[Film] Denis Villeneuves Dune-Filme

[George Nelson]

Ich kapier's nicht, George Nelson. Wenn du keine SF magst (aber offenbar doch eine Menge Filme dazu kennst, siehe Passengers), dann ist das doch okay. Aber warum willst du die SF pauschal schlechtmachen?

Das stimmt so nicht. Ich mag SF sehr gern, wie man auch an meinen Beiträgen ablesen kann. Weil ich ein SF-Freund bin, kritisiere ich, da ich mir bessere SF wünsche.

Über den Film Passengers hatten wir übrigens bereits in diesem Forum gesprochen. Ich hatte an meinen Beitrag einen Sachbuchhinweis angehängt, was mir einen Tadel von dir eingebracht hat:

viewtopic.php?p=206902#p206902

[Des_Orphan]

[nur leicht off-topic:]

"The Forever War" von Joe Haldeman ist von 1974 und meiner Erinnerung nach wird darin ein Raumkampf recht realistisch geschildert(...)

Das Hauptproblem bei der Raumschlacht ist (nach Prof. Harald Lesch), dass die Raumschiffe - es sei den durch explizite Verabredung - nicht aufeinandertreffen würden (schon gar nicht zufällig)!
Außerdem wäre das Ganze für den Außenstehenden recht reizlos; die Laserstrahlen sieht man nicht und Geräusche sind ebenfalls nicht vorhanden...ach ja, und es wäre (im Raum) so dunkel, dass man außer den in Sekundenbruchteilen explodierenden/implodierenden Raumern absolut nichts sehen würde.
Optisch und akustisch wenig aufregend...

[Doop]

Deshalb finden Raumschlachten ja immer in der Nähe von die Szenerie gut illuminierenden Doppelstersystemen statt!

[George Nelson]

[nur leicht off-topic:]

"The Forever War" von Joe Haldeman ist von 1974 und meiner Erinnerung nach wird darin ein Raumkampf recht realistisch geschildert(...)

Außerdem wäre das Ganze für den Außenstehenden recht reizlos; die Laserstrahlen sieht man nicht und Geräusche sind ebenfalls nicht vorhanden...ach ja, und es wäre (im Raum) so dunkel, dass man außer den in Sekundenbruchteilen explodierenden/implodierenden Raumern absolut nichts sehen würde.
Optisch und akustisch wenig aufregend...

Die Serie "The Expanse" zeigt einige Weltraumgefechte. Das sieht schon sehr gut aus, wie ich finde:

https://www.youtube.com/watch?v=cMGVV_oRUNI

[Des_Orphan]

[nur leicht off-topic:]

"The Forever War" von Joe Haldeman ist von 1974 und meiner Erinnerung nach wird darin ein Raumkampf recht realistisch geschildert(...)

Außerdem wäre das Ganze für den Außenstehenden recht reizlos; die Laserstrahlen sieht man nicht und Geräusche sind ebenfalls nicht vorhanden...ach ja, und es wäre (im Raum) so dunkel, dass man außer den in Sekundenbruchteilen explodierenden/implodierenden Raumern absolut nichts sehen würde.
Optisch und akustisch wenig aufregend...

Die Serie "The Expanse" zeigt einige Weltraumgefechte. Das sieht schon sehr gut aus, wie ich finde:

https://www.youtube.com/watch?v=cMGVV_oRUNI

Wie gesagt: Bei den Außenaufnahmen viel zu laut und hell...

[Flossensauger]

Das Hauptproblem bei der Raumschlacht ist (nach Prof. Harald Lesch), dass die Raumschiffe - es sei den durch explizite Verabredung - nicht aufeinandertreffen würden (schon gar nicht zufällig)!
Außerdem wäre das Ganze für den Außenstehenden recht reizlos; die Laserstrahlen sieht man nicht und Geräusche sind ebenfalls nicht vorhanden...ach ja, und es wäre (im Raum) so dunkel, dass man außer den in Sekundenbruchteilen explodierenden/implodierenden Raumern absolut nichts sehen würde.
Optisch und akustisch wenig aufregend...

