Die Phantastik - Lesechallenge 2023

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Knochenmann
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

So na dann:

Logge ein für Kategorie Comic:

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Gut, das ich den herumliegen hatte.

Zum Inhalt: Marsupilami, an das ich, wenn überhaupt, nur rudimentäre Kindheitserinnerungen hatte. War nciht mein Fall. Das Comic hier ist eine... keine Ahnung? Reimagination?

Das Marsupilami kommt nach Beligen im Jahre 1944, an Bord eines Schiffes das eine Panne hatte weswegen alle Tiere an Bord gestorben sind... nur im "die Bestie" nicht. M. gelingt die Flucht und wird aufgesammelt von Zidru, der auch so die Probleme hat: arm, Sohn einer alleinertziehenden Mutter und eines deutschen Wehrmachtssoldaten, das alle in Belgien nach dem Krieg...

Was soll ich sagen, ich fand das ganze ansprechend. Schön gezeichent mit viel Licht und viel Schatten, und nicht jede Nebenhandlung geht gut aus.

[ ] Debütroman: John Crowley: In der Tiefe
[ ] Kurzgeschichtensammlung
[ ] Siegerroman des Arthur C. Clarke Awards
[ ] skandinavische/r Autor/in
[ ] 1948 geborene/r Autor/in
[x] Comic "Die Bestie" -
[ ] Neuerscheinung des Monats
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Ich empfehle dir "Das Humboldt-Tier" von Flix. Großartige Geschichte und ein Marsupilami/ehem. Kokomiko, wie wir es lieben.
Und ich darf auch meinen ersten Vollzug melden!
Weil ich jede Menge Comics empfehlen könnte, habe ich doch nach einer Neuerscheinung aus dem Splitterverlag gegriffen, weil Klassiker adaptiert.
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Moorcock zum Lesen ist ja nie so mein Fall gewesen, aber als Comic kann man's ja mal probieren, es ist der der erste von vier Teilen.

Das Tragische Jahrtausend mit seinem Todesregen ist vorüber. Das jahrhundertelang abgeschottete Großbritannien hat diese Zeit gut überstanden und überrennt nun Europa als technisch fortgeschrittenes Dunkles Imperium mit einem abstoßend finsteren Imperator und seinem absolut bösen Heerführer.
Dorian Hawkmoon ist dabei, Köln zurückzuerobern, als sein Vater als Geisel genommen wird. Er streckt die Waffen, sein Vater wird ermordet, Köln fällt und er selbst gerät in Gefangenschaft. Er bekommt "Das Schwarze Juwel" verpasst, das wie ein drittes Auge in seine Stirn gerammt wird, mit seinen Sehnerven und dem Gehirn verbunden ist, und mit dem er vollständig kontrolliert wird. Sein Wille ist zwar noch frei, aber er kann nicht frei handeln.

Das Setting ist magisch-mittelalterlich-steampunkisch-düster mit Klischee-Charakteren, die aber alle gelungen gezeichnet sind (übertragen und bildlich).
Ich werde mir tatsächlich die anderen drei Bände auch noch zulegen, wenn sie erscheinen, denn ich möchte unbedingt erfahren, wie dieses absolut böse Imperium vernichtet wird. Also: Empfehlung! :prima:

[ ] 1. Debüt:
[ ] 2. Anthologie:
[ ] 3. Clarke-Award:
[ ] 4. Skandinavisch/Island:
[ ] 5. 1948 geboren:
[X] 6. Comic: Hawkmoon 1 (Splitter)
[ ] 7. Neuerscheinung bis 22:
:bier:
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Also wenn alle mit dem Comic anfangen, will ich da nicht außen vor stehen:

Sechste Kategorie: ein Comic

Neil Gaiman - Sandman Band 9 - Die Gütigen

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Ich habe letztes Jahr angefangen, den Sandman zu lesen, und bin bis Band 8 gekommen. Also mach ich einfach mit Band 9 weiter. Hier werden viele Erzählstränge aus den vorherigen Bänden aufgegriffen und zu einem (zumindest für mich) überraschenden Ende geführt. Gaiman tischt noch einmal voll auf: Figuren der nordischen, christlichen und griechischen Mythologie vermischen sich zu einem erstaunlich passenden Ganzen. (So tritt Luzifer auf, der keinen Lust mehr auf Hölle hat und in L.A. einen Nachtclub aufmacht. Da hätten andere eine ganze Fernsehserie draus gemacht.) Wie immer ist dem Leser nicht klar, nach welchen Regeln die Figuren eigentlich spielen, sodass viele Deus-ex-machina-Momente in der Handlung auftauchen. Mag ich ja eigentlich nicht, aber hier stört es kaum. Mal sehen, was im abschließenden 10. Band noch kommt. Die eigentliche Handlung ist zumindest schon abgeschlossen.
Wer Sandman noch gar nicht kennt, sollte mal in Band 1 reinschauen. Sandman ist unter den Comics zumindest etwas Besonderes, viele halten ihn für den besten Comic überhaupt.



[ ] den Debütroman eines Autors / einer Autorin nach Wahl
[ ] eine Kurzgeschichtensammlung
[ ] einen Siegerroman des Arthur C. Clark Awards
[ ] ein Buch eines/einer skandinavischen Autors/Autorin
[ ] ein Buch von einem Autor/einer Autorin, der/die im Jahr 1948 geboren wurde
[X] einen Comic | Neil Gaiman - Sandman Band 9 - Die Gütigen
[ ] ein Buch, das auf 'sf-lit-de' als "Neuerscheinung des Monats" aufgeführt ist
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Knochenmann
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Du wirst überrascht werden.

Und dann alles nochmal lesen.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Ich habs leider schon letztes Jahr gelesen, aber wer noch ein cooles skandinavisches Werk braucht:
Der Fluch des Hechts von Juhani Karila
oder gerade wegen des Ukrainekriegs interessant:
Gogols Disco von Paavo Matsin

Beides bei homunculus erschienen.

Das sind zwei ziemlich spannende phantastische und aktuelle Werke, die sowohl über das heutige Finnland als auch über Estland einiges erzählen, dass ich vorher noch nicht so wusste.

Hier Links zu meinen nicht spoilerfreien Rezis
https://fantasyguide.de/der-fluch-des-h ... arila.html
https://fantasyguide.de/gogols-disco-au ... atsin.html

Ansonsten werd ich wohl etwas von Selma Lagerlöf raussuchen.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Teddy hat geschrieben: 14. Januar 2023 19:10 Neil Gaiman - Sandman Band 9 - Die Gütigen
Ich habe letztes Jahr angefangen, den Sandman zu lesen, und bin bis Band 8 gekommen. Also mach ich einfach mit Band 9 weiter. Hier werden viele Erzählstränge aus den vorherigen Bänden aufgegriffen und zu einem (zumindest für mich) überraschenden Ende geführt. Gaiman tischt noch einmal voll auf: Figuren der nordischen, christlichen und griechischen Mythologie vermischen sich zu einem erstaunlich passenden Ganzen. (So tritt Luzifer auf, der keinen Lust mehr auf Hölle hat und in L.A. einen Nachtclub aufmacht. Da hätten andere eine ganze Fernsehserie draus gemacht.) Wie immer ist dem Leser nicht klar, nach welchen Regeln die Figuren eigentlich spielen, sodass viele Deus-ex-machina-Momente in der Handlung auftauchen. Mag ich ja eigentlich nicht, aber hier stört es kaum. Mal sehen, was im abschließenden 10. Band noch kommt. Die eigentliche Handlung ist zumindest schon abgeschlossen.
Wer Sandman noch gar nicht kennt, sollte mal in Band 1 reinschauen. Sandman ist unter den Comics zumindest etwas Besonderes, viele halten ihn für den besten Comic überhaupt.
Die beste Graphic Novel würde ich jetzt nicht sagen, aber Neil Gaiman hat seinerzeit mit dem Sandman ein ganzes Genre ganz entscheidend geprägt und ich persönlich fand sie damals das Größte. Und es ist eine gewaltige Storyline, die in den Gütigen gipfelt und den Weg ebnet für - jep, sag ich hier jetzt nicht. So, wie es von Anfang an schon geplant war, und wenn man durch ist und alles nochmal liest, um die Feinheiten zu finden, entdeckt man den gewaltigen Storybogen, und dass da von Anfang an schon Fäden gezogen wurden für das Finale. Alles ist ineinander verwoben und nichts zufällig. Deswegen ist es auch nicht Deus ex Machina, schon gar nicht bei den Gütigen.
(So tritt Luzifer auf, der keinen Lust mehr auf Hölle hat und in L.A. einen Nachtclub aufmacht. Da hätten andere eine ganze Fernsehserie draus gemacht.)
Da HABEN andere eine TV-Serie draus gemacht ... :beanie:

Abgesehen davon gibt es natürlich auch noch die Graphic-Novel-Lucifer-Serie (von der die TV-Serie nichts übernommen hat) und die im Prinzip das Sandman-Universum beendet. (Und dabei hätte es auch bleiben sollen, meiner Ansicht nach, ich fand davon den letzten Band schon zu viel.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 14. Januar 2023 22:59 Alles ist ineinander verwoben und nichts zufällig. Deswegen ist es auch nicht Deus ex Machina, schon gar nicht bei den Gütigen.
Das war auch nicht darauf bezogen, sondern auf Dinge, die mehr oder weniger einfach vom Himmel fallen, wie: Es gibt eine Regel, dass die Furien Rache nehmen dürfen, wenn jemand das Blut eines Familienmitglieds vergossen hat; oder: Dream ist nur im Traumreich unangreifbar, seine Wesen kann er aber nicht schützen; oder: Warum hat Lyta die Macht/Fähigkeit die Furien anzurufen (Ich wüsste nicht, wie das geht.); oder direkt am Anfang der Reihe: Es ist Möglich, eine Ewigen durch Okkultismus zu fangen. Solche Sachen gibt es in der ganzen Reihe dauernd und wenn man böse ist, könnte man sagen, die kommen Gaiman natürlich immer sehr gelegen.
Sowas stört mich normalerweise sehr, beim Sandman aber nicht. Ich mir auch nicht klar, warum das so ist.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von Hahlebopp »

