GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

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Ender
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Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

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Superheldengeschichten sind allerdings eher nicht so mein Fall. Da werde ich die "Traumlieder" erst einmal vorziehen.
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a3kHH
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Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

Ungelesener Beitrag von a3kHH »

Ich glaube, für die Wild Cards muß man schon ein Faible für die Watchmen u.Ä. haben. Wenn Du das nicht hast, könnten sie Dich doch eher anöden. Ich empfehle Dir dann eher die in den 70ern herausgegebenen Story-Sammlungen von ihm, bei Moewig (meine ich) erschienen.
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Teddy
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Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

Ungelesener Beitrag von Teddy »

a3kHH hat geschrieben:Welche der Stories sind denn nach "Game of Thrones" erschienen ?
Eine berechtigte Frage mit einer einfachen Antwort: Gar keine. Zumindest keine, die in der RRetrospektive erschienen ist. (Aus irgendeinem Grund war ich der Meinung, dass "Portraits of His Children" erst sehr spät erschienen wäre. Ist es aber nicht, sondern schon 1985.)
Insgesamt hat GRRM kaum noch kurze Texte verfasst, nachdem er ASOIAF angefangen hat: Da wären die vier Novellen um den Heckenritter und zwei weitere Novellen, die in Westeros spielen. ("Königin im Exil" ist gerade bei Blanvalet erschienen, "The Rogue Prince, or, the King's Brother" ist noch nicht auf deutsch erschienen.) Außerdem die Geschichte "A Night at the Tarn House", die er für seine Anthologie "Songs of the Dying Earth" geschrieben hat und ein Beitrag zu den Wild Cards, der so gar auf deutsch erschienen ist, in "Wild Cards - Das Spiel der Spiele". Mehr war da IMHO nicht.
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Teddy
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Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Ender hat geschrieben:Superheldengeschichten sind allerdings eher nicht so mein Fall. Da werde ich die "Traumlieder" erst einmal vorziehen.
Mir geht es da genauso. Obwohl ich so ziemlich alles von Martin gelesen habe, bin ich mit den Wild Cards bisher nicht richtig warm geworden. Das lag aber weniger am Inhalt, als an den verschiedenen Stilen der diversen Autoren. Die Teile von Martin und ein paar anderen fand ich gut, andere Autoren eher nicht so. Ich habe aber auch nur den ersten Band (bei Heyne in zwei Bände aufgeteilt) gelesen.
a3kHH hat geschrieben:Ich glaube, für die Wild Cards muß man schon ein Faible für die Watchmen u.Ä. haben. Wenn Du das nicht hast, könnten sie Dich doch eher anöden. Ich empfehle Dir dann eher die in den 70ern herausgegebenen Story-Sammlungen von ihm, bei Moewig (meine ich) erschienen.
Die Sammlung bei Moewig heißt "Die zweite Stufe der Einsamkeit". Von den zehn Geschichten sind die vier besten auch in Traumlieder enthalten. Bei den Sammlungen, die bei Goldmann und Ullstein erschienen sind, ist es ähnlich. Traumlieder enthält eigentlich alle herausragenden Geschichten von Martin, mit einer Ausnahme: "Im Haus des Wurms" hat mir richtig gut gefallen, hat es aber nicht in Traumlieder geschafft.
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a3kHH
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Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

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Mehr war da IMHO nicht.
Echt ?
Nee, stimmt nicht. ;-)
Weiss ich aber auch nur, weil ich mir letztens "Dangerous Women" gekauft habe, da ist in Band 1 "The Princess and the Queen", irgendetwas über Westeros, enthalten. Scheint 'ne Ausnahme zu sein, GRRMs Zeit als Schriftsteller ist eben schon lange vorbei.
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Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

Ungelesener Beitrag von Teddy »

a3kHH hat geschrieben:
Mehr war da IMHO nicht.
Echt ?
Nee, stimmt nicht. ;-)
Weiss ich aber auch nur, weil ich mir letztens "Dangerous Women" gekauft habe, da ist in Band 1 "The Princess and the Queen", irgendetwas über Westeros, enthalten. Scheint 'ne Ausnahme zu sein, GRRMs Zeit als Schriftsteller ist eben schon lange vorbei.
Stimmt doch!
"The Princess and the Queen" ist auf deutsch als "Königin im Exil" erschienen. (Wie im Post oben erwähnt.) Das ist übrigens auch der deutsche Titel der Anthologie, die im Original als "Dangerous Women" erschienen ist. :lehrer:
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Trucker

Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

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Fast korrekt, der Titel lautet allerdings "Die Prinzessin und die Königin". Das ist ein Fehler in der Bibliographie, die ansonsten ganz schön beeindruckend ist. Wahnsinn, was von Martin in frühen Jahen schon alles in Deuschland publiziert worden ist.
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Teddy
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Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Kapitel 5 (Nachtrag)
Die längste Geschichte des Kapitels ist der Kurzroman Nachtgleiter. Ein Wissenschaftler hat sich sein Leben lang mit den Volcryn beschäftigt, mystischen Wesen, die seit Jahrtausenden von Zentrum der Galaxie an deren Rand Reisen, immer in großem Abstand zu den Sternen. Jetzt chartert er ein Raumschiff, um mit einer Mannschaft von Wissenschaftlern die Volcryn zu studieren. Doch im Raumschiff scheint es zu spuken. Dass der Kapitän in eigenen, von der Mannschaft separierten Räumlichkeiten lebt, macht es nicht besser. So kann Martin tun, was er am liebsten tut: Einer nach dem Anderen kommen die Wissenschaftler auf mysteriöse Weise um, bis das Geheimnis des Schiffes ergründet werden kann. Nebenbei trifft man dann auch auf die Volcryn, die eine faszinierende Spezies darstellen. Insgesamt eine spannende SF-Geschichte, die ziemlich bald von Horrorelementen beherrscht wird.
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Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

