Polostan - Neal Stephenson

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Knochenmann
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Polostan - Neal Stephenson

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Neues Buch:

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Ich habs keine Ahnung worums geht, ich wollte mich nicht spoilern lassen, also los dann:

6%

Wir schreiben das Jahr 1933, Grosse Depression, alles arschig, San Franzisco, die Golden Gate wird gebaut. Ein Ingenieur Namens Bob der nicht viel Übrig hat für die USA und die Regierung (wird so in einem Satz gesagt) freut sich darüber das er an der Brücke bzw an einer Eisenbahn bauen kann. Trifft sich in einem Diner mit einer jungen Frau namens Aurora bzw Avrora, die will nach Russland, über Japan und Wladiwostok. Und der Ingenieur soll auch mit, weil da "großes gebaut" wird, wohl ein Stahlwerk (?).

Naja, für einen Steophensonroman ein eher neutraler Anfang.
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Naut
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Re: Polostan - Neal Stephenson

Ungelesener Beitrag von Naut »

Da steht "Volume One of Bomb Light". Also baut Stephenson auch wieder an etwas Großem. :)
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Knochenmann
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Re: Polostan - Neal Stephenson

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Denk ich an 1933, denk ich an Atombomben.
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Knochenmann
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Re: Polostan - Neal Stephenson

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

15%

Ist mir noch einwegnig unklar wo das Buch hinwill, aber bitte. Geht wohl um das Leben von Aurora, zumindest ist das wohl die Hauptprotagonistin.

Was wir haben: Das San Fanzisco Kapitel mit dem Bau der Golden Gate, dann haben wir "Magnetogora" Kapitel, um ein Stahlwerk irgendwo in Russland, vermute: ein Gulag. Dann ein Kapitel über Auroras Kindheit im Komunistischen Petersbug, kurz nach der der Revolution.

Was ich nicht gelernt habe: es gab nie eine gute Zeit um in Russland zu leben, weil das hab ich schon vorher gewusst.
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Re: Polostan - Neal Stephenson

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

35%

Aurora redet (in Magnetigorsk, UdssR) über ihre Vergangenheit in den USA, und es passiert das was von Rechts wegen viel zu wenigen Stephanson Protagonisten passiert: sie wird in eine psychatrische Klinik überwiesen weil sie offenschtlich verrückt ist.

Hier läuft Stephenson zu gewohnter alter Form auf:

Aurora und ihr Vater, der als kommunistischer Agent tätig ist, reisen nach Amerika um 1930, Aurora verbringt Zeit mit der Familie der Mutter in Wyoming ("Anarchisten"), dann gehts ab mit der Bonus Armee nach Washington.

Das ist ein interrsantes und sehr vergessenes Kapitel der amerikansichen Geschichte: die Bonus Armee und der Buissnes Plot und General Butler, ich will da jetzt nicht spoilern aber sogar der englische Wikipedia ist ziemlich wortkarg zu dem Thema. Naja.

Wir bekommen: die Geschichte des Polos (Sport) in den USA, ums kurz zu machen: Pferde, Indianer, Pferdezüchter, englische Aristokraten, Kavallerie.

Stichwort Kavallerie: Auftritt von General Patton. Das ganze spielt zu einer Zeit in der die KAvallerie Regimenter zu Panzerregimenter umgerüstet wurden. KAvelerieregimenter: Polospieler, Patton: großer Pferdefan. Als Österreicher weiß man: Patton hat die Lipizanerzucht in Piber vor den Russen gerettet, ohne Patten keine Lipizaner, ohne Lipizaner kein Österreich.

Stephansons Talent zeigt sich in diesen Historischen Minimas: wir alle betrachten Geschichte als eine Abfolge von Ereignissen, sagen wir: zuerst erster Weltkreig, dann zweiter Weltkrieg, dazwsichen passiert hat nichts (oder doch)? Und genau dieses davor, danach, daneben, da spielt die Handlung. Bezeichnet hierfür vielleicht das zweite Kapitel, wo wir nicht den Sturm auf den Winterpalast geschildert bekommen sondern ein Reanactment ein paar Jahre später.

Bin jedenfalls gut unterhalten, habe aber keine Ahnung wohin das Buch geht.
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Knochenmann
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Re: Polostan - Neal Stephenson

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

50%

Aurora ist nun nicht mehr verrückt, dafür wird sie jetzt von der Tscheka unter die Lupe genommen, weil was ist das für eine absurde Geschichte?

Wie dem auch sei, das frag ich mich auch.

Stephenson hat ja von Haus aus einen eher mäandernden Schreibstiel, und dazu kommen die ganzen bunten Protagonisten und schillernden Nebenfiguten. Da frag ich mich wirdklich: was will das Buch?, und ich vermute: Stephenson will das alles auf die Spitze treiben, das ganze Buch soll nur nur die schillernde Biographie einer Figur einer Geschichte sein die erst später erzählt wird.

