Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Science Fiction in Buchform
Fjunch-Klick
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

Kategorie 1: Robert Jordan - Drohende Schatten

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Besser, als ich es vom gekürzten Hörbuch her in Erinnerung hatte. Lesen lohnt sich halt doch manchmal ;) Ich denke, die Reihe werde ich gelegentlich weiter lesen.

[x] ein Buch aus der auf Tor-Online veröffentlichten Liste "Die 100 besten Fantasy-Bücher aller Zeiten" | Robert Jordan - Drohende Schatten
[x] ein Roman aus dem neu aufgelegten Phantastik-Programm des Panini Verlags | Lina Rather - Schwestern des ewigen Schwarz
[x] eine Science-Fiction - Neuerscheinung aus dem Herbst 2021 | Sven Haupt - Stille zwischen den Sternen
[x] ein Buch mit einem (überwiegend) gelben Cover | Terry Pratchett - Kleine freie Männer
[] ein Buch, das für den Vincent Preis 2020/2021 in der Kategorie "Internationales Literaturwerk" relevant ist
[x] ein Buch, dessen Titel eine ZAHL enthält | Nils Westerboer - Athos 2643
[x] ein Buch aus der von mir frei erfundenen und nach persönlichem Ermessen erstellten Übersicht "Moderne SF-Klassiker"| Colson Whitehead - Underground Railroad
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Ender
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von Ender »

Kollege Fjunch-Klick will wohl in diesem Jahr einen Geschwindigkeitsrekord aufstellen :wink:


Aber ich war auch nicht ganz untätig:
3.) eine Science-Fiction - Neuerscheinung aus dem Herbst 2021
Bethany Clift - Die Letzte macht das Licht aus
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Kurz nach Corona wird die Menschheit von einer neuen Seuche heimgesucht, doch diese ist noch viel dramatischer: die Erkrankten sterben bereits nach sechs Tagen und das Virus ist dermaßen ansteckend, dass es in kürzester Zeit tatsächlich alle erwischt! Nun gut - alle bis auf eine, und das ist demnach die Ich-Erzählerin, die nun in einer schlagartig leer gewordenen Welt klarkommen muss. Im Roman wechseln sich ihre Erlebnisberichte aus dieser Horror-Umgebung mit Erinnerungen an ihr früheres Leben ab. Die Idee dahinter ist ganz offensichtlich, zu zeigen, wie sie auf diese Weise nach und nach zu sich selbst findet.
Die erste Hälfte und überhaupt weite Teile des Buchs fand ich sehr gelungen: Wie schnell und unausweichlich die Krankheit um sich greift, wie überall die Menschen sterben und was das für eine täglich leerer werdende Welt bedeutet ist ebenso interessant beschrieben wie die ersten Versuche der Protagonistin, sich inmitten dieses Schocks irgendwie zurechtzufinden. Zu überleben, ohne wahnsinnig zu werden.
Auch der Stil hat mir gut gefallen: Eine direkte, klare, geradlinige Sprache ohne übertriebenen Zynismus.

Später wird es dann aber aus verschiedenen Gründen immer mühsamer:
Viele unsympathische Menschen (also in den Rückblenden. Wo auch sonst?). Die Protagonistin stellt sich konsequent dämlich an und lernt auch offenbar niemals dazu. "Überraschender" Twist, den man schon von weitem kommen sieht. Außerdem geraten in diesem Buch sämtliche Zeit- oder Entfernungsangaben irgendwie durcheinander: Da fährt sie von morgens bis abends mit dem Auto nonstop über völlig freie Straßen, ist aber für ein paar hundert Kilometer eine komplette Woche unterwegs. Oder sie schneit in allerkürzester Zeit ein, quasi unbemerkt (im Auto fahrend!) und so dermaßen tief, dass sie das Haus wochenlang nicht verlassen kann. Anschließend taut diese ganze meterhohe Schneepracht innerhalb von einer einzigen Nacht komplett und rückstandslos auf. Oder: Binnen weniger Wochen wird sie erst drogensüchtig, macht dann einen qualvollen Entzug durch und ist schließlich wieder clean. Das ging flott. Strom- und Wasserversorgung funktionieren lange nach dem Verschwinden der Menschen in vielen Gegenden seltsamerweise immer noch, gleichzeitig sind aber bereits nach drei Monaten erste Brücken verfallen und "normale" Tiere zu mordlustigen Bestien mutiert. Das passt alles vorne und hinten nicht zusammen.

