[Film] Wonder Woman

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Uschi Zietsch
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Re: [Film] Wonder Woman

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Das Übliche. Jemand Neues ohne irgendeine Ahnung will alles anders haben, um erst mal zu zeigen, dass er jetzt die Macht hat. Seufz ...
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Re: [Film] Wonder Woman

Ungelesener Beitrag von heino »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 10. Dezember 2022 08:56 Das Übliche. Jemand Neues ohne irgendeine Ahnung will alles anders haben, um erst mal zu zeigen, dass er jetzt die Macht hat. Seufz ...
Meinst du damit Gunn und Safran oder die beiden anderen Produzenten? Die Story, wenn man sie denn glauben mag, klingt für mich doch eher nach einer sehr abgehobenen Frau Jenkins, die trotz der WW1984-Katastrophe kein bisschen Kompromissbereit ist und wie schon damals bei "Thor" und "Star Wars" sofort beleidigt das Handtuch wirft, sobald man ihre "Vision" nicht versteht. Und dass Regisseure in Hollywood immer Zugeständnisse machen müssen, wenn sie nicht gerade Spielberg oder Scorcese heißen, ist ja nun wirklich keine Neuigkeit.
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Re: [Film] Wonder Woman 1984

Ungelesener Beitrag von Montag »

Wonder Woman 84 vor ein paar Tagen auf Netflix gesehen und für gut befunden.

Ich mochte die Art des Films. Ich hatte das Gefühl ein Märchen zu sehen. Da gibt es einen magischen Stein, der Wünsche erfüllt, aber dafür auch einen Preis verlangt. Und am Ende gibt es eine Moral der Geschichte. Das ist dann in eine heitere 80er Jahre Art der Filmemacherei getaucht. Ich mein, der Film spielt nicht nur in den 80ern, er hat auch starke Anleihen an Filme der 80er. Über große Strecken hatte das starke Christopher-Reeves-Superman-Vibes. Ich mochte, dass das dann auch sehr Kinder-kompatibel ist (hier wird niemand ermordet).
Weiterhin mochte ich die Liebesgeschichte zwischen Diana und Steve. Pine und Gadot sind so fotogene Filmstars, dass die Szene vor dem Washingtoner Obelisken an einen klassischen Schwarz-Weiß-Film erinnert.
Ich kann verstehen, wenn man von Kristen Wiigs Figur genervt ist. Die anfängliche Charakterisierung ist schon sehr klischeehaft (halt eine der Anleihen an die 80er). Aber dann gibt der Film ihr einen ganzen Entwicklungsbogen.
Und zu guter Letzt mochte ich, dass es keinen wirklichen Bösewicht gab. Maxwell Lord ist natürlich ein Betrüger. Aber es ist nicht das Übliche, wo der Bösewicht die Welt erobern möchte und ganz viele Leute umbringt. Pedro Pascal vertritt einfach den sehr menschlichen Trieb nach Mehr und treibt es damit zu weit. Wie schon im ersten Film muss Diana hier mehr gegen ein abstraktes Konzept antreten als einen konkreten Gegner. Im ersten wollte sie den Krieg an sich stoppen. Und nun muss sie gegen diesen Wunsch nach Mehr antreten und ist selbst nicht frei von Makel. Sie ist knietief drin im selben Dilemma wie alle anderen auch. Und das zu überwinden, ist doch super-heldenhaft.

Ich verstehe, warum der Film bei vielen Leuten nicht gut angekommen ist. Der erste Film war noch sehr in der Realität verhaftet. Der zweite ist fast wie eine Fabel. Er stützt sich auf magische Elemente und kümmert sich weniger um eine strenge logische Herleitung der Dinge. Der Rest des DCU war ja sehr düster und grimmig. Und auch wenn es um Außerirdische oder Meeresbewohner geht, sind die Konflikte doch sehr irdisch. Gruppe A will die Macht über Gruppe B, die Helden müssen dies verhindern. Selbst bei Marvel sehen wir zwar die verrücktesten Wesen und Welten. Aber auch hier wird Magie und Wissenschaft als ein und dasselbe proklamiert. Alles folgt einer irdischen Logik. Ein Märchen- oder Fabel-hafter Charakter findet sich nicht.
Das muss nichts schlechtes sein. Ich denke allerdings, wenn man sich darauf nicht so gut einlassen kann, findet man auch kein Gefallen an Wonder Woman 84. Ich empfinde den Film auf jeden Fall als Bereicherung im Superheldenkinos.
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Re: [Film] Wonder Woman