Teddy hat geschrieben: 15. Januar 2023 01:44 ... wie: Es gibt eine Regel, dass die Furien Rache nehmen dürfen, wenn jemand das Blut eines Familienmitglieds vergossen hat ...
Habe von Sandman nur die ersten drei Bände gelesen, also bin da jetzt nicht ganz im Bilde. Aber dass Erinnyen/Furien als Rachegöttinnen fungieren, wenn Jemand ein Verbrechen innerhalb der eigenen "heiligen" Familienbande begeht, ist ein aus der griechisch-römischen Mythologie entlehntes, recht gängiges Motiv. Also eigentlich nicht wirklich abwegig.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Teddy hat geschrieben: 15. Januar 2023 01:44
Uschi Zietsch hat geschrieben: 14. Januar 2023 22:59 Alles ist ineinander verwoben und nichts zufällig. Deswegen ist es auch nicht Deus ex Machina, schon gar nicht bei den Gütigen.
Das war auch nicht darauf bezogen, sondern auf Dinge, die mehr oder weniger einfach vom Himmel fallen, wie: Es gibt eine Regel, dass die Furien Rache nehmen dürfen, wenn jemand das Blut eines Familienmitglieds vergossen hat; oder: Dream ist nur im Traumreich unangreifbar, seine Wesen kann er aber nicht schützen; oder: Warum hat Lyta die Macht/Fähigkeit die Furien anzurufen (Ich wüsste nicht, wie das geht.); oder direkt am Anfang der Reihe: Es ist Möglich, eine Ewigen durch Okkultismus zu fangen. Solche Sachen gibt es in der ganzen Reihe dauernd und wenn man böse ist, könnte man sagen, die kommen Gaiman natürlich immer sehr gelegen.
Sowas stört mich normalerweise sehr, beim Sandman aber nicht. Ich mir auch nicht klar, warum das so ist.
Ich kann dir nicht folgen. Da fällt gar nichts vom Himmel.
Eigentlich sollte ja Death gerufen werden, aber es ist schiefgegangen, weil Sandman zu dem Zeitpunkt zu sehr an seine magischen Hilfsmittel gebunden war. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte es gar nicht funktioniert, siehe Death. Es gibt immer Möglichkeiten, derartige Wesen zu binden, denn sie sind vielen und strengen Regeln unterworfen. Man muss nur wissen, wie. Das Motiv der Regeln, wie man sie brechen bzw gegen das Wesen anwenden kann, findest du in allen Mythologien. Das ist weder neu noch "erfunden, weil es grad passt".
Hippolyta hat sehr lange in der Traumwelt mit einem Toten gelebt, der ein Kind mit ihr gezeugt hat. Sie hat dadurch Verbindung in die anderen Sphären, und sie hat den Weg gefunden, Kontakt zu den drei Schicksalsweberinnen aufzunehmen. Diese mischen sich in die Traumangelegenheiten schon seit Anbeginn ein, Beispiel Rose, sind also den Frauen immer nah, die auf irgendeine Weise mit der Traumwelt verbunden sind. Lyta hat nach Rache verlangt, und die Weberinnen haben sie ihr gewährt und die Furien ausgeschickt.
Das ist alles sehr wohl konstruiert und keineswegs "ich brauch das jetzt, das kommt mir gelegen". Wie gesagt, alles ist miteinander von Anfang an verwoben und die Fäden werden ab Band 1 ausgelegt. Da passiert überhaupt nichts Zufälliges und nichts aus dem Hut Gezaubertes.
Sehr wichtig ist auch zu erkennen, dass Sandman den für ihn fatalen Verlauf von Anfang an erkennt. Selbst die Ewigen sind Veränderungen unterworfen. Delirium war einst Delight, Destruction ist gegangen, Despair ist die zweite Version.
Sandman könnte seine eigene Vernichtung abwenden, aber er weigert sich, sich zu ändern. Selbst als Death ihn darum bittet, erklärt er ihr, dass er das nicht kann. Also muss er erneuert werden. Und dazu hat er Vorbereitungen getroffen. Aus dem Grund benutzt er Lyta, die genau das tut, was von ihr erwartet wird. Das wird bereits ab Band 1 ausgesagt, man begreift es aber logischerweise erst später.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Teddy hat geschrieben: 15. Januar 2023 01:44
Uschi Zietsch hat geschrieben: 14. Januar 2023 22:59 Alles ist ineinander verwoben und nichts zufällig. Deswegen ist es auch nicht Deus ex Machina, schon gar nicht bei den Gütigen.
Das war auch nicht darauf bezogen, sondern auf Dinge, die mehr oder weniger einfach vom Himmel fallen, wie: Es gibt eine Regel, dass die Furien Rache nehmen dürfen, wenn jemand das Blut eines Familienmitglieds vergossen hat; oder: Dream ist nur im Traumreich unangreifbar, seine Wesen kann er aber nicht schützen; oder: Warum hat Lyta die Macht/Fähigkeit die Furien anzurufen (Ich wüsste nicht, wie das geht.); oder direkt am Anfang der Reihe: Es ist Möglich, eine Ewigen durch Okkultismus zu fangen. Solche Sachen gibt es in der ganzen Reihe dauernd und wenn man böse ist, könnte man sagen, die kommen Gaiman natürlich immer sehr gelegen.
Sowas stört mich normalerweise sehr, beim Sandman aber nicht. Ich mir auch nicht klar, warum das so ist.
Genuer hinschaun :)