Das Ende fand ich dann zwar wieder recht gut gelungen, allerdings konnte es die zahlreichen Schwächen auch nicht mehr wettmachen.
Alles in allem also keine Zeitverschwendung, aber es hätte besser sein können.



[ ] Buch aus "Die 100 besten Fantasy-Bücher aller Zeiten"
[ ] Roman vom Panini Verlag
[X] SF-Neuerscheinung Herbst 2021 | Bethany Clift - Die Letzte macht das Licht aus
[ ] Buch mit gelbem Cover
[X] Vincent Preis 2020/21, Kategorie "International" | Brian Hodge - Ich hole dir die Vögel vom Himmel
[ ] Buch dessen Titel eine Zahl enthält
[ ] Moderner SF-Klassiker
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

Ender hat geschrieben: 23. März 2022 20:33 Kollege Fjunch-Klick will wohl in diesem Jahr einen Geschwindigkeitsrekord aufstellen :wink:

Das ist nicht beabsichtigt. Zufällig lagen sowohl Erscheinungstermine konzentriert jetzt im Frühjahr als auch passende Titel des SuB parat. Der letzte Titel wird noch etwas hinausgeschoben.
Ender hat geschrieben:
Aber ich war auch nicht ganz untätig:
Bethany Clift - Die Letzte macht das Licht aus
Hatte ich letztens Positives von gehört. Dein Eindruck vom ersten Teil schließt sich dem an, aber die Quälerei danach hätte mich völlig genervt, so wie du das beschreibst.
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Uschi Zietsch
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Ich bin auch ein Stückchen weitergekommen, auch krankheitsbedingt. Bin zwar nicht positiv, liege aber trotzdem flach.
Kategorie 6, Buch mit Zahl.

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Wieder mal ein Debüt. Und ein hammergeiles Buch, ich kann es nicht anders sagen. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Wieder mal in Ich und Präsens, aber das muss so sein und zieht einen sofort rein.
Im Prinzip ist es ein Kammerstück, nur zwei Orte spielen eine Rolle, auch die Zahl der Beteiligten ist sehr begrenzt. Und trotzdem ist nichts wiederkehrend, und vor allem ist es absolut originell, sowas hab ich bisher noch nicht gelesen.

Es wurde festgestellt, dass wir in einem Multiversum leben, und ein Genie - ähnelt sehr Adrian Veidt - hat die Möglichkeit gefunden, zu den anderen Welten zu "traversen". Allerdings funktioniert das nur, wenn man dort schon gestorben ist, ansonsten ist das ein sehr unerfreulicher Tod sofort nach der Ankunft. Von den anderen Welten werden Informationen und Ressourcen (Erze etc) bezogen.
Es gibt zwei Orte, Ashtown und Wiley City, in jeder Welt, auf die unsere Cara reist. Ashtown, klar, liegt im verseuchten Ödland, Wiley City verbirgt sich hinter hohen Mauern und strotzt vor Reichtum und Gesundheit.
Als Traverser werden häufig Loser losgeschickt, solange man nicht die genauen Folgen dieses Vorgangs kennt. Hier hakt unsere Ich-Erzählerin ein, die aus dem Bodensatz stammt aber eine echte Kämpferin ist.
Sie erzählt, wie das so ist mit dem Traversen, was ihr dabei widerfährt - und erzählt vor allem von ihrer desaströsen Beziehung zu dem sadistischen "Blutkaiser" der Ödlande, der sie auf mehreren Welten umgebracht hat, und ihrer Verehrung gegenüber dem Genie und Menschenfreund Adam Bosch, der von "Erde 0" aus alles in die Wege geleitet hat.

Und so tut sich nach und nach ein Geflecht auf, das in immer tiefere Abgründe reicht und in einen furiosen Showdown mündet, der ein bisschen an "V" erinnert. Und das wichtigste: Es geht gut, also versöhnlich, aus.

(Übrigens wurde gegendert, aber irgendwann hab ich das überlesen. Dazu ist die Geschichte einfach zu gut erzählt.)

Ganz klare Empfehlung!