Nunja.

Zur Geschichte selber: ein Rytmus hat sich eingependelt, es gibt die Kapitel in der Gegenwart (1933, Magnetigorsk, UdSSR) in der Aurora befragt wird, und es gibt die Kapitel in der Vergangenheit wo wir eben die Bipgraphie von Arorora und die Zeitgeschichte serviert bekommen haben.

Das war im letzen Kapitel die Bonus Armee, der Marsch auf Washingorn, und der Ausritt von General Patton. Jetzt: Die Dust Bowl, Tommyguns, Bonnie und Clyde, kommunisctische Flüchtlinge und Baunhemden.

Oh, und die Weltausstellng in Chicago.

Genernt: eine Tommygun (M1A1) iegt ungeladen 4,9 Kilo, ein Magazin mit 100 Schluss (.45 Kalbier) wiegt nochmal 5 Kilo. Außerdem: Die Proibition in Ameria ist am selben Tag ausgehoben worden an dem himmler das KZ Dachau eröffnet hat.
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Re: Polostan - Neal Stephenson

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

55%

Weltausstellung. Spaß mit Röndgengeräten. Drei oder vier Seiten nur Aufzählungen von Gruppen und Personen die auf der Expo waren, aber: es fühlt sich gut an. Ich frag mich ob Stephenson recherchiert hat wer im Jahre 1933 die Zuckerrübernkönign von Gerogia war, ich traue es ihm zu.

Auch auf der Weltaustellung: Nies Bohr, er eine langweilige Vorlesung hält über Kernspalung und Quantenphysik.

Das fühlt sich so sureal an das ich das gar nicht beschreiben kann.
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Re: Polostan - Neal Stephenson

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Fertg

Die Handlung hat angezogen, und wir bekommen soetwas wie die Aussicht auf einen Plot

Ein schöner Effekt: die Episoden die in der Vergangenheit spielen sind nicht chrolologisch angeordnet sondern nach Interesse. Aurora wird also in der Gegenwart befragt, und erzählt halt die Episode die gerade von besonderem Interesse ist (übriens genau so wie in "Uncle from anohter world"). Ich bin ein großer Freund der anti-chromatischen Erzählung, ich erinnere mich gerade an "Fratze" von Palahniuk, das hat der ja auch "remixt" damit der roman weniger trivial ist.

Wie dem auch sei: was das Center der Handlung angehht:
Das dreht sich um Balone. Genauer: um den Statosphärenbalon der von der Weltausstellung gestartet ist, mit Jean Piccard, der in der Stratosphähre radioaktive Messungen hätte durchführen sollen. Hätte sollen, weil ein Ventil geklemmt hat und der Balon nicht hochgekommen ist. Die Sovjets in der Gegenwart haben hohes Interesse an Ballons und Neutronen (Bomben)
Was Neutronen angeht: das ist wirklich schön, ein Stück Wissenschaftsgeschichte wenn man es so will. Heute sind Neutronen so normal und langweilig wie sonstwas. Aber damals? Die fehlende Matrie! Nur die abstakte lösung für ein Rechenproblem? Wieso ist Helium 4 mal so schwer wie Wasserstoff, wos doch nur zweimal so schwer sein dürfte? Kann man mit den Neutronen was anstellen? Ist der Atomzerfall vereinbar mit einem katholischen Gottesbild)

Um das ganze zum Abschluss zu bringen: mit meiner Aussage, das alles ist nur die mögliches genaue, möglichst mäandernde, möglichst hitorische hintergrundgeschichte einer Stepanson Protagonisten lag ich gar nicht so falsch. Der Plot, das warum es gehen soll, das alles liegt noch als eine Idee in ferner zukunft.

Aja, das Buch hat einen unschönen Teil mit unschönen Sex. Nur der Vollständigkeit halber.
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Re: Polostan - Neal Stephenson

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Anti-chromatisch? Anti-farbig? :beanie:
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Re: Polostan - Neal Stephenson

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Ah, chronologisch natürlich.

Die schuld ist bei meiner Tochter zu suchen die nervt mich seit wochen mit Heterochromie.

Aber nein, Antichromatisch wäre fast das gegenteil, ich musste oft an Oppenheimer denken, das Buch ist die Gegenthese dazu (würde mich auch gar nicht wudnern wenn sich Stephenson durch Oppenheimer inspirieren hat lassen).

Wenn Oppenhiemer linear, stressung und schwarzweiss ist, dann ist Polostan übbig, blumig, mäandernd. Wie das leben selber, wenn man es so haben will.
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