Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Science Fiction in Buchform
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Shock Wave Rider
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Doop hat geschrieben: 19. Juli 2025 19:36 Der hat nicht nur den Nebula gewonnen, sondern auch den Hugo, den Locus Award und den etwas weniger prestigeträchtigen Sidewise Award. Ich fand den super.
Das freut mich. Ehrlich!
Wenn du ihn magst, brauche ich das nicht mehr zu tun.
Damit nimmst du mir einen echt bescheidenen Job ab.

Ich will mich auch gar nicht in deine Liaison mit Herrn Chabon drängen.

Zurückhaltender Gruß
Ralf,
wird alle Chabon-Bücher, die ihm in diesem Leben noch unterkommen, mit 'nem Klaps aufn Po zu Doop schicken
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Uschi Zietsch
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Also ich mochte die jiddischen Polizisten sehr, Kavalier & Clay war etwa bis zur Hälfte, bissl drüber raus, sehr gut, dann ist es abgedriftet. Ich hab zu beiden was im Forum gepostet, aber das find ich vermutlich nicht mehr.
Dass man Chabon nicht mag - okay. Aber zu sagen, er sei kein guter Autor, stimmt absolut nicht, nicht mal subjektiv.
:bier:
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Naut »

Uschi Zietsch hat geschrieben: 20. Juli 2025 08:37 Also ich mochte die jiddischen Polizisten sehr, Kavalier & Clay war etwa bis zur Hälfte, bissl drüber raus, sehr gut, dann ist es abgedriftet. Ich hab zu beiden was im Forum gepostet, aber das find ich vermutlich nicht mehr.
Dass man Chabon nicht mag - okay. Aber zu sagen, er sei kein guter Autor, stimmt absolut nicht, nicht mal subjektiv.
Na, ich sehe mal. Kavalier & Clay fand ich großartig. Die Polizisten lassen sich bisher gut an, bin aber noch nicht bei den 10% angelangt.
Es spielt in einer Parallelwelt, in der die jüdische Bevölkerung 1948 wieder aus dem Gebiet des heutigen Israels vertrieben wurde und stattdessen eine Art Autonomiegebiet in Alaska unterhält, das nun (ca. 1990) aber auch auf der Kippe steht.
Erinnert vom Ton und Setting etwas an Matt Ruffs "Mirage". Bleibe gespannt.
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Uschi Zietsch
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Uschi Zietsch »

Bei Chabon scheiden sich echt die Geschmacksgeister :-D
:bier:
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Knochenmann »

Chabon ist ein slow burner. Ich bin froh in als Hörbuch zu besitzen, und höre alle paar Jahre mal rein.
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von heino »

Naut hat geschrieben: 20. Juli 2025 11:39 Na, ich sehe mal. Kavalier & Clay fand ich großartig.
Das Buch fand ich auch sehr gut. Er ist wohl ein ähnlicher Fall wie Matt Ruff, bei dem man auch immer das passende Buch für sich selbst erwischen muss
Lese zur Zeit:

Stephen King - Der Outsider
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Shock Wave Rider
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Shock Wave Rider »

Melde Vollzug für Kategorie 6.) ein Buch, in dessen Titel entweder das Wort "und" oder das Wort "oder" vorkommt
Oder beide. Es darf aber nicht Teil eines anderen Wortes sein, d.h. es zählen z.B. "Hund" bzw. "modern" NICHT.
Zusatz: Die Ligatur "&", auch bekannt als "das kaufmännische 'und' ", ZÄHLT.

Und diesen Zusatz brauche ich für meine Problem-Kategorie.


Mein Take: Gabriele Behrend - "Dornengras & Ginsterzweig"

Bild

Der vorliegende Roman ist die Fortsetzung von "Salzgras & Lavendel", einem Roman aus dem Jahr 2020 über ein paar Strafgefangene, denen Amnestie gewährt wird, wenn sie sich mittels aktueller Technik im Gegenzug die Seele eines anderen Menschen einpflanzen lassen. Eigentlich wollte Gabriele Behrend keine Fortsetzung schreiben. Doch irgendwann dachte sie immer wieder daran, wie es wohl Sue und Eric und Doug und Kaynee in der Zeit danach so ergangen sei. Et voilà…

