
Ganz witzige kleine Alien-Entführungs-Novelle, die schwarzhumorig-spaßig beginnt und später in überraschend heftigen Splatter ausartet. Ich freue mich ja, wenn hin und wieder auch mal Novellen übersetzt und veröffentlicht werden, aber für knapp 130 Seiten 16 (Print) bzw. 14 Euro (E-Book) zu verlangen, ist für einen Großverlag schon wirklich frech. (Um das Buch zu füllen, wurden dann nochmal 40 Seiten Leseprobe aus einem Fantasyroman von Hearne drangeklatscht.)
Deshalb, und weil die Story zwar durchaus unterhaltsam, aber doch recht substanzlos und nichts besonderes ist, würde ich nicht unbedingt zum Kauf raten.
Philip Kerr - 1984.4

Dieses (Jugend)Buch wollte ich eigentlich für die Lesechallenge, Kategorie "Titel mit einer Zahl", verwenden. Doch es kam anders.
Der Roman soll - der Titel lässt es erahnen - auf Orwells Klassiker aufbauen. Leider tut er das auf wenig originelle Art: Viele Elemente aus sattsam bekannten Dystopien wurden ohne nennenswerte eigene Ideen einfach übernommen (Überwachungsstaat, Diktatur, allmächtiger Führer). Manches war mir einfach allzu schlicht (Kinder/Jugendliche werden ausgebildet, um als Maßnahme gegen die Überbevölkerung alte Leute zu töten), die "Anspielungen" bzw. "Hommage" an "1984" und andere Klassiker allzu simpel: Ein Protagonist heißt Tony Burgess (wie der Autor von "Uhrwerk Orange"), der BIG BROTHER heißt hier so wie die Hauptfigur aus "1984" usw.
Auch der Schreibstil war recht einfach gehalten. Zu allem Überfluss drohte das Ganze dann auch noch in Richtung einer kitschigen Teenie-Romanze abzudriften.
Ich hab's abgebrochen. Zählt also nicht.
Max Barry - Providence

Doch es gibt auch Gutes zu berichten: Diese Geschichte über den Kampf gegen Aliens mittels KI-gesteuerter High-Tech-Raumschiffe und ihrer der bloßen Staffage dienenden menschlichen Crew hat mir viel Spaß gemacht!
Eine etwas ausführlichere Betrachtung gibt's HIER.