Der "Liest zur Zeit" Thread

[Fjunch-Klick]

Hm. Irgendwie bekomme ich keine Lust auf Jane…

[Pogopuschel]

Harmony | Project Itoh
Wo fängt der menschliche Wille an? Wo besteht er nur aus neuronalen Prozessen im Gehirn? Was macht das Bewusstsein aus? Und was wären wir ohne? In seinem Science-Fiction-Roman "Harmony" geht der japanische Schriftsteller Project Itoh den ganz großen Fragen der Menschheit nach. Hier meine Besprechung: http://lesenswelt.de/harmony-project-itoh/

[Uschi Zietsch]

Hm. Irgendwie bekomme ich keine Lust auf Jane…

Doch, das lohnt sich, wirklich! Mein Mecker ist nur klein und für die meisten vernachlässigbar.

[heino]

Sameena Jehanzep - Was Preema nicht weiß

"Manche Tage fangen mieser an als andere. Besonders solche, an denen man schwerelos und ohne nennenswerte Erinnerungen in einem weißen Nichts aufwacht. Preema Anand sind nur zwei Dinge geblieben: ihr Name und die Gewissheit, dass die Welt untergegangen ist. Doch kurz bevor ihr Verstand dem Wahnsinn verfällt, trifft sie auf weitere Überlebende, die sich auf eine vermeintlich idyllische Lichtung mitten im Nirgendwo gerettet haben und Antworten in wilden Theorien suchen. Je dringlicher auch Preema die Geheimnisse ihrer Umgebung und die ihrer eigenen Vergangenheit zu ergründen versucht, desto deutlicher wird, dass ihre Erinnerungen gefährlicher für sie sein könnten als die grauen Schemen, die die Überlebenden heimsuchen …"

Dieses Buch ist eine Mogelpackung. Dabei ist das grundlegende Mysterium zunächst mal interessant, aber leider stellen sich alle phantastischen Elemente - u.a. wird diskutiert, ob es um Zeitreisen, Außerirdische, Klone oder sogar um das Fegefeuer geht - als falsche Fährten heraus, denn am Ende wird alles mit einem Twist erklärt, der dem "Bobby Ewing ist gar nicht tot"-Moment aus Dallas ziemlich nah kommt. Je weiter die Geschichte vorangeht, desto mehr entwickelt sich das Buch auch zu einer Schmonzette mit dem Tiefgang eines durchschnittlichen Bianca-Romans, was schade ist, denn Preema ist eine an sich sympathische Figur (wenn auch etwas zu sehr mit Gewalt auf Nerd getrimmt) und auch die anderen Charaktere sind recht ordentlich geschildert. Hilft aber nix, in der Gesamtwertung ist das für mich der erste richtige Ausfall dieses Jahres.

[deval]

Da ich bei dem Buch von Erhard Jähnert, Mal oben - mal unten, gerade einen Durchhänger erleide, habe ich gestern Abend Todesmarsch von Stephen King angefangen zu lesen und bin echt angetan. Da ich momentan etwas Zeit habe (wegen Grippe krankgeschrieben) liest sich das Buch wie in einem Rutsch durch.

[Fjunch-Klick]

Hm. Irgendwie bekomme ich keine Lust auf Jane…

Doch, das lohnt sich, wirklich! Mein Mecker ist nur klein und für die meisten vernachlässigbar.

Meinst du, ich könnte es noch ein Weilchen auf der Leseliste lassen?

[Uschi Zietsch]

Ja, lass es. Es ist ein Feuerwerk an skurrilen Ideen in einer Parallelwelt, die fast unsere ist. Und das Ende ist famos, was für mich ganz wichtig ist: Es muss gut ausgehen. Die Charaktere machen auch Spaß.
Ich werde aber vorerst mit den Next-Romanen nicht weitermachen, sondern nach Jo Waltons Rotkehlchen mit Ffordes Grau (Knochenmann hat ja grad Rot, den zweiten Band, verschnabuliert).

[deval]

Todesmarsch ist durch und ich muss hier ausdrücklich darauf hinweisen, dass es mir ausgesprochen gut gefallen hat.
Ein Buch, dass mit Sicherheit länger bei mir im Gedächtnis hängen bleiben wird. Würde ich zu gerne mal verfilmt sehen.
Unbedingte Leseempfehlung.

