Die Phantastik - Lesechallenge 2023
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
Ich hab mir den Sprawl Radio Cast zu dem Buch angehört und die haben es zerrissen wie kein zweites: Hauptcharakter dumm, HAndlung wenig durchdacht und kaum Überraschungen.
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet
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- aquarius
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
Gert Prokop: Wer stiehlt schon Unterschenkel?

Kategorie 2: Kurzgeschichtensammlung
Ich muss mal anfangen, meine gelesenen Kategorien nachzutragen. Eigentlich lese ich ja eine ganz andere Sammlung für die Challenge, doch dann wurde sie kurzerhand von diesen Geschichten überholt. Bisher kannte ich noch nichts von diesem Autor aus der ehemaligen DDR.
Prokops Geschichten um den kleinwüchsigen Detektiv Timothy "Tiny" Truckle im 21. Jahrhundert in Chicago sind witzig und interessant, zudem eine Kritik am Kapitalismus und der Macht der Konzerne. Es gibt eine Fortsetzung der Kurzgeschichten im Band "Der Samenbankraub".
[x] 1. Debütroman: Marina Lostetter: Die Reise
[x] 2. Kurzgeschichtensammlung: Gert Prokop: Wer stiehlt schon Unterschenkel?
[x] 3. Arthur C. Clarke Award: Colin Greenland: Sternendieb
[ ] 4. Skandinavischer Autor
[x] 5. 1948 geboren: Brian M. Stableford: Das Wrack im Halcyon
[x] 6. Comic: Dobbs / Mathieu Moreau: H. G. Wells: Die Zeitmaschine (Splitter Verlag)
[ ] 7. Neuerscheinung des Monats

Kategorie 2: Kurzgeschichtensammlung
Ich muss mal anfangen, meine gelesenen Kategorien nachzutragen. Eigentlich lese ich ja eine ganz andere Sammlung für die Challenge, doch dann wurde sie kurzerhand von diesen Geschichten überholt. Bisher kannte ich noch nichts von diesem Autor aus der ehemaligen DDR.
Prokops Geschichten um den kleinwüchsigen Detektiv Timothy "Tiny" Truckle im 21. Jahrhundert in Chicago sind witzig und interessant, zudem eine Kritik am Kapitalismus und der Macht der Konzerne. Es gibt eine Fortsetzung der Kurzgeschichten im Band "Der Samenbankraub".
[x] 1. Debütroman: Marina Lostetter: Die Reise
[x] 2. Kurzgeschichtensammlung: Gert Prokop: Wer stiehlt schon Unterschenkel?
[x] 3. Arthur C. Clarke Award: Colin Greenland: Sternendieb
[ ] 4. Skandinavischer Autor
[x] 5. 1948 geboren: Brian M. Stableford: Das Wrack im Halcyon
[x] 6. Comic: Dobbs / Mathieu Moreau: H. G. Wells: Die Zeitmaschine (Splitter Verlag)
[ ] 7. Neuerscheinung des Monats
Zuletzt geändert von aquarius am 15. September 2023 00:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
Die Kritik am Kapitalismus und den Konzernen ist nur die Ablenkung, Staffage, damit die Zensoren nicht bemerkten, dass es eigentlich um Kritik am Sozialismus und der Diktatur ging.
Kritik an Kapitalismus und Konzernen war Staatsdoktrin, war Ideologie, das konnte (musste) man jeden Tag in jeder Zeitung lesen.
Kritik an Kapitalismus und Konzernen war Staatsdoktrin, war Ideologie, das konnte (musste) man jeden Tag in jeder Zeitung lesen.
Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
Ich hatte damals die erste Story gelesen. Ich fand's ganz nett aber aus heutiger Sicht doch Recht eingestaubt.
Lese zur Zeit:
Andreas Suchanek - Inter Space One
Davor:
Peter Swanson - Ein Tod ist nicht genug
Richard Cox - The Boys of Summer
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Davor:
Peter Swanson - Ein Tod ist nicht genug
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
An manchen Stellen merkt man den Geschichten das Alter schon an, hat aber einen gewissen Charme.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
Selma Lagerlöf: Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden

Kategorie 4: Skandinavischer Autor
(Das Buch muss im Original in der entsprechenden Sprache erschienen sein.)
Der 14-jährige Taugenichts Nils Holgersson wird zur Strafe in einen Wichtel verwandelt und zieht mit dem Hausgänserich Martin und einer Schar Wildgänsen einen Sommer lang durch Schweden. Als Wichtel versteht er die Sprache der Tiere und findet neue Freunde (bei den Tieren) und lernt deren Probleme kennen. Beim Streifzug durch Schweden um das Jahr 1900 werden verschiedene Landschaften vorgestellt. Diverse Sagen werden in Geschichten eingebunden, die von verschiedenen Protagonisten erzählt werden. Auch Probleme wie Armut, Kinderarbeit, Auswanderung, Krankheiten (Tuberkulose) sowie Landschaftsverbrauch durch die beginnende Industrialisierung werden geschildert.
Das Original erschien in zwei Bänden 1906 und 1907 und ersetzte das "Läsebok för folksskolan" als Schulbuch. Es war das erste Buch, das in der damals neuen schwedischen Rechtschreibung veröffentlicht wurde. Vom Buch gibt es mehrere deutsche Übersetzungen, diese hier ist von 2014 und wurde zumindest vom Verlag sehr gelobt.
Obwohl es ein Kinder-/Jugendbuch ist, ist es von der Handlung, vom Wortschatz und der Länge deutlich mehr als das. Als Notlösung gestartet und zum bisherigen Highlight der Challenge geworden. Selma Lagerlöf bekam (unter anderem dafür) als erste Frau den Literaturnobelpreis im Jahr 1909. (Auch gut für die private Kategorie "Lest mehr Literaturnobelpreisträger"
)
[x] 1. Debütroman: Marina Lostetter: Die Reise
[x] 2. Kurzgeschichtensammlung: Gert Prokop: Wer stiehlt schon Unterschenkel?
[x] 3. Arthur C. Clarke Award: Colin Greenland: Sternendieb
[x] 4. Skandinavischer Autor: Selma Lagerlöf: Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden
[x] 5. 1948 geboren: Brian M. Stableford: Das Wrack im Halcyon
[x] 6. Comic: Dobbs / Mathieu Moreau: H. G. Wells: Die Zeitmaschine (Splitter Verlag)
[ ] 7. Neuerscheinung des Monats

