"Warum willst du eingelich Liktorin werden?"
"Mein Gott Gideon, du kannst nicht einfach Leute fragen warum sie Liktroen werden wollen!"
Ich glaube das das Buch auf Englisch spitziger ist als in der deutschen Übersetung, aber die ist die abgesehen vom Donut-Kobra-topologie Problem auch nicht so schlecht.
Es kommt Bewegung in die Sache, und Menschen sterben, aber immer ist alles nosch schön offen.
Ach: zwei teenager sind auch in der Turppe, beide so 14 Jahre alt. Das erwähne ich besonders weil sich das Buch hier schon tweilweise gegenüber YA abgrenzt.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet ABMGW
Was ich oft bemängele in Büchern: das Sachen vor dem Leser geheim gehalten werden. Das alle Leute etwas wissen, nur der Leser nicht. Schlimm, wenn sowas als Plot Device eingesetzt wird... das Buch hier ist voller Mysterien, aber man hat nicht das Gefühl das einem etwas verheimlicht wird.
Beispiel: dieser Imperator... was hat es mit dem auf sich? Bis zum Ende des Buches wird das nicht erklärt, wir bekommen keinen Infodump. Der Imperator ist halt der Imperator, der beherscht das Imperium und die Neun Häuser dienen ihm. Alles was wir wissen müssen.
Ähnlich: die fähigkeiten der Necromanten. Am Anfang des Buches werden ein paar Skelete beschworen, und man denkt sich: aja, Skelette beschwören, das machen Necromanten. Aber da kommt immer mehr dazu. Die Necromantie ist ein weites Feld, da gibt es immer neues zu Entdecken, und das auf eine gute Art und weise. Praktisch nie ist eine nekromantische Fähigkeit eine Deus ex machina die Probleme löst.
Auch: die Leser wird in die Geschichte involviert. Da in der Geschichte alle Necromanten sind die von Knochen leben (oder so) hinterfrat man nich wirklich was gut und was böse ist oder was normal und was nicht normal. Und gereade aus diesem Normal/Nichtnormal konstruiert der Roman am Ende hin eine interresante Wendung und Backstory.
Plus: all the feels. Es kommt nicht mehr oft vor das ich mich emotional in Bücher hineinziehen lasse... das Buch hier hat das geschaft. Zumindet ich habe jetzt gegen ende hin einiges an emotionalen Einsatz im Spiel. Wehe es passiert nicht das richtige!
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet ABMGW
Das macht mich aber sehr neugierig. Zudem gibt es bald den 2. Teil auf deutsch.
Lese zur Zeit:
Michael McDowell - Blackwater
Davor:
Erik Harlandt - DOHA Galaktische Geschäfte
Antti Tuomainnen - Palm Beach, Finland
Pierce Brown - Red Rising
Es ist soliede Unterhaltung die besser ist als sie sein müsste oder sollte.
Fertig!
Ich war angetan.
Das einzige was gegen das Buch spricht: die Figuren sind sehr unübersichtlich. Am Anfang ht man 18 Protagonisten, die anwechselnd mit Vornamen (Gideon!) oder Nachnamen (Nanagessimus!) oder Spitznamen (Grittle!) oder Hausnummer (Neuntes!) oder Adeltietel (Lady!) oder Militärrang (Hauptmann!) adressiert werden. Ich habs sowieso nicht so mit Namen, ich hab bis zum Ende hin Leute verwechselt. Ist aber nicht so schlimm. Das was ich am anfang mit er/sie angesprochen habe: das war vermutlich wirklich eine Haluzination, hervorgerufen durch das Namensgewirr.
Ansonsten ein Rätsel für die Reverse-Übersetzer hier: In dem Buch ist von "Dünnblatt" die Rede, worauf geschrieben wird. Das wird aber abgegrenz zu "echtem Papier", was eine Rarität ist. Was zum Teufel ist "Dünnblatt"?
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet ABMGW
Vielleicht extrem dünner Papyrus, im Gegensatz zu Handgeschöpftem?
Du lieferst mir immer mehr Gründe, mir das Buch keinesfalls zuzulegen - das mit den Namen kann ich gar nicht ab und so viele Personen brauch ich nicht.
Ich hatte beim Lesen auch Probleme, manche Figuren richtig zuzuordnen. Wie Knochenmann (kein Wunder, dass Dir das Buch gefällt bei all den Knochenmännern darin… ) schrieb, werden Personen mal mit dem Vornamen, mal mit dem Nachnamen, mal mit dem Namen des Hauses, mal mit dem Spitznamen oder Rufnamen bezeichnet. Das gestaltet das Zuordnen vor allem bei etwas farblosereren Charakteren schwierig. Und das Buch hat schon auch Längen, in denen wenig geschieht. Auf der Habenseite stehen eine sehr farbige Fantasy-SF-Hybridwelt und interessante Hauptfiguren. Ich lese jetzt Band 2.
Bin über die "phantastisch! #79" drauf gekommen. Hab leider nur die Übersetzung gelesen.
Auf jeden Fall eine völlig neue Genre-Mischung. Da kann keiner motzen "Och, nicht schon wieder ein Schinken über Nekromanten im Weltall!"
(Davon, dass Gideon und Harrowhark lesbisch sein sollen, hat man nicht viel gemerkt. Muss man eine echte Lesbe sein, um die zarten Andeutungen zu entdecken?)