Der "Liest zur Zeit" Thread

Science Fiction in Buchform
deval
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von deval »

So, mein erster Forester ist durch. Erstaunlicherweise kein Hornblower Buch, wie ich es mir immer mal vorgenommen hatte. Konvoi 1943 war aber echt gut.

Weiter geht es mit Scott Sigler und Implantiert. Der Autor hat mich eigentlich noch nie enttäuscht.
Bin mal gespannt, ob sich auch hier jemand mit seinem nackten Hintern auf die heiße Herdplatte setzt um seine außerirdischen Geschwüre loszuwerden. :lol:
heino
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von heino »

Ich hatte zuletzt zwei Enttäuschungen. Al da wären:

Michel Houellebecq - Serotonin

"Florent-Claude Pierre Labrouste, ein einsamer Landwirtschaftsingenieur Mitte 40, leidet unter Lebensüberdruss und verschwindet aus Paris, ohne sich von seiner japanischen Lebensgefährtin zu verabschieden oder ihr eine Adresse zu hinterlassen. Er lässt sich ein Antidepressivum verschreiben und hängt Erinnerungen vor allem an gescheiterte Liebesbeziehungen nach ..."

Das klingt nach einem sehr üblichen Roman des französischen Miesepeters, aber wo ich das bei "Plattform" und auch bei "Die Möglichkeit einer Insel noch goutieren konnte, ging es mir hier so auf die Nerven, dass ich nach der Hälfte abgebrochen habe. Natürlich sind auch immer die Frauen Schuld an der Misere des Protagonisten (eine ist nach der Trennung - vorher war sie natürlich total scharf und immer sexgeil - zur fetten, psychisch gestörten Einsiedlerin verkommen, seine japanische Partnerin erwischt er beim Sex mit Hunden (!!)) und das ewige Gejammer fand ich sehr anstrengend. Mag sein, dass das in der zweiten Hälfte besser wird, aber ich hatte keine Lust das noch herauszufinden.

Paul Cleave - Angsttreiber

"Nach einem brutalen Überfall im eigenen Haus liegt James im Koma, seine Eltern sind tot, hingerichtet. Als er 9 Jahre später auf einmal aus dem Koma erwacht, schwebt er nicht nur in großer potentieller Gefahr durch die damaligen Täter, sondern weiß auch Dinge, die er gar nicht wissen kann. Und das wird zur Sensation."

Schade, schade. Ich liebe ja den Christchurch-Kosmos von Cleave und fand bis auf seinen zweiten Roman alle gut, aber hier will er zuviel auf einmal und das verringert die Spannung enorm. Wir haben nicht nur den Überfall auf die Garrets samt Folgen, sondern auch noch einen Serienmörder, der Joe Middleton aus dem ersten Roman kopiert, und einen zweiten Seriemörder, der unbemerkt seit Jahren Frauen tötet. Cleave jongliert hier mit zu vielen Bällen gleichzeitig. Das ist nie wirklich schlecht, aber leider auch nicht sehr spannend
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heino
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von heino »

"Deutschlandreise" vom Journalisten Hasnain Kazim beschreibt genau das:er hat Deutschland mit dem Fahrrad entlang der Elbe, der Ruhr, des Rheins, des Neckars und der Oder-Neisse-Linie bereist, um mit allen möglichen Leuten ins Gespräch zu kommen und zu sehen, was uns als Deutsche eigentlich verbindet. Dabei herausgekommen ist ein meist sehr nachdenkliches, oft recht lustiges und manchmal auch etwas trauriges Buch. Es bestätigt, dass der große Teil der Bevölkerung nicht extremistisch denkt, aber sehr mit der derzeitigen Politik der großen Parteien hadert. Insgesamt ist das Fazit überraschend positiv, wenn auch mit Luft nach oben. Eine lohnenswerte Lektüre, die ein wenig der allgemein bedrückenden Stimmung entgegen wirkt.
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Knochenmann
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Gelesen:

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Nachdem ich mich zwei Jahre auf dieses Buch gefreut habe was ich am Ende doch ziemlich enttäuscht.

Aber warum?