Kategorie 4: Skandinavischer Autor
(Das Buch muss im Original in der entsprechenden Sprache erschienen sein.)
Der 14-jährige Taugenichts Nils Holgersson wird zur Strafe in einen Wichtel verwandelt und zieht mit dem Hausgänserich Martin und einer Schar Wildgänsen einen Sommer lang durch Schweden. Als Wichtel versteht er die Sprache der Tiere und findet neue Freunde (bei den Tieren) und lernt deren Probleme kennen. Beim Streifzug durch Schweden um das Jahr 1900 werden verschiedene Landschaften vorgestellt. Diverse Sagen werden in Geschichten eingebunden, die von verschiedenen Protagonisten erzählt werden. Auch Probleme wie Armut, Kinderarbeit, Auswanderung, Krankheiten (Tuberkulose) sowie Landschaftsverbrauch durch die beginnende Industrialisierung werden geschildert.
Das Original erschien in zwei Bänden 1906 und 1907 und ersetzte das "Läsebok för folksskolan" als Schulbuch. Es war das erste Buch, das in der damals neuen schwedischen Rechtschreibung veröffentlicht wurde. Vom Buch gibt es mehrere deutsche Übersetzungen, diese hier ist von 2014 und wurde zumindest vom Verlag sehr gelobt.
Obwohl es ein Kinder-/Jugendbuch ist, ist es von der Handlung, vom Wortschatz und der Länge deutlich mehr als das. Als Notlösung gestartet und zum bisherigen Highlight der Challenge geworden. Selma Lagerlöf bekam (unter anderem dafür) als erste Frau den Literaturnobelpreis im Jahr 1909. (Auch gut für die private Kategorie "Lest mehr Literaturnobelpreisträger"

[x] 1. Debütroman: Marina Lostetter: Die Reise
[x] 2. Kurzgeschichtensammlung: Gert Prokop: Wer stiehlt schon Unterschenkel?
[x] 3. Arthur C. Clarke Award: Colin Greenland: Sternendieb
[x] 4. Skandinavischer Autor: Selma Lagerlöf: Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden
[x] 5. 1948 geboren: Brian M. Stableford: Das Wrack im Halcyon
[x] 6. Comic: Dobbs / Mathieu Moreau: H. G. Wells: Die Zeitmaschine (Splitter Verlag)
[ ] 7. Neuerscheinung des Monats
Zuletzt geändert von aquarius am 15. September 2023 00:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
Nachdem ich beim DSFP-Komitee ausgestiegen bin, werde ich bei der diesjährigen Lesechallenge mitmachen.
Melde Vollzug für Kategorie 2: Kurzgeschichtensammlung
Marianne Labisch und Gerd Scherm (Hg.): Jenseits der Traumgrenze