[X] 1. 100 beste Fantasy-Bücher aller Zeiten: Terry Pratchett, Einfach göttlich
[] 2. Panini Verlag:
[] 3. SF Herbst 2021:
[X] 4. Gelbes Cover: Jodi Taylor, Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv
[] 5. Vincent Preis Liste:
[X] 6. Buch mit Zahl: Micaia Johnson, Erde 0
[] 7. Moderne SF-Klassiker:
:bier:
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 24. März 2022 17:52

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Wieder mal ein Debüt. Und ein hammergeiles Buch,
Ich freue mich immer wie Bolle, wenn jemand von euch meine Einschätzung teilt - und dann auch noch in so treffende Worte fasst :D
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

PS bedenke den KLP ;)
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Teddy
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Sechste Kategorie: Ein Buch, dessen Titel eine ZAHL enthält

Ursula K. Le Guin - Das zehnte Jahr

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Früher Roman von Le Guin, der im Hainish-Universum spielt. Eine Kolonie der Menschen, die von der Liga der Welten abgeschnitten wurde, muss sich mit eingeborenen Menschen (es wird nicht erwähnt, inwieweit beide Parteien von den Hainish abstammen) zusammenraufen, um sich gegen eine dritte Partei eingeborenen Menschen zur Wehr zu setzen. Der Roman spielt zum Einbruch des Winters auf dem Planeten, der eine stark elliptische Bahn hat, sodass ein Jahr 60 Erdenjahren entspricht.
Spannender Roman, der für Le Guin-Verhältnisse erstaunlich Actionreich ist, aber ebenfalls Themen wie das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen, Fremdenfeindlichkeit und Identität behandelt. Ich hatte etwas Sorge, dass es sich hier um ein eher belangloses Frühwerk handelt, wurde aber eines Besseren belehrt. Das zehnte Jahr ist ein lesenswerter Roman.



[ ] ein Buch aus der auf Tor-Online veröffentlichten Liste "Die 100 besten Fantasy-Bücher aller Zeiten"
[ ] ein Roman aus dem neu aufgelegten Phantastik-Programm des Panini Verlags
[ ] eine Science-Fiction - Neuerscheinung aus dem Herbst 2021
[X] ein Buch mit einem (überwiegend) gelben Cover | Karen Joy Fowler - Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke
[X] ein Buch, das für den Vincent Preis 2020/2021 in der Kategorie "Internationales Literaturwerk" relevant ist | Michelle Paver - Teufelsnacht
[X] ein Buch, dessen Titel eine ZAHL enthält | Ursula K. Le Guin - Das zehnte Jahr
[ ] ein Buch aus der von mir frei erfundenen und nach persönlichem Ermessen erstellten Übersicht "Moderne SF-Klassiker"
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Nächstes Buch (hat auch seine Vorteile, wenn man krank ist und fast nix machen kann außer lesen)
Kategorie 3, SF-Herbst 2021
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Momentan steht es drei Autorinnen zu einer Legende. :beanie: Diesmal ist es eine deutsche Autorin.

Wir leben in einer theokratischen Nahrungsmitteldiktatur. Auf Vertikalfarmen werden Pflanzen und Tiere gezüchtet und die Erträge mit strengstens rationierten Lebensmittelbons rationiert (ja das ist eine Dopplung, es wird zweimal rationiert), sodass der überwiegende Teil des Volkes hübsch unterernährt ist. Wer auf diesen Farmen arbeitet, darf nicht einfach wieder gehen. Unsere Heldin, eine Taxifahrerin mit einer Reparatur-KI (genannt Fergus), die sich weigert, nach Erledigung zu verschwinden und seither auf dem Beifahrersitz herumflimmert, großer James Cagney-Fan ist und sich Sprüche dreschend weiterentwickelt, soll einen kurzen Frachttransport (also keinen Menschen) erledigen, was sie beinahe das Leben kostet. Damit stolpert sie unbeabsichtigt in eine Verschwörung hinein, deren Ausmaße immer größer werden, je tiefer sie darin versinkt.

Ich hatte ja ein paar Befürchtungen nach dem überragenden Erde 0, aber hallo, Born kann sich sehr gut danach sehen lassen. Man kommt zwar sehr schnell der Lösung auf die Spur, das macht aber nichts, es ist wie bei Columbo: wie schaffen es unsere Helden zum Ziel?
Spannung und Action von der ersten bis zur letzten Seite, sehr schön gezeichnete Charaktere, gute Interaktionen, politische und kirchliche Intrigen, und natürlich Fergus. Das hat so richtig Spaß gemacht und das ist auch der Grund, warum ich damit schon fertig bin (360 Seiten).

4 von 7 waren bisher ein voller Erfolg!