Kurzgesagt: Ich hab "Mythos" gelesen, den Teil mit dem Schöpfungsmythos, und das war super. Vor dem nächsten Teil, "Heors" hatte ich Angst, weil ich schon ungefähr wursste was da kommt: ein Haufen Menschen die Menschen Dinge machen. Zuviele verbindungen, zu viel familiäres Zeug. Hat mir erwartungsgemäss auch etwas wenigergut gefallen. Dann hab ich mir "Troy" besort, ohne zu große Erwartungen, und da war ich weggeblassen. So elegant geschrieben! So fiele Fäden die verwoben werden, genau die richtige Menge an Hintergund, genau das richtie Pasing, genau die richige Perspektive auf die Gesichte. Ein geniales Buch. Hab ich deswegen auf "odyssse" gefreut... und... naja. Da geht, zumindest für mich, die Formel nicht auf.

Schade.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ender »

T. Kingfisher - Was die Nacht verschweigt

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Diese Novelle spielt zeitlich nach den Ereignissen des Vorgängerbandes „Was die Toten bewegt“, kann aber trotz gelegentlicher Anspielungen und ähnlichen Personals problemlos davon unabhängig als eigenständige Geschichte gelesen werden.
Und das lohnt sich wieder sehr!
Zwar dauert es recht lange (wenn man bei einem knapp 180seitigen Buch von „lange“ sprechen kann), bis wirkliche Spannung und echter Grusel aufkommen, dann aber umso eindrucksvoller. Doch auch bis dahin macht das Lesen schon sehr viel Spaß, und das liegt an der wunderbar eingefangenen Atmosphäre, den überzeugenden Figuren, den immer wieder geschickt eingeflochtenen Hintergründen sowie der wunderbar leichtfüßigen Erzählweise der Autorin.
So stelle ich mir moderne „Schauerliteratur“ vor.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Teddy »

Hast du eigentlich auch Wie man einen Prinzen tötet gelesen? Knochenmann war ja nicht sonderlich angetan von dem Roman.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ender »

Nein, noch nicht. Aber gekauft habe ich's schon. Immerhin ...
Ich erwarte, dass das ein bisschen anders ist als die beiden oben genannten. Aber wenn alleine der Schreibstil schon mal ähnlich ist, dann bin ich optimistisch.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Teddy hat geschrieben: 6. Februar 2025 23:30 Hast du eigentlich auch Wie man einen Prinzen tötet gelesen? Knochenmann war ja nicht sonderlich angetan von dem Roman.
Ich bins noch immer nicht. Hab mir meien Aufzeichnungen von damals durchgelesen, vor allem im Vergleich zu "Uprooted", und rückblickend möchte ich sagen das die größte Schwäche von dem Roman seine fragmentiertheit war. Ich hab ncihts gegen Fragmente, im Gegenteil, aber in dem Fall wurde das Buch meiner meinung nach das Buch umarrangiert um erzählerische Schwächen zu überdecken.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Sam Francisco »

Auf Enders Seite bin ich auf folgenden Tipp gestoßen: Den Roman "The Surviving Sky" von Kritika H. Rao. Das klingt interessant, den nehme ich mir jetzt mal vor. Auch wenn das nicht in die Lesechallenge passt.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ender »

So ein Jahr ist ja lang genug und lässt zum Glück auch noch Lektüre neben der Challenge zu :D
Bin gespannt, was du sagst. Kurz in die ersten paar Seiten reingelesen hatte ich neulich auch schon mal (dann aber doch - erstmal - etwas anderes gekauft).
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Ender »

Alix E. Harrow - Starling House
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Der Klappentext verspricht eine klassische Spukhausgeschichte und ja, in weiten Teilen ist sie das auch. Was mir erst später beim genaueren Blick auf die Amazon-Seite auffiel und was mich, wenn ich's vorher gesehen hätte, vorsichtig hätte werden lassen: Der Roman wird mit "In wunderschöner Ausstattung mit farbigem Buchschnitt" beworben und ist mit "Liebesroman" gelabelt.
Nun, ganz so weit würde ich nicht gehen. Zumindest in der ersten Hälfte spielt der Romantik-Teil noch keine allzu große Rolle. WENN es allerdings dazu kommt, dann aber auch gleich so, wie ich es mir für eine weibliche, 16jährige Zielgruppe vorstelle. (Sorry für meine klischeemäßigen Vorurteile.) Das ist mir dann eindeutig zu viel Teenie-Kitsch. Wenn eine Gruselgeschichte auch eine Lovestory enthält, ist dagegen ja nicht per se etwas einzuwenden. Nur sollte sie dann doch bitte einigermaßen glaubwürdig und nachvollziehbar sein. Das ist hier leider überhaupt nicht der Fall.