Die Themen-Anthologie befasst sich mit Geschichten, die in Räumen spielen, die man nur im Traum betreten kann.
Zu jeder Story hat Gerd Scherm mit KI-Hilfe Illustrationen erstellt.
Die Qualität der Storys ist wechselhaft und spannt einen weiten Bereich auf. Neben einem Kern von soliden bis guten Geschichten gibt es leider auch nicht wenige, die die Herausgeberys besser nicht hineingelassen hätten. Mein Highlight ist die Story von Gaby Behrend, mit Einschränkungen noch die von Veith Kanoder-Brummer.
Ich beginne mit den Stories, die im weitesten Sinne irgendeinen SF-Anteil haben, und sei er noch so gering. (In Ellen Nortens Story ist es z.B. der Wolkenturm, den es ja in der Form noch nicht gibt.)
Jol Rosenberg: Auf Abwegen
Inhalt: Lora schiebt Dienst auf einer abgelegenen Forschungsstation in der Antarktis. Eines Tages liegen Krümel neben ihrem Handy, deren Herkunft sie sich nicht erklären kann. Die Krümel ordnen sich zu Sinuswellen an, dringen in ihr Handy ein und bitten um Stahl und eine Satellitenverbindung.
Fazit: Originelle Erstkontakt-Variante mit Aliens, die alien sind. Starke melancholische Atmosphäre, obwohl mir die Trauer über ihre verunfallte Mutter* nicht ganz nahegebracht wurde.
*Jol hat mich darauf hingewiesen, dass in der Story keine verunfallte Mutter vorkommt. Ich schrieb die Notizen für die ersten Stories mit einigem Zeitversatz und hatte keine Lust, die Texte ein zweites oder drittes mal zu lesen. Ich hatte anfangs echte Probleme, die Anthologie durchzuarbeiten.
C. Gina Riot: Edgar Ficciaros Parasit
Inhalt: Das Protagonisty erschafft Bilder und Skulpturen von insektoiden Mschinen, die ihre eigene Spezies von den Planeten vertreiben. Oder so.
Fazit: Sprachlich und atmosphärisch ganz reizvoll, aber ich hab nicht kapiert, worum es geht.
Ellen Norten: Die Wolkenfee
Inhalt: Johanna ist seit Kleinkindzeiten von Wolken und vom Märchen von der Wolkenfee fasziniert. Am Tag ihrer Pensionierung erhält sie von ihren Kollegy eine Karte für den Wolkenturm, das höchste Gebäude der Welt. Auf der Cirrus-Ebene begegnet sie der Wolkenfee und folgt ihrer Einladung.
Fazit: Schöne, sehr poetische Idee. Aber das Drumherum. Der Anfang teils erzählerisch ungeschickt, die „Romanze“ mit Johann so schmalzig wie unnötig.
Yvonne Tunnat: Der Spielplatz
Inhalt: Marla sitzt in einem Gefängnis. Sie hat ihren eigenen Sohn Henry geboren (eine Seltenheit in der repressiven Zukunftsgesellschaft), ihn aber einmal zu lange im Buggy stehen lassen, weil sie sich von seinem Dauerschreien erholen wollte. Da ist er verschwunden, und sein Chip wurde zerstört. Aber alle Details verrät sie ihren Mitinsassinnen Saba und Jessy nicht.
Fazit: Gefängnisatmosphäre sehr eindringlich beschrieben, intensive, lebendige Details, die repressive Gesellschaft wird beklemmend geschildert.
Gabriele Behrendt: Reverie
Inhalt: In ihrer Traumkathedrale trifft Hannah auf Gregor, mit sie Traumabenteuer erlebt. Schließlich begegnet er ihr in der Realität. Aber die Wahrheit ist total kommerziell und unromantisch.
Fazit: Großartige Idee, wunderschön intensiv geschrieben, man taucht ganz in Hannahs Gefühls- und Traumwelt ein. Die Auflösung: eine böse Art von Internetkriminalität.
Achim Stößer: Du magst sagen, ich bin ein Träumer, doch ich bin nicht der einzige
Inhalt: Einige Menschen sterben und begegnen nach ihrem Tod irgendwelchen Götter, Teufeln oder Fegefeuern. Nur nie denen ihrer eigenen Religion.
Fazit: Böse Religions-Satire, sehr vergnüglich.
Carolin Zwergfeld: Namid, der Weltensucher
Inhalt: Die Menschheit steht kurz vor dem finalen Kollaps. Namid soll in einem luziden Traum einen bewohnbaren Planeten im Orion aufspüren. Ein Probetraum auf der Erde verläuft erfolgversprechend. Doch bei den Orionträumen gab es sogar schon Todesfälle.
Fazit: Rahmenbedingt etwas plakativ und moralinsauer, aber Story stringent und in sich logisch entwickelt. Er fehlt nur ein Quäntchen Originalität und sprachliche Finesse
Cornelia Schulz: Der Traumschlüssel
Inhalt: Neuerdings drängt sich immer wieder ein gewisser Cas in Sandras Träume. Mit ihrer Hilfe will er den Traumschlüssel wiederfinden, den sie ihm gestohlen haben soll. Denn nur mit dem Utensil lässt sich das Sternenportal öffnen, über das Cas in seine Heimatwelt im Sternzeichen Drache zurückkehren kann.
Fazit: Nette Idee, aber bei Figuren, Plot und Sprache läuft nicht alles rund.
Veith Kanoder-Brummer: Die Übernahme
Inhalt: Andor Helland soll sich über seine Träume wieder daran erinnern, dass er seine Frau Ragna getötet hat. Doch er entdeckt eine geheime Stadt, in der verschiedene Versionen seiner selbst leben. Und die Mörder-Version hat ihn in dessen Parallelwelt gestoßen.
Fazit: Starke Idee, kraftvoll und eindringlich geschrieben, ich liebe solchen Psycho-Krams.
Und hier kommen die Notizen zu den Storys, die garantiert Sf-frei sind:
Joachim Groos: Die Traumbibliothek
Inhalt: Ein Schriftsteller träumt regelmäßig, dass er in einer Bibliothek sitzt und ein Meisterwerk schreibt. Leider kann er sich nie an den Inhalt erinnern. Beim Versuch, das rüber zu retten, entdeckt er weitere Bibliotheksräume, in denen Schriftsteller traumschreiben. Und schließlich trifft er Elias Canetti.
Fazit: Niedliche Idee, wenngleich bekannt, die Erforschung der Traumbibliothek ist spannend geschrieben mit böser, wenngleich vorhersehbarer Pointe.
Ulrike Gschwendtner-Schütt: Eindringling im Stadtteil
Inhalt: Plötzlich taucht ein Chrysler auf. Das spielende Mädchen entdeckt im Innenraum ihren verstorbenen Vater. In einem tranceartigen Zustand erzählt er ihr etwas über seine wahre Mission. Als sie wieder aussteigt, erweist sich der Chrysler als Jeep, der schon lange dort parkt.
Fazit: Actionreich, dynamisch geschrieben, aber in den Details unausgegoren. Es bleiben zu viele lose Enden und offene Fragen.
Marianne Labisch: Lauffliegen
Inhalt: Marianne träumt vom Lauffliegen in Afrika.
Fazit: Intensive Traumschilderung, aber nicht mehr. Selbstinterpretation am Ende störend.
Interessanterweise hatte ich selbst eine Zeit lang genau solche Träume, nur spielten sie nicht in Afrika.
Eska Anders: Vom fehlenden Mut und verpassten Chancen
Inhalt: Die Träumerin reist mit ihrem Mann nach Barcelona. Als er sie offen betrügt, verliebt sie sich in einen Traummann.
Fazit: Auf der einen Seite zu konzentriert, auf der anderen Seite zu pilcherhaft-schmalzig. Es fehlt die träumerische Leichtigkeit.
Michael Schmidt: Des Leierkastens Dreifaltigkeit
Inhalt: Karal wird von seiner Angebeteten Ann durch 1. eine Kneipe, 2. ein Bordell und 3. in einem echten Leierkasten inkarniert. Er soll ihren Ehemann Bajazzo töten. Das gelingt – doch anders, als von Ann gewollt.
Fazit: Zu viel Konstruktion, zu wenig Inspiration. Ein 3-Punkte-Programm wird abgearbeitet.
Christopher Sprung: Halle der Wiederkehr
Inhalt: Nach ihrer letzten unspektakulären Inkarnation kommt Deni in die Halle der Wiederkehr. Dort trifft sie auf alte Freunde und auf die personifizierte Schuld, mit der sie eine Wette laufen hatte. Deni und die Schuld erkennen ihre karmische Verbindung und Bedingtheit.
Fazit: Atmosphärisch stark, schöne Bilder, viel buddhistisches Gedankengut. Die personifizierte Schuld bleibt zahnlos. Pointe nett.
Emanuel Memminger: Looping
Inhalt: Der Träumer will in seinem Traumfreizeitpark mit der roten Looping-Achterbahn fahren. Doch vom Eingang der Geisterbahn verfolgt ihn ein mechanischer Wächter mit den Worten: „Folge dem Weg in die Finsternis!“ Auf der Flucht begegnet der Träumer dem Betreiber des Parks und gelangt schließlich doch in die ersehnte Achterbahn.
Fazit: Intensiv geschildertes Traumwunderland, die Figuren bleiben Typen statt Charaktere, vieles bleibt unerklärt. Schlusssatz zu geschwätzig.
Carola Seeler: Der Schrei
Inhalt: Der träumer wird von einem langen Schrei aus dem Traum geweckt, um in einem weiteren Traum mit Flüssigkeit und Luftbläschen zu erwachen, aus dem ihn ein langer Schrei weckt … bis der Träumer endgültig erwacht, in einem Kasten verkabelt, in einer gallertartigen Nährlösung schwimmend.
Fazit: „Shutter Island“ meets „Matrix”. Nette, aber belanglose Vignette!
Ansgar Sadeghi: Waldemar ist angekommen
Inhalt: Die mittelalte Lilly begegnet ihrem Rentnernachbarn Waldemar. Er erzählt ihr von seinem Traumort an einem schwedischen See. Damit weckt er glückliche Erinnerungen an die Praia do Barranco in Portugal, wo ihr Hippie-Onkel Autos repariert. Eines Tages erhält sie eine Mail von Waldemar, dass er an seinem Traumort angekommen ist. Kurz darauf erfährt sie, dass Waldemar zwei Tage zuvor gestorben ist.
Fazit: Sehr berührende Geschichte über Lebensträume und den Mut, sie umzusetzen. Und wie auch kurze Begegnungen ein Leben verändern können.
Peter Stohl: Wie Ritter Friedhelm die Liebe der Grafentochter gewann
Inhalt: Ritter Friedhelm bricht auf zu Graf Hubertus, um um dessen Tochter anzuhalten. Doch die will „Blinde Kuh“ spielen.
Fazit: Nette, bisweilen arg biedere Märchen-Parodie. Gelungene Fingerübung, mehr nicht.
Susanne Horky: Der Traumläufer
Inhalt: Peter und ein Uniformierter steigen in einen Fesselballon, als ein Unwetter ausbricht. Offenbar kann Peter mit seinem Wünschen die Welt steuern. Da begegnen sie Sheila, einem Mädchen, das für ein Pony sogar einen Traumläufer fangen will. Nebel kommt auf, der immer mehr von Peters Traumwelt verschluckt.
Fazit: Atmosphärisch starke, aber nicht immer rund laufende Story.
Angelika Brox: Das Ziegenproblem
Inhalt: Die Wasserfee erscheint Isabell und sagt, dass sie ihren im Koma liegenden Freund mit einer Locke des Teufels retten könne. Also macht sie sich auf den Weg in die Hölle.
Fazit: Süßes Geschichtchen, aber etwas bieder. Das bekannte Ziegenproblem etwas plakativ eingebaut (dafür so gut erklärt wie selten).
Ute Bünk: Bass Bass
Inhalt: Die Träumerin haut auf die Congas.
Fazit: Zwei Seiten nur! Aber, ach, doch zwei Seiten zu viel!
Johnny Wallmann: Garten des Lichts, Garten der Finsternis
Inhalt: Lukas braucht Nachhilfe. Sein Vater schickt ihn zu Professor Lehm, der in seinem Garten ein Geheimnis verbirgt. Das schließlich zum Verschwinden von Lukas‘ Freund Erik führt.
Fazit: Wenig origineller Teenage-Horror, ganz solide.
Johanna Vedral: Varjus Traum
Inhalt: Es geht um Gestaltwandler und ihre Träume.
Fazit: Sehr poetisch und schwebend, auch wenn ich nicht verstanden habe, worum es geht.
And this completes the 2ct of the Shockwavian jury!
Gruß
Ralf
[ ] 1. Debütroman:
[x] 2. Kurzgeschichtensammlung: Marianne Labisch und Gerd Scherm (Hg.): Jenseits der Traumgrenze
[ ] 3. Arthur C. Clarke Award:
[ ] 4. Skandinavischer Autor
[ ] 5. 1948 geboren:
[ ] 6. Comic:
[ ] 7. Neuerscheinung des Monats
Melde Vollzug für Kategorie 2: Kurzgeschichtensammlung
Marianne Labisch und Gerd Scherm (Hg.): Jenseits der Traumgrenze

