"Drei Phasen der Entwurzelung oder Die Liebe der Schildkröten" von Lisa J. Krieg

[Gernot]

Dieser Roman, erschienen Ende 2022 im Wortschatten-Verlag, hat es immerhin auf die Nominierungsliste zum Kurd-Laßwitz-Preis gebracht.

In einer postapokalyptischen Zukunft sind die Ökosysteme der Erde zu lebensfeindlichen Wüsten geworden. Die Menschen versuchen, neue Lebensräume unter Wasser zu erschließen. Durch gentechnische Vermischung mit Wassertieren entstehen Mensch-Tier-Hybride, teilweise mit Schuppen und Flossen, die auch unter Wasser atmen können.
Zu diesem Science-Fiction-Szenaro gesellen sich phantastische, magische Momente. Vor allem die drei Hauptpersonen – Großmutter, Mutter und Tochter – haben eine geheimnisvolle, telepathische Verbindung zu Meeresschildkröten.
Der Roman hat mich als Leser nach kurzem Zögern schon bald ganz intensiv zu den Protagonistinnen und in ihre Welt geführt. Auch wenn nicht alles wissenschaftlich erklärbar ist, kann man die der Erzählung innewohnende Logik gut mit dem Herzen verstehen. Man muss bereit sein, sich darauf einzulassen. Dann wird man mit auf eine phantastische und poetische Reise genommen, in der es um ganz grundlegende Fragen geht, um das Wesen des Menschseins, um Menschlichkeit, um Liebe. Bei aller Dystopie bleibt nach dem Lesen ein durchwegs positives Gefühl zurück.

Unbedingte Leseempfehlung!

[lapismont]

Definitiv, hab den Roman erst dieses Jahr, eben zur KLP-Runde gelesen und er war mein Favorit noch vor Athos.
Ich mochte alles daran, Stil, Thema, Figuren, Handlungsbogen, Fantasie.