[Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Übrigens, wo ich über die Story gerade nachdenke: Ich habe sie permanent mit "Das Wort für Welt ist Wald" verwechselt. Mein Fehler. Aber kein schlimmer, wem immer ich damit eine Bären aufgebunden habe: Literarisch ist es kein Verlust gewesen, hoffe ich. Man kann, und sollte eh' alles von LeGuin lesen.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Ehrlich gesag, was macht das für einen Unterschied ob die Bewohner primitiv sind oder nicht? Nicht einmal das macht einen Unterschied für die Geschichte.Teddy hat geschrieben: 9. August 2021 21:58Den Forschern kommt es so vor, als beobachten sie eine sehr primitive Rasse, die kaum kommuniziert und stupide um ein Feuer herumsitzt. In Wirklichkeit sind sie sozial hoch entwickelt und kommunizieren telepathisch, legen nur auf Besitz halt keinerlei Wert. Ich fand diese Wendung am Ende sehr gelungen.Knochenmann hat geschrieben: 9. August 2021 17:30 Aber nochmal, was soll das alles? Was macht das für einen Unterschied ob die Enwohner telephatisch begabt sind oder nicht?
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Das Missverständnis um die Eingeborenen und das Ritual der Passage ist doch ein ganz wesentlicher Bestandteil der Geschichte. Wenn das alles keinen Unterschied macht, könnte man es ja auch ganz weglassen. Dann hätte man aber mMn eine völlig andere Geschichte, die sich auf die Jagt beschränkt.Knochenmann hat geschrieben: 10. August 2021 08:57Ehrlich gesag, was macht das für einen Unterschied ob die Bewohner primitiv sind oder nicht? Nicht einmal das macht einen Unterschied für die Geschichte.Teddy hat geschrieben: 9. August 2021 21:58Den Forschern kommt es so vor, als beobachten sie eine sehr primitive Rasse, die kaum kommuniziert und stupide um ein Feuer herumsitzt. In Wirklichkeit sind sie sozial hoch entwickelt und kommunizieren telepathisch, legen nur auf Besitz halt keinerlei Wert. Ich fand diese Wendung am Ende sehr gelungen.Knochenmann hat geschrieben: 9. August 2021 17:30 Aber nochmal, was soll das alles? Was macht das für einen Unterschied ob die Enwohner telephatisch begabt sind oder nicht?
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Das wichtige Detail an der Geschichte ist das die Bewohner auch Aliens auf dem Planeten sind (deswegen auch das Überleben in der Passage), und die können ja nicht zu Fuss gegangen sein sondern müssen irgendwann mal mit Raumschiffen gelandet sein.
Wenn das so war, dann hätten die Bewoner sich ja zurückentwickeln können, von Raumfahrern zu Nicht-Raumfahrern. Haben sie aber scheinbar nicht, weil sie ja Telephaten sind und eine supertolle kryot-Zivilistaion haben.
Aber Raumschiffe haben sie trozdem nicht mehr.
Meh.
Wenn das so war, dann hätten die Bewoner sich ja zurückentwickeln können, von Raumfahrern zu Nicht-Raumfahrern. Haben sie aber scheinbar nicht, weil sie ja Telephaten sind und eine supertolle kryot-Zivilistaion haben.
Aber Raumschiffe haben sie trozdem nicht mehr.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Wie die Bewohner auf den Planeten gekommen sind, ist nicht Teil der Kurzgeschichte. Ob es sich um eine Splittergruppe von Außenseitern handelt, die ihrer eigenen technologiefreien Weltanschauung folgen wollen, oder um Überlebende einer Katastrophe oder um Ausgesetzte... Es gibt viele Möglichkeiten. Aber das wäre Thema einer anderen Geschichte. Dies ist kein Roman.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Bin diesmal leider sehr spät dran, sorry. Mir hat die Geschichte gut gefallen. Meine Gedanken habt ihr alle schon niedergeschrieben.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Ich hinke etwas hinterher, deshalb nur kurz im Schnelldurchlauf:
Judith Moffet - Tiny Tango
Sehr interessante Geschichte, aber vielleicht mit etwas ZU vielen Themen überladen. Aids, Atomkraft, Sexualität, Außerirdische ... Nicht bei allen davon ist mir die Funktion für die Story klar geworden. Aber insgesamt schon gut geschrieben.
