Gerade im Kino gesehen...

[Erik]

So viel Popcornkino gibt es in letzter Zeit irgendwie nicht, da hatte ich mich schon sehr auf Quantumania gefreut. Außer den wirklich schönen Bilder fand ich es aber extrem enttäuschend. Das war alles irgendwie an den Haaren herbeigezogen, aufgesetzt und die Gags platt. Schade.

[Bully]

65:
In jeder Hinsicht ok, würde ich sagen, aber in keiner Hinsicht wirklich herausragend.
Kein wirklicher Twist, kein WTF-Moment (zwei oder drei Schreckmomente, aber nichts nachhaltiges...), aber dafür auch keine echten Ausreißer nach unten (ok, einen Viertel Tag mit dem Kopf nach unten hängen ist auch dann nicht gut, wenn die Tage kürzer sind, aber andererseits kann man sich in dem Fall auch ein anderes Kreislaufsystem vorstellen).
7/10 wasauchimmer (wollte erst 6,5 sagen wegen Zahlenspiel, ist aber insgesamt besser)-

[Uschi Zietsch]

Und was ist der Inhalt von 65?

[heino]

Cocaine Bear

"Als ein Flugzeug mit einer Ladung Koks abstürzt, wütet plötzlich ein Bär in den Wäldern Georgias. Alle machen sich auf die Suche, denn wer zuerst kommt... frisst zuerst! Ein Schwarzbär findet das weiße Pulver und hat den Trip seines Lebens. Völlig zugedröhnt tobt er durch den Wald auf der Suche nach mehr Stoff!"

Wie der Film mit dem Holzhammer (und einem Wiki-Eintrag direkt im Vorspann, I shit you not) bekannt gibt, basiert er auf einer wahren Geschichte. Das ist aber völlig egal und spielt auch für den Film keine Rolle, denn Regisseurin Banks hat hier einen klassischen Creature-Heuler mit einer Menge Ironie und Tempo versehen. Wie das bei solchen Filmen üblich ist, sind die Figuren letztlich nur Aufhänger für Witze und Splatterszenen (die für FSK 16 z.T. schon recht heftig sind), aber die guten Darsteller hauchen dem Streifen das Leben ein, das den Billig-Heulern dieser Art von z.B. Asylum meist fehlt. Fazit:wer großes Kino erwartet, ist hier falsch. Wer aber einfach nur 2 Stunden blutigen Spaß haben will, wird hier fündig.

8 von 10 Sporttaschen voller Koks

[Doop]

Der Super Mario Bros. Film

Bester Start einer Videospielverfilmung, bester weltweiter Start eines Animationsfilms.

Als Switch-Spieler wollte ich den Film denn doch sehen. Er ist wie erwartet: unterhaltsam, niedlich, schöne Bilder und vermutlich wird niemand das Pilzkönigreich besser auf die Leinwand bringen als das Illumination Studio (das Studio der Minions).

Mir hat es gefallen, trotz So-Naja-Synchronisation. 7/10 Kugelwillis.


Link: https://www.youtube.com/watch?v=imSefM4GPpE

[Bully]

Und was ist der Inhalt von 65?

Raumschiff stürzt vor 65 Millionen Jahren auf der Erde ab. Es gibt eine Rettungskapsel, aber die ist natürlich ein-zwei Tagesmärsche entfernt. Die Überlebenden sprechen nicht dieselbe Sprache, und die Universalübersetzer sind natürlich kaputt. Und das mit den ein-zwei Tagesmärschen klappt so einfach natürlich auch nicht. Das zwischenmenschliche Drama ist jetzt einerseits recht vorhersagbar, andererseits aber auch recht sympathisch, fand ich.
Ein paar mehr Dinos hätten dem Film trotzdem nicht geschadet...

[Bully]

3 Musketiere, d'Artagnan.
Keine tänzerische Eleganz, sondern brutale Gewalt und mehr oder weniger sinnvolle Grausamkeit. An ein, zwei Stellen haben die mMn übertrieben, andererseits sind hier die Intrigen, die ich bei Dune vermisst habe. Ein Plan in einem Plan. In einem Plan. Am Ende wird das Ziel erreicht. Die Figuren sind z.T. auch interessanter als in anderen Versionen; der König ist zwar ein Machtmensch, aber auch empathisch, die Königin hielt ich am Anfang für eine Schlaftablette, wurde aber recht cool, die Musketiere sind zynisch, aber nicht gleichgültig, de Winter ist halt de Winter... d'Artagnans Erzfeind, den dieser immer erkennt, wenn der irgendwo durchs Bild läuft, ist tatsächlich mehr so ein Statist, aber insgesamt sind die schon so neu, dass es sich lohnt.
Fans von Actionszenen, die nicht aus aneinandergestückelten Sekundenschnitten bestehen, werden besonders viel Freude haben, denn in Kampfszenen bleibt die Kamera lange an einer Figur, selbst wenn woanders mehr passiert, damit man sieht, wie es für sie ist, wenn sie sich bspw. hinter einem Baum vor Kugeln schützt, aber der Baum ist schmaler als die Figur... Du willst wissen, was los ist, oder ob irgendwo noch ein bewaffneter Gegner rumrennt? Tja, Pech - die Figur auf dem Bildschirm weiß es nicht, also brauchst Du es auch nicht zu wissen.