Wir begegnen Sue wieder als Kellnerin im "Miracle of Boom", einem in die Jahre gekommenen Trailerpark im US-amerikanischen Mittleren Westen, von den Einheimischen oft als "in the middle of nowhere" verunglimpft. Hier kann sie die sexuellen Perversitäten Erics, mit dessen Seele sie ihren Körper teilt und zu dessen Befriedigung sie ihren Körper bisweilen zur Verfügung stellen muss, einigermaßen in Grenzen halten. Hofft sie jedenfalls.
Ausgerechnet auf jenen Trailerpark verirrt sich Doug, der seine Frau Kaynee an seinem Herzen trägt. Oder an welcher Stelle seines Körpers sie sich gerade bevorzugt aufhält. Denn auch Doug wurde Kaynees Seele implantiert. Die beiden lieben einander. Doch Kaynee leidet darunter, keinen eigenen Körper mehr zu besitzen, und entwickelt nach und nach eine ausgewachsene Depression. Doug versucht alles, dem entgegen zu wirken, doch seine Möglichkeiten sind begrenzt.
Außerdem begegnen wir Sterling Silver, eine Art Prostituierte, die sich auch gern "Silver Dollar" nennt. Sie hat nicht nur ein großes Herz, sondern auch viel Empathie für die Seelenimplantate und deren Wirte. Wir begegnen der geheimnisvollen Maryam, die über die magischen Fähigkeiten und die technischen Geräte verfügt, damit Seelen von einem Wirt in den anderen hüpfen und mittels Imagination interpsychische Probleme lösen können.
Als auch noch der zwielichtige Schriftsteller Johnny Lee auftaucht, der sich angeblich für das Leben auf einem altmodischen Trailerpark in the middle of nowhere interessiert, eskaliert die Handlung, und es sterben nicht nur Seelen.

Gabriele Behrends Stimme ist ein Solitär in der deutschsprachigen SF. Sie ist zwar vordergründig daran interessiert, wie es ihren tief und vielschichtig angelegten Charakteren ergeht – und sie kann wie keine Zweite Empathie für diese ungewöhnlichen Personen entwickeln. Aber mindestens genauso wichtig sind die Science-Fiction-Elemente, in diesem Fall die Technik der Seelentransplantation. Auch wenn Gabriele Behrend den Fokus auf die Folgen einer technischen Innovation für die davon betroffenen Individuen legt – ohne diese neue Technik würde der Roman nicht funktionieren. Dabei fasziniert nicht nur ihre warme, empathische, aber gleichzeitig sehr exakte Sprache, sondern auch ihre Fähigkeit, dem Leser vielfältige und verschiedene Protagonisten vorzustellen, die alle sehr individuelle Probleme mit der Technik haben. Auch die trostlose Atmosphäre des von Gott und den meisten Menschen verlassenen Mittleren Westen der USA fängt sie sehr gut ein (soweit ich das beurteilen kann – aufgehalten habe ich mich dort noch nicht).

Für mich eine absolute Leseempfehlung und das bislang beste deutschsprachige SF-Buch aus dem Jahr 2024. (Ja, es hätte auch in Kategorie 1 gepasst. Aber "und"s oder "oder"s im Titel gibt es halt so selten ...)

Gruß
Ralf,
Gabi-Fan

PS: Das Buch liefert einen Beitrag zur Reihe "Neologismen durch kreative Trennung": der Verb-Renner! :prima:

[ ] original deutschsprachig, 2024 erschienen|
[X] Erstveröffentlichung vor 1963| Albert Daiber – Die Weltensegler (1910) und Vom Mars zur Erde (1914)
[ ] Sieger Nebula Award|
[X] Nachname, in dem ein "l" vorkommt| Stephen R. DonaLdson – Ein dunkler hungriger Gott erwacht (Amnion 3)
[X] Handlung spielt auf Raumschiff| Stephen R. Donaldson – Heut sterben alle Götter (Amnion 5)
[X]"und" oder "oder" im Titel| Gabriele Behrend – Dornengras & Ginsterzweig
[ ] Original weder deutsch noch englisch|
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Scotty
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Re: Die Phantastik - Lesechallenge 2025

Ungelesener Beitrag von Scotty »

Oh, das freut mich aber. Ich hab nämlich gerade von der gleichen Autorin wegen einer Verwechslung "Die Frau mit den roten Schuhen" gekauft.

Nach dem was du schreibst, könnte auch dieses Buch ein Treffer sein.
Lese zur Zeit:
Michael McDowell - Blackwater
Davor:
Erik Harlandt - DOHA Galaktische Geschäfte
Antti Tuomainnen - Palm Beach, Finland
Pierce Brown - Red Rising

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