Lesewarnung! Hier setzt's Verrisse!

[Max Sinister]

Irgendwie habe ich den Eindruck, niemand hat den Spoiler gelesen, oder traut sich nicht, dazu etwas zu sagen.

[lapismont]

Irgendwie habe ich den Eindruck, niemand hat den Spoiler gelesen, oder traut sich nicht, dazu etwas zu sagen.

Es sind Interpretationen. Zumal die Männer nicht in allen Welten vernichtet wurden. Russ stellt diese Welt zudem eher kritisch dar.
Was die sexuelle Selbstermächtigung angeht, passt es in den Spannungsbogen der Figuren. Russ untersucht ja viele Aspekte weiblicher Lebenswelten unabhängug von der Ethik der Lesenden.

[Jol]

Max, ich habe mich gewundert, warum du das hinschreibst, ohne mir zu verraten, was du dazu denkst. So lädt es mich nicht ein zu schreiben, was ich dazu denke.

[Max Sinister]

Oh, ich hatte gedacht, das sollte offensichtlich gewesen sein.

Joanna Russ gilt bei vielen immer noch als feministisches Vorbild, aber wenn sie in ihren Büchern Pädosexualität als okay darstellt, sollten die Leute ihre Meinung zu ihr mal überdenken. Wie auch bei MZB (mehr für Fantasy bekannt, aber hat auch ein bisschen SF geschrieben, also on-topic)...

[lapismont]

Oh, ich hatte gedacht, das sollte offensichtlich gewesen sein.

Joanna Russ gilt bei vielen immer noch als feministisches Vorbild, aber wenn sie in ihren Büchern Pädosexualität als okay darstellt, sollten die Leute ihre Meinung zu ihr mal überdenken. Wie auch bei MZB (mehr für Fantasy bekannt, aber hat auch ein bisschen SF geschrieben, als on-topic)...

Weißt Du, in dem Roman werden zig Unterdrückungsmethoden von Frauen durch Männern thematisiert. Das ist das Hauptthema. Russ stellt hier gar nix als okay dar. Keine einzige der J’s ist eine komplette oder gar ethisch vollkommene Figur, keine, selbst der der Autorin vielleicht am nächsten liegende Charakter Joanna.
Du interpretierst hier etwas. Es gibt kein Statement von Russ, das Missbrauch von Kindern als okay darstellt, soweit ich weiß.
Ganz konkret hast Du hier zwei Figuren aus unterschiedlichen Welten, mit unterschiedlicher Ethik und unterschiedlicher Auffassung von Recht, die ihren Gefühlen nachgeben. Russ zeigt hier Frauen in ihren Bedürfnissen, Emotionen und auch in ihren Eigenmächtigkeiten. Selbstermächtigung ist hier das Thema im Gegensatz zur Rollendiktatur der USA zur Entstehungszeit des Romans.

Vielleicht liest Du hier nur das, was Du lesen möchtest. Russ mag Männer vielleicht nicht für ihr Sexleben benötigt haben, sie hasste sie aber nicht.

[Max Sinister]

Von Männerhass und Frauenunterdrückung habe ich genau gar nichts gesagt.

Was genau will sie mir denn sagen, wenn ihr Charakter sogar ihre eigenen Regeln bricht, ohne jede Verurteilung durch die Autorin?

[lapismont]

Offensichtlich sagt es Dir nix.
Meiner Meinung nach sind alle J's sehr differenziert dargestellt. Muss eine Autorin ihre Figuren verurteilen?

Mir fällt nur auf, dass die vielen Regelbrüche der Männer im Buch Dich nicht zu einer Äußerung reizten.

[Jol]

Für mich handelten viele Figuren in den Büchern verwerflich. Das ist auch ein Grund, warum es mich nicht genug packte, um weiterlesen zu wollen: Ich konnte nicht ausreichend andocken. In dem wenigen, was ich gelesen habe, kam es mir aber nicht so vor, als habe Russ eine Utopie darstellen wollen. Eher schien es mir, dass sie sich mit verschiedenen Diskriminierungsformen auseinandersetzt und diese einander kontrastierend gegenüberstellt. Eine Wertung schien mir nicht impliziert (außer vielleicht einem globalen: jede Form von Unterdrückung ist schmerzlich).