Die Themen-Anthologie befasst sich mit Geschichten, die in Räumen spielen, die man nur im Traum betreten kann.
Zu jeder Story hat Gerd Scherm mit KI-Hilfe Illustrationen erstellt.
Die Qualität der Storys ist wechselhaft und spannt einen weiten Bereich auf. Neben einem Kern von soliden bis guten Geschichten gibt es leider auch nicht wenige, die die Herausgeberys besser nicht hineingelassen hätten. Mein Highlight ist die Story von Gaby Behrend, mit Einschränkungen noch die von Veith Kanoder-Brummer.
Ich beginne mit den Stories, die im weitesten Sinne irgendeinen SF-Anteil haben, und sei er noch so gering. (In Ellen Nortens Story ist es z.B. der Wolkenturm, den es ja in der Form noch nicht gibt.)
Jol Rosenberg: Auf Abwegen
Inhalt: Lora schiebt Dienst auf einer abgelegenen Forschungsstation in der Antarktis. Eines Tages liegen Krümel neben ihrem Handy, deren Herkunft sie sich nicht erklären kann. Die Krümel ordnen sich zu Sinuswellen an, dringen in ihr Handy ein und bitten um Stahl und eine Satellitenverbindung.
Fazit: Originelle Erstkontakt-Variante mit Aliens, die alien sind. Starke melancholische Atmosphäre, obwohl mir die Trauer über ihre verunfallte Mutter* nicht ganz nahegebracht wurde.
*Jol hat mich darauf hingewiesen, dass in der Story keine verunfallte Mutter vorkommt. Ich schrieb die Notizen für die ersten Stories mit einigem Zeitversatz und hatte keine Lust, die Texte ein zweites oder drittes mal zu lesen. Ich hatte anfangs echte Probleme, die Anthologie durchzuarbeiten.
C. Gina Riot: Edgar Ficciaros Parasit
Inhalt: Das Protagonisty erschafft Bilder und Skulpturen von insektoiden Mschinen, die ihre eigene Spezies von den Planeten vertreiben. Oder so.
Fazit: Sprachlich und atmosphärisch ganz reizvoll, aber ich hab nicht kapiert, worum es geht.
Ellen Norten: Die Wolkenfee
Inhalt: Johanna ist seit Kleinkindzeiten von Wolken und vom Märchen von der Wolkenfee fasziniert. Am Tag ihrer Pensionierung erhält sie von ihren Kollegy eine Karte für den Wolkenturm, das höchste Gebäude der Welt. Auf der Cirrus-Ebene begegnet sie der Wolkenfee und folgt ihrer Einladung.
Fazit: Schöne, sehr poetische Idee. Aber das Drumherum. Der Anfang teils erzählerisch ungeschickt, die „Romanze“ mit Johann so schmalzig wie unnötig.
Yvonne Tunnat: Der Spielplatz
Inhalt: Marla sitzt in einem Gefängnis. Sie hat ihren eigenen Sohn Henry geboren (eine Seltenheit in der repressiven Zukunftsgesellschaft), ihn aber einmal zu lange im Buggy stehen lassen, weil sie sich von seinem Dauerschreien erholen wollte. Da ist er verschwunden, und sein Chip wurde zerstört. Aber alle Details verrät sie ihren Mitinsassinnen Saba und Jessy nicht.
Fazit: Gefängnisatmosphäre sehr eindringlich beschrieben, intensive, lebendige Details, die repressive Gesellschaft wird beklemmend geschildert.
Gabriele Behrendt: Reverie
Inhalt: In ihrer Traumkathedrale trifft Hannah auf Gregor, mit sie Traumabenteuer erlebt. Schließlich begegnet er ihr in der Realität. Aber die Wahrheit ist total kommerziell und unromantisch.
Fazit: Großartige Idee, wunderschön intensiv geschrieben, man taucht ganz in Hannahs Gefühls- und Traumwelt ein. Die Auflösung: eine böse Art von Internetkriminalität.
Achim Stößer: Du magst sagen, ich bin ein Träumer, doch ich bin nicht der einzige
Inhalt: Einige Menschen sterben und begegnen nach ihrem Tod irgendwelchen Götter, Teufeln oder Fegefeuern. Nur nie denen ihrer eigenen Religion.
Fazit: Böse Religions-Satire, sehr vergnüglich.
Carolin Zwergfeld: Namid, der Weltensucher
Inhalt: Die Menschheit steht kurz vor dem finalen Kollaps. Namid soll in einem luziden Traum einen bewohnbaren Planeten im Orion aufspüren. Ein Probetraum auf der Erde verläuft erfolgversprechend. Doch bei den Orionträumen gab es sogar schon Todesfälle.
Fazit: Rahmenbedingt etwas plakativ und moralinsauer, aber Story stringent und in sich logisch entwickelt. Er fehlt nur ein Quäntchen Originalität und sprachliche Finesse
Cornelia Schulz: Der Traumschlüssel
Inhalt: Neuerdings drängt sich immer wieder ein gewisser Cas in Sandras Träume. Mit ihrer Hilfe will er den Traumschlüssel wiederfinden, den sie ihm gestohlen haben soll. Denn nur mit dem Utensil lässt sich das Sternenportal öffnen, über das Cas in seine Heimatwelt im Sternzeichen Drache zurückkehren kann.
Fazit: Nette Idee, aber bei Figuren, Plot und Sprache läuft nicht alles rund.
Veith Kanoder-Brummer: Die Übernahme
Inhalt: Andor Helland soll sich über seine Träume wieder daran erinnern, dass er seine Frau Ragna getötet hat. Doch er entdeckt eine geheime Stadt, in der verschiedene Versionen seiner selbst leben. Und die Mörder-Version hat ihn in dessen Parallelwelt gestoßen.
Fazit: Starke Idee, kraftvoll und eindringlich geschrieben, ich liebe solchen Psycho-Krams.
Und hier kommen die Notizen zu den Storys, die garantiert Sf-frei sind:
Joachim Groos: Die Traumbibliothek
Inhalt: Ein Schriftsteller träumt regelmäßig, dass er in einer Bibliothek sitzt und ein Meisterwerk schreibt. Leider kann er sich nie an den Inhalt erinnern. Beim Versuch, das rüber zu retten, entdeckt er weitere Bibliotheksräume, in denen Schriftsteller traumschreiben. Und schließlich trifft er Elias Canetti.
Fazit: Niedliche Idee, wenngleich bekannt, die Erforschung der Traumbibliothek ist spannend geschrieben mit böser, wenngleich vorhersehbarer Pointe.
Ulrike Gschwendtner-Schütt: Eindringling im Stadtteil
