Der "Liest zur Zeit" Thread
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- Liest zur Zeit: Neil Sharpson - Ecce Machina. Die Seele der Maschine
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Kevin Hearne - Do Not Eat!
Ganz witzige kleine Alien-Entführungs-Novelle, die schwarzhumorig-spaßig beginnt und später in überraschend heftigen Splatter ausartet. Ich freue mich ja, wenn hin und wieder auch mal Novellen übersetzt und veröffentlicht werden, aber für knapp 130 Seiten 16 (Print) bzw. 14 Euro (E-Book) zu verlangen, ist für einen Großverlag schon wirklich frech. (Um das Buch zu füllen, wurden dann nochmal 40 Seiten Leseprobe aus einem Fantasyroman von Hearne drangeklatscht.)
Deshalb, und weil die Story zwar durchaus unterhaltsam, aber doch recht substanzlos und nichts besonderes ist, würde ich nicht unbedingt zum Kauf raten.
Philip Kerr - 1984.4
Dieses (Jugend)Buch wollte ich eigentlich für die Lesechallenge, Kategorie "Titel mit einer Zahl", verwenden. Doch es kam anders.
Der Roman soll - der Titel lässt es erahnen - auf Orwells Klassiker aufbauen. Leider tut er das auf wenig originelle Art: Viele Elemente aus sattsam bekannten Dystopien wurden ohne nennenswerte eigene Ideen einfach übernommen (Überwachungsstaat, Diktatur, allmächtiger Führer). Manches war mir einfach allzu schlicht (Kinder/Jugendliche werden ausgebildet, um als Maßnahme gegen die Überbevölkerung alte Leute zu töten), die "Anspielungen" bzw. "Hommage" an "1984" und andere Klassiker allzu simpel: Ein Protagonist heißt Tony Burgess (wie der Autor von "Uhrwerk Orange"), der BIG BROTHER heißt hier so wie die Hauptfigur aus "1984" usw.
Auch der Schreibstil war recht einfach gehalten. Zu allem Überfluss drohte das Ganze dann auch noch in Richtung einer kitschigen Teenie-Romanze abzudriften.
Ich hab's abgebrochen. Zählt also nicht.
Max Barry - Providence
Doch es gibt auch Gutes zu berichten: Diese Geschichte über den Kampf gegen Aliens mittels KI-gesteuerter High-Tech-Raumschiffe und ihrer der bloßen Staffage dienenden menschlichen Crew hat mir viel Spaß gemacht!
Eine etwas ausführlichere Betrachtung gibt's HIER.
Ganz witzige kleine Alien-Entführungs-Novelle, die schwarzhumorig-spaßig beginnt und später in überraschend heftigen Splatter ausartet. Ich freue mich ja, wenn hin und wieder auch mal Novellen übersetzt und veröffentlicht werden, aber für knapp 130 Seiten 16 (Print) bzw. 14 Euro (E-Book) zu verlangen, ist für einen Großverlag schon wirklich frech. (Um das Buch zu füllen, wurden dann nochmal 40 Seiten Leseprobe aus einem Fantasyroman von Hearne drangeklatscht.)
Deshalb, und weil die Story zwar durchaus unterhaltsam, aber doch recht substanzlos und nichts besonderes ist, würde ich nicht unbedingt zum Kauf raten.
Philip Kerr - 1984.4
Dieses (Jugend)Buch wollte ich eigentlich für die Lesechallenge, Kategorie "Titel mit einer Zahl", verwenden. Doch es kam anders.
Der Roman soll - der Titel lässt es erahnen - auf Orwells Klassiker aufbauen. Leider tut er das auf wenig originelle Art: Viele Elemente aus sattsam bekannten Dystopien wurden ohne nennenswerte eigene Ideen einfach übernommen (Überwachungsstaat, Diktatur, allmächtiger Führer). Manches war mir einfach allzu schlicht (Kinder/Jugendliche werden ausgebildet, um als Maßnahme gegen die Überbevölkerung alte Leute zu töten), die "Anspielungen" bzw. "Hommage" an "1984" und andere Klassiker allzu simpel: Ein Protagonist heißt Tony Burgess (wie der Autor von "Uhrwerk Orange"), der BIG BROTHER heißt hier so wie die Hauptfigur aus "1984" usw.
