Singularität von Charles Stross

Science Fiction in Buchform
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Gerd hat geschrieben:Ey, Rusch, jetzt haben wir doch nur zwei Möglichkeiten -

enweder wir glauben dir, der begnadeten Koryphäe, die uns die einzig mögliche Lesart dieses Romans vermittelt -

oder der eine oder andere der "Idioten" hatte halt doch nicht nur Unrecht.

Und irgendwie tue ich mich - warum auch immer - ein bisschen schwer, in dir den Chefkanoniker der SF-Kritik zu sehen ... :wink:

Grüße
Gerd
Gott Gerd, natürlich schreibe ich niemanden vor, was er zu lesen hat. Bitte, lies das Buch und sage Du uns, was Du davon hältst. Ich persönlich bin überzeugt davon, dass niemand hier das Buch für den ganz großen Wurf hält. Aber ich lade Dich hiermit ein, mein Exemplar zu ersteigern :lol: :

Ruschs EBay Versteigung vom Stuss

@TheFallenAngel: Das verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Zumindest bei Licht gab es einige Positive Stimmen, aber das Buch scheint nicht den Geschmack des Deutschen Lesers zu treffen. Gibt es wirklich einen so großen Unterschied zwischen USA und Deutschland, was die Erwartungen an einen SF Roman betrifft?
Fjunch-Klick
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Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

was hat denn die übersetzung damit zu tun?
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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

Gerd R. hat geschrieben:Ey, Rusch, jetzt haben wir doch nur zwei Möglichkeiten -

enweder wir glauben dir, der begnadeten Koryphäe, die uns die einzig mögliche Lesart dieses Romans vermittelt -

oder der eine oder andere der "Idioten" hatte halt doch nicht nur Unrecht.

Und irgendwie tue ich mich - warum auch immer - ein bisschen schwer, in dir den Chefkanoniker der SF-Kritik zu sehen ... :wink:
Ta, Gerd, ich bin allerdings auch etwas verwundert, warum Du gleich so grantig auf Ruperts deutlich erkennbare Meinungsäußerung zu diesem Roman reagierst.
Wenn Du schon Ruperst Meinung so abkanzelst, dann muß ich mich doch fragen, ob denn die Meinung des "gemeinen Lesers" gar nichts zählt?

Oder soll dieser doch bitte genau das lesen, was ihm der Verlag vorwirft, und genau das gutfinden, was den beratenden Verlagslektoren begeistert hat?

Warum nur habe ich bei Deinen Worten das Gefühl, daß folgender Satz hier angebracht erscheint: "Getroffener Hund bellt!"??? :roll:
Zuletzt geändert von breitsameter am 6. März 2005 19:21, insgesamt 1-mal geändert.
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
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breitsameter
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Ungelesener Beitrag von breitsameter »

TheFallenAngel hat geschrieben:beispiel "singularität" (und "licht"): kann sich (und mir dann^^) das jemand erklären wieso diese bücher im angloamerikanischen raum so dermaßen hochgejubelt werden und hier bei uns in d-land dann so überaus kritisch aufgenommen werden? sind die amis und engländer zu unkritisch und/oder sehen wir deutschen irgendwas "zu eng"? entgeht uns da irgendwas?
Schau mal auf die Kundenrezensionen zu "Singularity Sky" bei Amazon.com - da findet sich auch der eine oder andere Verriß zu diesem Roman - hier ein Beispiel:
Sorry to say it but please add my name to the list of readers who found this book boring,poorly written and wildly overrated. I give it two stars instead of one because a few of the ideas in it werent too terrible and because it showed enough promise that I might possibly pick up a Stross book again. In paperback. I've enjoyed some of his short stories so hopefully he'll finda way to make his longer fiction work.
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

Und keine Sorge: Sobald ich meine ausführlichen Verriss fertig habe, wird er hier gepostet. :smokin
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Gerd R.

Ungelesener Beitrag von Gerd R. »

Huch - was'n hier los? Na dann ...

@ Florian:
Warum nur habe ich bei Deinen Worten das Gefühl, daß folgender Satz hier angebracht erscheint: "Getroffener Hund bellt!"???
Diese Frage kann ich dir aus der Ferne leider nicht definitiv beantworten , Florian - ich glaube allerdings, darin sowas wie "Paranoia in einem erschreckend fortgeschrittenen Stadium" zu erkennen. :wink:
Oder soll dieser doch bitte genau das lesen, was ihm der Verlag vorwirft, und genau das gutfinden, was den beratenden Verlagslektoren begeistert hat?
Tja, wer sich weit aus dem Fenster lehnt, verliert gelegentlich das Gleichgewicht - und dann macht's Plumps. :-?

