Guevedoces

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Resqusto
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Guevedoces

Ungelesener Beitrag von Resqusto »

Hallo Leute,

ich wollte mal einen Thread über eines der ungewöhnlichsten Phänomene eröffenen, das mir jemals untergekommen ist: Die Guevedoces. Ich bin schon vor längerem daüber gestolpert, leider ist das Thema ziemlich unbekannt, obwohl es ziemlich faszinierend ist.

Guevedoces (span. "Eier mit zwölf") sind Männer, bei denen sich die primären männlichen Geschlechtsmerkmale erst mit dem Beginn der Pupertät ausbilden. Vorher ähneln ihre Genitalien dem weiblichen Geschlecht. In der Folge werden sie bei der Geburt oft für Mädchen gehalten und auch so erzogen. Viele von ihnen haben einen weiblichen Vornamen.
Verbreitet ist das Phänomen ist vor allem auf einigen Karibischen Inseln (Dominikanische Republik), allerdings habe ich auch schon von Fällen aus dem muslimischen Raum gehört.

Wieso funktioniert das?
Ursache für dieses Phänomen ist ein Mangel des Hormons 5α-Reduktase-2. Es ist im Mutterleib für die Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale mitverantwortlich.
Dazu muss man wissen, dass der Körper eines höheren Lebewesens in der Standardeinstellung, falls man das so ausdrücken kann, weiblich ist. Darum haben ja auch Männer z.B. Brustwarzen. Erst spezielle, aus dem Testosteron produzierten Hormone sorgen dafür, dass ein Körper männlich wird. Wenn die Hormone keine solchen Prozesse in Gang setzen, wird im Mutterleib automatisch das Basisprogramm (=weiblich) ausgeführt.
Wenn man also bei einem männlichen und einem weiblichen Embryo die Keimdrüsen entfernen würde, würde mann in beiden Fällen ein äußerlich weibliches Individum erhalten.

Da in der Pupertät der Testosteronspiegel ansteigt, wird bei den Guevedoces die aufgrund des Hormonmangels unterbliebene Entwicklung nachgeholt. Die Hoden steigen ab, und es bilden sich völlig normale, männliche Geschlechtsorgane. Die Männer sind schlußendlich ganz normal zeugungsfähig.

Was ist daran interesant?
Für sich genommen ist das Thema ja schon interesant. Es handelt sich sozusagen um eine natürliche Geschlechtsumwandlung und es wundert mich ehrlich gesagt, dass dieses Phänomen bei dem aktuellen Trans-Debatte nicht zur Argumentation genutzt wird.

Noch interesanter finde ich es aber, wenn man das Phänomen in einer noch größeren Dimension denkt:
Man muss es sich mal vorstellen, was für gesellschaftliche Auswirkungen es hätte, wenn es der Normalfall wäre. Wenn man immer erst in der Pupertät erführe, welches Geschlecht man hat. Und gerade wenn man die Verhältnisse in früheren Zeiten bedenkt.
Früher hat man ja schon sehr früh angefangen, einen Jungen oder ein Mädchen auf die Rolle vorzubereiten, die sie später in der Gesellschaft haben würden. Aber wie soll man jemanden auf eine bestimmte Rolle vorbereiten, wenn man diese Rolle gar nicht kennt?

-Bis zur Pupertät unklar, ob man einen Erben hat oder eine Mitgift braucht. Gerade beim Adel schwerweigend.

-In der Kindheit keine Grüppchenbildung nach Junge oder Mädchen. Man müsste die Kinder nach Interressen separieren.

-Geschlechtertrennug vermutlich komplett unnötig.

Kurzgesagt, die gesellschaftlichen Auswirkungen wären wirklich gewaltig. Und sie würden gewaltier, je zementierter die Geschlechterrollen in der Gesellschaft wären. Versucht mal selbst, darüber nachzudenken. Ich bin sicher, dass sich hier eine interesante Diskussion ergibt.