Ungelesener Beitrag von heino »

Meine Güte, war das ein Schmarrn und übelster Rückfall in sämtliche Klischees, die diese Filme früher zu bieten hatten. Maxwell Lord ist hier nichts anderes als eine schlechte Kopie des Lex Luthor aus den alten Superman-Filmen, Kristin Wiig darf die Art böse gewordener Nerd spielen, mit der auch Jamie Foxx schon in "Amazing Spider-Man 2" die Zuschauer beleidigte, der Kampf zwischen Cheetah und Wonder Woman ist ein schlechter Witz (überhaupt sind die CGI zum großen Teil eher zweitklassig) und das süßliche "Liebe löst alle Probleme"-Ende vernichtet den Streifen vollends. Dass Wonder Woman willentlich den Missbrauch eines Unbeteiligten für ihre eigenen Ziele in Kauf nimmt, obwohl sie genau weiß, dass er nicht Trevor sein kann, ist dann nur noch die Kirsche auf der Scheißetorte. Für meine Begriffe war es nur richtig, dass WB nach dieser Vollkatastrophe die Pläne von Frau Jenkins für WW3 eingestampft hat.
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Re: [Film] Wonder Woman

Ungelesener Beitrag von Montag »

Naja, aber der Rückfall in Klischees ist ja Programm. Die Sache mit Kristin Wiig ist doch Absicht. Die Anleihen an Michelle Pfeiffer in Batman 2 sind doch gewollt und erklären sich aus dem Setting. Das fand ich okay. Bei Elektro in Spider-Man 2-2 war das wesentlich unmotivierter und störender und peinlicher.
Maxwell Lord hat in meinen Augen gar nichts Lex Luthor zu tun. Hackmans Luthor geht es immer um Macht oder Geld. Pascals Lord geht es in meinen Augen um etwas anderes. Er will "mehr". Er will auch Macht, klar. Aber er will auch geliebt und bewundert werden. Das ist eine Dimension, die Lex nie hatte.
Klar, der Film ist ein Rückfall, da hast du Recht. Aber es ist ein Rückfall mit Ansage. Retro halt. Es ist halt die Frage, ob man diese 80er-Art des Filmemachens in der heutigen Zeit was abgewinnen kann.
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Re: [Film] Wonder Woman

Ungelesener Beitrag von heino »

Sehe ich komplett anders: Klar wollte Luthor Macht und Geld, aber er wollte auch immer Bewunderer, sonst wäre er ja nicht ständig von Speichelleckern umgeben gewesen. Wo Cheetah was mit Catwoman in den Batman-Filmen von Burton zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Klar, verhuschte Person, die bei der erste Möglichkeit zur "dunklen Seite" wechselt, aber Seline Kyle hatte dafür einen guten Grund, immerhin wurde sie von ihrem Boss ermordet. Barbara Minerva ist einfach nur neidisch auf Diana, das ist eine ziemlich armselige Charakterisierung. Und gegen Retro an sich hätte ich nichts, aber hier ist es einfach nur schlecht umgesetzt und ergibt auch in Bezug auf den ersten WW und das ganze bis dahin existierende DCEU keinen Sinn.
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Re: [Film] Wonder Woman

Ungelesener Beitrag von Khaanara »

Während Luthor eher der Typ Wissenschaftler war, ist Maxwell Lord eher der Typ Unternehmer. Er hatte auch die Justice League International geleitet und finanziert, bevor er zu Checkmate ging und bei einer Umarmung einer Superheldin einem Genickbruch erlag.
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Re: [Film] Wonder Woman

Ungelesener Beitrag von heino »

Khaanara hat geschrieben: 22. März 2023 10:25 Während Luthor eher der Typ Wissenschaftler war, ist Maxwell Lord eher der Typ Unternehmer. Er hatte auch die Justice League International geleitet und finanziert, bevor er zu Checkmate ging und bei einer Umarmung einer Superheldin einem Genickbruch erlag.
Luthor wird sowohl in den Comics als auch in den Filmen/Serien seit langem eher als Geschäftsmann dargestellt. Seine großen Tage als Mad Scientist hatte er bis in die 70er, mit den 80ern wurde er dann mehr und mehr zum bösen Business-Genie, sogar in "Kingdome Come" ist er nur ein manipulativer Mastermind im Geschäftsanzug.
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Re: [Film] Wonder Woman

