Man hätte es ahnen können und als DDR-diktaturgeschulten Menschen wundert es mich nicht.
Die chinesischen Ausrichter des World Con 2023 haben die Hugovergabe manipuliert. Dies ist klar, nachdem die Ausrichter nun, wie vom Regelwerk gefordert, das Abstimmungsergebnis und die Nominierungsdaten veröffentlicht haben (übrigens zum letztmöglichen Termin, man wollte wohl möglichst viel Wasser den Jangtse entlang fließen lassen, in der Hoffnung, den Skandal zu minimieren. Erstaunlich ist für mich, dass die nicht besser manipuliert haben, sondern offenkundig. Und schuldig sind natürlich nicht die Ausrichter, da stecken schon der Staat und die Partei dahinter.
Hauptleidtragende sind dabei zwei Favoritinnen. R.F. Kuangs „Babel“ hat wohl mindestens die drittmeisten Nominierungen erhalten, wurde aber als „nicht wählbar“ disqualifiziert und tauchte deshalb überraschend nicht auf dem Stimmzettel auf. Gleiches Schocksal teilt die Autorin Xiran Jay Zhao, die es eigentlich auf den Wahlzettel für den Astounding Award (ehem John Campbell Award) für den oder die beste neue Autorin hätte schaffen müssen (sie war im Vorjahr explizit für das erste von zwei möglichen Jahren der Wählbarkeit nominiert, und davon hätte der Chengdu Worldcon nicht abweichen dürfen, aber naja, Kommunistische Parteien und Staatssicherheitsdienste interessiert sowas nicht).
Das sind übrigens keineswegs die einzigen Manipulationen.
Mehr dazu hier:
https://locusmag.com/2024/01/2023-hugo ... -released/
Und hier:
https://file770.com/2023-hugo-nominati ... -declined/