Nur so zur Klarstellung: Mein letztes Heyne-Gutachten liegt schon so lange zurück, dass ich mich kaum noch erinnern kann. Das war irgendwann im letzten Jahrtausend (jaja, damals, als auch noch ein bisschen recherchiert wurde, bevor man wild drauflos spekuliert hat ...) Und ich habe auch ganz und gar nicht den Eindruck, dass Sascha Mamczak Tips von jemandem wie mir braucht, um sein imnsho sehr ordentliches SF-Programm zusammenzustellen.
Ta, Gerd, ich bin allerdings auch etwas verwundert, warum Du gleich so grantig auf Ruperts deutlich erkennbare Meinungsäußerung zu diesem Roman reagierst.
Wenn Du schon Ruperst Meinung so abkanzelst, dann muß ich mich doch fragen, ob denn die Meinung des "gemeinen Lesers" gar nichts zählt?
Äh - haben wir den gleichen Text auf dem Monitor? Grantig? Meinung abkanzeln? Also ich weiß ja nicht - flapsig, ironisch, meinetwegen sogar ein bisschen bissig - aber grantig & abkanzeln? :nixwiss:

Mal im Ernst - willst du mir wirklich erzählen, dass meine Meinungsäußerung grantiger war als die von Rupert?
Ganz ehrlich: letztlich ist mir egal, ob Rusch hier & anderswo gebetsmühlenartig wiederholt, dass ihm der Roman nicht gefällt - hey, das ist nun mal seine Meinung (und der alte Cato hat mit sowas sogar Politik gemacht :p). Aber ich darf doch dann bitteschön auch eine Meinung haben, schließlich bin ich auch ein Leser (wenn auch kein gemeiner - ich bin immer nett zu meinen Büchern). Und wenn jemand wie z.B. Rusch ein Buch Scheiße findet (was ihm unbenommen ist), das ich zwar nicht brillant, aber ganz ok fand (was mir unbenommen sein müsste) und en passant noch alle Leute als "Idioten" tituliert, die "von SF keine Ahnung haben", die das Buch anscheinend (wobei wir doch alle wissen, wie solche blurbs zustande kommen, oder?) ganz toll fanden & es sich dabei um Leute wie James Patrick Kelly und Gardner Dozois handelt - tja, dann fühle ich mich halt bemüßigt, darauf hinzuweisen, dass es durchaus möglich ist, dass Rusch nicht den Alleinvertretungsanspruch auf Meinungen zu diesem Buch hat.

Böser Fehler, klar. Was sage ich auch ungefragt meine Meinung ... Andererseits befinde ich mich mit dieser (bei mir übrigens zurückhaltend ausgelebten) Angewohnheit auf diesem Board imho in bester Gesellschaft. :smokin

Bizarr, höchst bizarr ...

@ TFA:

Ja, die Repairman-/Handyman-Jack-Romane machen mir auch jedesmal Spaß - aber ich mochte Wilsons Schreibe auch schon, als er noch die ebenfalls politisch gelegentlich unkorrekten Romane um die La-Nague-Federation geschrieben hat ...

@ Rusch:

Ich halte "Singularität" keineswegs für den ganz großen Wurf, aber ich habe mich im Großen & Ganzen ordentlich unterhalten gefühlt - sonst hätte ich das Buch gar nicht fertig gelesen; mich stört z.B. nicht, dass Stross imho etwas unentschlossen zwischen verschiedenen Subgenres hin und her eiert. Und ich "musste" das Buch auch nicht lesen. Wenn ein Buch in meinen Augen nix taugt, lege ich es weg oder schmeiß es in die Ecke - außer, ich werde für's Lesen bezahlt. Und ja, ich verstehe, dass es nervt, wenn man ein Buch bis zum bitteren Ende lesen muss, obwohl man es Scheiße findet, und dass man sich da dann gerne mal so richtig auskotzt - aber manchmal fallen die Bröckchen halt den falschen Leuten vor die Füße, und die kicken die dann ihrerseits in der Gegend rum ... :-?

Grüße
Gerd (der an Florian die dringende Bitte richtet, sich doch nächstes Mal ein bisschen schlau zu machen, bevor er den Dan Brown für Arme gibt)
Ulrich
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Ungelesener Beitrag von Ulrich »

Mag sein, dass "Idioten" übertrieben klingt. Aber, dass passiert in einem Forum. Und dass Rupert/Rusch denkt, er sei der Chefkrtiker glaube ich nicht. Seine Kommentare sind begründet und man merkt diesen häufig an, dass es seine persönlichen Meinungen sind, d.h. er will niemandem etwas vorschreiben. Außerdem bezog sich sein Kommentar auf die Lobpreisungen auf dem Buchumschlag wie "haucht der Science Fiction neues Leben ein" und nicht auf die vielen anderen Leser. Über Meinungen und Ansichten läßt sich diskutieren, Wertungen über einen Menschen finde ich nicht schön, wenn man diesen nicht kennt.
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Rusch
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Ungelesener Beitrag von Rusch »

So, ich habe jetzt mal den Stross Postings einen eigenen Thread gegeben.

