Huch - was'n hier los? Na dann ...
@ Florian:
Warum nur habe ich bei Deinen Worten das Gefühl, daß folgender Satz hier angebracht erscheint: "Getroffener Hund bellt!"???
Diese Frage kann ich dir aus der Ferne leider nicht definitiv beantworten , Florian - ich glaube allerdings, darin sowas wie "Paranoia in einem erschreckend fortgeschrittenen Stadium" zu erkennen.
Oder soll dieser doch bitte genau das lesen, was ihm der Verlag vorwirft, und genau das gutfinden, was den beratenden Verlagslektoren begeistert hat?
Tja, wer sich weit aus dem Fenster lehnt, verliert gelegentlich das Gleichgewicht - und dann macht's Plumps.
Nur so zur Klarstellung: Mein letztes Heyne-Gutachten liegt schon so lange zurück, dass ich mich kaum noch erinnern kann. Das war irgendwann im letzten Jahrtausend (jaja, damals, als auch noch ein bisschen recherchiert wurde, bevor man wild drauflos spekuliert hat ...) Und ich habe auch ganz und gar nicht den Eindruck, dass Sascha Mamczak Tips von jemandem wie mir braucht, um sein imnsho sehr ordentliches SF-Programm zusammenzustellen.
Ta, Gerd, ich bin allerdings auch etwas verwundert, warum Du gleich so grantig auf Ruperts deutlich erkennbare Meinungsäußerung zu diesem Roman reagierst.
Wenn Du schon Ruperst Meinung so abkanzelst, dann muß ich mich doch fragen, ob denn die Meinung des "gemeinen Lesers" gar nichts zählt?
Äh - haben wir den gleichen Text auf dem Monitor? Grantig? Meinung abkanzeln? Also ich weiß ja nicht - flapsig, ironisch, meinetwegen sogar ein bisschen bissig - aber grantig & abkanzeln?
Mal im Ernst - willst du mir wirklich erzählen, dass meine Meinungsäußerung grantiger war als die von Rupert?
Ganz ehrlich: letztlich ist mir egal, ob Rusch hier & anderswo gebetsmühlenartig wiederholt, dass ihm der Roman nicht gefällt - hey, das ist nun mal seine Meinung (und der alte Cato hat mit sowas sogar Politik gemacht

). Aber ich darf doch dann bitteschön auch eine Meinung haben, schließlich bin ich auch ein Leser (wenn auch kein gemeiner - ich bin immer nett zu meinen Büchern). Und wenn jemand wie z.B. Rusch ein Buch Scheiße findet (was ihm unbenommen ist), das ich zwar nicht brillant, aber ganz ok fand (was mir unbenommen sein müsste) und en passant noch alle Leute als "Idioten" tituliert, die "von SF keine Ahnung haben", die das Buch anscheinend (wobei wir doch alle wissen, wie solche blurbs zustande kommen, oder?) ganz toll fanden & es sich dabei um Leute wie James Patrick Kelly und Gardner Dozois handelt - tja, dann fühle ich mich halt bemüßigt, darauf hinzuweisen, dass es durchaus möglich ist, dass Rusch nicht den Alleinvertretungsanspruch auf Meinungen zu diesem Buch hat.
Böser Fehler, klar. Was sage ich auch ungefragt meine Meinung ... Andererseits befinde ich mich mit dieser (bei mir übrigens zurückhaltend ausgelebten) Angewohnheit auf diesem Board imho in bester Gesellschaft.
Bizarr, höchst bizarr ...
@ TFA:
Ja, die Repairman-/Handyman-Jack-Romane machen mir auch jedesmal Spaß - aber ich mochte Wilsons Schreibe auch schon, als er noch die ebenfalls politisch gelegentlich unkorrekten Romane um die La-Nague-Federation geschrieben hat ...
@ Rusch:
Ich halte "Singularität" keineswegs für den ganz großen Wurf, aber ich habe mich im Großen & Ganzen ordentlich unterhalten gefühlt - sonst hätte ich das Buch gar nicht fertig gelesen; mich stört z.B. nicht, dass Stross imho etwas unentschlossen zwischen verschiedenen Subgenres hin und her eiert. Und ich "musste" das Buch auch nicht lesen. Wenn ein Buch in meinen Augen nix taugt, lege ich es weg oder schmeiß es in die Ecke - außer, ich werde für's Lesen bezahlt. Und ja, ich verstehe, dass es nervt, wenn man ein Buch bis zum bitteren Ende lesen muss, obwohl man es Scheiße findet, und dass man sich da dann gerne mal so richtig auskotzt - aber manchmal fallen die Bröckchen halt den falschen Leuten vor die Füße, und die kicken die dann ihrerseits in der Gegend rum ...
Grüße
Gerd (der an Florian die dringende Bitte richtet, sich doch nächstes Mal ein bisschen schlau zu machen, bevor er den Dan Brown für Arme gibt)