Ungelesener Beitrag von Montag »

heino hat geschrieben: 22. März 2023 07:54 Sehe ich komplett anders:
Ja gut, deswegen unterhalten wir uns ja. Ich bin ja echt hier, weil mich die anderen Meinungen interessieren. In meinem Freundeskreis gehen wir so gut wie gar nicht mehr ins Kino. Und beim Streamen guckt auch so ziemlich jeder seins. WW84 hat da bestimmt gar keiner gesehen. Da fehlt mir der Austausch.
heino hat geschrieben: 22. März 2023 07:54 ...und ergibt auch in Bezug auf den ersten WW und das ganze bis dahin existierende DCEU keinen Sinn.
Ja okay, das ist ziemlich klar. Aber mir macht das nicht so viel aus. Beim DCEU passen die Filme ja eh nicht so zusammen. Aber selbst dieses ganze Zusammenhangs-Dinges bei Marvel ist mir ziemlich egal.
Und beim Zusammenhang mit dem ersten WW könnte man argumentieren, dass das auch Programm ist. Bei den 80er und 90er Fortsetzungen war es ja Gang und Gäbe, dass die nicht immer zusammengepasst haben. In Star Trek III verliert Kirk seinen Sohn. ST IV ist ziemlich heiter. In ST V verabschiedet er sich respektvoll vom Klingonen-Captain. Und in ST VI hat er plötzlich den übelsten Klingonenhass. Das ist schon okay, wenn der Film an sich stimmt.
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Re: [Film] Wonder Woman

Ungelesener Beitrag von heino »

Montag hat geschrieben: 22. März 2023 18:35
Ja gut, deswegen unterhalten wir uns ja. Ich bin ja echt hier, weil mich die anderen Meinungen interessieren. In meinem Freundeskreis gehen wir so gut wie gar nicht mehr ins Kino. Und beim Streamen guckt auch so ziemlich jeder seins. WW84 hat da bestimmt gar keiner gesehen. Da fehlt mir der Austausch.

Ja okay, das ist ziemlich klar. Aber mir macht das nicht so viel aus. Beim DCEU passen die Filme ja eh nicht so zusammen. Aber selbst dieses ganze Zusammenhangs-Dinges bei Marvel ist mir ziemlich egal.
Und beim Zusammenhang mit dem ersten WW könnte man argumentieren, dass das auch Programm ist. Bei den 80er und 90er Fortsetzungen war es ja Gang und Gäbe, dass die nicht immer zusammengepasst haben. In Star Trek III verliert Kirk seinen Sohn. ST IV ist ziemlich heiter. In ST V verabschiedet er sich respektvoll vom Klingonen-Captain. Und in ST VI hat er plötzlich den übelsten Klingonenhass. Das ist schon okay, wenn der Film an sich stimmt.
Das geht mir ähnlich. Ich versuche noch, so oft wie möglich mit Freunden ins Kino zu gehen, es klappt aber leider nur selten.

Was Star Trek angeht, hast du sicher recht, die Filme sind da nicht sehr einheitlich aufgebaut. Bei WW sehe ich den Fall etwas anders, weil Warner Brothers ja versucht hat, wie Marvel eine in sich stimmige Kontinuität aufzubauen (was zumindest bei Man of Steel, Batman vs Superman und Justice League so halbwegs geklappt hat), aber bei WW widersprechen die Solo-Filme dem halt komplett. Wie kann es sein, dass in BvS und JL niemand je von ihr gehört hat, obwohl sie seit 100 Jahren aktiv ist und dabei auch nicht besonders vorsichtig? In der Szene im Einkaufszentrum von WW 84 zerstört sie zwar eine Überwachungskamera, aber erst NACH dem Kampf und die Aufzeichnung (damals noch auf Video) blieb ja erhalten. Bei den folgenden Kämpfen in Ägypten und gegen Cheetah wird dann gar nicht mehr auf sowas geachtet.
Und dann auch diese Geschichte mit Steve Trevor:sie soll ihm wirklich 100 Jahre nachtrauern und niemand anderen an sich heran lassen, obwohl sie ihn eigentlich kaum kennt? Das glaube ich keine Sekunde.

Aber ich könnte über all das hinweg sehen, wenn ich den Film unterhaltsam fände. Leider ist das nicht der Fall. Außerhalb der - schlecht getricksten - Actionszenen fand ich den Streifen nur öde und uninteressant, voller langweiliger Figuren und ohne jegliche Spannung. Da hat mir der erste WW deutlich besser gefallen.
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