Meiner Erinnerung nach wird das im Buch auch (genau?) so beschrieben. Raumtorpedos werden bei halber Lichtgeschwindigkeit erratisch abgefeuert, man kommt wegen der Zeitdilation nach 20 Jahren am Zielort an oder in 5 Minuten und findet halt Trümmer oder-meist- nichts, oder der Torpedo ist noch im Zielanflug, obwohl in der Realzeit schon 10 Jahre Frieden zwischen beiden Parteien herrscht. Gut, es ist sehr lange her, das ich das Buch gelesen habe. Die Problematik dürfte zumindest 'rübergekommen sein.

[Uschi Zietsch]

Über den Film Passengers hatten wir übrigens bereits in diesem Forum gesprochen. Ich hatte an meinen Beitrag einen Sachbuchhinweis angehängt, was mir einen Tadel von dir eingebracht hat:
viewtopic.php?p=206902#p206902

Du hast geschrieben "Buchtipp" und Link, das ist kein Beitrag.

[Uschi Zietsch]

Meiner Erinnerung nach wird das im Buch auch (genau?) so beschrieben. Raumtorpedos werden bei halber Lichtgeschwindigkeit erratisch abgefeuert, man kommt wegen der Zeitdilation nach 20 Jahren am Zielort an oder in 5 Minuten und findet halt Trümmer oder-meist- nichts, oder der Torpedo ist noch im Zielanflug, obwohl in der Realzeit schon 10 Jahre Frieden zwischen beiden Parteien herrscht. Gut, es ist sehr lange her, das ich das Buch gelesen habe. Die Problematik dürfte zumindest 'rübergekommen sein.

Das kann man auch mal machen, in dem Fall passt es eben von der ganzen Thematik her, aber ansonsten - wer will das sehen oder lesen? Also dann lieber Trafalgar im Weltraum.

[Badabumm]

Bei Dune gibt es keine Raumschiffschlachten (jedenfalls am Anfang der Pentalogie), sondern das übliche Fußvolkgemetzel auf einer Planetenoberfläche. Das kann man klassisch filmen. Was überhaupt nie bedacht wird, ist, dass es ohne pflanzliches Grün höchstwahrscheinlich keine atembare Atmosphäre geben würde. Jedenfalls vermutet man, dass freier Sauerstoff ein Anzeichen für Leben ist (Algen, Bakterien meinetwegen) und außerdem die besondere Sauerstoff-Stickstoff-Prozentverteilung, die auf der Erde vorherrscht. Produzieren die Würmer also z.B. freien Sauerstoff..? Wenn Arrakis tatsächlich mal grünes Leben beherbergte und wasserreich war - kann ein Planet so lange Zeit ohne Sauerstofflieferanten seine Atmosphäre stabil halten? Ich habe vergessen, ob Herbert darüber Fakten angegeben hatte...

[Flossensauger]

Das kann man auch mal machen, in dem Fall passt es eben von der ganzen Thematik her, aber ansonsten - wer will das sehen oder lesen? Also dann lieber Trafalgar im Weltraum.

Ich zum Beispiel will das sehen und lesen. Was das mit den Menschen (und Aliens) macht. Was die Anspielung auf unsere Zeit ist. Wie da mit umgegangen wird. Das man als Leser ernstgenommen wird und als Zuseher nicht nur auf den Popcorn-Konsum reduziert wird. Und jeder, der SF lesen oder sehen möchte. Und nicht nur Sci-Fi, was ja scheinbar die dominierende Form aktuell im Business ist.

Sci-Fi ist, merke ich gerade beim tippen eigentlich die Science-Fantasy von einer Seite vorher. Naja, fast. Die letzten guten Raumschlachten habe ich bei Handgranten-Herbert, Rainer Castor und Ian M. Banks gelesen, die sind allerdings tot und Military-SF lese ich aus Prinzip nicht.