Auch der Schreibstil war recht einfach gehalten. Zu allem Überfluss drohte das Ganze dann auch noch in Richtung einer kitschigen Teenie-Romanze abzudriften.
Ich hab's abgebrochen. Zählt also nicht.
Max Barry - Providence
Doch es gibt auch Gutes zu berichten: Diese Geschichte über den Kampf gegen Aliens mittels KI-gesteuerter High-Tech-Raumschiffe und ihrer der bloßen Staffage dienenden menschlichen Crew hat mir viel Spaß gemacht!
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Abgeschlossen mit „Imperium“ habe ich Ann Leckies Trilogie um Künstliche Intelligenzen und bin immer noch sehr angetan. Aber kann auch mal jemand Kaffee trinken und das zu einem wesentlichen Handlungsdetail machen?
Ebenso mit Blicke windwärts das Kultur-Universum beendet. Dieser für mich letzte Teil war zwar abschließend sehr gut, aber er bleibt doch durch einige Längen mit Umfeld Beschreibungen deutlich hinter anderen Bänden zurück.
Ebenso mit Blicke windwärts das Kultur-Universum beendet. Dieser für mich letzte Teil war zwar abschließend sehr gut, aber er bleibt doch durch einige Längen mit Umfeld Beschreibungen deutlich hinter anderen Bänden zurück.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Von Max Barry hab ich Logoland und Lexicon gelesen. Beide Werke sind inhaltlich und im stilistisch sehr unterschiedlich. Was sie eint ist, dass beide Stories sehr originell und richtig gut sind.Ender hat geschrieben: ↑10. August 2022 10:05
Max Barry - Providence
Doch es gibt auch Gutes zu berichten: Diese Geschichte über den Kampf gegen Aliens mittels KI-gesteuerter High-Tech-Raumschiffe und ihrer der bloßen Staffage dienenden menschlichen Crew hat mir viel Spaß gemacht!
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Lese zur Zeit:
Tade Thompson - Fern vom Licht des Himmels
Davor:
Laura Purcell - Das Korsett
Pierce Brown - Red Rising
Emily St John Mandel - Das Licht der letzten Tage
Eoin Colfer - Hinterher ist man immer tot
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Greg Dean - Step by step to standup comedy
Judy Carter - Standup Comedy/The Comedy bible
Da ich nach dem Ansehen diverser deutscher Comedians und mehrerer Shows von Dave Chapelle auf Netflix mal wissen wollte, woher eigentlich die Unterschiede zwischen deutscher und amerikanischer Standup Comedy kommen, habe ich mir mal diverse Lehrbücher besorgt und durchgeackert. Eigentlich hätte ich gerne mehr zur Geschichte dieses Genres gelesen, aber abseits diverser Biografien habe ich dazu nicht viel finden können. So habe ich zumindest einen Einblick in das Handwerk des komödiantischen Schreibens und auch die geschäftliche Seite der Comedy erhalten.
Stephen Hunt - Das Königreich jenseits der Wellen
Dies ist die Fortsetzung des Romans "Das Königreich der Lüfte", einem Wälzer aus dem Steampunk-Bereich, den ich vor einigen Jahren sehr unterhaltsam fand. Dieses Buch hier dagegen fand ich langweilig, denn es ist langatmig und kommt nicht zu Potte und Hunt wirft mit lauter erfundenen Begriffen um sich, die er nie richtig erklärt.
