Stanislaw Lem ist gestorben
- breitsameter
- Ghu
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Hab's auch gerade gelesen - hier der Text der Spiegel-Meldung dazu:
»Stanislaw Lem ist tot
Der polnische Science-Fiction-Schriftsteller Stanislaw Lem ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Lem wurde mit utopisch-philosophischen Romanen bekannt, darunter "Solaris" und "Der Unbesiegbare".
Warschau - Der 1921 im heute ukrainischen Lviv (Lemberg) geborene Lem debütierte 1946 mit "Der Mensch vom Mars" als Schriftsteller und machte sich in den folgenden Jahrzehnten über die Grenzen Polens hinaus einen Namen als Science- Fiction-Autor. Seine Romane, die auch auf Deutsch erschienen sind, gehören zu den literarisch anspruchsvollen Klassikern des Genres. Lem starb heute im Alter von 85 Jahren in einer Klinik in Krakau, meldete die polnische Nachrichtenagentur PAP.«
»Stanislaw Lem ist tot
Der polnische Science-Fiction-Schriftsteller Stanislaw Lem ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Lem wurde mit utopisch-philosophischen Romanen bekannt, darunter "Solaris" und "Der Unbesiegbare".
Warschau - Der 1921 im heute ukrainischen Lviv (Lemberg) geborene Lem debütierte 1946 mit "Der Mensch vom Mars" als Schriftsteller und machte sich in den folgenden Jahrzehnten über die Grenzen Polens hinaus einen Namen als Science- Fiction-Autor. Seine Romane, die auch auf Deutsch erschienen sind, gehören zu den literarisch anspruchsvollen Klassikern des Genres. Lem starb heute im Alter von 85 Jahren in einer Klinik in Krakau, meldete die polnische Nachrichtenagentur PAP.«
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
- breitsameter
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Über die Bezeichnung »großer Denker« ließe sich gar trefflich streiten, aber eins ist zumindest sicher: ein großer SF-Autor ist gestorben.Christian hat geschrieben:Wenn damit auch einer der 'letzten großen Denker' gegangen ist, so geht er dennoch in einem Alter, da man sagen kann, dass er zumindest ein hohes solches erreicht hat - egal ob nun 84 oder 85
Echte Vampire schillern nicht im Sonnenlicht, sie explodieren. Echte Helden küssen keinen Vampir, sie töten ihn.
- Doop
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Ich habe es auch gerade auf Spiegel online gelesen.
Auch wenn man seine in Interviews und Essays geäüßerten Ansichten zumindest hinterfragen sollte (um im Angesicht des Todes die Pietät zu waren...)
so müssen wir uns doch bedanken für Solaris, den Unbesiegbaren, die Sterntagebücher, die Robotermärchen und für den Piloten Pirx. Seine Beiträge zur SF waren mehr als wesentlich.
Ein Hoch auf den Großmeister der SF aus Polen und Lebwohl.
Auch wenn man seine in Interviews und Essays geäüßerten Ansichten zumindest hinterfragen sollte (um im Angesicht des Todes die Pietät zu waren...)
so müssen wir uns doch bedanken für Solaris, den Unbesiegbaren, die Sterntagebücher, die Robotermärchen und für den Piloten Pirx. Seine Beiträge zur SF waren mehr als wesentlich.
Ein Hoch auf den Großmeister der SF aus Polen und Lebwohl.
- Horselover Fat
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Schön was dpa dazu schreibt:
"Warschau (dpa) - Der polnische Science-Fiction-Schriftsteller Stanislaw Lem ist tot. Der Autor von «Solaris» und «Sternentagebücher» starb im Alter von 84 Jahren in einer Klinik in Krakau, meldete die polnische Nachrichtenagentur PAP. Der 1921 im heute ukrainischen Lemberg geborene Lem debütierte 1946 mit «Der Mensch vom Mars» als Schriftsteller. Seine Romane, die auch auf Deutsch erschienen sind, gehören zu den literarisch anspruchsvollen Klassikern des Genres."
Schön weil:
1. Lem als SF-Autor bezeichnet wird. Anerkannte SF-Autoren sind ja laut unseren Meinungsmachern "offiziell" keine.
2. dpa schreibt, Lem gehörte zu den "literarisch anspruchsvollen" Klassikern des Genres. Damit gibt dpa zu, dass es auch noch andere literarisch anspruchsvolle SF-Autoren gibt...
[Zyniker-Modus on]
Damit war Lems Tod nicht umsonst.
[Zyniker-Modus off]
Werde heute zu Ehren des Verstorbenen eine Pirx-Geschichte lesen.
"Warschau (dpa) - Der polnische Science-Fiction-Schriftsteller Stanislaw Lem ist tot. Der Autor von «Solaris» und «Sternentagebücher» starb im Alter von 84 Jahren in einer Klinik in Krakau, meldete die polnische Nachrichtenagentur PAP. Der 1921 im heute ukrainischen Lemberg geborene Lem debütierte 1946 mit «Der Mensch vom Mars» als Schriftsteller. Seine Romane, die auch auf Deutsch erschienen sind, gehören zu den literarisch anspruchsvollen Klassikern des Genres."