[/Dune]

[George Nelson]

Über den Film Passengers hatten wir übrigens bereits in diesem Forum gesprochen. Ich hatte an meinen Beitrag einen Sachbuchhinweis angehängt, was mir einen Tadel von dir eingebracht hat:
viewtopic.php?p=206902#p206902

Du hast geschrieben "Buchtipp" und Link, das ist kein Beitrag.

Mein Beitrag ist direkt darüber. Ich hatte den Buchtipp im Beitrag vergessen und nachgereicht.

[Stormking]

Was überhaupt nie bedacht wird, ist, dass es ohne pflanzliches Grün höchstwahrscheinlich keine atembare Atmosphäre geben würde. Jedenfalls vermutet man, dass freier Sauerstoff ein Anzeichen für Leben ist (Algen, Bakterien meinetwegen) und außerdem die besondere Sauerstoff-Stickstoff-Prozentverteilung, die auf der Erde vorherrscht. Produzieren die Würmer also z.B. freien Sauerstoff..?

Ja, das wird in einem der ersten drei Bücher (ich tippe auf die "Kinder des Wüstenplaneten") explizit so gesagt.

[Stormking]

Das stimmt so nicht. Ich mag SF sehr gern, wie man auch an meinen Beiträgen ablesen kann. Weil ich ein SF-Freund bin, kritisiere ich, da ich mir bessere SF wünsche.

Das Problem ist in meinen Augen, daß Du Science Fiction auf Hard Science Fiction reduzierst und dann mit diesem Anspruch an ein Werk herangehst, welches sich genau am anderen Ende des Spektrums befindet. Bei Herbert geht es aber nicht um die Plausibilität der beschriebenen Technologien, sondern um die Plausibilität der beschriebenen Politik.

Er wollte Zweikämpfe Mann gegen Mann, deshalb gibt es bei ihm die Körperschilde mit den beschriebenen Eigenschaften sowie sie Schild-Lasgun-Interaktion und die Große Konvention. Diese drei Dinge zusammen machen den Einsatz moderner und futuristischer Waffen in seiner Welt unpraktikabel.

Er wollte gar keine Raumschlachten, deshalb gibt es das Monopol der Gilde auf die Raumfahrt, welche ebendies effektiv unterbindet.

Er wollte keine Computer, weswegen diese geächtet sind und speziell zu diesem Zweck über Jahrtausende gezüchtete und dazu noch speziell ausgebildete Menschen deren Aufgaben übernehmen.

[lapismont]

Ich kann George Nelsons Grundproblem nachvollziehen, mir geht es ähnlich mit den Marvel-Superheldenfilmen. Da fehlt mir ein grundlegendes Verständnis, sodass für mich auch Endgame ein schrecklicher Film war.
Wenn man bestimmte Grundannahmen nicht nachvollziehen kann oder nicht vertritt, is es auch schwer, den darauf aufbauenden Plot zu würdigen.
Das kommt immer mal wieder vor.

[Doop]

Er wollte keine Computer, weswegen diese geächtet sind und speziell zu diesem Zweck über Jahrtausende gezüchtete und dazu noch speziell ausgebildete Menschen deren Aufgaben übernehmen.

Was im Übrigen die Zeitlosigkeit von "Dune" erst ermöglicht hat. Man stelle sich vor, Herbert hätte die Vorstellungen von der Entwicklung von Computern aus den späten 60er Jahren in "Dune" einfließen lassen. Das wäre in der Hinsicht heute ziemlich altmodische SF.

Aber dadurch, dass er eine Welt beschreibt, in der künstliche Intelligenz und Computer aufgrund von Butler Jihad verboten und tabu sind, ist diese Zukunft viel nachvollziehbarer für uns im 21. Jahrhundert als eine Welt mit Computern, die nicht über ein Internet vernetzt sind und die so groß sind wie Schränke. Und dass Herbert dann noch Themen wie Ökologie und religiösen Fanatismus in den Mittelpunkt der Geschichte stellt, macht das ganze erstaunlich tagesaktuell.