Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Science Fiction in Buchform
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Knochenmann
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Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

So, neues buch:

Bild

das Buch zum Film, deswegen muss ich nicht viel drüber sagen. Nazis auf dem Mond halt.

5%

Was wir bekommen: das Buch spielt wohl im Jahre 2047, wir haben Renate, die lebt auf dem Mond, ist eine alte Frau, und sie schreibt Briefe an "Kitty". Außerdem liest sie ihre tagebücher von wo als sie war ein 6 jähriges Mädchen auf dem Mond.

Na schau mal mal.

was mir jetzt schon auf den Geist geht: die scheiß Nazi Intonation der Sprache, aber das ist hat so. Trozdem. Nazis versauen einem immer den Tag, auch imaginäre Nazis auf dem Mond.

Und das Zitat hier:
Aber als wir den Mond besiedelten, hatten wir genügend Gold dabei, das im Großen Krieg des Aufstiegs unserer Idee ins Volkseigentum überführt worden war, um zum Beispiel Eheringe und Zahnplomben herzustellen.
Finde ich nicht gut.
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L.N. Muhr
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Klingt stark nach einem Übersetzungsfehler. Bzw. einem übereifrigen Lektor, der den Satz umgestellt hat, bis er keinen Sinn mehr ergab.

Denn SO würde der Satz tatsächlich Sinn ergeben:

"Aber als wir den Mond besiedelten, hatten wir genügend Gold dabei, das vorher genutzt wurde, um zum Beispiel Eheringe und Zahnplomben herzustellen, und das im Großen Krieg des Aufstiegs unserer Idee ins Volkseigentum überführt worden war."

Das trifft dann tatsächlich den Zynismus der Nazis.

Ansonsten: Hitler-Geburtstag, und du liest sowas. Zufall?
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Knochenmann
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Nein, der Satz macht im Kontext schon sinn, der wird von der 6 jährigen Renate geschrieben, und damit auch die Autorin. Ich find ihn halt nur nicht gut. Streichelt mich in die falsche Richtung.

Und, ja, Zufall, man muss ja Bücher lesen von skandinavischen Autoren zwecks Challange warat's gwesen.
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Ja, aber der Satz behauptet, das Gold würde FÜR Eheringe und Zahnplomben verwendet. Das ist absurd spezifisch FÜR einen Nutzungszweck. Allerdings trifft es eben genau die Herkunft des Goldes.

Ich halte sowas durchaus für einen möglichen Flüchtigkeitsfehler in der sprachlichen Übertragung. Es würde auch genau den Tonfall einer semioffiziellen, halbgewussten, halbverdrängten Shoah treffen, der vielen Deutschen zu eigen war und ist.
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Knochenmann
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Ich halte das für einen schiefgegangenen Witz.
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von Montag »

Wow, dafür gibt es eine Leserschaft? Als damals der Trailer rauskam und das ganze so ein Crowd-Funding-Ding war, hat mich das auch fasziniert. Da fand ich die Idee witzig. Leider war der Film dann so gar nicht witzig. Da hat das Ganze dann ordentlich an Reiz für mich verloren

Ich hab mittlerweile ein ganz anderes Problem mit sowas: Klar, das soll Trash oder Pulp sein. Und klar, die Nazis sind auch als die Bösen in der jeweiligen Story identifizierbar. Aber gleichzeitig wird die Ikonographie (im visuellen Bereich wie z.B. dem Cover) immer wieder reproduziert. Teilweise wird die Leni-Riefenstahl-Ästhetik einfach kopiert oder Hakenkreuze werden so ins Bild gesetzt, dass sie auch eine beeindruckende Wirkung erzeugen. Besonders stark ist mir das bei Mike Mignola aufgefallen. In Hellboy aber auch bei Lobster Johnson kann der Mann nicht an sich halten. Alle paar Seiten ein paar Hakenkreuze. Geht man den Nazi im Endeffekt doch auf den Leim?
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Ja, das ist auch meine Meinung. Nazis verderben einen den Tag, selbst in ihrer dümmsten Form.
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Den ersten Iron Sky Film fanden wir schon lustig. Und mit einem der schönsten Raumschiffe aller Zeiten. (Kein Witz.)
Zuletzt geändert von Uschi Zietsch am 21. April 2023 08:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Und ich dachte, es gebe einen neuen Film...