[X] 1. 100 beste Fantasy-Bücher aller Zeiten: Terry Pratchett, Einfach göttlich
[] 2. Panini Verlag:
[X] 3. SF Herbst 2021: Kris Brynn, Born
[X] 4. Gelbes Cover: Jodi Taylor, Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv
[] 5. Vincent Preis Liste:
[X] 6. Buch mit Zahl: Micaia Johnson, Erde 0
[] 7. Moderne SF-Klassiker:
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von Ender »

Fjunch-Klick hat geschrieben: 24. März 2022 18:05
Uschi Zietsch hat geschrieben: 24. März 2022 17:52

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Wieder mal ein Debüt. Und ein hammergeiles Buch,
Ich freue mich immer wie Bolle, wenn jemand von euch meine Einschätzung teilt - und dann auch noch in so treffende Worte fasst :D
Ich hab's als Hörbuch gehört und mir hat es auch sehr gut gefallen.
Mal schauen, ob ich für die Buch-mit-Zahl-Kategorie noch etwas anderes finde. Es soll hier ja möglichst abwechslungsreich zugehen (und außerdem: was bliebe mir nach Uschis Besprechung noch zu sagen?)
Aber eurer Empfehlung für "Erde 0" kann ich mich auf jeden Fall schon mal anschließen.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von Helli-S »

So, der nächste ist durch, Titel mit Zahl: NILS WESTERBOER - ATHOS 2643

Ich muss mich den Lobeshymnen anschließen. Dies ist kein Buch, was ich beim ersten Lesen komplett erfassen kann, sondern das kommt direkt wieder auf den SuB. Der Ideenkomplex um KI und Menschen erreicht hier eine Dimension, die mir so noch nicht untergekommen sind. Absolut lesenswert, aber nichts für nebenbei auf dem Sofa.

[x] aus: "Die 100 besten Fantasy-Bücher aller Zeiten": C. J. Cherryh - Das Tor von Ivrel
[x] aus: Phantastik/Panini: K. J. Parker - 16 Wege, eine befestigte Stadt zu verteidigen
[x] aus: SF-NE Herbst 2021: K. Brynn - Born; J. Montemurri - Der Koloss aus dem Orbit
[x] gelbes Cover: M. Ruff - G.A.S
[x] für: Vincent Preis 2020/2021: Piranesi
-> [x] Titel mit ZAHL: N. Westerboer - Athos 2643
[] aus: "Moderne SF-Klassiker": Cixin Li - Trisolaris Band 2/3
Viele Grüße, Helli


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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von aquarius »

J.R.R. Tolkien: Der Hobbit
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Über die Reise des Titelhelden Bilbo Beutlin werde ich keine Inhaltsangabe zu machen, wohl jeder in diesem Forum hat wohl schon das Buch gelesen oder die Film-Trilogie gesehen. Obwohl es eher ein Kinder- oder Jugendbuch ist, wurde es zurecht ein Klassiker des Genres und ist zusammen mit der "Herr der Ringe"-Trilogie eine Inspiration für einen Großteil des Fantasy-Genres.
Auch wenn es schon über 80 Jahre alt ist (gut, die Übersetzung ist neuer), lässt sich das Buch immer noch gut und gerne lesen.

[x] 1. 100 beste Fantasy-Bücher aller Zeiten - J.R.R. Tolkien: Der Hobbit
[ ] 2. Panini Verlag
[ ] 3. Neu im Herbst 2021
[x] 4. Gelbes Cover - Tom Hillenbrand: Drohnenland
[ ] 5. Kandidat Vincent Preis
[ ] 6. Titel mit Zahl
[ ] 7. Moderne SF-Klassiker
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von aquarius »

Phillip P. Peterson - Universum
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Ein Raumschiff bleibt im Hyperraum hängen und schafft es erst nach großen Mühen, wieder in das normale Universum zurückzukehren. Leider sind dort mittlerweile viele Phantastilliarden Jahre vergangen, im immer weiter ausdehnenden Universum gibt es keine Sterne und Planeten mehr. Die Protagonisten sind dem Hungertod geweiht, wenn sie es nicht schaffen, eine Lösung zu finden.

Das erste Viertel des Romans ist recht zäh, während die ganzen Protagonisten vorgestellt werden. Als dann das Unglück passiert, drückt der Autor mächtig auf's Gas und die Handlung kommt in Schwung. Kurz vor Romanende scheint die Luft etwas auszugehen, aber dann kriegt die Handlung gerade noch rechtzeitig die Kurve.

Die Stärke des Autors liegt eher auf der technischen Seite und nicht so sehr auf der Charakterisierung der Figuren. Der Roman wird auch nicht auf der Liste "Moderne SF-Klassiker" oder "100 beste Science Fiction Bücher" auftauchen, aber ab dem Hängenbleiben im Hyperraum hat er mich doch gut unterhalten.