Ich könnte darüber hinwegsehen, wenn der Rest der Story mich umgehauen hätte, aber das hat sie leider nicht. Es fängt eigentlich recht stimmungsvoll an und auch in der Folge ist das schon soweit in Ordnung und nicht wirklich schlecht ... die gruselig-übernatürlichen Hintergründe werden nach und nach enthüllt und enthalten auch ein paar nette Ideen. Aber so richtig sensationell neu ist das alles nicht und - noch wichtiger - die Figuren fand ich insgesamt doch arg nervig. Der Spannungsbogen wird häufig dadurch in die Länge gezogen, dass die Protagonisten einfach nicht miteinander reden oder ... sagen wir mal ... Stimmungsschwankungen ausgesetzt sind, und sowas mag ich eigentlich gar nicht. Auf Dauer sehr anstrengend. Überhaupt gingen mir die Protagonisten wirklich immer, immer mehr auf die Nerven mit ihrer zum Teil haarsträubenden Dämlichkeit (und das betrifft fast alle Figuren).
Das alles sorgt dafür, dass ich mich rückblickend geradezu ärgere, dass Buch überhaupt beendet zu haben.



Erik R. Andara - Und über allem der Hunger
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Diese kurze Erzählung hat mir hingegen gut gefallen. Schnörkellose Sprache und authentische Figuren. Schräge Ideen und absurde Situationen, die hier aber mühelos reinpassen und bestens funktionieren. Sozialstudie (oder -kritik) meets Weird Fiction. Zahlreiche Andeutungen, die nachdenklich machen und natürlich jede Menge Interpretationsspielraum lassen.
Aber das Ende ... hmmm. Da hab ich noch ein paarmal vor- und zurückgeblättert, ob da nicht noch irgendwas fehlt. Das nenne ich mal "abrupt".
Darüber muss ich noch ein bisschen nachdenken. Aber das lag ja vermutlich in der Absicht des Autors ...
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Sam Francisco »

Ender hat geschrieben: 9. Februar 2025 18:18 Alix E. Harrow - Starling House

... Überhaupt gingen mir die Protagonisten wirklich immer, immer mehr auf die Nerven mit ihrer zum Teil haarsträubenden Dämlichkeit (und das betrifft fast alle Figuren).
Das bietet sich dann ja an für eine Netflix-Verfilmung, ich erinnere da nur an Locke & Key.

Zu "The Surviving Sky" werde ich berichten.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von heino »

Für die diesjährige Lesechallenge habe ich mich durch dieses Buch gequält:

Dan Simmons - Die Hyperion-Gesänge

Puh, das hat gedauert. Die deutsche Ausgabe beinhaltet zwei Bücher "Hyperion" und "Der Fall von Hyperion") und ist dementsprechend mit fast 1500 Seiten ein echter Brocken. Mir gefiel der erste Teil, der sich strukturell an den "Canterbury Tales" orientiert, weit besser als der zweite, denn den empfand ich als furchtbar verquast und kompliziert. Auch die Charaktere konnten mich bis auf Sol Weintraub nicht packen, so dass ich echte Mühe hatte, Interesse für das Buch aufzubringen. Die weiteren Teile werde ich nicht lesen.
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Also wenn du das schon verquast fandest - ich habe ab Ilium das Handtuch geschmissen, und irgendwann war ich komplett durch mit Simmons. Seine ewigen 1000-Seiten-Schinken, von denen du getrost mindestens 350 Seiten überblättern kannst, wurde mir irgendwann zu blöd.
:bier:
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Re: Der "Liest zur Zeit" Thread

Ungelesener Beitrag von heino »

Kann ich mir vorstellen, solche Seitenzahlen sind selten notwendig
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