Gruß
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Montag hat geschrieben: 20. April 2023 13:00 In Hellboy aber auch bei Lobster Johnson kann der Mann nicht an sich halten. Alle paar Seiten ein paar Hakenkreuze. Geht man den Nazi im Endeffekt doch auf den Leim?
Wobei der Lobster ja bis auf die Cover nicht von Mignola gezeichnet wird, ich vermute, bis auf Abnicken und seinen Namen drüber setzen hat er nix mehr mit dem Inhalt zu tun.

Das ist wichtig in der Bewertung: in den HB-Comics, die wirklich von Mignola sind, haben wir Hakenkreuze tatsächlich nur im ersten Band, Co-Autor John Byrne, danach höchstens randständig und zunehmend weniger.

Ich kann deine grundsätzliche Kritik an der Riefenstahl-Ästhetik sehr gut nachvollziehen, denn es geht mir ähnlich, denke aber, dass wir hier in der Werkbetrachtung differenzieren müssen.

Dass man einem schön verpackten Faschismus auf den Leim geht, ist leider nichts Neues. Auch da fand ich Picard S3 übrigens ganz spannend. Oder will mir wer erzählen, dass Vadic kein Nazi ist, samt Hitler-Frise? Neben vielem verhandelt die Serie durchaus auch die Verlockungen und die Ästhetik des Faschismus, mit imho klarer Absage. (Mehr dazu zu schreiben, hieße Spoilern.)
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Knochenmann
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Vadic sah für mich aus wie eine Alkoholikerin im Endstadium, Nazi Vibes hab ich von der keine bekommen.

Wie dem auch sei, 25%

Klein-Renatie ist jung und naiv. So werden alte Leute in ein besonderes Altersdomizil verfrachtet. Nein, anrufen geht nicht. Nazis die Nazidinge machen. Später gehts ans heiraten, und auch hier offenbaren sich die dunklen Seiten der Nazis: Was sind schon die ganzen Vorschriften wegen genetischer Übereinstimmung und so wenn der örtliche Obernazi ein Auge auf einen geworfen hat (Ich höre gerade den Bastards Podcast zu Mengele, sehr erhellend das ganze). Aber wenig das überrascht auf in der Naziwelt von Klein-Renate. Naja, vielleicht das: eine Filmvorführung von Marlene Ditrich offenbart seltsame Gelüste (konnte mit Dietrich nie was anfangen).

Alt-Renate lässt ihre Hüllen nicht fallen. Von der bekommen wir Komentare zu ihren jüngeren Tagebucheintragungen und Kulturkritik. Wie z.b. die nazionalsozialischische Deutung von "Heidi" ist. Und das auch "Der Große Diktator" auf dem Mond aufgeführt wurde, aber nur 5 Minuten davon. Außerdem was die anscheinend mal auf der Erde und ist jetzt wieder auf dem Mond? Und es gab 2016 Flüchtlinge? Naja.

Bis jetzt ist das Buch nicht schlecht aber unangenehm.
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Knochenmann hat geschrieben: 21. April 2023 10:47 Vadic sah für mich aus wie eine Alkoholikerin im Endstadium, Nazi Vibes hab ich von der keine bekommen.
Dito. Und sie war ja nur Handlangerin.
:bier:
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

50%

Das Buch ist jetzt da wo der Film anfängt (soweit ich weiß), und er gleitet in den Slapstick ab. Das verändert das Buch nicht zum besseren, die Autorin hatte davor wohl sowas wie freie Hand, jetzt muss sie sich an die Filmhandlung halten, man spührt fürmlich den Phasenübergang.

Ich hab mir auf Wikipedie die Filmhandlich durchgelesen... naja.
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

80%

Das Buch ist in zwei Teile geteilt, den Film Teil und den Teil wo die Autorin kreativer hat werden dürfen, der kreative Teil ist besser.

Der Film Teil färbt auf den Rest vom Buch ab, so kommt es bei 80% zu einer "Entzauberung", Renate ralisiert das die Nazis vielleicht doch keine netten Menschen sind. Da hätte sie aber schon man früher drüber nachdenken können, aber der Film will es so, deswegen ist das Buch in der Hinsicht holprig.
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Re: Iron Sky: Renate und die Mondnazis - Johanna Sinisalo

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Fertig

Am ene stimmt das Buch versöhnlich, aber ich bin mir sicher das die Autorin einen besseren Roman abgeliefert hätte wäre es kein Buch zum Film gewesen.

Alles in alleim: kann man lesen, muss man aber nicht.
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