Der "Liest zur Zeit" Thread
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ich mochte bisher alles, was ich von Kehlmann gelesen habe.
"Vermessung der Welt" (originelle Geschichtsstunde), "Ruhm" (schön komponierte, ineinandergreifende Handlung), "Du hättest gehen sollen" (altbekanntes Thema packend erzählt) sowie seinen Kurzgeschichtenband "Unter der Sonne" (von schräg bis melancholisch).
Ich würde ihn glatt als einen meiner Lieblingsautoren bezeichnen. Und dabei habe ich "Tyll" bisher noch nicht mal gelesen ...
"Vermessung der Welt" (originelle Geschichtsstunde), "Ruhm" (schön komponierte, ineinandergreifende Handlung), "Du hättest gehen sollen" (altbekanntes Thema packend erzählt) sowie seinen Kurzgeschichtenband "Unter der Sonne" (von schräg bis melancholisch).
Ich würde ihn glatt als einen meiner Lieblingsautoren bezeichnen. Und dabei habe ich "Tyll" bisher noch nicht mal gelesen ...
- Uschi Zietsch
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Die Vermessung der Welt fand ich auch klasse.
Uschi
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Moin,
ich kämpfe mich momentan durch "Hyperion".
Bei Seite 267 wollte ich das Buch an die Wand schmeissen, habe es aber dann sein lassen.
"Pisse, Scheiße, Axschloch Wichser Gottverdammt Scheiße Gottverdammt. Fxtze. Pipi Fxtze.Gottverdammt!"
Was soll das?
Schon vorher bei Fedmahn Kassad mußte ich was von fixken tuten und blasen lesen, muß ich nicht haben.
Aber ich zieh das jetzt durch und lese die beiden Bände zuende.
ich kämpfe mich momentan durch "Hyperion".
Bei Seite 267 wollte ich das Buch an die Wand schmeissen, habe es aber dann sein lassen.
"Pisse, Scheiße, Axschloch Wichser Gottverdammt Scheiße Gottverdammt. Fxtze. Pipi Fxtze.Gottverdammt!"
Was soll das?
Schon vorher bei Fedmahn Kassad mußte ich was von fixken tuten und blasen lesen, muß ich nicht haben.
Aber ich zieh das jetzt durch und lese die beiden Bände zuende.
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Meine ersten Bücher in diesem Jahr:
"Über Helden und Gräber" von Ernesto Sabato. Ein gewaltiges Epos über die Stadt Buenos Aires und der argentinischen Geschichte. Der Roman spielt auf zwei Ebenen. Die erste besteht aus der problematischen Liebesgeschichte zwischen Martin und Alexandra. Ergänzt wird die Handlung durch die eigentliche Hauptfigur Fernando, dem Vater Alexandras. Fernando versucht das geheimnisvolle Reich der Blinden aufzudecken, die unterhalb Buenos Aires arbeiten und versuchen die Weltherrschaft an sich zu reißen. Die Realität wird immer rissiger und ihr Wirken lässt bedrohliche Spuren vor allem im Leben von Alexandra und Fernando. Nebenbei wird noch an Hand der Familie Alexandras die halbe Geschichte Arbentiniens mit den zwei Ebenen verknüpft. Ein Meisterwerk für alle Freundinnen und Freunde des Surrealen und des Geheimnisvollen innerhalb der Literatur.
"Die Sphären" von Iain Banks. Und wieder ein Treffer gleich zu Beginn des Kalenderjahres. Tolle Mischung aus teilweise lupenreiner Fantasy und kompliziertem Kulturroman. Vieles stimmt in dem Roman, so dass er wirklich gut unterhält. Hin und wieder sind Handlung und Figurenzeichnung doch etwas vorhersehbar. Da gibt es dann wegen fehlender Überraschungsmomente einige Punkte Abzug. Manchmal scheint sich Banks auch bei Tolkien bedient zu haben. Vielleicht mit einem Augenzwinkern ...