Inhalt: Plötzlich taucht ein Chrysler auf. Das spielende Mädchen entdeckt im Innenraum ihren verstorbenen Vater. In einem tranceartigen Zustand erzählt er ihr etwas über seine wahre Mission. Als sie wieder aussteigt, erweist sich der Chrysler als Jeep, der schon lange dort parkt.
Fazit: Actionreich, dynamisch geschrieben, aber in den Details unausgegoren. Es bleiben zu viele lose Enden und offene Fragen.
Marianne Labisch: Lauffliegen
Inhalt: Marianne träumt vom Lauffliegen in Afrika.
Fazit: Intensive Traumschilderung, aber nicht mehr. Selbstinterpretation am Ende störend.
Interessanterweise hatte ich selbst eine Zeit lang genau solche Träume, nur spielten sie nicht in Afrika.
Eska Anders: Vom fehlenden Mut und verpassten Chancen
Inhalt: Die Träumerin reist mit ihrem Mann nach Barcelona. Als er sie offen betrügt, verliebt sie sich in einen Traummann.
Fazit: Auf der einen Seite zu konzentriert, auf der anderen Seite zu pilcherhaft-schmalzig. Es fehlt die träumerische Leichtigkeit.
Michael Schmidt: Des Leierkastens Dreifaltigkeit
Inhalt: Karal wird von seiner Angebeteten Ann durch 1. eine Kneipe, 2. ein Bordell und 3. in einem echten Leierkasten inkarniert. Er soll ihren Ehemann Bajazzo töten. Das gelingt – doch anders, als von Ann gewollt.
Fazit: Zu viel Konstruktion, zu wenig Inspiration. Ein 3-Punkte-Programm wird abgearbeitet.
Christopher Sprung: Halle der Wiederkehr
Inhalt: Nach ihrer letzten unspektakulären Inkarnation kommt Deni in die Halle der Wiederkehr. Dort trifft sie auf alte Freunde und auf die personifizierte Schuld, mit der sie eine Wette laufen hatte. Deni und die Schuld erkennen ihre karmische Verbindung und Bedingtheit.
Fazit: Atmosphärisch stark, schöne Bilder, viel buddhistisches Gedankengut. Die personifizierte Schuld bleibt zahnlos. Pointe nett.
Emanuel Memminger: Looping
Inhalt: Der Träumer will in seinem Traumfreizeitpark mit der roten Looping-Achterbahn fahren. Doch vom Eingang der Geisterbahn verfolgt ihn ein mechanischer Wächter mit den Worten: „Folge dem Weg in die Finsternis!“ Auf der Flucht begegnet der Träumer dem Betreiber des Parks und gelangt schließlich doch in die ersehnte Achterbahn.
Fazit: Intensiv geschildertes Traumwunderland, die Figuren bleiben Typen statt Charaktere, vieles bleibt unerklärt. Schlusssatz zu geschwätzig.
Carola Seeler: Der Schrei
Inhalt: Der träumer wird von einem langen Schrei aus dem Traum geweckt, um in einem weiteren Traum mit Flüssigkeit und Luftbläschen zu erwachen, aus dem ihn ein langer Schrei weckt … bis der Träumer endgültig erwacht, in einem Kasten verkabelt, in einer gallertartigen Nährlösung schwimmend.
Fazit: „Shutter Island“ meets „Matrix”. Nette, aber belanglose Vignette!
Ansgar Sadeghi: Waldemar ist angekommen
Inhalt: Die mittelalte Lilly begegnet ihrem Rentnernachbarn Waldemar. Er erzählt ihr von seinem Traumort an einem schwedischen See. Damit weckt er glückliche Erinnerungen an die Praia do Barranco in Portugal, wo ihr Hippie-Onkel Autos repariert. Eines Tages erhält sie eine Mail von Waldemar, dass er an seinem Traumort angekommen ist. Kurz darauf erfährt sie, dass Waldemar zwei Tage zuvor gestorben ist.
Fazit: Sehr berührende Geschichte über Lebensträume und den Mut, sie umzusetzen. Und wie auch kurze Begegnungen ein Leben verändern können.
Peter Stohl: Wie Ritter Friedhelm die Liebe der Grafentochter gewann
Inhalt: Ritter Friedhelm bricht auf zu Graf Hubertus, um um dessen Tochter anzuhalten. Doch die will „Blinde Kuh“ spielen.
Fazit: Nette, bisweilen arg biedere Märchen-Parodie. Gelungene Fingerübung, mehr nicht.
Susanne Horky: Der Traumläufer
Inhalt: Peter und ein Uniformierter steigen in einen Fesselballon, als ein Unwetter ausbricht. Offenbar kann Peter mit seinem Wünschen die Welt steuern. Da begegnen sie Sheila, einem Mädchen, das für ein Pony sogar einen Traumläufer fangen will. Nebel kommt auf, der immer mehr von Peters Traumwelt verschluckt.
Fazit: Atmosphärisch starke, aber nicht immer rund laufende Story.
Angelika Brox: Das Ziegenproblem
Inhalt: Die Wasserfee erscheint Isabell und sagt, dass sie ihren im Koma liegenden Freund mit einer Locke des Teufels retten könne. Also macht sie sich auf den Weg in die Hölle.
Fazit: Süßes Geschichtchen, aber etwas bieder. Das bekannte Ziegenproblem etwas plakativ eingebaut (dafür so gut erklärt wie selten).
Ute Bünk: Bass Bass
Inhalt: Die Träumerin haut auf die Congas.
Fazit: Zwei Seiten nur! Aber, ach, doch zwei Seiten zu viel!
Johnny Wallmann: Garten des Lichts, Garten der Finsternis
Inhalt: Lukas braucht Nachhilfe. Sein Vater schickt ihn zu Professor Lehm, der in seinem Garten ein Geheimnis verbirgt. Das schließlich zum Verschwinden von Lukas‘ Freund Erik führt.
Fazit: Wenig origineller Teenage-Horror, ganz solide.
Johanna Vedral: Varjus Traum
Inhalt: Es geht um Gestaltwandler und ihre Träume.
Fazit: Sehr poetisch und schwebend, auch wenn ich nicht verstanden habe, worum es geht.
And this completes the 2ct of the Shockwavian jury!
Gruß
Ralf
[ ] 1. Debütroman:
[x] 2. Kurzgeschichtensammlung: Marianne Labisch und Gerd Scherm (Hg.): Jenseits der Traumgrenze
[ ] 3. Arthur C. Clarke Award:
[ ] 4. Skandinavischer Autor
[ ] 5. 1948 geboren:
[ ] 6. Comic:
[ ] 7. Neuerscheinung des Monats
Shock Wave Riders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten.
Einen Kerl wie den sollte man lünchen!
- Ender
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- Land: Deutschland
- Liest zur Zeit: Mikael Niemi - Die Flutwelle
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
1.) Debütroman eines Autors / einer Autorin nach Wahl
Lisa J. Krieg - Drei Phasen der Entwurzelung oder Die Liebe der Schildkröten