[heino]

Joanna Russ gilt bei vielen immer noch als feministisches Vorbild, aber wenn sie in ihren Büchern Pädosexualität als okay darstellt, sollten die Leute ihre Meinung zu ihr mal überdenken. Wie auch bei MZB (mehr für Fantasy bekannt, aber hat auch ein bisschen SF geschrieben, also on-topic)...

Zu dem Buch kann ich mangels Kenntnis nichts sagen, aber MZB ist hier schon vor langer Zeit in Ungnade gefallen, als ein ehemaliger Forist die Missbrauchsgeschichte hier zur Diskussion stellte. Der Thread existiert sicher noch, da müsste ich mal nach suchen

[Doop]

Joanna Russ gilt bei vielen immer noch als feministisches Vorbild, aber wenn sie in ihren Büchern Pädosexualität als okay darstellt, sollten die Leute ihre Meinung zu ihr mal überdenken. Wie auch bei MZB (mehr für Fantasy bekannt, aber hat auch ein bisschen SF geschrieben, also on-topic)...

Zu dem Buch kann ich mangels Kenntnis nichts sagen, aber MZB ist hier schon vor langer Zeit in Ungnade gefallen, als ein ehemaliger Forist die Missbrauchsgeschichte hier zur Diskussion stellte. Der Thread existiert sicher noch, da müsste ich mal nach suchen

Bitte schön: viewtopic.php?t=8358

Ich habe Max wegen seiner Ausfälligkeit im anderen Thread sperren müssen, er wird deshalb hier wohl erst mal nicht mehr antworten.

[Jol]

Was haben denn Russ und MZB miteinander zu tun?

[Flossensauger]

Was haben denn Russ und MZB miteinander zu tun?

Gar nichts.

MZB hat die Pädophilie ihre Ehemannes aktiv unterstützt und gefördert. Russ schrieb progressive SF, die die Stellung der Frau und den Umgang mit (evtl. gleichgeschlechtlicher) Sexualität hinterfragt. Pädophilie wird von ihr weder gefördert noch als normal hingestellt. Auch nicht in dem genannten Buch.

[Jol]

Danke. Dass auch Frauen in Fälle von sexualisierter Kinderfolter involviert sind, ist leider keine Seltenheit, auch wenn die Täter meist männlich sind. Es sind eben komplexe Strukturen, in denen diese Straftaten geschehen. Frauen und Kinder in die Lage zu versetzen, sich zu wehren, ist meines Erachtens eine gesellschaftliche Aufgabe, die mit der Sensibilisierung von Menschen aller Geschlechter einhergehen muss.

[Raeuber Kneissl]

Danke. Dass auch Frauen in Fälle von sexualisierter Kinderfolter involviert sind, ist leider keine Seltenheit, auch wenn die Täter meist männlich sind. Es sind eben komplexe Strukturen, in denen diese Straftaten geschehen. Frauen und Kinder in die Lage zu versetzen, sich zu wehren, ist meines Erachtens eine gesellschaftliche Aufgabe, die mit der Sensibilisierung von Menschen aller Geschlechter einhergehen muss.

All das hat aber weder etwas mit dem Roman _The Female Man_ noch mit der Autorin Joanna Russ zu tun, die als feministische Autorin gerade auch mit diesem Roman Maßstäbe gesetzt hat. Ob einem so ein Klassiker gefällt, ist aber wie immer einfach Geschmackssache.

[Jol]

Ja, ich denke auch schon seit einigen Beiträgen hier daran herum, ob es miteinander zu tun hat. Da "The female man", soweit ich ihn gelesen habe, gesellschaftliche Machtstrukturen zum Inhalt hat und die Misshandlung von Personen in unterlegenen Positionen etwas mit diesen Machtstrukturen zu tun hat, würde ich schon sagen, dass es Verbindungen gibt. Aber ich bin gar nicht in der Lage, sie aufzuzeigen, weil ich dazu den gesamten Text hätte lesen müssen.
Die weitere hier aufgemachte Frage nach dem Verhältnis der Lebenswelt einer Autorin zu ihren Werken, ist ja noch komplexer. Ich finde das alles diskutierenswert, aber dann bräuchte ich mehr Input zum Leben der Autorinnen, als ich habe.