Gruß
Resqusto

Quellen und weiterführende informationen
https://www.vice.com/de/article/4wppqg/ ... aechst-523
https://de.wikipedia.org/wiki/Variation ... e-2-Mangel
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L.N. Muhr
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Pubertät hat übrigens nix mit Pupsen zu tun. ;) (Naja, obwohl ...)
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hilbert
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von hilbert »

Es ist nicht richtig, dass es sich hierbei um eine "natürliche Geschlechtsumwandlung" handelt. Die "Guevedoces" sind ein Beispiel des Pseudohermaphroditismus. Das primäre Geschlechtsmerkmal ist zwar nicht voll ausgebildet, aber es ist vorhanden und auf den ersten Blick nicht sichtbar. Es ist ja nicht so, dass sie eine Vagina haben. Phäno- und genotypisch sind sie natürlich von Anfang an männlich. Dass sie als Mädchen erzogen werden, hat einfach mit dem Unwissen der Leute zu tun. Das Auftreten dieses Phänomens ist geografisch eingegrenzt und es handelt sich um eine sexuelle Fehlentwicklung, dessen Ursachen bereits erwähnt wurden. Guevedoces sind keine Intersex-Personen, Hermaphroditen oder Transpersonen und haben in diesen Debatten auch nichts zu suchen. Sie sind von einer biologischen Anomalie betroffen, bei der die volle Ausprägung des primären Geschlechtsmerkmals einfach viel später eintritt.

Ebenfalls inkorrekt ist die Annahme, menschliche Embyros seien in der "Standardeinstellung" weiblich. Das Geschlecht wird bereits bei der Befruchtung festgelegt, also vor dem Einsetzen der Embryonalentwicklung. Das Embryo beginnt geschlechtsneutral. Erst ab der 6 oder 7 Woche wird das, auf dem Y-Chromosom mitgelieferte, SRY-Gen aktiviert, das Testosteron produziert, was zur Rückbildung des Müller-Gangs führt. Der Müller-Gang ist für die Ausbildung der Eileiter, der Gebärmutter und der Vagina verantwortlich. Am Anfang sind sowohl der Müller- als auch der Urnierengang vorhanden. Was den Phänotyp des Embryos angeht, so handelt es sich hierbei einfach um den menschlichen Grundbauplan. Genauer gesagt sogar um den Grundbauplan eines Säugetiers. Daraus wird man wohl nicht schließen, dass alle Menschen ursprünglich Schweine sind, oder? Die Brustwarzen bei Männern sind auch kein Beweis dafür, dass die "Standardeinstellung" weiblich ist. Man könnte ja auch das Gegenteil behaupten, weil viele Frauen einen Oberlippenbart oder stark behaarte Beine haben.

Warum haben Männer Brustwarzen? Man könnte sagen, aus kosteneffizienten Gründen. Es wäre unnötig aufwendig, wenn die Natur von Anfang an zwei Grundbautypen entwickeln müsste. In diesem Fall würde die Schwangerschaft wahrscheinlich auch viel länger dauern. Aus der Perspektive der Evolutions und Überlebensstrategie sehr ineffektiv. So entwickeln sich aus dem gleichen Rohmaterial verschiedene Sachen und das betrifft auch die Brustwarzen. Die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane entstehen ja auch aus demselben Material, so wie man aus Holz einen Tisch oder ein Bett bauen kann. Der Grund, warum manche zu der Annahme gelangt sind, der Grundzustand des Embryos sei weiblich, ist die Tatsache, dass für die Ausbildung eines eindeutig männlichen Embryos zusätzliche Arbeit erdorderlich ist, bei der das SRY-Gen Testosteron produzieren muss, um eine weibliche Entwicklung "zu verhindern." Daraus könnte man allerlei schließen, z.B. dass Männer komplexer aufgebaut und deshalb den Frauen überlegen sind. Eine Studie hat gezeigt, dass die Entwicklung zum weiblichen Embryo ebenfalls ein aktiver Prozess ist. Ein Protein namens COUP-TFII soll für die Eliminierung des Urnierengangs verantwortlich sein.

Um es zusammenzufassen, die Embryonalentwicklung beginnt geschlechtsneutral, worauf ab der 6-7 Woche die sexuelle Ausdifferenzierung einsetzt.
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Resqusto
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von Resqusto »

Warum den so Aggressiv?
Es ist für jemanden, der tief in der Materie drin ist leicht, mit ein paar hübschen Fachbegriffen um sich zu werfen.
Fachbegriffe sind wichtig. Sie sind genau definiert und geben klare Eigenschaften an. Im Fachbereich sind sie unverzichtbar, da man sich so am besten mit Kollegen über Fachthemen unterhalten kann.
Aber sie haben auch viel mit Blenderei zu tun. Oft werden Fachbegriffe nur genutzt, weil sie intelligent klingen. Sie sorgen dafür, dass Jemand, der sich im Fachbereich nicht auskennt außen vor bleibt und nicht in das Gespräch einsteigt. Sie sind fast wie ein Clubausweis.