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Kapitel 6 - Eine Kostprobe von Tuf
Alle Geschichten um Haviland Tuf sind in dem Buch "Planetenwanderer" gesammelt. Tuf ist eine der schillerndsten Figuren von Martin: Groß und dick, bleich, kahl, ein Katzenfreund und Vegetarier, arrogant, von sich selbst eingenommen und gerne mal Gott-spielend. Nicht unbedingt sympathisch, aber faszinierend. Tuf besitzt ein riesiges, altes Kriegs-Raumschiff, das Millionen verschiedener Spezies erschaffen kann, die ursprünglich als Waffen gedacht waren. Damit treibt Tuf sein Heil oder Unheil. In "Bestien für Norn" geht es um einen Planeten, deren Bewohner einen Großteil ihren Ressourcen darauf verwenden, wilde Tiere gegeneinander Kämpfen zu lassen. Tuf verkauft den einzelnen Klans immer gefährlichere Bestien, was letztlich zum Zusammenbruch der Kultur führt. Wie schon erwähnt, Tuf spielt gerne mal Gott. In "Wächter" hilft er den Bewohnern, unerklärliche Angriffe von Meerestieren zu erkunden. Hier kommt es zu einem positiven Ergebnis, dass Tuf sich aber auch fürstlich entlohnen lässt.
Wie alles von Martin sind die Tuf-Geschichten gut zu lesen, trotzdem gefallen mir seine anderen Erzählungen meist besser.
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Ender
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Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

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Teddy hat geschrieben: 23. Februar 2015 21:39Deutlich besser Die zweite Stufe der Einsamkeit, eine Geschichte über einen einsamen Wurmlochwächter, der weder mit der Einsamkeit unter Menschen noch mit der Einsamkeit des Weltraums klar kommt. Die beste Erzählung ist aber Am Morgen fällt der Nebel, eine Geschichte über das Wunder des Mythischen. Seit ich sie vor fast 30 Jahren gelesen habe, bin ich Fan. Die Geschichte ist typisch für die SF von Martin, in der die Science eigentlich keine Rolle spielt. Dafür umso mehr die Beschreibung von exotischen Welten und die Figuren, auch wenn sie vielleicht noch nicht ganz an Tyrion Lannister heranreichen. Völlig zurecht wurde die Geschichte für den Nebula nominiert.
Nicht mal ein Jahrzehnt nach meiner Ankündigung in diesem Thread habe ich auch schon mit den „Traumliedern“ begonnen, und bisher bin ich erstens sehr zufrieden und stimme zweitens Teddy zu: die ersten Geschichten sind ganz nett, ohne dass sie wirklich hängen bleiben.
„Die zweite Stufe der Einsamkeit“ und „Am Morgen fällt der Nebel“ sind aber schon erste echte Highlights.
Insgesamt mag ich einfach Martins prallen, blumigen Schreibstil. Aus heutiger Sicht würde man vielleicht „zu viele Adjektive“ kritisieren - etwas, was mich bei manchen Autor*innen durchaus manchmal stört -, aber hier passt und funktioniert es für mich. Gerade bei Kurzgeschichten ist die Gefahr, dass es dadurch allzu langatmig wird, logischerweise gering.
Auch der Aufbau der Anthologie mit den immer wieder zwischengeschobenen autobiografischen Abschnitten gefällt mir sehr gut.
Kurzum: es macht Spaß!
Da ich mir immer nur alle paar Wochen eine Story vornehme, werde ich bestimmt noch Monate damit beschäftigt sein… aber das ist ja das Gute an Kurzgeschichten: die kann man immer mal einschieben, wie man gerade Lust hat.
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Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

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Inzwischen habe ich den ersten "Traumlieder" - Band beendet. Hat mir gut gefallen. Da waren einige wirklich schöne Storys dabei (Die zweite Stufe der Einsamkeit, Am Morgen fällt der Nebel, Abschied von Lya, Das bleiche Kind mit dem Schwert, Der Weg von Kreuz und Drachen), daneben ein paar durchschnittliche (Die Ausfahrt nach San Breta, Ein Turm aus Asche) und vereinzelt auch welche, mit denen ich eher nichts anfangen konnte (Die Steinstadt, Bitterblumen).
Insgesamt ist Martin aber einfach ein toller Geschichtenerzähler mit bemerkenswerter Fantasie. Ich werde mir auf jeden Fall die beiden "Traumlieder"-Folgebände nach und nach ebenfalls noch gönnen.

Eine sehr ausführliche Besprechung zu (u.a.) Band 1 gibt's übrigens auf der "buchwurm"-Website unter
http://buchwurm.org/george-r-r-martin-t ... aehlungen/
deval
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Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

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Ich kann dir Fiebertraum empfehlen. Fand ich atmosphärisch beeindruckend und sehr gut geschrieben.
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Scotty
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Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

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Fiebertraum fand ich auch richtig richtig gut. Und dann auch noch "Die Flamme erlischt". Quasi ein SF Kammerspiel mit exzellenter Figurenzeichnung, irgendwie romantisch und ebenfalls sehr atmosphärisch.
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    Re: GRRM: Eine RRetrospektive bzw. Traumlieder von George R.R. Martin

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    "Die Flamme erlischt" kenne ich und das hat mir auch gut gefallen. "Fiebertraum" ist bereits notiert.
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