"Über Helden und Gräber" von Ernesto Sabato. Ein gewaltiges Epos über die Stadt Buenos Aires und der argentinischen Geschichte. Der Roman spielt auf zwei Ebenen. Die erste besteht aus der problematischen Liebesgeschichte zwischen Martin und Alexandra. Ergänzt wird die Handlung durch die eigentliche Hauptfigur Fernando, dem Vater Alexandras. Fernando versucht das geheimnisvolle Reich der Blinden aufzudecken, die unterhalb Buenos Aires arbeiten und versuchen die Weltherrschaft an sich zu reißen. Die Realität wird immer rissiger und ihr Wirken lässt bedrohliche Spuren vor allem im Leben von Alexandra und Fernando. Nebenbei wird noch an Hand der Familie Alexandras die halbe Geschichte Arbentiniens mit den zwei Ebenen verknüpft. Ein Meisterwerk für alle Freundinnen und Freunde des Surrealen und des Geheimnisvollen innerhalb der Literatur.
"Die Sphären" von Iain Banks. Und wieder ein Treffer gleich zu Beginn des Kalenderjahres. Tolle Mischung aus teilweise lupenreiner Fantasy und kompliziertem Kulturroman. Vieles stimmt in dem Roman, so dass er wirklich gut unterhält. Hin und wieder sind Handlung und Figurenzeichnung doch etwas vorhersehbar. Da gibt es dann wegen fehlender Überraschungsmomente einige Punkte Abzug. Manchmal scheint sich Banks auch bei Tolkien bedient zu haben. Vielleicht mit einem Augenzwinkern ...
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Gerade gelesen: die Kurzgeschichte "Das Ei" von Andy Wier.
Beeindruckend!
Die wurde übrigens auch verfilmt, 5 Minuten die sich lohnen:
Link: https://www.youtube.com/watch?v=VmHAuMGJwe4
Beeindruckend!
Die wurde übrigens auch verfilmt, 5 Minuten die sich lohnen:
Link: https://www.youtube.com/watch?v=VmHAuMGJwe4
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Die Geschichte ist auch frei verfügbar in diesem Internet nachzulesen:
https://diezukunft.de/story/buch/das-ei
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Zoe Beck - Paradise City
Ein Science-Fiction-Roman, der den Deutschen Krimipreis gewonnen hat - das klingt doch interessant. SF deshalb, weil die Handlung in einem zukünftigen Deutschland spielt, das vom Klimawandel gebeutelt, mit neuen technischen/medizinischen Erfindungen ausgestattet sowie von einer autoritären Regierung geleitet ist.
Aber es war insgesamt enttäuschend. Die Handlung mit zu vielen Zufällen, die Krimistory mit zu wenig Überraschungen, der eigentlich interessante Weltenbau an vielen Stellen zu oberflächlich, die Protagonistin manchmal ziemlich nervig und das Ende relativ unbefriedigend.
Die zweite Hälfte des (ohnehin recht dünnen) Buches hat mir zwar besser gefallen als der behäbige erste Teil, aber so richtig hat es das auch nicht mehr rausgerissen.
Nicht wirklich schlecht, aber auch nichts Tolles.
Grit Richter (Hrsg.) - Bienen
Zehn Kurzgeschichten, in denen es um - wie der Titel schon sagt - Bienen geht, bzw. in den meisten Fällen um ihr Aussterben und die Folgen.
Warum der Untertitel "Eine Space Opera Anthologie" heißt, erschließt sich allerdings nicht, denn mit Space Opera hat das mal absolut gar nichts zu tun. Egal.
Die Geschichten sind stilistisch allesamt solide bis ordentlich, da kann man nicht meckern. Inhaltlich war auch kein Totalausfall dabei, andersherum aber auch kein Knüller. Das war alles irgendwie "na ja".
Überrascht hat mich, dass in fast allen Storys Magie bzw. Übernatürliches aufgetaucht ist, was ich bei diesem Thema eher unpassend fand. Das Ganze ist also mindestens so sehr Fantasy wie Science Fiction. Sollte man wissen.