Greg Egan - Liebkosung
Egan entwirft ein auf vielen Ebenen stimmiges Zukunftsbild. Aber inhaltlich ist mir das zu krank. Auf diesen ganzen Psychopathenmist habe ich schon lange keine Lust mehr.
Joe Haldeman - Passagen
Schöne Abenteuergeschichte mit fremdartigen Wesen auf fremdartigem Planeten. Spannend und unterhaltsam, wenn auch nicht übermäßig tiefschürfend - trotz der Wendung am Ende, die ich zwar nett, aber (wie Knochenmann schon schrieb) für die Story gar nicht sooo wichtig fand.
Ich mag außerdem Haldemans lockeren, leicht humorvollen Schreibstil. Hat Spaß gemacht.
Judith Moffet - Tiny Tango
Sehr interessante Geschichte, aber vielleicht mit etwas ZU vielen Themen überladen. Aids, Atomkraft, Sexualität, Außerirdische ... Nicht bei allen davon ist mir die Funktion für die Story klar geworden. Aber insgesamt schon gut geschrieben.
Greg Egan - Liebkosung
Egan entwirft ein auf vielen Ebenen stimmiges Zukunftsbild. Aber inhaltlich ist mir das zu krank. Auf diesen ganzen Psychopathenmist habe ich schon lange keine Lust mehr.
Joe Haldeman - Passagen
Schöne Abenteuergeschichte mit fremdartigen Wesen auf fremdartigem Planeten. Spannend und unterhaltsam, wenn auch nicht übermäßig tiefschürfend - trotz der Wendung am Ende, die ich zwar nett, aber (wie Knochenmann schon schrieb) für die Story gar nicht sooo wichtig fand.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
So, vorletzte Geschichte:
Zum Kilimanscharo von Ian McDonald (1990)
So, die Geschichte wegen der McDonald bekannt wurde: Das Chaga.
Die Erde wird... was? Komische Brocken mit Alien-Biomasse stürzen auf die Erde, ohne Sinn und Verstand. Wo sie landen wandeln sie alles um udn sind als Chaga bekannt. So auch in diesem Buch um den Kilimanscharo (Afrika).
Protagonistin: eine irische Jornalistin, die sich hineinbgegibt in das Gewusel, hinein nach Nairobi, hinnein in die Welt des Post-Kolonialismus, in die Welt der Stammesleute die mit dem Chaga zu leben gelernt haben, in die Welt der Regierungsorganisationen, der Ex-Pads, der Auslandskorrespondenten.
Da muss ich sagen das mich persönlich diese Story stark beeinflusst hat. Davor (und vor dem Roman) war meine Welt, sagen wir, einfacher. Klarer. Mehr schwarz und weiss. Mehr dort und damals.
Für mich hat McDonals ein Bild gezeichnet, das war nicht real, es war realer als meine eigene Realität.
Zum Kilimanscharo von Ian McDonald (1990)
So, die Geschichte wegen der McDonald bekannt wurde: Das Chaga.
Die Erde wird... was? Komische Brocken mit Alien-Biomasse stürzen auf die Erde, ohne Sinn und Verstand. Wo sie landen wandeln sie alles um udn sind als Chaga bekannt. So auch in diesem Buch um den Kilimanscharo (Afrika).
Protagonistin: eine irische Jornalistin, die sich hineinbgegibt in das Gewusel, hinein nach Nairobi, hinnein in die Welt des Post-Kolonialismus, in die Welt der Stammesleute die mit dem Chaga zu leben gelernt haben, in die Welt der Regierungsorganisationen, der Ex-Pads, der Auslandskorrespondenten.
Da muss ich sagen das mich persönlich diese Story stark beeinflusst hat. Davor (und vor dem Roman) war meine Welt, sagen wir, einfacher. Klarer. Mehr schwarz und weiss. Mehr dort und damals.
Für mich hat McDonals ein Bild gezeichnet, das war nicht real, es war realer als meine eigene Realität.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Ich musste beim Lesen der Geschichte sowohl an Auslöschung von Jeff VanderMeer - diese durch Außerirdische veränderte Fauna und Flora - als auch an Joseph Conrads Herz der Finsternis denken. Die Reise ins Herz von etwas Unbekannten, dass einen völlig verändert kann. Ob das Chaga finster, also böse ist, lässt McDonald allerdings offen.
