Der "Liest zur Zeit" Thread

[heino]

Passend zum Gerichtstheater um Trump und den anstehenden US-Wahlen im nächsten Jahr habe ich in "Devil`s bargain" von Josh Green nochmal nachlesen können, wie es zur Partnerschaft zwischen Bannon und Trump kam und wie sie es geschafft haben, die Wahl damals für Trump zu entscheiden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Bannon, einem sehr verqueren Charakter, der als rücksichtsloser Manipulator und hochintelligenter Machiavelli-Typ geschildert wird, der ähnlich wie Trump tickt (dabei aber wesentlich intelligenter und fokussierter ist), aber letztlich daran scheiterte, dass er Trump für zuverlässig hielt. Das Buch erläutert auch sehr detailliert die Fehler, die Hillary Clinton und die Demokratische Partei gemacht haben, wodurch es Trump erst ermöglicht wurde, das Amt an sich zu reißen. Man kann nur hoffen, dass sie aus der Geschichte gelernt haben.

[Uschi Zietsch]

Wenn der Mensch eines nicht tut, dann aus der Geschichte lernen.

[Badabumm]

Der Mensch lernt nicht mal von der Gegenwart...

[heino]

"Noch nicht da und schon am Ende" von Francoise Hauser ist ein Buch mit Reisetipps, das das Pferd mal von hinten aufzäumt, denn es geht darum, welche Gefahren einen in anderen Ländern erwarten können. Das reicht von relativ harmlosen Dingen wie den Schwierigkeiten, die Raucher erwarten dürfen, wenn sie ihrer Sucht frönen wollen, über gefährliche Lebensmittel und was einen im Falle einer Krankheit oder Unfall in Sachen medizinischer Versorgung erwarten kann bis hin zu Gefahren durch Naturkatastrophen. Das Ganze ist eher humoristisch und mit einem Augenzwinkern gemeint, hält aber doch sehr viele gute Ratschläge bereit.

[Badabumm]

Und was erwartet einen, wenn man nach Deutschland zurückkehrt? Wird man reingelassen..?

[Pogopuschel]

Francoise Hauser

Von ihr lese ich gerade "Japan für die Hosentasche", bin aber noch nicht sehr weit.

[heino]

"Die Bibel nach Biff" von Christopher Moore, erzählt die Jugendjahre Jesu bis zu seiner Kreuzigung aus der Sicht seines besten Freundes Levi, genannt Biff. Die Idee finde ich tatsächlich bestechend, da die Bibel sich ja weitestgehend über die Kindheit des Heilands abseits der Geburt ausschweigt und Moore hat da viele interessante Ideen eingearbeitet und beleuchtet auch nebenbei die Konzepte des Buddhismus und des Hinduismus. Aber leider ist die Figur Biff, die einen blöden Spruch nach dem anderen raushaut, lange nicht so witzig, wie Moore denkt und das Buch zieht sich auch in der Mitte ziemlich. Trotzdem kann man Spaß damit haben, sein Buch "Fool" hat mir aber besser gefallen

[Knochenmann]

Bei mir wars umgekehrt, Biff hab ich bestimmt dreimal gelesen, Fool fand ich furchtbar.

[heino]

Francois Satonge - Dolfi und Marylin

"Paris im Jahr 2060. Der geschiedene, alleinerziehende Geschichtsprofessor Tycho Mercier gerät durch einen Tombolagewinn in den Besitz eines Klons. Doch er bekommt nicht irgendeinen Klon vom Supermarkt geliefert: Es ist A.H.6, der sechste existierende, eigentlich verbotene Klon von Adolf Hitler. Dieser ist allerdings ganz anders als der Lieferant seines genetischen Materials: Er ist sanftmütig, bescheiden, unterwürfig und für Tychos Sohn ein willkommener Spielkamerad bei Computerkriegsspielen. Zu diesem merkwürdigen Hausgast gesellt sich bald noch ein Klon von Marilyn Monroe, den Tycho Mercier von seinem Nachbarn erbt. Sie verkörpert den Schwarm seiner Jugendjahre, aber auch sie riecht nach Ärger, denn es handelt sich um eine Raubkopie aus Südostasien …"


Schade, schade. Was eine gute Geschichte über die Problematik des Klonens und die verführerische Strahlkraft des Faschismus hätte sein können, scheitert zum Einen am wirklich öden Stil des Autors, der im ersten Kapitel nur kurze Hauptsätze aneinanderreiht, mit Tycho Mercier einen wirklich ausnehmend langweiligen und auch nicht sonderlich sympathischen Protagonisten entwickelt hat und der sich nie traut, wirklich kontrovers zu werden.
Dass er am Ende Mercier durch eine wirklich feige Auflösung davonkommen lässt (vergleichbar mit der "Wiedergeburt" von Bobby Ewing in Dallas), nagelt den Sarg dann endgültig zu.

[heino]

Christoph Karrasch - San Francisco liegt am Rhein

Karrasch ist freier Reisejournalist und arbeitet u.a. für Galileo auf Pro7. Das Buch schildert seine Erlebnisse, als er 2021 mangels ausländischer eine "Weltreise" durch Deutschlang unternahm und dabei u.a. Amerika und Brasilien (Ostsee), Bethlehem (Bayern), Rom (NRW, in der Nähe habe ich lange gewohnt) und der Brücke, die dem Buch den Namen gab und in Emmerich zu finden ist, und wie die Golden Gate Bridge in klein aussieht, besuchte. Das ist erstaunlich interessant, informativ, humorvoll und von seiner sehr positiven Sicht auf das Reisen und die Menschen geprägt. Nichts für die Ewigkeit, aber es tut gut, mal nicht in schlechten Nachrichten und Weltuntergangsszenarien zu schwelgen.

[Uschi Zietsch]

Das glaub ich dir. Klingt echt gut!

[Badabumm]

"Die Bibel nach Biff" von Christopher Moore, erzählt die Jugendjahre Jesu bis zu seiner Kreuzigung aus der Sicht seines besten Freundes Levi, genannt Biff. Die Idee finde ich tatsächlich bestechend, da die Bibel sich ja weitestgehend über die Kindheit des Heilands abseits der Geburt ausschweigt und Moore hat da viele interessante Ideen eingearbeitet und beleuchtet auch nebenbei die Konzepte des Buddhismus und des Hinduismus. Aber leider ist die Figur Biff, die einen blöden Spruch nach dem anderen raushaut, lange nicht so witzig, wie Moore denkt und das Buch zieht sich auch in der Mitte ziemlich. Trotzdem kann man Spaß damit haben, sein Buch "Fool" hat mir aber besser gefallen

Steht die Jugend Jesu nicht in den Apokryphen, und diese hat das Konzil seinerzeit rausgeschmissen? Ich habe aber auch nur flüchtig reingelesen...

[Knochenmann]

Es kann nur in den Apokryphen stehen wenn es rausgeschmissen wurde.

[heino]

[quote=Badabumm post_id=294354 time=1695216419
steht die Jugend Jesu nicht in den Apokryphen, und diese hat das Konzil seinerzeit rausgeschmissen? Ich habe aber auch nur flüchtig reingelesen...
[/quote]

Keine Ahnung, Ich habe zuletzt in der Schule in die Bibel schauen müssen und danach nie wieder das mindeste Interesse daran verspürt

[Uschi Zietsch]

Es kann nur in den Apokryphen stehen wenn es rausgeschmissen wurde.

Ich verstehe nur nicht, wieso man davon dann weiß?