@Gerd: Was mich so aufgebracht hat, war die Tatsache, dass die Pfeiffen, und ich bleibe dabei, deren Sprüche auf dem Buchrücken waren, so dermaßen daneben lagen. Stross hat, und das stimmst Du mir wohl auch zu, nichts herausragendes abgeliefert. Außerdem war es weder neu noch sonderlich orginell. Zwar kennt man ja so treudoofe Kommentare auf den Buchrücken, doch dieses Mal habe ich mich einfach über den Tisch gezogen gefühlt.
Wie schwach das Buch tatsächlich ist, merke ich, nachdem ich gestern (endlich) mit Dicks Ubik angefangen. Dieses Buch ist ein Festival der Ideen. Und es war Singularität auch nicht zuträglich, dass ich vorher Die Narbe / Leviathan gelesen habe. Das sind, zugegebener Maßen schlechte vorgaben für ein Buch mit Schwächen.

@Ulrich: Richtig, ich habe nie behauptet, dass meine Meinung allgemeingültig ist. Das geht in der SF überhaupt nicht, denn ich kann nicht als eher Soft SF Leser für Hard SF Fans sprechen. Es wird immer wieder Bücher geben, die die eine Lieben und andere hassen.
deval
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Ungelesener Beitrag von deval »

Hey, wir hatten hier schon einen Charles Stross Thread - meinen nämlich weiter unten. :roll:
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Shock Wave Rider
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Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Rusch hat geschrieben:So, ich habe jetzt mal den Stross Postings einen eigenen Thread gegeben.
Grundsätzlich gute Idee, Rupert!
Nur leider hast Du die Schere nicht glücklich gehalten.

Die Diamant-Metamorph-Diskussion zwischen Random, Dir und mir hat hier ebensowenig verloren wie meine Kurzmeldung zu Keyes und Brantenberg.
Kannst Du das bitte wieder in den "Lese zur Zeit"-Thread zurückschieben?

Gruß
Ralf
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Holger
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Ungelesener Beitrag von Holger »

@fjunch-klick
Eine schöne Rezi. Gefällt mir gut.

@TFA
beispiel "singularität" (und "licht"): kann sich (und mir dann^^) das jemand erklären wieso diese bücher im angloamerikanischen raum so dermaßen hochgejubelt werden und hier bei uns in d-land dann so überaus kritisch aufgenommen werden?
Das ist allerdings die Frage, die ich mir auch stelle. "Licht" fand ich spitze und SINGULARITÄT gefällt mir bislang (ca. 200 Seiten) auch. Man sollte mal ausknobeln, was bzw. welche "Störfaktoren" beide Titel gemeinsam haben. Mir fällt da der Stilmix auf (neudeutsch: Crossover), abstrakte Elemente, politische Anspielungen. Den scharfen Kritikern beider Titel fallen bestimmt noch ein paar negative Assoziationen ein.

Interessant wäre auch zu erfahren, ob es Leser gibt die beide Titel gelesen haben und ganz unterschiedlich bewerten ...

Grüße

Holger
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Ungelesener Beitrag von Fjunch-Klick »

Holger hat geschrieben:@fjunch-klick
Eine schöne Rezi. Gefällt mir gut.
danke sehr :-)
Interessant wäre auch zu erfahren, ob es Leser gibt die beide Titel gelesen haben und ganz unterschiedlich bewerten ...

Grüße

Holger
ich muss gestehen, dass ich mich durch die schröcklichen meinungskundgebungen in diversen foren hab abschrecken lassen von "licht".
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Rusch
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Die Rezi ist in der Tat gut.

Und hier nun mein ausführlicher Senf
Fjunch-Klick
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die rezi gefällt mir auch gut, da wird sehr deutlich, was du hier schon in kurzer form dargestellt hast. und durch die argumentation verständlicher ;-)
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Smiley
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Hm, jetzt kenne ich ja schon mal die Handlung . . .

Aber . . . Rusch: Jetzt ändere noch mal die Behauptung, der Verlag hätte das Originial-Titelbild genommen. Das ist nämlich gerade nicht der Fall - wie von mir schon mal erwähnt - sondern vom Grafiker als TiBi zu "Ringworld" angefertigt worden. Und dem Wunsch, dass mit zukünftigen TiBis ähnlich verfahren werden sollte, kann ich mich aus verständlichen Gründen nicht anschließen. Und was meinst Du mit dem "recht grellen Design verbessert"? Das Originial auf der Webseite des Künstlers entspricht dem gedruckten Ergebniss in der Farbwirkung.

Immerhin kann ich lobend zur Kenntnis nehmen, das auch das TiBi in einer Rezi berücksichtigt wird.

Auf den Roman warte ich mal bis er auf dem Wühltisch erscheint.
Ein Leben ohne Tabasco ist möglich, aber geschmacklos.
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