Das mag ja alles sein, aber mir scheint, dass hier weniger besser gewesen wäre. Irgendwie scheint die Autorin von allem zu viel zu wollen, aber wie Knochenmann sagt, das ist eine Kurzgeschichte. So ist alles nur halb. Halb Spiegel (die Künstlichen gegen die Menschen, ich interpretiere das bei Mare und ihrer Menschin, um die sie sich kümmert), halb "wann ist ein Mensch ein Mensch", halb "was sind Emotionen" und so weiter. Und auch wenn man interpretiert, bleibt am Ende nix übrig.
Nee, das funktioniert nicht und ist langweilig, ich bleibe bei meinem Urteil.
[Lesezirkel] Ihr Körper, das Schiff - Kurzgeschichten
- Uschi Zietsch
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Re: [Lesezirkel] Ihr Körper, das Schiff - Kurzgeschichten

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Re: [Lesezirkel] Ihr Körper, das Schiff - Kurzgeschichten
Na, dann lasst uns doch mal weiterschauen.
J.A.W. McCarthy - Sieh es als Chance
In dieser Geschichte gibt es so eine Art ... sagen wir mal: "Einweg-Menschen". Ich stelle mir die als Klon-ähnlich herangezüchtete Wesen vor, die mit entsprechenden (=gewünschten) DNA-Vorgaben ausgestattet werden und außerdem auch mit Erinnerungen an ihr vorheriges Leben (das es ja nie gegeben hat). Auf diese Weise kann man sich z.B. Familienangehörige oder Freunde erschaffen, die man in Wirklichkeit gar nicht hat. Der Nachteil: Sie sind nur 30 Tage haltbar, dann funktionieren sie nicht mehr.
Die Protagonistin in dieser Story bekommt einen solchen künstlichen Menschen als vermeintlichen Bruder an die Seite gestellt - ein Geschenk von ihren Eltern, das sie gar nicht haben will, die aber meinen, ihr damit zu mehr Lebenserfahrung und Verantwortungsbewusstsein zu verhelfen.
Überhaupt geht es viel um die Eltern, die - so erfahren wir aus Rückblenden bzw. Erinnerungen der Protagonistin - immer ziemlich streng zu ihr waren. Man könnte auch sagen: Arschlocheltern.
Die Prämisse erinnert ein wenig an die erste Geschichte "Pinocchio Photography": auch hier wird für kurze Zeit das Abbild bzw. die Illusion eines (idealerweise: geliebten) Menschen erschaffen. Und wieder wirkt das extrem morbide und deshalb fragwürdig.
Andererseits: Gerade gestern gab's auf Spiegel Online folgenden Artikel:
Soweit also zur Frage, wie realistisch ein solches Szenario ist.
Zur eigentlichen Kurzgeschichte muss ich allerdings sagen, dass ich weder ihren Sinn noch ihre Aussage noch jedes inhaltliche Detail wirklich verstanden habe.
Hat sie selbst plötzlich Erinnerungen an eine gemeinsame Kindheit, oder wie? Welche Rolle spielt ihr Ex-Freund? Was hat es mit dem Messer auf sich? Was will mir die Autorin sagen? Wer hat die flüssige Seife erfunden? (Kleiner Insider)
Ich gestehe: Ich konnte nichts mit der Geschichte anfangen. Aber vielleicht könnt ihr sie mir ja erklären.
J.A.W. McCarthy - Sieh es als Chance
In dieser Geschichte gibt es so eine Art ... sagen wir mal: "Einweg-Menschen". Ich stelle mir die als Klon-ähnlich herangezüchtete Wesen vor, die mit entsprechenden (=gewünschten) DNA-Vorgaben ausgestattet werden und außerdem auch mit Erinnerungen an ihr vorheriges Leben (das es ja nie gegeben hat). Auf diese Weise kann man sich z.B. Familienangehörige oder Freunde erschaffen, die man in Wirklichkeit gar nicht hat. Der Nachteil: Sie sind nur 30 Tage haltbar, dann funktionieren sie nicht mehr.
Die Protagonistin in dieser Story bekommt einen solchen künstlichen Menschen als vermeintlichen Bruder an die Seite gestellt - ein Geschenk von ihren Eltern, das sie gar nicht haben will, die aber meinen, ihr damit zu mehr Lebenserfahrung und Verantwortungsbewusstsein zu verhelfen.
Überhaupt geht es viel um die Eltern, die - so erfahren wir aus Rückblenden bzw. Erinnerungen der Protagonistin - immer ziemlich streng zu ihr waren. Man könnte auch sagen: Arschlocheltern.
Die Prämisse erinnert ein wenig an die erste Geschichte "Pinocchio Photography": auch hier wird für kurze Zeit das Abbild bzw. die Illusion eines (idealerweise: geliebten) Menschen erschaffen. Und wieder wirkt das extrem morbide und deshalb fragwürdig.
Andererseits: Gerade gestern gab's auf Spiegel Online folgenden Artikel:
Einmal mehr schließe ich daraus, dass alles, was irgendwann technisch möglich ist, auch auf reichlich Nachfrage stößt, egal wie krank es ist.Gespräche mit Toten werden zum Geschäftsmodell
Ein bekannter US-Journalist hat kürzlich die KI-Reproduktion eines ermordeten Teenagers »interviewt«. Auch kommerzielle Angebote von »Deadbots« gibt es bereits. Sie werfen gravierende ethische Fragen auf.
Soweit also zur Frage, wie realistisch ein solches Szenario ist.
Zur eigentlichen Kurzgeschichte muss ich allerdings sagen, dass ich weder ihren Sinn noch ihre Aussage noch jedes inhaltliche Detail wirklich verstanden habe.
Hat sie selbst plötzlich Erinnerungen an eine gemeinsame Kindheit, oder wie? Welche Rolle spielt ihr Ex-Freund? Was hat es mit dem Messer auf sich? Was will mir die Autorin sagen? Wer hat die flüssige Seife erfunden? (Kleiner Insider)
Ich gestehe: Ich konnte nichts mit der Geschichte anfangen. Aber vielleicht könnt ihr sie mir ja erklären.
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Re: [Lesezirkel] Ihr Körper, das Schiff - Kurzgeschichten
Noch kurz zur Spiegel-Geschichte.
Mir gefiel sie.
Eine feinfühlig erzählte Geschichte um Persönlichkeitsrechte und Beziehungen von nicht nur künstlichen Personen.
Den Klischee-Bösewicht am Ende hätte ich aber nicht gebraucht.
Sorry fürs späte Posten, grad viel um die Ohren. Ja, zum Friseur muss ich auch noch.
Mir gefiel sie.
Eine feinfühlig erzählte Geschichte um Persönlichkeitsrechte und Beziehungen von nicht nur künstlichen Personen.
Den Klischee-Bösewicht am Ende hätte ich aber nicht gebraucht.
Sorry fürs späte Posten, grad viel um die Ohren. Ja, zum Friseur muss ich auch noch.
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Re: [Lesezirkel] Ihr Körper, das Schiff - Kurzgeschichten
Also, um das zu präzisieren: Ich habe schon verstanden, dass ihr "Bruder" sich nun zu den Eltern aufmacht, um ihnen etwas anzutun, aus Rache sozusagen.Was hat es mit dem Messer auf sich?
Aber warum? Nur weil sie ihm gesagt hat, dass sie ihn nie geliebt haben? Oder woher kommt SEIN plötzlicher Hass auf einmal? Er hatte doch bis dahin sehr positive "Erinnerungen".
Das kam für mich zu sehr aus dem Nichts, das konnte ich nicht nachvollziehen.