Der Roman spielt in einer Zukunft, in der sich sowohl die Welt (Stichwort: Klimakatastrophe) als auch die übrig gebliebene Menschheit (Stichwort: Gentechnologie) weiter entwickelt haben. Und zwar gemessen an der vergleichsweise doch recht kurzen Zeitspanne wirklich SEHR weit.
Herausgekommen ist eine schön geschriebene, bunte, durchdachte, ideenreiche SF-Geschichte über drei Generationen, mit (dreimal) sehr gelungenem Weltenbau und leichter Tendenz zur Magie, aber auch kleineren Ungereimtheiten.
Insgesamt definitiv ein interessantes, lohnendes Leseerlebnis.
[X] Debütroman | Lisa J. Krieg - Drei Phasen der Entwurzelung oder die Liebe der Schildkröten
[X] Kurzgeschichtensammlung | Alpers/Fuchs (Hrsg.) - SF Anthologie, Band 2: Die Fünfziger Jahre II
[X] Siegerroman des Arthur C. Clarke Awards | Colson Whitehead - Underground Railroad
[X] skandinavische/r Autor/in | Jerker Virdborg - Sommer, Schwester
[ ] 1948 geborene/r Autor/in
[ ] Comic
[X] Neuerscheinung des Monats | Edward Ashton - Mickey 7
Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
Isaac und das Ei, von Bobby Palmer
Gelesen und für lesenswert befunden.
Hier ein paar mehr Worte dazu:
viewtopic.php?p=294375#p294375
[x] 1. Debüt: Bobby Palmer - Isaac und das Ei
[ ] 2. Anthologie:
[x] 3. Clarke-Award: Adrian Tchaikovsky - Die Kinder der Zeit
[ ] 4. Skandinavisch/Island:
[ ] 5. 1948 geboren:
[ ] 6. Comic:
[ ] 7. Neuerscheinung bis 22:
Gelesen und für lesenswert befunden.
Hier ein paar mehr Worte dazu:
viewtopic.php?p=294375#p294375
[x] 1. Debüt: Bobby Palmer - Isaac und das Ei
[ ] 2. Anthologie:
[x] 3. Clarke-Award: Adrian Tchaikovsky - Die Kinder der Zeit
[ ] 4. Skandinavisch/Island:
[ ] 5. 1948 geboren:
[ ] 6. Comic:
[ ] 7. Neuerscheinung bis 22:
- aquarius
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
Cordwainer Smith: Was aus den Menschen wurde
Kategorie 2: Kurzgeschichtensammlung