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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 15. Januar 2023 09:27 Ich kann dir nicht folgen. Da fällt gar nichts vom Himmel.
Eigentlich sollte ja Death gerufen werden, aber es ist schiefgegangen, weil Sandman zu dem Zeitpunkt zu sehr an seine magischen Hilfsmittel gebunden war. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte es gar nicht funktioniert, siehe Death. Es gibt immer Möglichkeiten, derartige Wesen zu binden, denn sie sind vielen und strengen Regeln unterworfen. Man muss nur wissen, wie. Das Motiv der Regeln, wie man sie brechen bzw gegen das Wesen anwenden kann, findest du in allen Mythologien. Das ist weder neu noch "erfunden, weil es grad passt".
Hippolyta hat sehr lange in der Traumwelt mit einem Toten gelebt, der ein Kind mit ihr gezeugt hat. Sie hat dadurch Verbindung in die anderen Sphären, und sie hat den Weg gefunden, Kontakt zu den drei Schicksalsweberinnen aufzunehmen. Diese mischen sich in die Traumangelegenheiten schon seit Anbeginn ein, Beispiel Rose, sind also den Frauen immer nah, die auf irgendeine Weise mit der Traumwelt verbunden sind. Lyta hat nach Rache verlangt, und die Weberinnen haben sie ihr gewährt und die Furien ausgeschickt.
Das ist alles sehr wohl konstruiert und keineswegs "ich brauch das jetzt, das kommt mir gelegen". Wie gesagt, alles ist miteinander von Anfang an verwoben und die Fäden werden ab Band 1 ausgelegt. Da passiert überhaupt nichts Zufälliges und nichts aus dem Hut Gezaubertes.
Sehr wichtig ist auch zu erkennen, dass Sandman den für ihn fatalen Verlauf von Anfang an erkennt. Selbst die Ewigen sind Veränderungen unterworfen. Delirium war einst Delight, Destruction ist gegangen, Despair ist die zweite Version.
Sandman könnte seine eigene Vernichtung abwenden, aber er weigert sich, sich zu ändern. Selbst als Death ihn darum bittet, erklärt er ihr, dass er das nicht kann. Also muss er erneuert werden. Und dazu hat er Vorbereitungen getroffen. Aus dem Grund benutzt er Lyta, die genau das tut, was von ihr erwartet wird. Das wird bereits ab Band 1 ausgesagt, man begreift es aber logischerweise erst später.
Danke für deine ausführliche Antwort. Ich bin eigentlich überall deiner Meinung und mir hat Sandman sehr gut gefallen.
Trotzdem nochmal zu Ausgangspunkt. Ich lasse mal die Figur Sandman selber sprechen: Als er sein Insignien zurückholen will, bittet er die Eine, die Drei sind (heißt im ersten Band noch die Hekaten) um Hilfe.
Sandman: "Dies ist mein Reich. Es hat Gesetze, alte Gesetze. Und die Wesen der Welt gehorchen ihnen. So wie ihr Euren gehorcht. [...] Ich brauche drei Antworten. Durch das Gesetz seit ihr verpflichtet, sie zu geben."
Für mich fällt dieses Gesetz vom Himmel.
Auch dass die Hekaten wissen, wo sich die Insignien befinden, wird mir aus der Handlung nicht klar.