Ich habe schon wesentlich schlechtere Anthologien gelesen, aber mehr als mittelmäßig fand ich das Buch insgesamt nicht.
Außerdem beendet:
N.K. Jemisin - Zerrissene Erde (Teil 1 der "Die große Stille"-Trilogie)
Das Buch hatte ich vor ca. anderthalb Jahren schon gelesen, aber da ich mir jetzt Teil 2 vornehmen wollte und große Erinnerungslücken zu befürchten waren, habe ich mir kurzerhand einen Re-Read gegönnt. Und siehe da: ausgerechnet an die letzten 20% konnte ich mich erschreckend schlecht erinnern. Es war also eine gute Entscheidung.
Überhaupt habe ich mir vorgenommen, Reihen/Trilogien in Zukunft nur noch zu lesen, wenn sie bereits vollständig vorliegen. Und dann am besten auch gleich am Stück!
Das hat doch alles keinen Zweck, wenn man permanent noch ein halbes Dutzend angebrochene Mehrteiler herumliegen hat ...
Ach so, das Buch hat mir übrigens wieder gut gefallen.
Ein Science-Fiction-Roman, der den Deutschen Krimipreis gewonnen hat - das klingt doch interessant. SF deshalb, weil die Handlung in einem zukünftigen Deutschland spielt, das vom Klimawandel gebeutelt, mit neuen technischen/medizinischen Erfindungen ausgestattet sowie von einer autoritären Regierung geleitet ist.
Aber es war insgesamt enttäuschend. Die Handlung mit zu vielen Zufällen, die Krimistory mit zu wenig Überraschungen, der eigentlich interessante Weltenbau an vielen Stellen zu oberflächlich, die Protagonistin manchmal ziemlich nervig und das Ende relativ unbefriedigend.
Die zweite Hälfte des (ohnehin recht dünnen) Buches hat mir zwar besser gefallen als der behäbige erste Teil, aber so richtig hat es das auch nicht mehr rausgerissen.
Nicht wirklich schlecht, aber auch nichts Tolles.
Grit Richter (Hrsg.) - Bienen
Zehn Kurzgeschichten, in denen es um - wie der Titel schon sagt - Bienen geht, bzw. in den meisten Fällen um ihr Aussterben und die Folgen.
Warum der Untertitel "Eine Space Opera Anthologie" heißt, erschließt sich allerdings nicht, denn mit Space Opera hat das mal absolut gar nichts zu tun. Egal.
Die Geschichten sind stilistisch allesamt solide bis ordentlich, da kann man nicht meckern. Inhaltlich war auch kein Totalausfall dabei, andersherum aber auch kein Knüller. Das war alles irgendwie "na ja".
Überrascht hat mich, dass in fast allen Storys Magie bzw. Übernatürliches aufgetaucht ist, was ich bei diesem Thema eher unpassend fand. Das Ganze ist also mindestens so sehr Fantasy wie Science Fiction. Sollte man wissen.
Ich habe schon wesentlich schlechtere Anthologien gelesen, aber mehr als mittelmäßig fand ich das Buch insgesamt nicht.
Außerdem beendet:
N.K. Jemisin - Zerrissene Erde (Teil 1 der "Die große Stille"-Trilogie)
Das Buch hatte ich vor ca. anderthalb Jahren schon gelesen, aber da ich mir jetzt Teil 2 vornehmen wollte und große Erinnerungslücken zu befürchten waren, habe ich mir kurzerhand einen Re-Read gegönnt. Und siehe da: ausgerechnet an die letzten 20% konnte ich mich erschreckend schlecht erinnern. Es war also eine gute Entscheidung.
Überhaupt habe ich mir vorgenommen, Reihen/Trilogien in Zukunft nur noch zu lesen, wenn sie bereits vollständig vorliegen. Und dann am besten auch gleich am Stück!
Das hat doch alles keinen Zweck, wenn man permanent noch ein halbes Dutzend angebrochene Mehrteiler herumliegen hat ...
