Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Science Fiction in Buchform
Caroline
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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von Caroline »

Teddy hat geschrieben: 4. Dezember 2019 17:07
Knochenmann hat geschrieben: 4. Dezember 2019 15:07 Ich wollte eigendlich am Wochenende einen Podcast dazu aufzeichnen, konnte aber nciht weil ich auf diesen Blogeintrag hier gewartet habe.
Recht dreiste Kritik: Die Übersetzung als "einfach nur schlecht. Richtig, richtig schlecht" zu bezeichnen und dann nur ein paar Pipifax-Kritikpunkte zu bringen. Mein lieber Mann. (Oder Frau.)

Mir ist die Übersetzung nicht negativ aufgefallen, was meistens ein Zeichen dafür ist, dass der Übersetzer einen guten Job gemacht hat.
Ich bin mit der ersten Story gerade fertig und hab an der Übersetzung auch nichts auszusetzen. Passt für mich so. Es werden sprachlich aber auch keine kreativen Stabhochsprünge gemacht, die unter einer Übersetzung leiden könnten.
Die Zukunft gehört dem, der über sie schreibt:

Das Ewigkeitsprojekt - Was würdest du tun, wenn jeder, den du kennst, über Nacht verschwindet?
Findungstag - In einer Welt, die Optimierungen über alles schätzt, ist es gefährlich, zu viele Talente zu besitzen

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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von Caroline »

Nach der 2. Story behaupte ich - was die Übersetzung angeht - jetzt total das Gegenteil von vorhin. So viele Tippfehler, dass es wirklich unangenehm auffällt. Witzigerweise immer ähnlich: "Tapan beugte sich an tihr vorbei ..." oder auch "Tsie ging ..."

Entweder bin ich jetzt mächtig doof und es ist gar keine sie sondern eine TSIE (und auf welche Toilette müssen die gehen am Raumhafen?) oder die Übersetzung ist zumindest beim eBook total schief gegangen. Bitte klärt mich auf. Ist es eine TSIE? Blieb die Tastatur des Übersetzers dauernd beim S hängen? Ist das alles ein geheimer Code für den Zugang zu Area 51?
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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von Raeuber Kneissl »

Das ist kein Bug sondern ein Feature. Es betrifft ja nur die Person des dritten Geschlechts (tercera).
Zitat: "Zwei Menschen waren weiblich und einer tercera, wobei es sich um eine Geschlechtsbezeichnung handelte, die in einem Zusammenschluss konzernunabhängiger politischer Entitäten namens Divarti Cluster benutzt wurde."
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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Genau. Im Original te und ter. (In übrigen mit tie übersetzt. Zumindest habe ich auf die schnelle nur tie und nicht tsie gefunden.)
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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Teddy hat geschrieben: 24. November 2019 23:01 Ich mach erstmal eine kurze KillerBot-Pause und lese die beiden letzten Novellen später.
So, später ist jetzt vorbei. Ich habe in folgenden Rhythmus gelesen: 1./2. Novelle - lange Pause - 3. Novelle - kurze Pause - 4. Novelle. Und das war auch gut so. Die Novellen sind vom Aufbau alle recht ähnlich: KillerBot kommt irgendwo hin - ein Rätsel erscheint - kräftig Action - Rätsel gelöst. Liest man die hintereinander weg, wird das schnell etwas eintönig, aber mit ein, zwei Monaten Pause dazwischen, kommt einem jede Novelle wieder recht frisch daher. Wie schon vorher gesagt, leben die Novellen einzig von der Hauptfigur. Durch sie bekommt auch das ganze Action-/Millitary-Gedöns eine ironische Brechung, die dazu führt, das auch Leute, die sowas eigentlich nicht mögen, die Geschichten mit großen Genuss lesen können. Klare Empfehlung.
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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von lowcut »

Mir hat es auch gut gefallen. Ich hab das Buch am Stück durch gelesen. Ich empfand es nicht als vier Geschichten, sondern eher wie vier Kapitel. Es ist keine schwere Kost und gut zu lesen, bis auf die Masse an Rechtschreibfehlern. Mit hat die Sichtweise der Geschichten aus Bot-Sicht gut gefallen. Ist mal etwas Anderes.
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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von heino »

timetunnel hat geschrieben: 10. Dezember 2019 17:15 Z.B. denkt Killerbot an einer Stelle wortwörtlich an einen "Ach-Du-Kacke-Moment". Ich kenne den Originaltext nicht, aber wenn ich mal annehme, dass da im Original "oh-shit-moment" stand, dann ist die Stelle wirklich schlecht übersetzt.
Das dürfte im Original wohl eher ein "what the fuck"-Moment gewesen sein :wink:
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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von Teddy »

heino hat geschrieben: 19. April 2020 18:53
timetunnel hat geschrieben: 10. Dezember 2019 17:15 Z.B. denkt Killerbot an einer Stelle wortwörtlich an einen "Ach-Du-Kacke-Moment". Ich kenne den Originaltext nicht, aber wenn ich mal annehme, dass da im Original "oh-shit-moment" stand, dann ist die Stelle wirklich schlecht übersetzt.
Das dürfte im Original wohl eher ein "what the fuck"-Moment gewesen sein :wink:
Nö. "Oh-Shit" ist schon richtig. Ich weiß aber nicht, warum das schlecht sein soll. Solch einzelne Begriffe sind sowieso eher Geschmacksache. Ob eine Übersetzung als Ganzes gelungen ist, kann man daran nicht beurteilen.
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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von keenSo »