Ich will den Sandman aber gar nicht kritisieren, ich habe ja schon oben geschrieben, dass mich das nicht gestört hat.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Nee, das Gesetz fällt nicht vom Himmel. Die Weberinnen wissen grundsätzlich alles, das ist ihr Privileg, denn sie halten das Universum zusammen. Wusste schon Macbeth. Unter bestimmten Umständen geben sie dir auch Auskunft - aber nur, wenn du die richtigen Fragen stellst, und diese sind auf drei begrenzt, weil sie ja auch drei Frauen sind - jung, alt, weise. Also nachhaken ist nicht. Hat auch Rose erfahren müssen. Dass sie drei Antworten geben, ist Zahlenmystik. Drei Wünsche frei, dreimal richtig raten, aller guten Dinge sind drei ... Das ist nichts anderes als die Trinität, die zB vom Christentum als heilige Dreifaltigkeit übernommen wurde. Die keltische Göttin Danu ist dreifaltig, und davon hat das Christentum ja sehr viel übernommen, da Irland zu den ersten christianisierten Ländern Europas gehörte.

P.S.: Und Sandman erklärt es ja in deinem Zitat, dass alle Gesetzen unterworfen sind. Damit ist das gegeben.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von aquarius »

Dobbs / Mathieu Moreau: H. G. Wells: Die Zeitmaschine (Splitter Verlag)
Kategorie 6: Ein Comic
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Da ich mich bei Comics nicht so sehr auskenne, habe ich einfach das nächstbeste genommen.

Eine Adaption von H. G. Wells Klassiker die Zeitmaschine. Wem das Buch zu lang zum Lesen ist, der kann ja den Comic lesen. Ich habe jetzt nicht im Buch überprüft, ob der Comic vom Original abweicht, aber im Großen und Ganzen wurde die Atmosphäre des Buches gut getroffen.

Der Zeitreisende reist vom London des Jahres 1895 in das Jahr 802701. Dort trifft er auf zwei Menschenrassen, die in ganz besonderer Beziehung zueinander stehen. Die schönen gutmütigen Eloi und die schrecklichen Morlocks.

Am Ende des Romans verschwindet der namenlose Zeitreisende für immer in der Zeit, vielleicht sogar bei den Dinosauriern.

[ ] 1. Debütroman
[ ] 2. Kurzgeschichtensammlung
[ ] 3. Arthur C. Clarke Award
[ ] 4. Skandinavischer Autor
[ ] 5. 1948 geboren
[x] 6. Comic: Dobbs / Mathieu Moreau: H. G. Wells: Die Zeitmaschine (Splitter Verlag)
[ ] 7. Neuerscheinung des Monats
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von jeamy »

Teddy hat geschrieben: 15. Januar 2023 16:43 Für mich fällt dieses Gesetz vom Himmel.
Auch dass die Hekaten wissen, wo sich die Insignien befinden, wird mir aus der Handlung nicht klar.
Oder Nornen Urd, Verdandi und Skuld. Die kommen schon in der Edda vor. Die Wissen alles, weil sie das Schicksal aller weben. Aber das ist eine andere Geschichte.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 15. Januar 2023 20:10 Nee, das Gesetz fällt nicht vom Himmel. Die Weberinnen wissen grundsätzlich alles, das ist ihr Privileg, denn sie halten das Universum zusammen. Wusste schon Macbeth. Unter bestimmten Umständen geben sie dir auch Auskunft - aber nur, wenn du die richtigen Fragen stellst, und diese sind auf drei begrenzt, weil sie ja auch drei Frauen sind - jung, alt, weise. Also nachhaken ist nicht. Hat auch Rose erfahren müssen. Dass sie drei Antworten geben, ist Zahlenmystik. Drei Wünsche frei, dreimal richtig raten, aller guten Dinge sind drei ... Das ist nichts anderes als die Trinität, die zB vom Christentum als heilige Dreifaltigkeit übernommen wurde. Die keltische Göttin Danu ist dreifaltig, und davon hat das Christentum ja sehr viel übernommen, da Irland zu den ersten christianisierten Ländern Europas gehörte.

P.S.: Und Sandman erklärt es ja in deinem Zitat, dass alle Gesetzen unterworfen sind. Damit ist das gegeben.
Da mich das - wie schon mehrfach erwähn - ja gar nicht gestört hat, ist mein Unterbewusstsein wohl voll auf deiner Seite. Meine Ratio murrt aber immer noch rum.
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