Doch, doch. Zumal Gunns Job ist, ein geschlossenes Universum in Film und Serie zu bauen, nicht das Kinouniversum zu retten oder so. Die Mission, simpel gesagt: ein widerspruchsfreies und kommerziell erfolgreiches fiktives Universum.Knochenmann hat geschrieben: ↑9. Januar 2023 09:50 Sah ich: Suicede Squad 2.
Der Film ist... ok. Wurde aber hinenraus langweilig.
Halte Gunn für einen überbewerteten Regiseur. Die Guardian Filme warn schon bestenfalls mittelmässig, und jetzt soll der DC im Kino retten? Wird nicht passieren.
Und bei der Bewertung kann man ganz geschmackfrei sagen, dass ihm das halt gelingt.
Ich mag das auch nicht zwingend. Gunn is mir oft zu zynisch. TSC (nicht SC2!) lässt sich am besten schauen als Hommage an das asiatische Kino, mit seinen schnellen Schritten, der unvermeidlichen Regenszene etc.. Im Kern ein Samuraifilm.
Mein Urteil zu dem Film ist verblüffend zwiegespalten: das hohe Tempo hat mich bei der Stange gehalten, insgesamt wars sehr lustig. Aber halt auch, wie oben geschrieben, auf unangenehme Art zynisch, sobald man mal überlegt, WAS man da sieht. Die Figurenzeichnung blieb an der Oberfläche.
Lange Einleitung, kurzes Finale:
Peacemaker, Staffel 1
Quasi das Sequel zu TCS. Ist als Serie mehr an den Augenblicken zwischen den handlungsentscheidenden Szenen interessiert, und das fand ich shcon mal grundsätzlich sympathisch. Sorgt allerdings für ein verwirrendes Tempo, weil viele sehr langsame, lustige, ausgespielte Charakteraugenblicke plötzlich in ultrabrutale Gewalt umkippen. (Die Serie ist insgesamt offenherziger als alles, was ich an Serien so kenne.) Trotzdem sympathisch, wie Gunn en passant das selbstmitleidige Gejammer weisser Männer verhandelt, die brutal und unbesiegbar sind, aber sich für die Opfer halten, all das Macho-Selbstmitleid, ohne seine Figuren dabei zu verraten. Und plötzlich merkt man, dass all die Charaktermomente und Actionsequenzen ein verblüffend dichtes Netz aus interpersonalen Beziehungen und Intrige ergeben haben, ohne dass man mitbekommen hat, wie Gunn das aufbaut.
Hier seh ich wirklich Hoffnung, dass Gunn sich aus dem Zynismus rauswurschtelt, indem er seinen Figuren Tiefe verleiht und der Handlung Komplexität.
Bonus für Christopher Heyerdahl in seiner Standardrolle. Geht immer.