Gerade auf DVD/BluRay/Stream gesehen...

[Uschi Zietsch]

Aniara

Ein Film der polarisiert. Sehr deprimierend im Thema.
Technisch unspektakulär realistisch. Eine gute Idee am Anfang des Films der Weltraumaufzug, von dem ja einige Ingenieure träumen. Absolut kein Film für die Masse. Mir hat er sehr gut gefallen, auch wenn die Handlung sehr pessimistisch verläuft.

Original Zitat Wikipedia: Im Werk stellt sich Martinson die Frage, weshalb der Mensch eine Tendenz dazu hat, seine enormen Kenntnisse und seine Intelligenz für das Böse zu verwenden oder zumindest dafür, was schädlich für die Umwelt und uns selbst ist.

Ich finde den Film sehenswert, aber vielleicht bin ich da auch relativ allein

Kannst du noch ne kleine Inhaltsangabe dazu geben? Ich hab von dem Film noch nie gehört.

[Khaanara]

Basiert wohl hierauf: https://de.wikipedia.org/wiki/Aniara

[Badabumm]

Der Inhalt sagt mir sehr zu. Weltraumarchen oder ähnliche Themen sind in SF-Filmen nicht so häufig. Hat was von "Tau Zero" von Anderson mit all den Problemen des beengten Zusammenlebens, wenngleich ohne das Ende des Universums. Als DVD schon notiert.

Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass der Mensch das Böse für sich gepachtet hat - er tut genau das, was alle Lebewesen tun: er scheißt ins Gelände, interessiert sich nur für seine eigene Art und krallt sich alles, was ihm nützt und ihn ernährt...

[kremer55]

Im Grunde stimmt die Inhaltsangabe auf Wikipedia, es gibt kleine Unterschiede, so geschieht der Unfall, wo das Schiff seinen Treibstoff verliert, durch Weltraummüll von Menschen und die Handlung ist natürlich nicht wie im schriftlichem Epos als Vers-Sammlung, sondern als normale Handlung. Es gibt zwei drastische Sex-Szenen, die aber zur Handlung gehören. (Schweden haben da eine andere Vorstellung als Ami´s )

Auch agieren die Personen wesentlich unaufgeregter in der Situation als das in einem Action Movie a la USA ablaufen würde. Eben ein Europäischer Film, der in USA bestimmt keine große Beachtung finden wird. Aber ich finde, für echte SF-Fans absolut sehenswert, ähnlich wie der alte Solaris Film von 72.

Die Schluss-Szene finde ich auch total der Gag.

Uwe

[Uschi Zietsch]

Ad Astra
Mit Brad Pitt als Hauptdarsteller und als Mit-Produzent
Nachdem auf verschiedenen Plattformen negative Meinungen waren, hab ich zuerst Abstand genommen und ihn dann doch gekauft, und zwar glaube ich, weil hier jemand im Forum davon angetan war.
Ein ganz toller Film, für mich ein absolutes SF-Highlight der letzten Jahre. Endlich mal wieder SF pur, ohne den "wir haben ein Monster an Bord" Kram, gegen das man verliert. Großartige Bilder. Verstörende Welt. Und obwohl die Erzählweise so ruhig und unaufgeregt ist, fand ich ihn wahnsinnig spannend und hab mich keine Minute gelangweilt oder irgendeine Minute als Länge empfunden. Das Mienenspiel von Brad Pitt, der sich von völliger Emotionslosigkeit zur Verzweiflung entwickelt, ist den Film schon wert. Top!

Eine ganz heiße Nummer 2.0
Ein lustiger bayerischer Film, wie ich ihn mag, der einen unterhält und aufheitert. Ich kenne Teil 1 nicht, sondern ich hab mich von den Trailern anfixen lassen und wurde nicht enttäuscht. Harmlos, entspannend. Des kenna's oafach, de Bayern.