[Teddy]

Todesmarsch ist durch und ich muss hier ausdrücklich darauf hinweisen, dass es mir ausgesprochen gut gefallen hat.
Ein Buch, dass mit Sicherheit länger bei mir im Gedächtnis hängen bleiben wird. Würde ich zu gerne mal verfilmt sehen.
Unbedingte Leseempfehlung.

Das kann ich nur bestätigen. Eines der besten Bücher von Stephen King.

[heino]

Peter Littger - The devil lies in the details

Eine Sammlung von Spiegel-Kolumnen zum Thema "Was Deutsche verzapfen, die glauben, wirklich gut Englisch zu sprechen". Das ist hochgradig unterhaltsam und lehrreich, weil man erkennt, wo die eigenen Schwächen in dem Bereich liegen und was man selbst für einen Blödsinn verzapft. Nebenbei bekommt man noch im Vorbeigehen erklärt, wo diese Missverständnisse ihren Urspung haben

Hans-Dieter Gelfert - Madam, I`m Adam

Vor einiger Zeit hatte ich den Vorgänger "Max und Monty" , in dem Gelfert die Unterschiede zwischen deutschem und englischem Humor untersucht und die Entwicklung erklärt, gelesen und für hochinteressant befunden. Dier Band hier behandelt nun ausschließlich und ausführlich die Merkmale und Entwicklung des englischen Humors. Naturgemäß gibt es dabei einige Wiederholungen, aber das macht nichts, weil hier die Thematik sehr viel ausführlicher behandelt wird.

[heino]

Gregoire Hervier - Vintage

Der Journalist Thomas Duprè wird von einem schottischen Lord damit beauftragt, den Beweis für die Existenz einer nie offiziell hergestellten Gitarre zu besorgen, die dem Lord gestohlen wurde. Die Suche führt Duprè über Australien und Japan bis in die Südstaaten der USA, wo er auf die Spur eines vergessenen Bluesmusikers gerät und in einen Kriminalfall verwickelt wird.

Dieses Buch war eine echte Überraschung. Ich hatte mir rein gar nichts davon versprochen, aber Hervier legt hier eine spannende Schnitzeljagd durch die Musikgeschichte vor, die durch sein Fachwissen in der Geschichte des Blues und elektrischer Gitarren glänzt. Der Kriminalfall ist recht unspektakulär und das Ende etwas zu seicht, aber insgesamt handelt es sich hier um einen wirklich guten Roman für jeden Musikfan.

[deval]

Habe Quantum von David Walton durch.
Hätte mich von den nicht ganz so tollen Amazon Bewertungen fast davon abhalten lassen es zu lesen.
Dann hätte ich allerdings ein klasse Buch verpasst. Die, doch sehr wissenschaftliche Geschichte, hat mich echt begeistert.
Auf so einen Plot muss man erst einmal kommen.

[heino]

Eben habe ich "Herr Sonneborn bleibt in Brüssel" von Martin Sonneborn beendet und bin jetzt ziemlich deprimiert. Der erste Teil über seine ersten 5 Jahre im Europaparlament war noch witzig, weil man den ganzen Schwachsinn, den er da schilderte, nicht glauben konnte und weil sich das noch alles gut weglachen ließ. Hier ging das zumindest für mich nicht mehr. Nun ist Sonneborn zurecht sehr umstritten und ich gehe mit vielen seiner Ansichten nicht konform, aber das ändert nichts daran, dass seine Schilderungen der Geschehnisse unter Flinten-Uschi als Komissionspräsidentin alles andere als lustig sind. Das Ausmaß an Korruption, Vetternwirtschaft, bewusster Ignorierung von Grundrechten und selbst der EU-eigenen Grundsätze ist mehr als erschreckend. Man kann nur hoffen, dass die Frau und viele andere der derzeitigen Abgeordneten bald aus ihren Ämtern gekegelt werden

[Uschi Zietsch]

Die Frau bleibt erhalten.

[Pogopuschel]

Habt ihr schon mal Science Fiction aus Südkorea gelesen? Nicht. Dann habt ihr hier jetzt die Gelegenheit. In "Die Sterne leuchten am Erdenhimmel" liefern uns Neun Autor*innen mit ihren Kurzgeschichten interessante Einblicke in das Genre. Meine Besprechung:
http://lesenswelt.de/die-sterne-leuchte ... -freyberg/