Die große Schwierigkeit bei komplexen Themen ist es, ein Thema für jederman anschaulich zu erklären. Man muss so einene Sachverhalt vereinfachen, damit auch Leute mitreden können, die keine Fachausbildung genossen haben. Deswegen kann ich dieses belehrende "Es ist nicht richtig" und "Das ist Falsch" deinerseits überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn dir mein Versuch einer Veranschaulichung nicht gut genug ist, kannst du gerne versuchen, es besser zu machen. Aber diese arrogante Sprache "von oben herab" mag ich gar nicht!

Gruß
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hilbert
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von hilbert »

Wenn mein vorheriger Kommentar einen aggressiven Eindruck auf dich macht, hast du ihn schwer missverstanden. Ich wollte niemanden belehren, sondern Informationen vermitteln. In der Wissenschaft gibt es nun mal richtig und falsch. Davon abgesehen, bin ich überhaupt kein Experte auf diesem Gebiet. Die hier vermittelten Informationen sind Schulbiologie. Was natürlich weniger bekannt ist, sind solche Fälle wie die Guevedoces. Sie sind allerdings keine "Phänomene", die sich für aktuelle Modeerscheinungen einspannen lassen, sondern Menschen, die an einer sexuellen Anomalie leiden. Ihre geschlechtliche Fehl- oder Spätentwicklung hat auch soziale Folgen für die Betroffenen.

Wir leben leider in einer Zeit, in der sich Viele von wesentlichen wissenschaftlichen Tatsachen beleidigt fühlen. Ich hoffe, du gehörst nicht dazu und dass ich dich davon überzeugen kann, rein informative Absichten verfolgt zu haben. Warum sollte ich überhaupt aggressiv werden? Zur Embryonalentwicklung lässt sich hinzufügen, dass die Vorstellung von einer ursprünglich weiblichen "Standardeinstellung" nicht neu ist. Aber sie ist nun mal nicht richtig und wird so auch von keinem Fachmann/keiner Fachfrau vertreten. Das Thema ist noch lange nicht ausgeforscht und man wird auch in Zukunft Neues über die Geschlechtsentwicklung lernen. Es sei denn, der freie Forschungsbetrieb wird von politischen und geschäftlichen Interessen dermaßen vereinnahmt, dass keine freie, faktenbasierte Forschung mehr möglich ist. Das ist bereits jetzt schon der Fall und betrifft hauptsächlich den Westen. Während in Japan, China oder Russland Wissenschaftler und Ingeneure ausgebildet werden, wird bei uns ein Überfluss an "Expert:innen" fürs Gendern herangezüchtet, dessen Mobs dann an den Unis seriöse Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler attackieren, weil sie eine fundamentale Tatsache aussprechen, nämlich, dass die Natur nur zwei Geschlechter kennt. So erging es einer jungen Biologin, dessen Vortrag abgesagt werden musste. Die junge Frau ist alles andere als reaktionär oder transfeindlich.

Nachdem der Postmodernismus die Geisteswissenschaften zerstört hat, macht er sich nun daran, die Naturwissenschaften zu Grabe zu tragen. Das sprengt allerdings den Rahmen des von dir angestossenen Gegenstands. Ich möchte mich jedenfalls entschuldigen, falls meine Beiträge hier zu aggressiv erscheinen.
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von Resqusto »

Falsch. Wissenschaft besteht nicht aus Richtig und Falsch, sie besteht aus Hypothesen, die mit Experimenten uns Studien entweder bestätigt oder nicht bestätigt werden. An eine unumstößliche Wahrheit zu Glauben gehört in den Bereich der Religion.

Ganz generell merkt man, dass du die Schuld immer bei anderen suchst. "Ich" habe deinen Beitrag schwer missverstanden. Die Option, dass "du" ihn unhöflich formuliert haben könntest, steht offenbar gar nicht zur Debatte.