Ach so, das Buch hat mir übrigens wieder gut gefallen.
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Nachdem ich vor ein paar Jahren mal dran gescheitert bin, habe ich es nun erfolgreich zu Ende gebracht.
Was für ein Buch!
Wow!
Einer der ganz großen Weltschöpfungsromane schlechthin
Die Lektüre dieses Wälzers (ca. 975 Seiten ohne Anhang) ist wahrlich eine Reise in eine andere perfekt konziperte Welt (oder Narrativ, wie es in der Geschichte heißt).
Allerdings muss man ein gewisses Interesse für Philosophie mitbringen, da das Buch hier einen ganz klaren Schwerpunkt hat.
Denn: ein Thriller im herkömmlichen Sinne ist dieser Stoff nun nicht; auch wenn Stephenson durch seinen Humor immerwieder für Auflockerungen sorgt.
Dieses Buch ist schon eine spezielle Erfahrung, an dem sich die Geschmäcker scheiden. Man sollte es - meiner Meinung nach - recht zügig lesen (ich war knapp 3 Wochen beschäftigt), da dies keine Geschichte ist, die man mit 20-30 Seiten pro Tag überschauen und genießen können wird.
Mir hat es sehr gut gefallen auch wenn ich...
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Wow, Hut ab, 3 Wochen durchgehalten...
Ich hatte beim Lesen ja nicht ganz so viel Spaß ... und bin erst kürzlich dran gescheitert. Hier mal mein Verriss:
viewtopic.php?p=269889#p269889
Ich hatte beim Lesen ja nicht ganz so viel Spaß ... und bin erst kürzlich dran gescheitert. Hier mal mein Verriss:
viewtopic.php?p=269889#p269889
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ist halt Geschmacksache
Was deinen Verriss angeht, so sehe ich da einiges natürlich anders.
So behauptest Du, dass es keine Handlung geben würde. Das ist so nicht richtig. Stephenson nimmt sich halt Zeit zur Schilderung seiner recht komplexen Welt und das ist auch gut so und wäre anders auch kaum überzeugend.
Ich fand die Schilderung/Aufbau des Konzents sehr interessant und mit der nötigen Konzentration ist sie auch nachvollziehbar.
Die Wortschöpfungen sollte man natürlich als da begreifen, was sie sind und das heißt eben nicht nur andere Ausdrücke für in unserer Welt hinlänglich Bekanntes. So ist der Avot eben kein Geistlicher, sondern eher ein in klosterähnlicher Gemeinschaft lebender Wissenschaftler/Philosoph.
Das "Hin- und Herblättern" im Glossar hättest Du dir ersparen können, wenn Du die Begriffe und Wortneuschöpfungen einfach als das akzeptiert hättest, was sie darstellen und nicht zwanghaft nach ihrer eher unzulänglichen Entsprechung in unserer Welt gesucht hättest.
Aber was soll's: Dieses Buch ist halt eher sehr speziell und nicht für jeden was...
Zuletzt geändert von Des_Orphan am 27. Februar 2021 20:12, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ja, ich glaub auch. Das Buch spaltet offensichtlich die Gemüter. Die Einen lieben es und die Anderen, naja, lieben es eher nicht.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Das ist bei allen Stephenson Romanen so. Amalthea und Anathema waren beide nichts für mich.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Meine letzten beiden Lektüren waren mal wieder Sachbücher. Als da wären:
Martin Sonneborn - Herr Sonneborn geht nach Brüssel
Wer Sonneborn ist, muss ich wohl niemandem erklären. Hier schildert er seine Erlebnisse als EU-Abgeordneter von 2014 bis 2019. Natürlich darf man bei einer Kunstfigur, wie er sie darstellt, nie den Hintergrund vergessen, aber selbst dann ist vieles, was er erzählt, einfach nur erschreckend. Vor allem zeigt es, dass das EU-Parlament tatsächlich von vielen Politikern mit sehr fragwürdigem Demokratieverständnis und Lobbyismus der übelsten Sorte geprägt ist. Man kann auch vieles aus dem Buch lernen, z.B. war mir nicht bekannt, dass der Vertrag von Lissabon nach wie vor die Durchführung der Todesstrafe erlaubt und dass das gesamte Parlament einmal pro Monat mit Sack und Pack (und auf sehr vielen gemieteten LKW) von Brüssel nach Straßburg umzieht (natürlich zu Lasten der Steuerzahler) und welch gigantischen Einfluss Deutschland tatsächlich in der EU ausübt. Insgesamt eine sehr interessante Lektüre, die den aktuellen Zustand der EU zumindest teilweise erklärt.
