Wieviele Sechsen muss Adolf Nazi würfeln?

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Resqusto
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Re: Wieviele Sechsen muss Adolf Nazi würfeln?

Ungelesener Beitrag von Resqusto »

Hallo Max,

ich habe mir gerade mal durchgelesen, was du hier vorhast. Dien Projekt ist echt interesannt und so eine Geschichte würde ich echt gerne lesen wollen. Aber ich denke, es hat einen Grund, warum so eine Geschichte noch nicht exisitert. Ich glaube, du unterschätzt, was für ein absurder Aufwand es wird, so eine Geschichte realistisch(!) hinzubekommen.

Der Kriegsverlauf war hochgradig komplex. Zwei Ereignisse waren es, die Hauptsächlich zur Niederlage des Deutschen Reiches beigetragen haben:
- Das erste war die Schlacht von Stalingrad - die Verluste waren einfach zu schwer. Das könnte man in einem alternativen Geschichtsverlauf sicher noch irgendwie beheben.
- Das zweite war Pearl Harbour und der darauf folgende Kriegseintritt der USA. Hier ist das Problem, dass es nichts gibt, worauf das Deutsche Reich Einfluss haben könnte. Ende 1941 muss man in jedem Planspiel mit dem Auftritt dieser Großmacht rechnen.

Das ist noch relativ einfach zu händeln. Aber im Detail gibt es so viele winzige Entscheidungen, die den Kriegsverlauf so entscheidend beeinflusst haben, dass man das kaum nachvollziehen kann.
Die Erste von dir geplante Abweichung von dir soll wohl der Haltebefehl vor der Schlacht um Dünnkirchen sein, wodurch ein Großteil der britschen Armee in Gefangenschafft ginge. Eine Invasion in England wäre damit deutlich leichter. Keine schlechte Wahl.

Ich würde aber bereits früher ansetzen. Z.B. bei Unternehmen Weserübung. Durch die nicht ausreichend getesteten Torpedos der sog. Torpedokrise wurden dort viele potenzielle britische Verluste vermieden. Die U-Boot-Kommandanten hätten nur entscheiden müssen, auf bewährte Aufschlag-Torpedos zurückzugreifen. Dann hätten zahlreiche Truppentransporter, kleinere Zerstörer und auch die HMS Warspite versenkt werden können. https://www.welt.de/geschichte/article2 ... ttete.html

Auch politisch muss man sich umsehen. Wenn es gelungen wäre, das Franco-Regime zum Kriegseintritt zu bewegen, wäre ein Überfall auf Gibraltar kein Problem gewesen. Damit einher ginge die komplette Kontrolle über das Mittelmeer. Operation Torch wäre damit so, wie es abgelaufen ist, nicht möglich gewesen. Eine Deutsche Niederlage in Afrika wäre damit fraglich. Noch dazu hätten wäre damit der Suez-Kanal praktisch dicht gewesen, alle Schiffe nach Indien u. Ä. hätten um das Kap der Guten Hoffnung fahren müssen. Das hätte sogar Auswirkungen auf den Pazifischen Kriegsschauplatz gehabt, evtl. wäre es dann gelungen, eine Landverbindung zwischen dem Deutschen Reich und Japan herzustellen.

Ein anderer Punkt wäre die Politik in den besetzten Löndern. In Frankreich hat die Wehrmacht die meisten Produktionsmaschinen einfach abgebaut und als Kriegsbeute nach Deutschland transportiert. Hätte man die Franzosen und andere Länder (wie Italien, Spanien, Schweden, und evtl. GB) stärker in die Kriegsproduktion einbezogen, wäre die Produktionskapazität des Deutschen Reiches den Amerikansichen überlegen gewesen. Europa hatte insgesammt eine viel höhere Stahlproduktion und Bevölkerungszahl als die USA zu jener Zeit. Vlt eine Lösung für das Pearl-Harbour-Problem.

Weitere Ideen, die starken Einfluss hätten haben dürften
- Direkte fokusierung auf den U-Boot-Bau anstelle des Z-Plans: Mehr U-Boote schneller in der Atlantikschlacht -> höhere britische Verluste.
- Entwicklung der Me 262 als Jäger und nicht als Bomber -> Mindestens ein Jahr früher in der Luftwaffe eingesetzt.
- Früherer Baubeginn der Graf Zeppelin und Mitwirkung an Unternehmen Rheinübung -> Die Geschichte der Bismarck wäre anders verlaufen. Und mit vier Kampfstarken Schiffem im Atlantik gehen den Briten die Konvoieskorten aus.


Gruß
Resqusto
Max Sinister
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Re: Wieviele Sechsen muss Adolf Nazi würfeln?

Ungelesener Beitrag von Max Sinister »

Hi Requesto, danke für dein Interesse.

An dem Projekt arbeite ich immer noch und bin meiner Schätzung nach halb durch. Also nur auf den Zweiten Weltkrieg bezogen, danach soll es ja auch noch weitergehen. Mein letztes "Kapitel" (eigentlich eine Wiki-Seite) behandelt eine fiktive militärische Operation in Karelien, das Unternehmen Goldfuchs.

Ab Stalingrad war die Situation in der Tat völlig hoffnungslos (nach "hoffnungslos" unmittelbar davor). Und wieso der "Führer" auch noch den USA den Krieg erklärt hat... aber er hielt Japan eben für unbesiegbar, weil sie seit 2000 Jahren keinen Krieg verloren hatten. (Preisfrage: Was stimmt bei dieser Annahme nicht?)

Eine Invasion von England halte ich trotz Dünkirchen für ausgeschlossen. Dafür hätten sie zunächst einmal bessere Transportboote gebraucht, die nicht schon bei Windstärke 3 vollaufen würden. Ernsthaft.

Ein früherer Beginn hat etwas für sich, allerdings könnte das wiederum den Ablauf von Westfeldzug ändern, bei dem die Deutschen auch schon in unserer Geschichte sehr viel Glück hatten. Das würde alles umschmeißen. Also nicht, obwohl deine Ideen etwas für sich haben.

Franco könnte in Gibraltar manches ändern, und das habe ich auch vorgesehen. Allerdings wird dazu etwas Hilfe nötig sein. In unserer Geschichte haben Spanien viele Rohstoffe gefehlt, starke Artillerie, dann war da die Sorge vor einer britischen Invasion (die dürfte dank Dünkirchen nun zumindest wegfallen), außerdem hatte Admiral Canaris Franco Informationen zugespielt, die ihn davon abhielten, in den Krieg einzutreten. Auch das hat sich in meiner Geschichte bereits geändert, weil die "Schwarze Kapelle" bereits im Sommer 1940 aufgeflogen ist anstatt später. Hätte auch bei uns damals schon fast passieren können.

Diverse Ideen sammle ich übrigens schon seit zwei Jahren auf dieser Seite. Trotzdem danke für deine Vorschläge.

Jetzt erstmal viel Spaß mit dem "Goldfuchs".
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