Ist nicht angenehm, wenn man unverblümt nieder gemacht wird, oder? Das ist aggressiver Diskussionsstil. Und wenn man selbst zugibt, dass man eigentlich kein tieferes Wissen zu einem Thema hat, sollte man es nicht so wirken lassen, als hätte man es.

Ob man jetzt "weiblich" als Grundeinstellung des Menschlichen Körpers bezeichen kann oder nicht ist unerheblich. Fakt ist, dass man bei einem Embryo, dessen Keimzellen man entfernt (Also Eierstöcke oder Hoden) in beiden Fällen ein weibliches Individum erhält. Fakt ist auch, dass man einen weiblichen Körper mittels mittels bestimmter Hormone in einen männlichen verwandeln kann. (https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt ... ichen.html) Die andere Richtung funktioniert dagegen nicht. Und nur, um es nochmal explizit klar zu stellen: Es sind dabei die primären Geschlechtsmerkmale gemeint, nicht die sekundären Geschlechtsmerkmale.

In der Transgenderforschung könnte diese Phänomen auch tatsächlich mal echte, ideologiefreie Forschungen ermöglichen. Denn es gibt Guevedoces, die sich nach der Pupertät als Mann leben. Es gibt aber auch welche, die lieber als Frau weiterleben wollen. Durch sorgfältige Studien könnte man anhand dieser Grundlage ermitteln, wie viel von der Geschlechtsidentität auf biologische und wie viel auf soziale Umstände zurükzuführen ist.

Aber das nur mal an Rande. Eigentlich wollte ich ja darauf hinaus, was für gesellschaftliche Auswirkungen es hätte, wenn dieses Phänomen der Standard wäre. Frühkindliche Rollenverteilung über den Haufen geworfen. Das wäre wirklich mal ein Thema für eine lange Hausarbeit.

Gruß Resqusto
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L.N. Muhr
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Und es heißt immer noch Pubertät.

Ja, ich weiß, Randgebiet. Aber zur Kompetenz gehört IMHO auch, wie man Worte schreibt.

Hilbert hat sich übrigens entschuldigt, falls seine Äußerungen falsch rüberkamen. Und am Ende einer (immer vorläufigen) Nichtfalsifizierung einer Hypothese steht eine Theorie, und eine Theorie kann man schon als wahr bezeichnen, insbesondere wenn sie langfristig nicht falsifiziert werden konnte.
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hilbert
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von hilbert »

Resqusto hat geschrieben: 4. Mai 2024 09:22 Falsch. Wissenschaft besteht nicht aus Richtig und Falsch, sie besteht aus Hypothesen, die mit Experimenten uns Studien entweder bestätigt oder nicht bestätigt werden. An eine unumstößliche Wahrheit zu Glauben gehört in den Bereich der Religion.

Ganz generell merkt man, dass du die Schuld immer bei anderen suchst. "Ich" habe deinen Beitrag schwer missverstanden. Die Option, dass "du" ihn unhöflich formuliert haben könntest, steht offenbar gar nicht zur Debatte.

Ist nicht angenehm, wenn man unverblümt nieder gemacht wird, oder? Das ist aggressiver Diskussionsstil. Und wenn man selbst zugibt, dass man eigentlich kein tieferes Wissen zu einem Thema hat, sollte man es nicht so wirken lassen, als hätte man es.

Ob man jetzt "weiblich" als Grundeinstellung des Menschlichen Körpers bezeichen kann oder nicht ist unerheblich. Fakt ist, dass man bei einem Embryo, dessen Keimzellen man entfernt (Also Eierstöcke oder Hoden) in beiden Fällen ein weibliches Individum erhält. Fakt ist auch, dass man einen weiblichen Körper mittels mittels bestimmter Hormone in einen männlichen verwandeln kann. (https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt ... ichen.html) Die andere Richtung funktioniert dagegen nicht. Und nur, um es nochmal explizit klar zu stellen: Es sind dabei die primären Geschlechtsmerkmale gemeint, nicht die sekundären Geschlechtsmerkmale.

In der Transgenderforschung könnte diese Phänomen auch tatsächlich mal echte, ideologiefreie Forschungen ermöglichen. Denn es gibt Guevedoces, die sich nach der Pupertät als Mann leben. Es gibt aber auch welche, die lieber als Frau weiterleben wollen. Durch sorgfältige Studien könnte man anhand dieser Grundlage ermitteln, wie viel von der Geschlechtsidentität auf biologische und wie viel auf soziale Umstände zurükzuführen ist.

