Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

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Zergdoktor
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Zergdoktor »

Eine mögliche Antwort gibt es hier:

https://en.wikipedia.org/wiki/Allotment_(gardening)
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Uschi Zietsch
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Oh, gibt's ja doch überall auf der Welt! Danke!
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Da es sich bei "Schreber" um einen Eigennamen handelt, ist es per se nicht übersetzbar. Hier gibt es das allumfassende Problem, dass man ähnliche Bedeutungen suchen muss, die aber nur näherungsweise stimmen. Es gibt sicherlich Kleingärten auch in anderen Ländern, diese sind aber nicht nach Schreber benannt worden. Will man also das typisch Deutsche belassen, muss der Name bleiben. Meint man bloß "Kleingarten", so findet sich auch was dafür.

So sind ja auch "Kaisenhäuser" oder "Waldorfschulen" unübersetzbar.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Badabumm hat geschrieben: 9. Oktober 2022 16:32[...] "Kaisenhäuser" [...]
Ohweh! Da war ich gerade im August in Bremen und musste das doch noch googeln.
Unübersetzbar, indeed!

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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Badabumm »

Für die Nicht-Guhgler: „Kaisenhäuser“ waren (sind) winzige, aber feste Häuser, die u.a. in „Schreber“gärten nach dem 2. Weltkrieg erlaubt und gebaut wurden, damit die Menschen ein Dach hatten (Bremen war arg zerbombt...). Einige sind kaum größer als Gartenpavillons, boten aber z.T. Wohnraum für 5, 10 Familienmitglieder... Benannt nach dem damaligen Bürgermeister. Dadurch, dass die Leute nun ein Wohnrecht hatten, entstanden in besseren Zeiten Differenzen zu den „Neu“kleingärtnern, die kein solches festes Haus haben durften. In der Kleingartenordnung sind feste Installationen (Trink- und Abwasser (Klo), Telefon) nämlich nicht mehr erlaubt und die Baugröße von Lauben strikt geregelt, zumindest extrem eingeschränkt.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Teddy »

In Dem Blitz zu nah von Ada Palmer liest man den Satz:
"...wie das Todeszucken einer alten Glühbirne."
Glühbirne? Im 25. Jahrhundert?
Und was steht im Original:
"...like the death throes of a battered strobe lamp."
Offenbar sind Stroboskope, zumindest im Panini-Verlag, weitestgehend unbekannt.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Zumindest Google kennt »battered strobe lamp« so nicht außer bei Ada Palmer. Und vermutlich weiß niemand, wie das Todeszucken einer solchen Lampe aussieht. Das einer Glühlampe kann man sich aber schon vorstellen, oder?
-birne aber hätte das Lektorat rauswerfen können.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Naut »

lapismont hat geschrieben: 16. Oktober 2022 00:40 Zumindest Google kennt »battered strobe lamp« so nicht außer bei Ada Palmer.
Natürlich nicht, denn das "battered" gehört ja nicht zum Substantiv. Es bedeutet einfach "angeschlagen".

Teddy hat das schon richtig geschrieben: "strobe lamp" ist ein Stroboskop, oder meinetwegen eine Blitzbirne. Also zusammen: "... wie das letzte Zucken eines defekten Stroboskops."
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lapismont
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Aber bildhaft wird das doch nur, wenn man ein defektes Stroboskop kennt. Eigentlich blitzlichtern und zucken die doch immer. Das Absterben einer Glühlampe ist für mich klarer als Bild.
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Shock Wave Rider
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Eine Glühlampe stirbt meiner Erfahrung nach idR einen "sudden death". Einschalten - Puff - Dunkelheit.
So eine richtig nervige Zuckagonie kenne ich eher von Leuchtstoffröhren. Bevor die endlich abnippeln, blinken sie noch lange unregelmäßig rum. Das kann sich über Tage und Wochen hinziehen. Je nachdem, wie lange man das erträgt, bevor man eine Ersatzröhre kauft und der langsam und qualvoll dahinsiechenden alten Röhre den Gnadenausbau gönnt.

Gruß
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Teddy »

lapismont hat geschrieben: 16. Oktober 2022 00:40 Und vermutlich weiß niemand, wie das Todeszucken einer solchen Lampe aussieht.
Das müsste man aber Ada Palmer ankreiden (was ich nicht tue). Claudia Kern soll den Text übersetzen und nicht leichter lesbar machen. Und bestimmt nicht durch das Einführen eines Gegenstandes, den es in 500 Jahren mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mehr geben wird.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

lapismont hat geschrieben: 16. Oktober 2022 09:42 Aber bildhaft wird das doch nur, wenn man ein defektes Stroboskop kennt. Eigentlich blitzlichtern und zucken die doch immer. Das Absterben einer Glühlampe ist für mich klarer als Bild.
Das finde ich auch. Stroboskope flimmern und blitzen, wie habe ich mir eine letzte Zuckung vorzustellen?
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Ich bin erstaunt. Für mich war die sterbende Glühbirne so absurd, dass ich die Lektüre unterbrochen habe, um zu sehen, was da im Original stand.
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Die meisten machen nur Puff, Knall, Knirks. Aber ab und zu gibts auch die Flackerer. Da knistert es vielleicht auch, aber es gibt ein Flackern, vielleicht noch ein schwächeres zweites und dann ein vergehendes Seufzen, wenn der Glühfaden zerschmilzt ...
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Re: Abt. Textverarbeitung - Die schönsten Übersetzungsschnitzer

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Vielleicht in Lothlorien, hätte es dort Glühbirnen gegeben...
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