Die Challenge ist immer auch die Möglichkeit, endlich mal ein Buch zu lesen, das schon sehr lange auf dem SUB liegt. Für die Kategorie Kurzgeschichten habe ich mir diesen Wälzer mit (fast ?) allen Kurzgeschichten von Cordwainer Smith ausgesucht. Für die Challenge kann ich es jetzt nicht mehr verwenden, aber die Lektüre war trotzdem nicht umsonst.
Mit der "Instrumentalität der Menschheit" hat Cordwainer Smith ein sehr eigentümliches Universum erschaffen, Science Fiction vermischt sich hier mit Fantasy, Esoterik und Horror. Bis in eine sehr ferne Zukunft werden Episoden aus der Geschichte der Menschheit erzählt. Das ist dann vor so langer Zeit passiert, dass die Geschichten selbst schon zur Legende geworden sind.
Bei der Sammlung sind sehr wenige schwächere Geschichten dabei, die meisten haben mir gut bis sehr gut gefallen. Fast alle wurden vom unvergessenen Thomas Ziegler übersetzt.
Kategorie 2: Kurzgeschichtensammlung

Die Challenge ist immer auch die Möglichkeit, endlich mal ein Buch zu lesen, das schon sehr lange auf dem SUB liegt. Für die Kategorie Kurzgeschichten habe ich mir diesen Wälzer mit (fast ?) allen Kurzgeschichten von Cordwainer Smith ausgesucht. Für die Challenge kann ich es jetzt nicht mehr verwenden, aber die Lektüre war trotzdem nicht umsonst.
Mit der "Instrumentalität der Menschheit" hat Cordwainer Smith ein sehr eigentümliches Universum erschaffen, Science Fiction vermischt sich hier mit Fantasy, Esoterik und Horror. Bis in eine sehr ferne Zukunft werden Episoden aus der Geschichte der Menschheit erzählt. Das ist dann vor so langer Zeit passiert, dass die Geschichten selbst schon zur Legende geworden sind.
Bei der Sammlung sind sehr wenige schwächere Geschichten dabei, die meisten haben mir gut bis sehr gut gefallen. Fast alle wurden vom unvergessenen Thomas Ziegler übersetzt.
- Knochenmann
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
Las ich:

Für den Arthur C Clarke Award.
Hat dich gelohnt, ein tolles Buch das mich begeistert hat. Der Lumpsucker liefert das was das Ministerium für die Zukunft verspricht. Wobei man allerdings sagen muss: im Lumpsucker werden keine Lösungen aufgezeigt sonder nur unsere Irrwege. Aber das mit einer Prise Humor und viel Fachverstand.
Es lohtn sich den Autor im Auge zu behalten.
Hier mehr dazu: Lumpsucker
[x] Debütroman: "Kernschatten" von Niels Westboer
[x] Kurzgeschichtensammlung "Spirits Abroad"
[x] Siegerroman des Arthur C. Clarke Awards "Venomous Lumpsucker" von Neal Beauman
[X] skandinavische/r Autor/in "Iron Sky: Renate und die Mondnazis" von Johanna Sinilao
[ ] 1948 geborene/r Autor/in
[x] Comic "Die Bestie"
[x] Neuerscheinung des Monats "A.R.T. - Coup zwischen der Sternen"

Für den Arthur C Clarke Award.
Hat dich gelohnt, ein tolles Buch das mich begeistert hat. Der Lumpsucker liefert das was das Ministerium für die Zukunft verspricht. Wobei man allerdings sagen muss: im Lumpsucker werden keine Lösungen aufgezeigt sonder nur unsere Irrwege. Aber das mit einer Prise Humor und viel Fachverstand.
Es lohtn sich den Autor im Auge zu behalten.
Hier mehr dazu: Lumpsucker
[x] Debütroman: "Kernschatten" von Niels Westboer
[x] Kurzgeschichtensammlung "Spirits Abroad"
[x] Siegerroman des Arthur C. Clarke Awards "Venomous Lumpsucker" von Neal Beauman
[X] skandinavische/r Autor/in "Iron Sky: Renate und die Mondnazis" von Johanna Sinilao
[ ] 1948 geborene/r Autor/in
[x] Comic "Die Bestie"
[x] Neuerscheinung des Monats "A.R.T. - Coup zwischen der Sternen"
Als ich jung war, war der Pluto noch ein Planet
Mod-Hammer flieg und sieg!
Alle Bücher müssen gelesen werden
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- aquarius
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
Peter Cawdron: Habitat