Aber das nur mal an Rande. Eigentlich wollte ich ja darauf hinaus, was für gesellschaftliche Auswirkungen es hätte, wenn dieses Phänomen der Standard wäre. Frühkindliche Rollenverteilung über den Haufen geworfen. Das wäre wirklich mal ein Thema für eine lange Hausarbeit.

Gruß Resqusto
Du willst also doch weiterhin den Beleidigten spielen und merkst dabei gar nicht, dass eher du einen aggressiven Eindruck machst. Wenn man sagt, dass in der Wissenschaft nur zwischen wahr und falsch unterschieden wird, wird doch selbstverständlich die experimentelle Verifizierung einer Hypothese (zur Theorie) vorausgesetzt, oder muss man dir wirklich jedes einzelne Wort extra erklären? Und man muss kein Fachexperte sein, um sich etwas Wissen über die Geschlechtsentwicklung anzueignen. Schließlich werden wir in der Schule auch nicht zu Fachexperten ausgebildet, sondern bekommen etwas Allgemeinwissen vermittelt, auch auf dem Gebiet der Biologie und Sexualkunde.

Und jetzt machst du dich schon wieder lächerlich. Du vergleichst Frösche, also Amphibien, mit Menschen/Säugetieren. In dem Artikel wird beklagt, dass die von menschlichen Produkten ausgeschütteten Testosterone und Östrogene das Hormonsystem der Frösche stören und zu geschlechtlichen Ungleichgewichten führen, was für die einzelnen Populationen fatal werden kann. Dadurch ergibt sich entweder ein Überfluss an Weibchen bzw. Männchen oder es entsteht eine Vielzahl an geschlechtlich uneinheitlichen Organismen, also zu sexuellen Fehlfunktionen. Dieser äußere Einfluss wirkt dabei auf die Entwicklungsstufe der Kaulquappen (oder früher) und nicht erst bei ausgereiften Fröschen. Die Natur kennt aber Tiere und Pflanzen, die während ihrer Lebenszeit ihr Geschlecht tatsächlich ändern können. Diese Lebewesen sind aber grundsätzlich zwittrig. Man unterscheidet dabei zwischen sequentiellem und simultanem Hermaphroditismus. Erstere ändern ihr Geschlecht im Laufe ihres Lebens nur einmal, während Letztere zum Ausgangsgeschlecht zurückkehren können. Bei solchen Lebewesen kennt man die Proterandrie und Proterogynie, d.h. sie fangen zuerst als das eine oder andere Geschlecht an und wechseln irgendwann (bei Bedarf) zum anderen. Das berühmteste Beispiel dafür ist wahrscheinlich der Clownfisch. Deren Populationen werden von einem großen Weibchen angeführt. Diese Populationen besteht aus kleineren Männchen, doch es gibt ein größeres Männchen, mit dem sich das Weibchen paart. Sollte dem Weibchen etwas passieren, übernimmt dieses Männchen ihren Platz und sucht sich aus der Menge jemanden aus, der seinen alten Platz übernimmt. Doch, wie gesagt, ist so etwas nur möglich, weil diese Organismen grundsätzlich zwittrig sind. Tiere und Pflanzen dieser Art bilden, in Anbetracht der immensen Artenvielfalt, eine kleinen Bruchteil der belebten Natur aus. In der Tierwelt tritt diese funktionale Zwittrigkeit vorwiegend bei einigen Fischarten und Amphibien aus. Offensichtlich scheint dieser Prozess vor allem bei im Wasser lebenden Tieren möglich zu sein.

Doch bei höherentwickelten Lebenwesen, wie den Säugetieren, ist so etwas nicht möglich. Hermaphroditen und Intersex-Personen machen etwa 1% der Menschheit aus und sie können sich auch nicht sexuell fortpflanzen. Selbst bei Fischen ist der funktionale Hermaphroditismus eine Ausnahme.