Stefan Orth - Couchsurfing in Saudi-Arabien
Wie bei den 3 Vorgängern hat Stefan Orth auch hier 3 Monate im genannten Land verbracht, aber aufgrund der besonderen Gegebenheiten der saudischen Gesellschaft musste er relativ häufig auf Hotelzimmer ausweichen. Trotzdem hat er auch hier wieder interessante Einblicke in eine totalitäre Gesellschaft, die sich im Umbruch befindet, herausarbeiten können und dabei erfährt der Leser mehr über die saudische Denkweise, als es etliche Berichte in den Medien bisher vermitteln konnten. Wie immer eine hoch interessante und lehrreiche Lektüre, die auch sehr viel Spaß bereitet.
Martin Sonneborn - Herr Sonneborn geht nach Brüssel
Wer Sonneborn ist, muss ich wohl niemandem erklären. Hier schildert er seine Erlebnisse als EU-Abgeordneter von 2014 bis 2019. Natürlich darf man bei einer Kunstfigur, wie er sie darstellt, nie den Hintergrund vergessen, aber selbst dann ist vieles, was er erzählt, einfach nur erschreckend. Vor allem zeigt es, dass das EU-Parlament tatsächlich von vielen Politikern mit sehr fragwürdigem Demokratieverständnis und Lobbyismus der übelsten Sorte geprägt ist. Man kann auch vieles aus dem Buch lernen, z.B. war mir nicht bekannt, dass der Vertrag von Lissabon nach wie vor die Durchführung der Todesstrafe erlaubt und dass das gesamte Parlament einmal pro Monat mit Sack und Pack (und auf sehr vielen gemieteten LKW) von Brüssel nach Straßburg umzieht (natürlich zu Lasten der Steuerzahler) und welch gigantischen Einfluss Deutschland tatsächlich in der EU ausübt. Insgesamt eine sehr interessante Lektüre, die den aktuellen Zustand der EU zumindest teilweise erklärt.
Stefan Orth - Couchsurfing in Saudi-Arabien
Wie bei den 3 Vorgängern hat Stefan Orth auch hier 3 Monate im genannten Land verbracht, aber aufgrund der besonderen Gegebenheiten der saudischen Gesellschaft musste er relativ häufig auf Hotelzimmer ausweichen. Trotzdem hat er auch hier wieder interessante Einblicke in eine totalitäre Gesellschaft, die sich im Umbruch befindet, herausarbeiten können und dabei erfährt der Leser mehr über die saudische Denkweise, als es etliche Berichte in den Medien bisher vermitteln konnten. Wie immer eine hoch interessante und lehrreiche Lektüre, die auch sehr viel Spaß bereitet.
Lese zur Zeit:
Kristine Kathryn Rusch - Die Verschollenen
Kristine Kathryn Rusch - Die Verschollenen
Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Dan Wells - Die Formel:
Ein Kosmetik Unternehmen führt ein neues Anti Aging Produkt ein und stellt beim Test einen sehr überraschenden Nebeneffekt fest, der die Welt revolutionieren wird. Es folgt ein Streit um moralisches Gewissen und kaufmännisches Interesse, Industriespionage, verrückte Marketingstrategien und ein Ausloten, was es mit diesem Produkt für aberwitzige Möglichkeiten gibt. Dabei geraten die Wirkungen des Produkts immer mehr ausser Kontrolle....