[heino]

Da Pro7 dank der momentanen Situation das Probeabo von Joyn+ auf 3 Monate augedehnt hat, habe ich das gestern mal direkt genutzt und konnte mir die ersten 4 Folgen von "What we do in the shadows" ansehen. Wem das nichts sagt:die Serie basiert auf dem gleichnamigen Film (deutscher Titel "5 Zimmer, Küche, Sarg") von Jermaine Clement und Taika Waititi (dem wir u.a. den letzten Thor und JojO Rabbitt verdanken). Das ganze dreht sich um 3 Vampire plus "Vertrautem"(=Sklaven), die in einer WG auf Staten Island in New York leben und so dämlich wie völlig aus der Zeit gefallen sind. Die Serie ist wie eine Mockumentary aufgezogen, es wird also so getan, als würden sie von einem Fernsehteam bei ihrem täglichen Leben gefilmt. Den Film habe ich bisher leider nie gesehen, aber wenn der so ist wie die Serie, sollte cih das dringend nachholen, denn die Serie ist richtig witzig udn sehr schräg. Die Folgen sind auch nur 30 min lang, dadurch wird es nicht zäh und langweilig. Ich kann sie euch nur empfehlen, wer den Humor von Waititi mag, wird hier auf seine Kosten kommen.

[heino]

Joyn+ hat mehr zu bieten, als ich dachte. Mein neues Highlight:

The good place

Eleanor ist gestorben und wacht an einem Ort auf, der ihr von Michael (dem Empfangskomitee) als das Paradies vorgestellt wird, das wie ein idealer amerikanischer Suburb gestaltet ist und an dem sie mit ihrem Seelenverwandten zusammengebracht werden soll als Belohnung für ihr gutes Leben. Der Haken daran ist, dass Eleanor lebendig ein echtes Miststück war und hier offensichtlich eine Verwechslung vorliegt, von der Michael, der dieses Paradies geschaffen hat, nichts zu wissen scheint. Sie überredet Chidi, einen verstorbenen Professor für Ethik und Moralphilosophie, sie zu unterrichten, damit sie ein guter Mensch werden und dort bleiben kann. Aber je mehr sie über den Ort lernt, desto mehr Seltsamkeiten und Widersprüche tun sich auf.

Hier haben wir es mit einer Sitcom (ohne eingespielte Lacher) vom Team, das auch Brooklyn 99 produziert, zu tun, und die wissen, was sie tun. Die Darsteller, allen voran Kristen Bell als Eleanor und Ted Danson als Michael, sind hervorragend, die Serie ist sehr witzig und da die Folgen nur 25 Minuten lang sind, auch nie langweilig, es hagelt aberwitzige Wendungen und bissige Dialoge. Klasse Serie, die steht Brooklyn 99 in nichts nach

[Knochenmann]

...das gibt's aber auch schon ewig auf Netflix meine ich.

[Doop]

Leider nein, ich glaube auf Amazon.

[Teddy]

Leider nein, ich glaube auf Amazon.

Aber nicht im Prime enthalten, sondern gegen cash.

[heino]

...das gibt's aber auch schon ewig auf Netflix meine ich.

Dann hätte ich Sie schon lange gesehen

Und selbst wenn, Ich habe hier noch niemanden davon erzählen sehen, da kann ein kleiner Tipp ja nicht schaden

[Knochenmann]

Korrektur: die gibts auf dem englischen Netflix. ICh hab östers mal VPN laufen, deswegen ists bei mir aufgeschienen.

[heino]

Gestern gab es ein ziemliches Kontrastprogramm auf Netflix:

The Meg

Jason Statham in einem Film über einen prähistorischen Monsterhai? Sollte eine sichere Bank sein, ist aber echter Big Budget-Trash, denn der Streifen nimmt das Grundgerüst von "Cliffhanger" und nagelt wahllos sämtliche dümmlichen Klischees aus allen möglichen Tierhorror- und Katastrophenfilmen der letzten 40 Jahre dran. Dazu kommen noch einige übel rassistisch geschilderte Figuren (der schwarze Comedy Relief, der asiatische und hochgradig perverse Nerd, die wie ein Model aussehende Wissenschaftlerin, deren IQ beim Anblick von Stathams Bauchmuskeln mal eben um 100 Punkte absackt), aufgesetzte Pseudo-Kritik am Umgang des Menschen mit der Umwelt und die Tatsache, dass in einem Hai-Horrorfilm kein Tropfen Blut fließt. Positiv fallen nur die Tricktechnik und die Musik auf, weil der Streifen aber wenigstens nicht langweilt, gibt es noch