[x] 1. 100 beste Fantasy-Bücher aller Zeiten - J.R.R. Tolkien: Der Hobbit
[ ] 2. Panini Verlag
[x] 3. Neu im Herbst 2021 - Phillip P. Peterson: Universum
[x] 4. Gelbes Cover - Tom Hillenbrand: Drohnenland
[ ] 5. Kandidat Vincent Preis
[ ] 6. Titel mit Zahl
[ ] 7. Moderne SF-Klassiker
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von aquarius »

Paolo Bacigalupi: Biokrieg
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Die fossilen Rohstoffe sind aufgebraucht, die meisten Nahrungspflanzen sind durch Seuchen und Krankheiten ausgestorben, die Meeresspiegel gestiegen. Viele aktuelle Entwicklungen hat der Autor in die nahe Zukunft extrapoliert und eine atemberaubende Dystopie geschaffen.

Im Thailand der nahen Zukunft versuchen westliche Geschäftsmänner, chinesische Flüchtlinge, einheimische Polizisten und Politiker sowie das japanische Aufziehmädchen (eine künstlich gezüchtete Menschenart) zu überleben und ihren Geschäften nachzugehen. Die großen Nahrungsmittel-Konzerne sind auf der Jagd nach der Gensamenbank der Thailänder, die noch unverseuchte Pflanzensamen enthält.

Das Buch liegt schon viele Jahre weit oben auf meinem SUB, wahrscheinlich hatte ich es bisher nicht gelesen, weil die Raumschiffdichte ziemlich gering ist. Der Roman hat verdienterweise zahlreiche Preise abgeräumt. Hier liest man nicht einfach ein Buch, man taucht jedes Mal in eine schwüle stickige tropische Atmosphäre ein. Hier auch ein Lob an die Übersetzer Hannes Riffel und Dorothea Kallfass. Climate Fiction at its best, ich bin begeistert!

[x] 1. 100 beste Fantasy-Bücher aller Zeiten - J.R.R. Tolkien: Der Hobbit
[ ] 2. Panini Verlag
[x] 3. Neu im Herbst 2021 - Phillip P. Peterson: Universum
[x] 4. Gelbes Cover - Tom Hillenbrand: Drohnenland
[ ] 5. Kandidat Vincent Preis
[ ] 6. Titel mit Zahl
[x] 7. Moderne SF-Klassiker - Paolo Bacigalupi: Biokrieg
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

Biokrieg hat mich ebenfalls sehr gefesselt. Tolles Buch!
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2022

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Kategorie 5, Vincent Preis
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Phantastik ist in der Geschichte nicht enthalten - eine Gruselstory ohne echte Dämonen, Geister & Co. Nun gut, die Geschichte mit dem Seegras wurde nicht geklärt und könnte übernatürlich sein.
Vielmehr ist es das Psychogramm eines typischen Patriarchen der britischen Gesellschaft, der zudem Narzisst und Misogynist ist. Sein Verhalten verursacht den Tod seiner Frau und treibt seine Tochter in den Hass, die seine düsteren Geheimnisse erfährt, indem sie heimlich seine Tagebücher liest. Schon in seiner frühen Kindheit begeht der Vater einen folgenschweren Fehler, an dem er, kindliches Alter hin oder her, tatsächlich Schuld trägt, sich aber weigert, diese einzusehen. Stattdessen trägt er die Last mit sich, die ihn unweigerlich eines Tages in den Wahnsinn treibt, vorangetrieben durch seine gerade mal vierzehnjährige Tochter.
Die Tochter wird von allen alleingelassen, obwohl sie um Hilfe bittet, wird sie abgewiesen-klar, sie ist ein Mädchen, ihr droht sogar die Zwangseinweisung wegen Hysterie. Hat man damals ja sehr gern mit unbequemen Frauen gemacht und sie entsetzlichen Folterungen ausgesetzt.
Weil ihr niemand zuhört, kostet es Menschenleben, bis endlich der inzwischen zum narzisstischen Psychopathen gewordene Vater dahin kommt, wo er hingehört.

Ja, das ist auch schon wieder eine Dopplung und mein nächstes Buch wird es auch sein, aber das war diesmal kaum vermeidbar ;-)

Das Buch ist spannend, gruslig und dramatisch, hat mir wegen der Fixierung auf die Psychogramme und wegen des Kampfes der Tochter gegen den übermächtigen Vater sehr gut gefallen.

Noch kleines PS: Ich musste das Buch nochmal kaufen, weil ich es irgendwo beim Tierarzt verloren hab, zusammen mit Littles neuem Termin, und weil ich schon zu weit war, um was anderes anzufangen (außerdem wollte ich wissen, wie es weitergeht)

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