Mein Eindruck: Sehr interessante Story, flüssig und leicht zu lesen. Leider aber nur sehr hölzerne Protagonisten ohne Tiefe und voller Klischees. Da ich im Augenblick beruflich extrem über lastet bin, schien es mir gerade das Richtige um jeden Tag 5 Seiten zu lesen. Ich hab es aber nach ca. 40% dann doch abgebrochen. War mir irgendwie zu oberflächlich.
Stattdessen fange ich jetzt eine Empfehlung von George R R Martin an: "Schattenklänge" von Lewis Shiner, ein Rock and Roll Science Fiction Roman der seinerzeit den World Fantasy Award gewonnen hat. Der Protagonist kann plötzlich Songs von Jimi Hendrix, Beatles & Co hören, die seinerzeit aber nie aufgezeichnet wurden. Der Inhalt hört sich nach einer Mischung aus Zeitreise, Telepathie und viel Musik an. Genau mein Ding.
Ein Kosmetik Unternehmen führt ein neues Anti Aging Produkt ein und stellt beim Test einen sehr überraschenden Nebeneffekt fest, der die Welt revolutionieren wird. Es folgt ein Streit um moralisches Gewissen und kaufmännisches Interesse, Industriespionage, verrückte Marketingstrategien und ein Ausloten, was es mit diesem Produkt für aberwitzige Möglichkeiten gibt. Dabei geraten die Wirkungen des Produkts immer mehr ausser Kontrolle....
Mein Eindruck: Sehr interessante Story, flüssig und leicht zu lesen. Leider aber nur sehr hölzerne Protagonisten ohne Tiefe und voller Klischees. Da ich im Augenblick beruflich extrem über lastet bin, schien es mir gerade das Richtige um jeden Tag 5 Seiten zu lesen. Ich hab es aber nach ca. 40% dann doch abgebrochen. War mir irgendwie zu oberflächlich.
Stattdessen fange ich jetzt eine Empfehlung von George R R Martin an: "Schattenklänge" von Lewis Shiner, ein Rock and Roll Science Fiction Roman der seinerzeit den World Fantasy Award gewonnen hat. Der Protagonist kann plötzlich Songs von Jimi Hendrix, Beatles & Co hören, die seinerzeit aber nie aufgezeichnet wurden. Der Inhalt hört sich nach einer Mischung aus Zeitreise, Telepathie und viel Musik an. Genau mein Ding.
Zuletzt geändert von Scotty am 28. Februar 2021 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
Lese zur Zeit:
Tade Thompson - Fern vom Licht des Himmels
Davor:
Laura Purcell - Das Korsett
Pierce Brown - Red Rising
Emily St John Mandel - Das Licht der letzten Tage
Eoin Colfer - Hinterher ist man immer tot
Tade Thompson - Fern vom Licht des Himmels
Davor:
Laura Purcell - Das Korsett
Pierce Brown - Red Rising
Emily St John Mandel - Das Licht der letzten Tage
Eoin Colfer - Hinterher ist man immer tot
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ich habe neulich "Das Hohe Haus" von Roger Willemsen gelesen. Er hatte ein Jahr lang (2013) jede öffentliche Debatte im Bundestag besucht und seine Eindrücke und Gedanken dazu niedergeschrieben. Dabei kam er (und dadurch auch ich) zu einem ganz ähnlichen Ergebnis.heino hat geschrieben: ↑28. Februar 2021 11:33 Martin Sonneborn - Herr Sonneborn geht nach Brüssel
[...] ist vieles, was er erzählt, einfach nur erschreckend. Vor allem zeigt es, dass das EU-Parlament tatsächlich von vielen Politikern mit sehr fragwürdigem Demokratieverständnis und Lobbyismus der übelsten Sorte geprägt ist.
Hochinteressant, aber in mancherlei Hinsicht ziemlich deprimierend und erschreckend.