Judy Carter - Standup Comedy/The Comedy bible
Da ich nach dem Ansehen diverser deutscher Comedians und mehrerer Shows von Dave Chapelle auf Netflix mal wissen wollte, woher eigentlich die Unterschiede zwischen deutscher und amerikanischer Standup Comedy kommen, habe ich mir mal diverse Lehrbücher besorgt und durchgeackert. Eigentlich hätte ich gerne mehr zur Geschichte dieses Genres gelesen, aber abseits diverser Biografien habe ich dazu nicht viel finden können. So habe ich zumindest einen Einblick in das Handwerk des komödiantischen Schreibens und auch die geschäftliche Seite der Comedy erhalten.
Stephen Hunt - Das Königreich jenseits der Wellen
Dies ist die Fortsetzung des Romans "Das Königreich der Lüfte", einem Wälzer aus dem Steampunk-Bereich, den ich vor einigen Jahren sehr unterhaltsam fand. Dieses Buch hier dagegen fand ich langweilig, denn es ist langatmig und kommt nicht zu Potte und Hunt wirft mit lauter erfundenen Begriffen um sich, die er nie richtig erklärt.
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Annika Brockschmidt - Amerikas Gotteskrieger
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Mit "Naokos Lächeln" habe ich mal wieder einen Roman von Haruki Murakami gelesen, der hier auch schon besprochen wurde. Mir hat er so mittel gefallen, ich fand ihn recht trist und die ausufernden Monologe und Briefe der Protagonisten haben mir nicht sonderlich gefallen.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ich finde auch, dass Murakami extrem geschwätzig und schwafelig geworden ist. Ich bin mit ihm durch. Tristes kann ich aktuell sowieso nicht brauchen, was in der Welt gerade los ist, ist trist genug.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Hab ich schon ewig am Kindle herumliegen, sollte ich auch mal lesen, aber das gild für viele Dinge.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Naja, das Buch ist schon recht alt, 1987 in Japan und 1991 in Deutschland veröffentlicht, sagt Wikipedia. Insofern ist Geschwätzigkeit wohl etwas, das er auch damals schon hin und wieder konnte. Ist jetzt auch nicht sooo schlimm, aber halt in einem recht dünnen Roman schon auffällig.Uschi Zietsch hat geschrieben: ↑17. August 2022 08:19 Ich finde auch, dass Murakami extrem geschwätzig und schwafelig geworden ist. Ich bin mit ihm durch. Tristes kann ich aktuell sowieso nicht brauchen, was in der Welt gerade los ist, ist trist genug.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ach so, das weiß ich gar nicht, dass es eher ein Frühwerk ist. Na gut, dann hat er damals auch schon dazu geneigt.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Unter diesen Umständen solltest du zuerst Logoland lesen. Das ist ziemlich kurz und man ist sehr schnell durch. Total schräg und kurzweilig. Ich musste beim lesen mehrfach laut lachen. Nicht schmunzeln, nicht grinsen sondern richtig lachen. Das will was heißen.Knochenmann hat geschrieben: ↑17. August 2022 08:45Hab ich schon ewig am Kindle herumliegen, sollte ich auch mal lesen, aber das gild für viele Dinge.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Hab ich doch schon längst!
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ach so, ich dachte dein Kommentar bezieht sich auf beide Bücher.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Und jetzt auch fertig mit "Qualityland 2.0" von Marc-Uwe Kling. Hat mir wieder gut gefallen, ist etwas konzentrierter in der Handlung und daher von der Struktur her auch eher ein Roman als der Vorgänger, spinnt die Idee gut weiter und immer noch eine sehr gute Mischung aus Humor und politischer Grundsatzdiskussion. Da am Ende noch durchaus der eine oder andere Handlungsfaden unaufgelöst bleibt, kann ich mir gut vorstellen, dass es auch noch einen Band 3 geben wird.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Kevin David Anderson - Die Nacht der lebenden Trekkies
Ist eigentlich schon eine ganz Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Aber da ich gerade in einem anderen Beitrag die starke Dystopie-lastigkeit der deutschen SF beklagte, wollte ich das hier mal als vorbildliches Gegenbeispiel empfehlen:
Die Zombies sind los! Auf einer Star Trek Convention! Aber selbstredend gibt es genau dort noch echte, tapfere Männer und Frauen, die bereit sind, sich der dunklen Bedrohung entgegen zu stellen. Denn gemeinsam und natürlich nur unter Aufbietung aller großartigen Star Trek Tugenden hat man eine Chance, gegen das Böse...