Schön weil:
1. Lem als SF-Autor bezeichnet wird. Anerkannte SF-Autoren sind ja laut unseren Meinungsmachern "offiziell" keine.
2. dpa schreibt, Lem gehörte zu den "literarisch anspruchsvollen" Klassikern des Genres. Damit gibt dpa zu, dass es auch noch andere literarisch anspruchsvolle SF-Autoren gibt...
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Damit war Lems Tod nicht umsonst.
[Zyniker-Modus off]
Werde heute zu Ehren des Verstorbenen eine Pirx-Geschichte lesen.
- Doop
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Wobei hinzuzufügen ist, dass Lem selbst wohl eher der Meinung war, dass es außer ihm wenige bis keine literarisch anspruchsvollen SF-Autoren gab und gibt.Horselover Fat hat geschrieben:dpa schreibt, Lem gehörte zu den "literarisch anspruchsvollen" Klassikern des Genres. Damit gibt dpa zu, dass es auch noch andere literarisch anspruchsvolle SF-Autoren gibt...
Und irgendwie hat dpa sogar Recht: Es gibt SF-Klassiker ohne literarischen Anspruch, die dennoch zu recht Klassiker der SF sind. E.R.Burrough fällt mir ein und E.E. Smith... Aber ich glaube nicht, dass dpa dies meinte...
Will Lem-Standpunkte aus Stern.de hinzufügen:
"Die meisten Gelehrten arbeiteten nicht aus dem Gefühl der Berufung heraus, sondern mit dem Ziel des Nobelpreises, und am besten würden Forschungen zu neuen Waffen bezahlt."
"Menschen sind schrecklich und die Zukunft düster", sagte Lem bereits vor fast zehn Jahren über das Leitmotiv seines literarischen Werkes.
Gast09
"Die meisten Gelehrten arbeiteten nicht aus dem Gefühl der Berufung heraus, sondern mit dem Ziel des Nobelpreises, und am besten würden Forschungen zu neuen Waffen bezahlt."
"Menschen sind schrecklich und die Zukunft düster", sagte Lem bereits vor fast zehn Jahren über das Leitmotiv seines literarischen Werkes.
Gast09
Obwohl ich mich nie leicht getan habe mit Lem, gehört er doch, zusammen mit den Strugatzkis, zu meinen Lieblingsautoren. Ich habe eben mit einem Blick ins Regal festgestellt, dass ich insgesamt 11 Bücher von ihm gelesen habe, manche davon sogar mehrmals. Solaris, Futurologischer Kongress, Robotermärchen, Sternentagebücher, Der Unbesiegbare, usw. Irgendwie hatte er was.
Schade um einen bedeutenen SF-Schaffenden.
Gruß,
Thomas
Schade um einen bedeutenen SF-Schaffenden.
Gruß,
Thomas
Zuletzt geändert von TT am 1. April 2006 09:28, insgesamt 1-mal geändert.
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- Neo
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- Registriert: 28. März 2006 16:45
Hi!
Ich habe den gestrigen Tag mal zum Anlass genommen mit Solaris, welches schon seit geraumer Zeit in meinem Schrank steht, anzufangen.
Leider habe ich kurz darauf feststellen müssen dass die deutsche Übersetzung von Irmtraud Zimmermann-Göllheim in meiner Ausgabe (dtv, München, 14. Aufl. 1999) dermaßen mies und fehlerhaft ist, dass das Buch fast unlesbar ist. Habt ihr andere Ausgaben wo das evtl. nicht so ist, und wo vielleicht sogar vorher mal ein Lektor reingeschaut hat?
Mal ein Beispiel von vielen auf S. 45, am Anfang vom Kapitel "Sartorius", wo Kalvin ein Namensregister in einem Buch untersucht:
"[...] mit Rotstift war ein Namen angestrichen, der mir nichts sagte: André Berton. Er kam auf zwei getrennten Seiten vor. Ich schlug zuerst die frühere Stelle nach und erfuhr daß Berton Ersatzpilot in Shannahans Raumschiff gewesen war. Zum nächsten Mal wurde er über hundert Seiten danach erwähnt."
Ich habe den gestrigen Tag mal zum Anlass genommen mit Solaris, welches schon seit geraumer Zeit in meinem Schrank steht, anzufangen.
Leider habe ich kurz darauf feststellen müssen dass die deutsche Übersetzung von Irmtraud Zimmermann-Göllheim in meiner Ausgabe (dtv, München, 14. Aufl. 1999) dermaßen mies und fehlerhaft ist, dass das Buch fast unlesbar ist. Habt ihr andere Ausgaben wo das evtl. nicht so ist, und wo vielleicht sogar vorher mal ein Lektor reingeschaut hat?
Mal ein Beispiel von vielen auf S. 45, am Anfang vom Kapitel "Sartorius", wo Kalvin ein Namensregister in einem Buch untersucht:
"[...] mit Rotstift war ein Namen angestrichen, der mir nichts sagte: André Berton. Er kam auf zwei getrennten Seiten vor. Ich schlug zuerst die frühere Stelle nach und erfuhr daß Berton Ersatzpilot in Shannahans Raumschiff gewesen war. Zum nächsten Mal wurde er über hundert Seiten danach erwähnt."