Natürlich sind Geschlechtsidentitäten und Geschlechterrollen auch den sozialen Umständen geschuldet. Sie basieren aber primär auf den biologischen Tatsachen und das ist in allen Kulturen und in allen geschichtlichen Epochen der Fall gewesen. Wenn während der männlichen Embryonalentwicklung ausreichend oder übermäßig Testosteron produziert wird, wird auch das Gehirn männlich. Dass sich die Gehirne von Männern und Frauen unterscheiden, kann dir jeder Arzt oder Biologe bestätigen. Das Individuum, das später dieser Entwicklung entspringt, wird keine Zweifel an seiner geschlechtlichen Identität haben. Die "Software" wird mit der "Hardware" übereinstimmen und das ist bei der absoluten Mehrheit der Menschen der Fall. Bei Transmenschen ist diese Entwicklung offensichtlich nicht ganz so verlaufen. Sie sind biologisch eindeutig männlich oder weiblich, doch die hormonelle Entwicklung hat sich auf ihre Gehirne anders ausgewirkt. Das macht sie nicht zu Freaks, sondern bildet eine biologische Tatsache und folglich steht die Medizin in der Pflicht, diesen Menschen dabei zu helfen, ihr Leben zufrieden und glücklich führen zu können. Doch man kann nichts daran ändern, dass das biologische Geschlecht eindeutig binär ist. Wie man sich fühlt, ändert nichts am eigenen biologischen Geschlecht. Deshalb gibt es keine Geschlechtsumwandlung, sondern nur geschlechtsangleichende Maßnahmen. Es gibt übrigens auch feminine Männer und maskuline Frauen, die aber nicht trans sind. Auch das ist auf zu viel an Testosteron oder Östrogen zurückzuführen.

Mir erschließt sich nicht ganz, worauf du mit deinen "gesellschaftlichen Auswirkungen" eigentlich hinaus willst. Einfach so mit der geschlechtlichen Identität der Kinder experimentieren, sie willkürlich nicht-binär erziehen, einfach so aus Lust und Laune oder, weil es bei den Superreichen in Kalifornien Mode ist? Ich will dir nichts unterstellen und entschuldige mich nochmal, wenn ich diesen Gedanken zu weit gedacht habe. Es ist inzwischen aber schon so, dass Kinder überzeugt werden sollen, dass sie trans sind und die Hormontherapie oft ohne psychologisches Gutachten begonnen wird. Das ist vor allem in den USA der Fall, wo man sich durch das Überspringen der Gutachten entweder Geld sparen will (nicht jeder hat dort eine Krankenversicherung) oder das Vefahren wird sogar bevorzugt, weil dadurch die Profite der Pharmaindustrie noch weiter in die Höhe schießen. Was wären die Langzeitfolgen für eine Gesellschaft, wo jeder mit der eigenen Geschlechtsidentität oder der seiner Kinder beschäftigt ist? Wir würden eine Masse von Vollidioten erhalten, die so sehr mit der eigenen Identität beschäftigt sind, dass sie keine Zeit oder Interesse für Wissenschaft, Kunst, Kultur, Handwerk usw. haben würden. Wir haben jetzt schon genug Leute, die ihre ganze Person auf ihr Geschlecht oder sexuelle Orientierung reduzieren und keinerlei sonstige Fähigkeiten vorzuweisen haben und dies nicht mal wünschen.
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von Resqusto »

Klar klinge ich aggressiv. Ich habe versucht, deinen Diskussionsstil zu immitieren, umd dir zu Zeigen, wie das ist. Und du scheinst es nicht einmal gemerkt zu haben. Ich dachte eigentlich, das wäre offensichtlich.
Mir scheint, du bist ein arroganter und selbstsüchtiger Mensch, der immer und überall recht haben muss, egal welchen Schaden er damit anrichtet. Du sprichst nicht über das Thema, sondern greifst mich persönlich an ("jetzt machst du dich schon wieder lächerlich").
Du hast mit deiner Rechthaberei diesen Thread nun leider entgültig gekapert und das interesannte Thema damit zerstört. Vielen herzlichen Dank dafür.
Ich habe mich hier in diesem Forum angemeldet, um mit anderen Leuten über interesannte Themen zu sprechen und nicht, um mit mit Leute, die ich gar nicht kenne nur um des Streitens willen zu streiten.