Ich kann ja normalerweise überhaupt nichts mit Zombies anfangen, aber habe dem Buch trotzdem mal eine Chance gegeben. Zum Glück! Ich kann es wirklich nur jedem Trekkie wärmstens empfehlen. Die Grundidee ist ja schon genial, aber auch die Umsetzung ist sehr gelungen. Kann mich gar nicht erinnern, wann ich davor, das letzte Mal, so viel Spaß mit einem Buch hatte.
Ist eigentlich schon eine ganz Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Aber da ich gerade in einem anderen Beitrag die starke Dystopie-lastigkeit der deutschen SF beklagte, wollte ich das hier mal als vorbildliches Gegenbeispiel empfehlen:
Die Zombies sind los! Auf einer Star Trek Convention! Aber selbstredend gibt es genau dort noch echte, tapfere Männer und Frauen, die bereit sind, sich der dunklen Bedrohung entgegen zu stellen. Denn gemeinsam und natürlich nur unter Aufbietung aller großartigen Star Trek Tugenden hat man eine Chance, gegen das Böse...
Ich kann ja normalerweise überhaupt nichts mit Zombies anfangen, aber habe dem Buch trotzdem mal eine Chance gegeben. Zum Glück! Ich kann es wirklich nur jedem Trekkie wärmstens empfehlen. Die Grundidee ist ja schon genial, aber auch die Umsetzung ist sehr gelungen. Kann mich gar nicht erinnern, wann ich davor, das letzte Mal, so viel Spaß mit einem Buch hatte.
- Uschi Zietsch
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread
Ich hab mich auf das Buch gefreut. Leider ist es eine schlampige Übersetzung und ein ebenso schlampiges Korrektorat. Bastei steht Heyne da in nix nach.
Abgesehen davon aber hab ich mich gelangweilt. Obwohl fast durchgehend jede Menge Action passiert, fand ich die mühsam erzählt, ständig wurde das Tempo durch ausschweifende Mitteilungen reduziert, wie viel Angst die Protagonistin hat, wie übel ihr ist, wie viele Gedanken sie gerade mitten in der Action hat. Ich brauch nicht permanent die ausführliche Beschreibung diverser Gemütszustände. Spannung habe ich zu keiner Zeit empfunden.
Es gibt also Parallelwelten, beispielhaft immer in London in verschiedenen Fantasy-Entwicklungsstadien, in unserem Fall Steampunk. Zentrum ist die "unsichtbare Bibliothek", die die Ordnung am Laufen hält, indem sie bedeutende Bücher sammelt, die das Chaos in die Welt bringen und sie vernichten könnten. Die Bibliothekare sind mit ihr verbunden, indem sie ein magisches Tattoo auf dem Rücken tragen.
Unsere Heldin hat eine Konkurrentin (Zickenkrieg) und der Antagonist ist natürlich ein abtrünniger Bibliothekar.
Unsere Heldin kriegt einen Studenten als Assistenten, der, wie sich herausstellt, ein in menschlicher Gestalt herumlaufender Drache ist.
Das Setting ist nett, die Ideen sind auch nett, und wie gesagt Action ist da.
Woran liegt's?
An der Heldin. Sowas langweiliges wie die hab ich noch nie erlebt. Sie ist nicht mal ein Anti-Held, sie ist einfach gar niemand. Stinknormal, ohne Schrullen und Schrauben, ohne Coolness, und nein, sympathisch macht sie das nicht. Nur langweilig. Keine Ecken und Kanten, nichts, womit sie glänzen könnte, nicht mal mit Wissen oder Schläue. Ihre Emotionen beschränken sich auf Angst, Übelkeit und "Ich weiß nicht, was jetzt".
Uncool.
Langweilig.
Spannungslos.
(Und das ist nur der erste Band ...)
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