Knochenmann hat geschrieben: 16. Februar 2020 21:11 Podcast dazu:

ABMGW 168 Tagebuch eines Killerbots vs The Last Good Man
Danke, den habe ich gehört und mir deshalb das Hörbuch besorgt, habe mich für die deutsche Version entschieden ... ließ sind angenehm durch hören. Hat mich sehr gut unterhalten. Hat mich etwas erinnert an die Bücher von Richard K. Morgan.
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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von heino »

Teddy hat geschrieben: 19. April 2020 21:45 Nö. "Oh-Shit" ist schon richtig. Ich weiß aber nicht, warum das schlecht sein soll. Solch einzelne Begriffe sind sowieso eher Geschmacksache. Ob eine Übersetzung als Ganzes gelungen ist, kann man daran nicht beurteilen.
Da hast du grundsätzlich recht. Mir ist allerdings noch kein Buch in englischer Sprache begegnet, in dem "oh shit" in einem solchen Zusammenhang - oder generell überhaupt - auftauchte, daher hielt ich das wesentlch gebräuchlichere "what the fuck" für die wahrscheinlichere Alternative. Aber da ich das Buch nicht gelesen habe, war das halt nur eine Vermutung.
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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von timetunnel »

Teddy hat geschrieben: 19. April 2020 21:45 Nö. "Oh-Shit" ist schon richtig. Ich weiß aber nicht, warum das schlecht sein soll. Solch einzelne Begriffe sind sowieso eher Geschmacksache. Ob eine Übersetzung als Ganzes gelungen ist, kann man daran nicht beurteilen.
Ich fand das deswegen schlecht, weil es so für mich ein wenig kindisch klingt, so nach dem Motto "Scheiße darf man nicht sagen" und dann sagt das Kind halt "Kacke" stattdessen - "Kacke" geht gerade noch, "Scheiße" aber nicht mehr. Das war das Übersetzungsbeispiel, das ich noch in Erinnerung habe, aber ich weiß, dass mir noch mehr Stellen aufgefallen waren, wo ich den Eindruck hatte, das die Übersetzung diverse Stellen sprachlich, hm, "entschärft". Oder "verkindischt". Kann natürlich sein, dass mein Eindruck täuscht, oder dass mein eigentlich gar nicht so schlechtes Englischverständis da versagt. Und, ja, letztlich ist's natürlich auch Geschmackssache. :)
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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von Teddy »

timetunnel hat geschrieben: 20. April 2020 10:59
Teddy hat geschrieben: 19. April 2020 21:45 Nö. "Oh-Shit" ist schon richtig. Ich weiß aber nicht, warum das schlecht sein soll. Solch einzelne Begriffe sind sowieso eher Geschmacksache. Ob eine Übersetzung als Ganzes gelungen ist, kann man daran nicht beurteilen.
Ich fand das deswegen schlecht, weil es so für mich ein wenig kindisch klingt, so nach dem Motto "Scheiße darf man nicht sagen" und dann sagt das Kind halt "Kacke" stattdessen - "Kacke" geht gerade noch, "Scheiße" aber nicht mehr. Das war das Übersetzungsbeispiel, das ich noch in Erinnerung habe, aber ich weiß, dass mir noch mehr Stellen aufgefallen waren, wo ich den Eindruck hatte, das die Übersetzung diverse Stellen sprachlich, hm, "entschärft". Oder "verkindischt". Kann natürlich sein, dass mein Eindruck täuscht, oder dass mein eigentlich gar nicht so schlechtes Englischverständis da versagt. Und, ja, letztlich ist's natürlich auch Geschmackssache. :)
Ich finde, das Buch lebt ausschließlich von der Figur des Killerbot. Diese ist angelegt einerseits als Spezialist, der alles über Sicherheit, Kampf und das Töten weiß, und andererseits als unschuldiges Wesen, das die Welt mit ungläubigen Stauen betrachtet und eigentlich nur ganz einfache Dinge tun möchte. Letzteres ist ja ein literarische Kniff, der recht häufig angewendet wird. Hieraus folgt, dass der Bot oft kindlich erscheint, was durch den "Ach-du-Kacke-Moment" IMHO gut rüberkommt. Wenn dir das kindisch vorkommt, ist das natürlich dein gutes Recht.
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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von timetunnel »

Teddy hat geschrieben: 20. April 2020 18:15 Hieraus folgt, dass der Bot oft kindlich erscheint, was durch den "Ach-du-Kacke-Moment" IMHO gut rüberkommt. Wenn dir das kindisch vorkommt, ist das natürlich dein gutes Recht.
Ah, das war mein Fehler, ich meinte natürlich kindlich.
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Re: Tagebuch eines Killerbots - Martha Wells

Ungelesener Beitrag von Teddy »

timetunnel hat geschrieben: 20. April 2020 19:00
Teddy hat geschrieben: 20. April 2020 18:15 Hieraus folgt, dass der Bot oft kindlich erscheint, was durch den "Ach-du-Kacke-Moment" IMHO gut rüberkommt. Wenn dir das kindisch vorkommt, ist das natürlich dein gutes Recht.
Ah, das war mein Fehler, ich meinte natürlich kindlich.
Aber meinst du nicht auch, dass die Figur so angelegt ist? Also eine Kombination von kindlich und Profikiller? Denn dann wäre die Übersetzung ja o.k.
(Ich reite da so ein wenig drauf rum, weil ich finde, dass Frank im Speziellen und viele Übersetzer im Allgemeinen einen guten Job machen, aber sehr oft recht harsch angegriffen werden.)
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