Tschüss
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L.N. Muhr
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von L.N. Muhr »

Ihr übertreibt. Beide. Nein, niemand wird wegen der Beschäftigung mit seiner geschlechtlichen Identität zum Vollidioten, auch nicht in der Masse. Nein, auf Beleidigungen reagiert man nicht mit Gegenbeleidigungen.

Und ich glaube nicht, dass eine signifikante Zahl Menschen sich auf ihre geschlechtliche Identität reduziert, vielleicht mit Ausnahme von ein paar Pornodarstellern. Das ist ein übles Klischee. Rechthaber seid ihr trotzdem *beide*.
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von deval »

Sie kamen, schrieben und stritten sich.
(Hat das nicht mal Julius Cäser im Kampf gegen Otto von Bismark im großen Kartoffelkrieg bei den Dardanellen 1618/1619 gesagt?)

Junge, junge, da haben sich ja die richtigen gefunden. Kommt mal beide wieder runter und trinkt euch virutell mal ein Bierchen oder Käffchen zusammen. :bier:
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lapismont
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von lapismont »

Bismark war der mit den Heringen, die er bis Mark Brandenburg importieren ließ, darum der Name. Bierchen sollte jetzt für mich auch drin sein!
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von deval »

lapismont hat geschrieben: 6. Mai 2024 23:12 Bismark war der mit den Heringen, ...
Ist das nicht Käpt'n Iglo? :kopfkratz:
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hilbert
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von hilbert »

Resqusto hat geschrieben: 5. Mai 2024 18:52 Klar klinge ich aggressiv. Ich habe versucht, deinen Diskussionsstil zu immitieren, umd dir zu Zeigen, wie das ist. Und du scheinst es nicht einmal gemerkt zu haben. Ich dachte eigentlich, das wäre offensichtlich.
Mir scheint, du bist ein arroganter und selbstsüchtiger Mensch, der immer und überall recht haben muss, egal welchen Schaden er damit anrichtet. Du sprichst nicht über das Thema, sondern greifst mich persönlich an ("jetzt machst du dich schon wieder lächerlich").
Du hast mit deiner Rechthaberei diesen Thread nun leider entgültig gekapert und das interesannte Thema damit zerstört. Vielen herzlichen Dank dafür.
Ich habe mich hier in diesem Forum angemeldet, um mit anderen Leuten über interesannte Themen zu sprechen und nicht, um mit mit Leute, die ich gar nicht kenne nur um des Streitens willen zu streiten.

Tschüss
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Dein Thread scheint niemanden zu interessieren. Du bist zu unreif, um sich mit dem Standpunkt anderer sachlich auseinandersetzen zu können. Mir ist das egal und ich werde dich nun deiner Echokammer überlassen. Wenigstens habe ich für etwas Aktivität in deinem Thread gesorgt. Ansonsten würde ich dir davon abraten, stets beleidigt durch das Leben zu gehen. Das bringt niemanden weiter, vor allem nicht selbsternannte Autoren, die vor allem eine Beobachtungsgabe besitzen sollten. Ein Autor sollte auch mehr gelesen, als geschrieben haben. So erfährt man zum Beispiel, wie "Pupertät" eigentlich geschrieben wird. Du hast nicht einmal den Versuch gewagt, meine Kommentare kritisch und nüchtern zu widerlegen. Ich bin für jede Kritik offen, denn mein Wissen ist ebenfalls sehr begrenzt. Aber ich kann erkennen, wenn sich Menschen die Welt ausmalen, wie sie ihnen gefällt und Fakten für sie keinerlei Bedeutung haben. Ist aber alles nicht der Mühe wert und die Mods haben meine Erlaubnis, den Thread von meinen Kommentaren zu säubern, damit Sensibelchens Thread keine weitere Sekunde "gekapert" bleibt.
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Re: Guevedoces

Ungelesener Beitrag von Resqusto »

deval hat geschrieben: 6. Mai 2024 20:21Junge, junge, da haben sich ja die richtigen gefunden. Kommt mal beide wieder runter und trinkt euch virutell mal ein Bierchen oder Käffchen zusammen.
Och, ich war die ganze Zeit eigentlich recht entspannt. Aber ich muss schon sagen, mir ist in den weiten des Internets selten ein unangenehmerer Zeitgenosse begegnet. Naja, wie sagt man so schön: Don't feed the Troll.

Gruß
Resqusto
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