wäre auf alle Fääle Dystopisch.

Ding ist: Im Moment fliesen 5% der Arbeitskraft in Landwirtschaft. Das ist möglich weil chemische Industrie und Maschienenbau viel zur Arbeitsersparniss beitragen.

Für den Fall das die chemische Industrie wegbricht (also kein Kunstdünger und keine Pestizide mehr), dann könnte man das kompensieren wenn man die Arbeitskraft von 5% auf 15% steigert. Das wäre ein Konzept für einen "Agarstaat light", mit allem was da möglich wäre: Erntseinsätze, Feudaluissmus, etc.

Das kann man hochskalieren über alles was wegfallen kann: Maschinenbau, Transport und Verteilungswesen oder die Kühlkette und Aufbewarung.

Je mehr Leute in der Landwirtschaft arbeiten, umso mehr schwinden die Städte und deren Produktion. Am Ende hat man dann die Subsistenzlandwirtschaft, also die Art wo eine landwirtschaftliche Einheit soviel herstellt wie sie verbraucht, in dem Fall hätte man keine Stääte, Länder oder Nationen mehr, sondern zeimlich sicher Imperien und Könige.

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Re: Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von Flossensauger »

In "Die Stimmen der Nacht" von Thomas Ziegler wurde der https://de.wikipedia.org/wiki/Morgenthau-Plan für das Nachkriegsdeutschland umgesetzt.
hauman
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Re: Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von hauman »

Danke für die Antworten.
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Re: Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von kingsize »

John Seymour, Die Lerchen singen so schön

Schon älter (1982 bei Heyne als TB erschienen und nie wieder neu aufgelegt), aber sehr mitreißend geschrieben.
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Badabumm
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Re: Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Ohne fossile Brennstoffe gibt es keinen Strom. Ohne Strom gibt es keine Zivilisation. Berichten zufolge sollen ja noch riesige Reserven da sein, wenn man alles abpumpt und abbaggert, was da ist und neu gefunden wird (natürlich auf Kosten der Ökologie). Inwieweit die Hochrechnungen stimmen, kann man wohl nicht sagen, aber ich befürchte, dass wir aus vielerlei Gründen vorher verrecken.

War nicht "Hier sangen früher Vögel" von Kate Wilhelm auch ein Agrarthema?
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L.N. Muhr
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Re: Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Badabumm hat geschrieben: 31. Januar 2020 15:45 Ohne fossile Brennstoffe gibt es keinen Strom.

Gewagte These.
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Re: Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Wenn wir bis dahin nicht auf 100 % nichtfossile Energie kommen, ist die These nicht gewagt. Wenn man für heute 30%-50% (im günstigsten Fall) Anteil von Wind, Wasser und Sonne annimmt, haben wir noch einen weiten Weg vor uns, denn der Ausbau schläft gerade komplett. Das Problem der konstanten Verfügbarkeit ist auch längst nicht gelöst. Abgesehen außerdem von anderen Staaten, denen das schnurzpiepegal ist und fröhlich weiter verbrennen.

Man könnte natürlich korrigierend sagen: es wird Strom nicht dauernd und überall geben, wenn dir diese These moderater erscheint. Strom nur bei Sonne oder Wind entspricht aber nicht unbedingt unseren heutigen Gewohnheiten, doch möglicherweise müssen wir uns dann darauf einstellen. Talsperren werden wegen der zunehmenden Trockenheit eben nicht für Jahre Strom liefern können, um die Versorgungspausen der erneuerbaren Energie auszugleichen.
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Re: Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Dass es nur zwei Zustände gibt, Strom oder keinen Strom, ist die gewagte These.

Da könnte man nicht nur korrigieren, da muss man korrigieren, jedenfalls sofern einem Dinge wie Atomenergie, Windenergie etc. grundsätzlich bekannt sind.

Es mag weniger oder inkonsistent Strom geben (abwarten), aber null, nada, gar keinen? Gewagte These halt.
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Re: Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Auch in Oliver Henkels Alternativweltroman "Im Jahre Ragnarök" wurde der Morgenthau-Plan in Deutschland weitgehend umgesetzt.
Gab hier im Forum sogar einen Lesezirkel dazu.

Gruß
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Re: Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

L.N. Muhr hat geschrieben: 1. Februar 2020 18:14
Es mag weniger oder inkonsistent Strom geben (abwarten), aber null, nada, gar keinen? Gewagte These halt.
Du weißt aber schon, dass die Stromnetze am Limit sind? Die Kettenreaktion des Abschaltens hatten wir einige Male. Du willst sagen, dass es nur wenig oder sporadisch Strom gibt, wenn die fossilen Kraftwerke wegfallen, weil ja Atomkraft, Wind usw. auch noch da sind. Dass in der DDR in den 1970ern die Stromerzeugung quasi zum Erliegen kam, weil die Braunkohle eingefroren war, ist sicher ein Sonderfall, weil sich alles auf nur diese eine Quelle gestützt hatte. Aber was wäre passiert, wenn es dort noch für 30% des Stroms z.B. Kernkraftwerke gegeben hätte? Meinetwegen 50% Man hätte eben für 30% der DDR noch Strom gehabt. Ob die restlichen 70% das so toll gefunden hätten? Und das stellen wir uns jetzt mal weltweit vor. Vielleicht hält Japan mit fast ausschließlicher Atomkraft länger durch (gefolgt von den Ländern, die jetzt neue AKWs bauen...).

Ich sage, dass das nur funktioniert, wenn nicht alle Menschen gleichzeitig die Weltmeisterschaft sehen wollen oder morgens ihren Kaffee aufbrühen möchten. Das heißt, es funktioniert nur, wenn rigoros Verbrauchszeiten oder Kontingente eingeführt werden.
Kurz gesagt: der allgemeine Verbrauch müsste mindestens um die Hälfte gesenkt werden, so dass die 30-50% Energie, die uns dann noch zur Verfügung steht, für alle ausreicht. Das widerspricht dem steten Anwachsen an Stromverbrauchern, von denen das Internet einer der größten ist. Und elektrische Brimboriumsgeräte, wie Dosenöffner oder automatische Garagentüren. Und E-Autos wollen ja auch fahren. Die Industrie wird sich sowieso bedanken, wenn ihnen das Walzwerk stehenbleibt, weil die Sonne nicht scheint.

Edit: Aber wir schwören ja auf neue Technologien, die ja noch nicht erfunden sind, und die uns aus jedem Schlamassel raushelfen werden...
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Re: Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Auch zeitweise Strom ist mehr als keiner.
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Badabumm
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Re: Bücher zum Thema "Rückkehr zum Agrarstaat" gesucht

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Nebenbei: ohne fossile Brennstoffe gibt es überhaupt keine Infrastruktur mehr. Oder kennt jemand ein Feuerwehrauto, ein Notstromaggregat fürs Krankenhaus, Trecker, einen Flughafen oder einen Bagger, die mit Solarstrom arbeiten..?
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