Da es an einer offiziellen Homepage mangelt, hier ein Auszug aus dem Programm
Götterwelten
Phantastik und Religion
Literarisches Symposion der Phantastischen Bibliothek Wetzlar
26. Wetzlarer Tage der Phantastik
vom 7. bis 10. September 2006
Tagungsleitung:Thomas Le Blanc
Bettina Twrsnick
Veranstalter:
Phantastische Bibliothek
Turmstraße 20
35578 Wetzlar
Tel.: 06441-991091 <06441-4001-10>
Fax: 06441-991094 <06441-4001-19>
E-Mail: phbiblwz(a)wetzlar.de <mail@phantastik.eu>
Einführung
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde der phantastischen Literatur,
In diesem Jahr ist vieles anders. Die sicher augenfälligste Änderung ist der neue Tagungsort: die Wetzlarer Tage der Phantastik finden nicht mehr – wie alle 25 Jahre zuvor – im Stadthaus am Dom statt, sondern im neuen Domizil der Phantastischen Bibliothek in der Turmstraße. Unsere mehrjährigen Bemühungen, in ein größeres Gebäude für die Bestände und die umfangreiche Arbeit der Phantastischen Bibliothek umziehen zu können, waren im März dieses Jahres endlich von Erfolg gekrönt: die Hessische Landesregierung hat der Phantastischen Bibliothek – in Anerkennung aller auch für das Land Hessen erbrachten Leistungen – das Gebäude des ehemaligen Staatsbauamtes zur Verfügung gestellt. Der zentrale Saal in diesem 1500-qm-Haus bietet sich auch für größere Veranstaltungen an, so daß wir ab diesem Jahr die Wetzlarer Tage der Phantastik hier ansiedeln können – was für uns auch den Vorteil hat, daß die Tagungslogistik einfacher wird und die Tagungsteilnehmer in den Pausen in den Buchbeständen der Bibliothek stöbern können.
Die zweite große Änderung ist zwar weniger augenfällig, aber dafür umso einschneidender. Veranstalter der Tagung ist nicht mehr der Förderkreis Phantastik im Auftrag der Stadt Wetzlar, sondern Veranstalter ist jetzt die Phantastische Bibliothek selbst in ihrer neuen Rechtsform als Stiftung. Auch hier war unserem mehrjährigen Engagement zur notwendigen Eigenständigkeit letztlich der Erfolg beschieden: Im Februar dieses Jahres ist die Stiftung Phantastische Bibliothek Wetzlar errichtet worden, die anschließend von der Stadt die gleichnamige Bibliothek übernommen hat – und damit auch die Verantwortung für die alljährlichen Wetzlarer Tage der Phantastik.
Somit beginnt die diesjährige Tagung am Donnerstagabend mit einem Festakt: der feierlichen Neueröffnung der Phantastischen Bibliothek im neuen Gebäude.
Als Rahmenthema für die Tagung haben wir in diesem Jahr »Phantastik und Religion« ausgewählt. Wie gewohnt wollen die Wetzlarer Tage der Phantastik durch ihren interdisziplinären Charakter die Verbindung zwischen Realität und Phantasie herstellen, zwischen Literatur und Mystik, und wollen gerade an religiösen Texten deutlich machen, daß der Gläubige sie als Wahrheit sieht, der Nichtgläubige aber als Phantastik versteht. Die Mythen, die Kern einer Religion sind, werden auch in der Phantastik rezipiert, gespiegelt und immer wieder aufs Neue hervorgeholt. Doch es geht nicht nur um Mythen.
Seit Anbeginn aller Zeiten versucht der Mensch, sich die Welt zu erklären. Er macht es einmal auf magische Weise und einmal mit rationalen Beweisketten. Zum einen wird ein Weltbild aufgebaut, das auf beeinflußbaren Regelwerken besteht, zum anderen wird ein Gedankengebäude postuliert, dem universelle und unverletzbare Naturgesetze zugrunde liegen. Das magische Regelwerk läßt sich manipulieren, das naturwissenschaftliche dagegen nur durch Wissen nutzen, aber nicht ändern. Doch bei beiden stößt man irgendwann an die Grenze der Schöpfung und der Sinnhaftigkeit – und findet die Erklärung der letzten Fragen nur in der Religion.
Die Referate dieses Symposions behandeln in Einzelaspekten diese Fragen, befassen sich aber auch mit der persönlichen Religiosität derjenigen Autoren, die phantastische Literatur verfassen. Und sie fragen nicht zuletzt auch, welchen Stellenwert Religiosität und Kirche in den möglichen Zukünften besitzen, die das Genre Science Fiction beschreibt.
Wir würden uns sehr freuen, Sie (wieder) in der Phantastikstadt Wetzlar begrüßen zu dürfen. Wir hoffen, daß Sie sich von dem Flair dieser Tagung, von ihren Fragen und ihren Antworten, von den Gesprächen und den Begegnungen einfangen lassen werden. Doch trotz des wiederum dichten Programms soll der Charme der Wetzlarer Altstadt und ihrer Menschen Sie auch zu geruhsamen Pausen anregen.
Wenn Sie in den vergangenen Jahren die Wetzlarer Tage der Phantastik besucht haben, dann wissen Sie, wie wohl man sich in dieser Stadt fühlen kann und wie herzlich man hier aufgenommen wird.
Wetzlar, den 26. Juni 2006
Thomas Le Blanc
Bettina Twrsnick