5 von 10 Unterwasserbomben

I, Tonya

Viele von uns werden sich noch an den Skandal bei der Olympiade 1992 erinnern, als der Eiskunstläuferin Nancy Kerrigan von einem Angreifer die Kniescheibe zertrümmert und das ihrer Konkurrentin Tonya Harding angelastet wurde, die dafür auf Lebenszeit gesperrt wurde. Dies hier ist die filmische Biographie von Tonya Harding mit Fokus auf diesem Skandal.
Ich hatte eigentlich nichts von dem Streifen erwartet, da das ein Vanity-Projekt von Margot Robbie war, die hier auch die Hauptrolle spielt und damit größter Pluspunkt und einziger Minuspunkt gleichzeitig ist. Harding wird hier als Kind aus White-Trash-Verhältnissen geschildert, das nie eine wirklich Chance auf ein vernünftiges Leben hatte, weil der Vater sich früh aus dem Staub machte und die Mutter (großartig gespielt von Alison Janney aus der Sitcom "Mom") sie nur benutzt und ihren Frust an ihr auslässt. Ihr Freund und späterer Ehemann (Sebastian Stan alias Bucky/Wnter Soldier aus den Marvel-Filmen) verprügelt sie ständig und sie ist die einzige Eiskunstläuferin der US-Mannschaft, die auch einem regelmäßigen Job nachgehen muss, um überhaupt das Eislaufen finanzieren zu können. Gleichzeitig wird sie aber auch als eine Person geschildert, die immer bei anderen die Schuld sucht und ihre eigenen Fehler nicht eingestehen kann.
Der Film ist schlicht großartig und schrammt nur knapp am Meisterwerk vorbei, was hauptsächlich an dem fantastischen Drehbuch liegt, das sowohl das Milieu als auch die Personen vielschichtig und kompliziert schildert, ohne sie lächerlich zu machen, dabei aber stets sehr humorvoll bleibt. Margot Robbie hängt sich voll rein und zeigt ihr Können, sieht aber deutlich zu alt aus, um als 15 oder 23 durchzugehen, was uns der Film aber verkaufen will. Stan und Janney dagegen passen beängstigend perfekt (wie man an den Fotos im Abspann sehen kann) und stehen Robbie in nichts nach. Wenn der Film etwas kürzer wäre, würde ich ihn als Meisterwerk bezeichnen.

9 von 10 selbst genähten Kostümen

You

Serie um einen Buchhändler namens Joe, der sich in die Studentin und angehende Lyrikerin Beck verguckt und, da er ein Stalker ist, alles daran setzt, sie davon zu "überzeugen", dass er der einzig richtige für sie ist. Dabei schreckt er auch vor Lügen, Betrug, Entführung und sogar Mord nicht zurück. Allerdings ist Beck auch nicht das Unschuldslamm, für die er sie anfangs hält.

Nach 4 Folgen bin ich doch ziemlich überrascht, denn obwohl die Serie wirklich kein noch so haarsträubend blödes Klischee auslässt, funktioniert sie recht gut und ist bisher ziemlich spannend. Penn Bagdley spielt Joe wie den absoluten Traummann aus der Hölle, charmant, freundlich, und stets hilfsbereit, aber gleichzeitig auch berechnend, hinterhältig und manipulativ. Auch die anderen Darsteller machen das Beste aus dem, was die Autoren ihnen liefern, der Look und die Musik sind ziemlich gut und es werden genug Haken geschlagen, um das Interesse wach zu halten.

vorläufig 7 von 10 wertvollen Büchern

[Uschi Zietsch]

Wir haben die drei Dracula gestreamt und die haben uns sehr gut gefallen. Vor allem das Ende ist überraschend. Daumen hoch!

[Nina]

Ich habe jetzt "Der Schacht" gesehen. Es geht um eine Gefängnissituation, immer zwei Menschen in einer Zelle über eine dreistellige Zahl an Ebenen verteilt. Der Protagonist beginnt auf einer mittleren Ebene, da muss er feststellen, dass nur einmal täglich ein Tisch mit Essen für wenige Minuten vorbeikommt. Jeder darf reinschlingen, was er will, aber nichts behalten, sonst wird die Temperatur der Zelle so weit hoch- oder runtergefahren, dass man nicht überleben kann, bis das behaltene Zeug in den Schacht geworfen wird.
Auf den oberen Ebenen gibt es täglich ein Festmahl, das dann nach unten weitergeschickt wird. In den mittleren Ebenen kommt noch Essen an, das aber dann ziemlich ungustiös aussieht, da schon viele ohne Besteck gierig daran gegessen haben. Unten kommt nichts mehr an und es bleibt zu vermuten, dass dann dann Menschenfleisch herhalten muss. Die Ebenen werden monatlich getauscht und der Protagonist spielt alle Varianten durch. Spannend und beklemmend.