Das ist der erste Teil einer Serie, aber die Haupt-Story in dem Film ist an sich geschlossen, bis auf einen Kliffhänger.

[Ender]

Das klingt besser als ich erwartet hätte.
Allerdings: der Kinostart des 2. Teils, der ursprünglich für Dezember angekündigt war, wurde - wohl aufgrund der Erfolglosigkeit von Teil 1 - auf Eis gelegt. Zumindest in Deutschland. In Frankreich hat‘s dagegen ziemlich gut funktioniert.

[lapismont]

Der Trailer war mir zu gewalttätig, wobei es das im Original ja auch ist. Die Diener werden ständig verprügelt

[Bully]

_Die_ Diener kommen gar nicht vor, glaube ich, aber "gewalttätig" trifft es schon, und Prügeln wäre noch harmlos.
Außerdem Latein mit französischen Akzent - spiritü sancti. Das ist allerdings kein Verbrechen, sondern hat seinen Sinn. Ich meine mal gelesen zu haben, dass die historischen Musketiere tatsächlich Uniformen trugen, was seinerzeit neu war, wovon man im Film nichts mitkriegt (es gibt offizielle Anlässe), aber das soll wohl keine Doku sein...

[heino]

Evil Dead Rise

Ja, was soll ich sagen? Gleiches Spiel wie immer, nur diesmal in einem verfallenen Mietshaus und mit Fokus auf weibliche Hauptfiguren (was nicht wirklich neu ist, das war schon bei dem Remake von 2013 so). Viel Ekel und Splatter, viel Hysterie und Gekreische, bei Raimi abgeguckte Winkel und Kamerafahrten. Nicht wirklich schlecht, aber halt auch nicht wirklich nötig.

6 von 10 verschluckten Augäpfeln

[heino]

Das Lehrerzimmer

Die junge Lehrerin Carla Nowak beobachtet eine Kollegin im Lehrerzimmer dabei, wie sie Geld aus der Kaffeekasse klaut, und beschließt, der Sache selbst auf den Grund zu gehen, da sich im Kollegium niemand zuständig fühlt. Damit löst sie allerdings eine Kette von Ereignissen aus, an deren Ende es nur Verlierer gibt.

Guter Film über eine Lehrerin, deren Idealismus gepaart mit Naivität sie in Teufels Küche bringt, Bis auf ein paar leichte Übertreibungen ist das gut geschildert, die Charaktere sind allesamt sehr gut getroffen und dargestellt - besonders die Kinderdarsteller können komplett überzeugen und agieren äußerst glaubhaft -, das moralische Dilemma wird gut geschildert und der Film ist kein ödes oder auf die Tränendüse drückendes Drama, sondern recht spannend und oft auch sehr humorvoll. Nur das "Ende" wird viele irritieren, denn anstatt eine Auflösung anzubieten, endet der Streifen abrupt und man muss sich selbst zusammenreimen, wie es weitergehen könnte. Im ersten Moment war ich verärgert, weil das wirkte, als hätten Autor und Regisseur mangels Ideen für den Abschluss einfach abgebrochen, aber im Nachhinein finde ich diese Ambivalenz sogar viel besser, weil der Zuschauer dadurch gefordert ist, sich wirklich mit der Geschichte auseinanderzusetzen.

8 von 10 Zauberwürfeln

[lapismont]

Asteroid City

Ein Film von Wes Anderson ist immer irgendwie etwas Besonders. So auch hier. Klar, sein Design ist inzwischen so markant, dass es eine KI nachahmen kann, was in einer Filmkritik als Anlass genommen wurde anzufragen, ob das dann noch so kreativ sei.
Wie auch immer, die inszenatorischen Einfälle sind toll und haben mich oft zum giggeln gebracht. Es gibt sehr viele kleine skurrile Details und einen irren Cast, allen voran Scarlett Johansson, die großartig spielt.
Der Plot ist zwar aberwitzig, aber eben auch trotz aller Verfremdung werden ein paar menschliche Probleme beackert, was dem Film eine zusätzliche Tiefe verleiht.

Uns gefiel dieser Film sehr gut.

[Uschi Zietsch]

Läuft bei uns nicht. Muss ich auf Streaming warten.

[lapismont]

Dank Enders Arbeitgeber sind wir hier grad auf der Kinosonnenseite. Es ist für mich immer noch faszinierend, wie sich dieses Industriegebiet zwischen Warschauer Straße und Ostbahnhof zu einem Stadtzentrum entwickelt hat, auch dank des Kinos.