Ich fand die Geschichte sehr gelungen. Sowohl inhaltlich, als auch von der Struktur. Außerdem kann McDonald besser schreiben, als die meisten SF-Autoren, was seine Lektüre allerdings manchmal etwas anstrengender macht. In dieser Geschichte passt aber alles toll zusammen.
Ich fand die Geschichte sehr gelungen. Sowohl inhaltlich, als auch von der Struktur. Außerdem kann McDonald besser schreiben, als die meisten SF-Autoren, was seine Lektüre allerdings manchmal etwas anstrengender macht. In dieser Geschichte passt aber alles toll zusammen.

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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Post-post-SF sozusagen. Grandiose Geschichte. Allein dieses Nairobi... . Kann mir nur die Beschreibung der Stadt, der Menschen und der Institutionen durchlesen und brauche gar keine Handlung extra um völlig begeistert zu sein.
Paolo Bacigalupi hat dann viel später mit "The Win-up Girl" einen ähnlichen Effekt bei mir gehabt.
Ian McDonald hat dieses "fremde Kulturen der Erde" beschreiben später perfektioniert, teilweise sind die Bücher gar nicht mehr (oder sehr spät) auf Deutsch erschienen. Seit er allerdings "Das Lied von Feuer und Eis" auf dem Mond weitererzählt bin ich 'raus. Das ist mir zuviel "Dallas im Weltraum" und mir zu sehr auf eine kommende Verfilmung ausgelegt.
Paolo Bacigalupi hat dann viel später mit "The Win-up Girl" einen ähnlichen Effekt bei mir gehabt.
Ian McDonald hat dieses "fremde Kulturen der Erde" beschreiben später perfektioniert, teilweise sind die Bücher gar nicht mehr (oder sehr spät) auf Deutsch erschienen. Seit er allerdings "Das Lied von Feuer und Eis" auf dem Mond weitererzählt bin ich 'raus. Das ist mir zuviel "Dallas im Weltraum" und mir zu sehr auf eine kommende Verfilmung ausgelegt.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Sehr kreativ, eine originelle Welt, ziemlich abgefahren. Nur den allzu blumigen (sic!) Schreibstil finde ich zugegebenermaßen etwas anstrengend.
Ja, man kann sich gut vorstellen, dass Vandermeer bei seiner Southern Reach - Trilogie so ein bisschen Chaga im Hinterkopf hatte. Oder auch - ein paar Nummern kleiner - Tim Lebbon mit seinem aktuellen Roman "Eden".
Auf jeden Fall etwas Besonderes.
Ja, man kann sich gut vorstellen, dass Vandermeer bei seiner Southern Reach - Trilogie so ein bisschen Chaga im Hinterkopf hatte. Oder auch - ein paar Nummern kleiner - Tim Lebbon mit seinem aktuellen Roman "Eden".
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
"Rosewater" nicht zu vergessen.
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Stimmt. Wenn man so darüber nachdenkt, gibt's da ja doch so einiges. Auf deutsch gab es vor ein paar Jahren mal das "Biom Alpha"-Projekt mit mehreren Romanen von mehreren Autoren (das aber soweit ich weiß nicht so richtig abgeschlossen wurde). Hatte auch eine Menge außerirdische Flora zu bieten.
War McDonald der erste? Oder gab es vorher schon ähnliches?
War McDonald der erste? Oder gab es vorher schon ähnliches?
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
"Kristallwelt", J. G. Ballard, 1966
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Re: [Lesezirkel] Fernes Licht - Kurzgeschichten
Doch, schon irgendwie: Weil das Projekt kommerziell nicht so richtig gezündet ist, wurde die geplante Serie zu einer Trilogie umgebaut. Soweit ich weiß, schließt der dritte Band "BiomAlpha - Der Krieg" die Geschichte ab. (Ich war aber nur an Band 1 als Autor, an Band 2 als Exposator und Lektor beteiligt.)Ender hat geschrieben: 24. August 2021 09:16 Stimmt. Wenn man so darüber nachdenkt, gibt's da ja doch so einiges. Auf deutsch gab es vor ein paar Jahren mal das "Biom Alpha"-Projekt mit mehreren Romanen von mehreren Autoren (das aber soweit ich weiß nicht so richtig abgeschlossen wurde). Hatte auch eine Menge außerirdische Flora zu bieten.