Kategorie 7: Neuerscheinung des Monats
Die Handlung spielt in nicht allzuferner Zukunft im ersten Marshabitat mit 120 Bewohnern. Es gibt 4 etwa gleich große Module, nämlich das US-amerikanische, das chinesische, das russische und das eurasische (Europa, Japan, Indien) Modul.
Zum Beginn der Handlung bricht auf der Erde ein Atomkrieg aus, sämtliche Funk- und Internetverbindungen zur Erde brechen ab. Es ist unklar, wann (oder ob überhaupt) das nächste Versorgungsschiff von der Erde eintreffen wird. Die Kolonisten sind mindestens eine längere Zeit auf sich allein gestellt und müssen ihr Überleben organisieren. Werden die Besatzungen mehrerer Nationen es auch schaffen, ihr Misstrauen zu überwinden und weiterhin zusammen zu arbeiten, vor allem nachdem sich die Nationen auf der Erde mit Atombomben beworfen haben? Oder werden sie den Krieg auf dem Mars mit allen Mitteln weiterführen? Verschiedene Sabotageaktionen mit mehreren Todesfällen lassen das Pulverfass fast explodieren.
[x] 1. Debütroman: Marina Lostetter: Die Reise
[x] 2. Kurzgeschichtensammlung: Gert Prokop: Wer stiehlt schon Unterschenkel?, Cordwainer Smith: Was aus den Menschen wurde
[x] 3. Arthur C. Clarke Award: Colin Greenland: Sternendieb
[x] 4. Skandinavischer Autor: Selma Lagerlöf: Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden
[x] 5. 1948 geboren: Brian M. Stableford: Das Wrack im Halcyon
[x] 6. Comic: Dobbs / Mathieu Moreau: H. G. Wells: Die Zeitmaschine (Splitter Verlag)
[x] 7. Neuerscheinung des Monats: Peter Cawdron: Habitat

Kategorie 7: Neuerscheinung des Monats
Die Handlung spielt in nicht allzuferner Zukunft im ersten Marshabitat mit 120 Bewohnern. Es gibt 4 etwa gleich große Module, nämlich das US-amerikanische, das chinesische, das russische und das eurasische (Europa, Japan, Indien) Modul.
Zum Beginn der Handlung bricht auf der Erde ein Atomkrieg aus, sämtliche Funk- und Internetverbindungen zur Erde brechen ab. Es ist unklar, wann (oder ob überhaupt) das nächste Versorgungsschiff von der Erde eintreffen wird. Die Kolonisten sind mindestens eine längere Zeit auf sich allein gestellt und müssen ihr Überleben organisieren. Werden die Besatzungen mehrerer Nationen es auch schaffen, ihr Misstrauen zu überwinden und weiterhin zusammen zu arbeiten, vor allem nachdem sich die Nationen auf der Erde mit Atombomben beworfen haben? Oder werden sie den Krieg auf dem Mars mit allen Mitteln weiterführen? Verschiedene Sabotageaktionen mit mehreren Todesfällen lassen das Pulverfass fast explodieren.
Ein Hard-SF Roman, bei dem die Situation auf dem Mars und im Habitat ziemlich realistisch geschildert wird. Auf jeden Fall empfehlenswert.
[x] 1. Debütroman: Marina Lostetter: Die Reise
[x] 2. Kurzgeschichtensammlung: Gert Prokop: Wer stiehlt schon Unterschenkel?, Cordwainer Smith: Was aus den Menschen wurde
[x] 3. Arthur C. Clarke Award: Colin Greenland: Sternendieb
[x] 4. Skandinavischer Autor: Selma Lagerlöf: Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden
[x] 5. 1948 geboren: Brian M. Stableford: Das Wrack im Halcyon
[x] 6. Comic: Dobbs / Mathieu Moreau: H. G. Wells: Die Zeitmaschine (Splitter Verlag)
[x] 7. Neuerscheinung des Monats: Peter Cawdron: Habitat
Zuletzt geändert von aquarius am 29. September 2023 02:50, insgesamt 1-mal geändert.
- Uschi Zietsch
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
Congrats! Du bist durch!

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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2023
Ich hab's auch gelesen und mir hat es gut gefallen. Relativ kurz und knackig und sehr spannend. Es sind inzwischen mehrere weitere Bücher von Cawdron (eher schlecht) übersetzt wordenaquarius hat geschrieben: ↑28. September 2023 15:52 Peter Cawdron: Habitat
Kategorie 7: Neuerscheinung des Monats
Die Handlung spielt in nicht allzuferner Zukunft im ersten Marshabitat mit 120 Bewohnern. Es gibt 4 etwa gleich große Module, nämlich das US-amerikanische, das chinesische, das russische und das eurasische (Europa, Japan, Indien) Modul.
Zum Beginn der Handlung bricht auf der Erde ein Atomkrieg aus, sämtliche Funk- und Internetverbindungen zur Erde brechen ab. Es ist unklar, wann (oder ob überhaupt) das nächste Versorgungsschiff von der Erde eintreffen wird. Die Kolonisten sind mindestens eine längere Zeit auf sich allein gestellt und müssen ihr Überleben organisieren. Werden die Besatzung mehrere Nationen es auch schaffen, ihr Misstrauen zu überwinden und weiterhin zusammen zu arbeiten, vor allem nachdem sich die Nationen auf der Erde mit Atombomben beworfen haben? Oder werden sie den Krieg auf dem Mars mit allen Mitteln weiterführen? Verschiedene Sabotageaktionen mit mehreren Todesfällen lassen das Pulverfass fast explodieren.
Ein Hard-SF Roman, bei dem die Situation auf dem Mars und im Habitat ziemlich realistisch geschildert wird. Auf jeden Fall empfehlenswert.
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Lese zur Zeit:
Andreas Suchanek - Inter Space One
Davor:
Peter Swanson - Ein Tod ist nicht genug
Richard Cox - The Boys of Summer
Andreas Suchanek - Inter Space One
Davor:
Peter Swanson - Ein Tod ist nicht genug
Richard Cox - The Boys of Summer